Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld (Villanelle)

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld

Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld,
es soll so sein, wie in der alten Zeit:
Lass Regen strömen durch die heiße Welt!

Es ist das Wasser, dass uns aufrecht hält,
doch fehlt es, macht sich hier die Wüste breit.
Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld!

O Gott, stich Löcher in das Himmelszelt.
Das Wasser tropfe aus dem Wolkenkleid!
Lass Regen strömen durch die heiße Welt!

Wenn nicht der Boden Wasser bald erhält,
verdorren Gärten kilometerweit.
Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld!

Doch wenn vom Himmel sachte Regen fällt,
fließt Wasser, alles atmet auf, befreit.
Lass Regen strömen durch die heiße Welt!

Das Wasser steigt, so viel war nicht bestellt.
Der Wunsch wirkt jetzt bis in die Ewigkeit:
„Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld,
lass Regen strömen durch die heiße Welt!“
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Bernd,

schöne und aktuelle Vilanelle, ich mag den dahinplätschernden dichterischen Gesang.
Noch ein paar Anmerkungen (1 Tippfehler und zweimal kleine Änderungen in den Raum gestellt)

Es ist das Wasser, das[red][strike]s[/strike][/red] uns aufrecht hält,
doch fehlt es, macht sich hier die Wüste breit.
Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld!

O Gott, stich Löcher in das Himmelszelt[blue],
dass[/blue] Wasser tropfe aus dem Wolkenkleid!
Lass Regen strömen durch die heiße Welt!

Wenn nicht der Boden Wasser bald erhält,
verdorren Gärten kilometerweit.
Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld!

Doch wenn vom Himmel [blue]endlich[/blue] Regen fällt,
Durch die Vilanelle-Form liegt hier eine Beschwörung in der Luft. Sehr schön: das Spiel in diesem Bauern- und Hirtenlied mit betont alter Form / Ausdrucksweise ("wie in der alten Zeit") und dem aktuellen, jäh in der Moderne verorteten Thema.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld

Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld,
es soll so sein, wie in der alten Zeit:
Lass Regen strömen durch die heiße Welt!

Es ist das Wasser, das uns aufrecht hält,
doch fehlt es, macht sich hier die Wüste breit.
Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld!

O Gott, stich Löcher in das Himmelszelt.
Das Wasser tropfe aus dem Wolkenkleid!
Lass Regen strömen durch die heiße Welt!

Wenn nicht der Boden Wasser bald erhält,
verdorren Gärten kilometerweit.
Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld!

Doch wenn vom Himmel wieder Regen fällt,
fließt Wasser, alles atmet auf, befreit.
Lass Regen strömen durch die heiße Welt!

Das Wasser steigt, so viel war nicht bestellt.
Der Wunsch wirkt jetzt bis in die Ewigkeit:
„Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld,
lass Regen strömen durch die heiße Welt!“
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Wüstenrose, danke für die Hinweise.
Den Tippfehler mit "das" habe ich leider übersehen und gleich korrigiert.
Deine Änderungen passen beide.
Beim ersten würde es flüssiger verlaufen, allerdings entfällt ein Teil der Beschwörung. Sie wird zur Erklärung.

Beim zweiten hast Du wahrscheinlich recht, "sachte" fällt stilistisch heraus.

Ich habe es durch "wieder" ersetzt, es wird lapidarer. "Endlich" wirkt aber auch gut, denn es zeigt die Sehnsucht.

Viele Grüße von Bernd.

Somit haben wir folgende Variante:


Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld

Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld,
es soll so sein, wie in der alten Zeit:
Lass Regen strömen durch die heiße Welt!

Es ist das Wasser, das uns aufrecht hält,
doch fehlt es, macht sich hier die Wüste breit.
Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld!

O Gott, stich Löcher in das Himmelszelt,
dass Wasser tropfe aus dem Wolkenkleid!
Lass Regen strömen durch die heiße Welt!

Wenn nicht der Boden Wasser bald erhält,
verdorren Gärten kilometerweit.
Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld!

Doch wenn vom Himmel endlich Regen fällt,
fließt Wasser, alles atmet auf, befreit.
Lass Regen strömen durch die heiße Welt!

Das Wasser steigt, so viel war nicht bestellt.
Der Wunsch wirkt jetzt bis in die Ewigkeit:
„Verbrenne nicht die Wiesen und das Feld,
lass Regen strömen durch die heiße Welt!“
 

Veil

Mitglied
Hallo Bernd,

da es dich dürstet, habe ich Frau Holle mal tröpfeln lassen (hat schon ein paar Jahre aufm Buckel, meine Villanelle). ;-)
Schöne Villanelle! Sie eignet sich hervorragend für dein Thema.

Veil
 



 
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