Waldesdrama

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anbas

Mitglied
Waldesdrama*

Wenn Bambi im Walde den Buchfinken trifft,
dann fragt der das Kleine, ob's auch gerne kifft.
Das Bambi jedoch ist vor Schreck gleich erstarrt,
worauf sich der Buchfink dann flink mit ihm paart.
So mancher, der's sieht, denkt: "Das kann echt nicht sein!"
Doch bald gibt es Nachwuchs, ach ist das nicht fein?
(Halt, Bambi ist männlich – hier geht was nicht auf.
Ach Quark, ich schreib weiter und pfeife darauf.)
So lebt dann ein Buchbi versteckt in dem Wald,
und das wird – welch Frevel – schon bald abgeknallt.
Der Förster ist aber seit langem schon tot.
Wer schoss also dann auf das Buchbi mit Schrot?
Die Försterin kocht noch am Försterragout.
Die Tat schiebt man ihr also nicht in die Schuh'.
Der Buchfink war high, und so konnt er's nicht sein,
das engt dann den Kreis der Verdächtigten ein.
Schon flüstert man deshalb im Wald still und leise
"Aus Eifersucht war es bestimmt jene Meise.
Die ist mit dem Buchfinken lang schon liiert,
und war nach dem Seitensprung ziemlich pikiert."
So steht dann als nächstes ganz groß in der Bild
"Die Meise erlegte das heimische Wild!"
Man fängt sie und sperrt sie tatsächlich ins Kittchen
bei Wasser und schimmligen Butterbrotschnittchen.
Durch Spuren von Samen wird später erst klar,
dass wieder der Gärtner das Mörderschwein war.
So endet das Drama mit bitterem Hohn:
"Welch fade Geschichte, das kennt man doch schon!"
Verantwortlich war – nein, das glaubt ihr mir nie:
Ein Schmierfink, denn der führte hier die Regie.




*Erstmals gepostet in den Fingerübungen, im - inzwischen nicht mehr bestehenden - Faden "Komische Lyrik". Hier nun die gründlich überarbeitete Neuauflage.
 
Zuletzt bearbeitet:

Yeti

Mitglied
Hallo anbas!

So köstlich wie absurd!
:D:D:D

Gruß, Yeti

P.S.: Schau mal in V5, ich glaube da hat sich 'denkt'-Fehler eingeschlichen.
 

anbas

Mitglied
Hallo Yeti,

Danke, habs korrigiert.

Dank auch an Oscarchen und Dich für die Besternung.

Liebe Grüße

Andreas
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo anbas,
dein Gedicht brachte mich sehr zum Schmunzeln – vor allem, weil es so ungeniert alles mit allem vermengt!
Ich habe noch ein paar Veränderungen versucht, sind sicher nicht alle überzeugend, aber vielleicht an der ein oder anderen Stelle hilfreich.
Das vorgeschlagene Ende soll natürlich keine Verspottung deiner Person sein, - - - durchaus etwas gewagt, aber gerade bei einem Live-Vortrag könnte es auch ganz gut rüberkommen?

liebe Grüße, wüstenrose


Wenn Bambi im Walde den Buchfinken trifft,
dann fragt der das Kleine, ob's auch gerne kifft.
Das Bambi jedoch ist vor Schreck gleich erstarrt,
worauf sich der Buchfink dann flink mit ihm paart.
So mancher, der's sieht, denkt: "Das kann echt nicht sein!"
Doch bald gibt es Nachwuchs, ach ist das nicht fein?
(Halt, Bambi ist männlich – hier geht was nicht auf.
Ach Quark, ich schreib weiter und pfeife darauf.)
So lebt dann ein Buchbi versteckt in dem Wald,
und das wird – welch Frevel – schon bald abgeknallt.
Der Förster ist aber seit langem schon tot.
Wer schoss so gemein auf das Buchbi mit Schrot?
Die Försterin kocht noch am Försterragout.
Die Tat schiebt man ihr also nicht in die Schuh.
Der Buchfink war high und so konnt er's nicht sein,
das engt dann den Kreis der Verdächtigten ein
.
Schon flüstert man deshalb im Wald still und leise
"Aus Eifersucht war es bestimmt jene Meise.
Die ist mit dem Buchfinken lang schon liiert
und war nach dem Seitensprung ziemlich pikiert."
So steht dann als nächstes ganz groß in der Bild
"Die Meise erlegte das heimische Wild!"
Man fängt sie und sperrt sie tatsächlich ins Kittchen
bei Wasser und schimmligen Butterbrotschnittchen.
Durch Spuren von Sporen wird später erst klar,
dass wieder der Gärtner das Mörderschwein war.
So endet das Drama mit bitterem Hohn:
"Welch fade Geschichte, das kennt man doch schon!"
Wer alles verbrach – das erratet ihr nie:

Hier führte der Schmierfink Andreas Regie.
 

anbas

Mitglied
Hallo Monika,

schön, dass der Humor bei Dir ankommt.

Danke auch an Sánchez und Dich für Eure Sternchen.


Liebe Grüße

Andreas
 

anbas

Mitglied
Hallo Wüstenrose,

ich freue mich, dass Dir diese Zeilen gefallen. Noch mehr freue ich mich über die Textarbeit. Ich habe einiges übernommen.

Zwar kann ich mich durchaus auch gut durch den Kakao ziehen, aber in diesem Fall möchte ich das Ende so belassen, wie es ist - allein, weil so neben dem Buchfinken noch ein weiterer schräger Vogel hinzu kommt ;).

Vielen Dank für Deine Rückmeldung und liebe Grüße

Andreas
 



 
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