Vom Schreiben, Lesen und Kritisieren

M

margot

Gast
typisch deutsche ordentlichkeit.
ich seziere texte nicht unter irgendwelchen erdachten
kriterien. ich lese sie und achte auf das gefühl und
die gedanken, die dabei bei mir losgelöst werden.
meine kritik orientiert sich nicht an auferlegten
maßstäben. das "ganze" muß mich ansprechen.
wie mir manche menschen auf den ersten blick sympathisch
oder unsympathisch erscheinen. natürlich kann ich nach
erklärungen fischen, die dann zu diskutieren wären.
letzlich bleibe ich bei dem gefühl der nacktheit hängen.
ehrliche augen sehen zur seele. das ist wie schmecken.
schmeckt etwas gut, hellt sich automatisch dein gesicht
auf ...
etc.

ralph
 
B

beisswenger

Gast
Werte Kollegen,

ich denke, wir nehmen den Text so auf, wie margot es beschrieben hat.

Während des Lesens erfassen wir intuitiv, ob der Text unsere Gefühle anspricht. Wir entscheiden emotional, ob er in unseren Augen gut oder schlecht ist. Gleichzeitig läuft der Prozess des Vorverstehens: wir vergleichen automatisch das Gelesene mit unseren Erfahrungen und Werten und legen es in die Schublade "Überprüfen" ab. Danach folgt der Schritt des "Rationalisierens": Unsere Gefühle suchen nach vernünfigen Rechtfertigungen. Die Entscheidung "pro oder contra" ist jedoch längst gefallen.
Wer glaubt, dass wir dabei "rational" vorgehen, irrt! Wir können bestenfalls von einer "begrenzten Rationalität" sprechen.

Schönen Tag!
 

itsme

Mitglied
......

Fast alle Entscheidungen werden emotional getroffen. Nur als Verbeugung gen Vernunft basteln wir uns anschließend rationale Rechtfertigungen.

itsme
 
M

margot

Gast
der künstler geht eine pakt zwischen emotionalität
und verstand ein: hier ist das werkzeug - dort das
leben. mein auge sieht mich. ich bin das auge.

ralph
 



 
Oben Unten