waage (Sonett, daktylisch)

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mondnein

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waage


nimmst du das leichte so schwer wie das schwere?
leichtes kann grosz dir und schweres gering sein
kleines will schwer und das grosze kein ding sein
mir ist das leichte so leicht wie das schwere

worte zu kreuzen - wie leicht und wie sinnlos
sinnlose lose wie licht-leichte leichen
tauschen einander - dem wasser zu gleichen
wellenlust her und verlust hin - gewinnlos

zettel zu versen verzettelter flammen
lodern und flieszen im flug von alleine
fliegen im fluss auseinander - zusammen

schwinden - und sind wieder da - die reine
seins-verschwendung von nichts für nichts
lust lacht sich tot mit dem witz des verzichts


 
Zuletzt bearbeitet:

mondnein

Mitglied
ich denke, das, worum es dem Sänger dieses Liedes ging, war wohl die Ausgleichsbewegung zwischen den Waagschalen, die auch bei vollen Schalen mit großen Gewichten doch leicht hin- und herpendeln: die "wie leicht und wie sinnlos" gekreuzten Worte schweben in der Musik der Daktylen ohne bedeutende Bedeutungsdifferenz, in fast schon dadaistischer Sinnfreiheit. Könnte experimentell sein.

grusz, hansz
 



 
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