Komisch... finds nicht wirklich verrätselt... diese schönen Zeilen sind doch recht klar im konkreten Feld der Optik verortet. Man könnte beim Glas an ein Fenster (mit Vorhang) denken oder, vorsichtig vom Expliziten ins Implizite gewendet, einen Blick in den Spiegel assoziieren , ggf. auch ein bebrillte Sicht auf die (offenbar mit Falten "versehenen") Umgebungsobjekte. Die Falten können also textiler Natur sein, aber auch Für Verwerfungen stehen und eben auch schlicht für die vielbeklagte Hautalterung. Vielleicht lässt sich mancher Leser dadurch aus der Bahn werfen, dass sich das Gedicht nicht festlegt, ob die Falten das Subjekt und das Kind das Objekt sind oder umgekehrt, ob also das Kind von den fallenden Falten ans Glas gezogen wurde (Blick aus dem Fenster oder in den Spiegel) oder die Falten durch das Kind optisch gebannt wurden. Das find ich ja jetzt grad besonders raffiniert.
Man sollte Offenheit nicht mit Rätselhaftigkeit verwechseln.
LG!
S.