Hallo Elke,
inhaltlich sagt mir das Gedicht zu.
Du kommst hier ohne jedwede Metapher aus, was natürlich nicht
verboten ist und in den Bereich des persönlichen Geschmacks fällt.
Was mich wirklich stört, ist aber etwas anderes, nämlich der leicht holpernde Rhythmus. Besonders wohl deswegen, weil du dein Gedicht im Gereimten präsentierst.
Was mir ein Wir
war dir ein Wirrwarr
so hat dein Ich
mein Du gestohlen
[blue]seither ist es nicht mehr[/blue]
zu finden nur ein Ihr
Das "es" bleibt hier unbetont, es sei denn, es bezöge sich auf das Unbewusste (Freud). In diesem Fall müsste Es groß geschrieben werden. Sinn machte das allerdings keinen.
v-vvv-
das rät ich solle wieder-
holen will ich mich dazu
tatsächlich überwinden
Hier nimmst du den Rhythmus der ersten Verse wieder auf. Der Erhalt des markierten Rhythmuswechsels wäre in meinen Augen nur möglich, wenn es am Ende ein Pendant dazu gäbe.
Ich weiß nicht, was im PN-Kontakt mit Serge an Änderungsvorschlägen besprochen worden ist, vielleicht gehen diese ja ebenfalls in die Richtung.
Was mir ausgesprochen gut gefällt, sind die beiden Anfangsverse, die in der Tat auf`s Angenehmste an die Mayröcker denken lassen. Und die hübschen Binnenreime.
LG, orlando