was zu tun (gelöscht)

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
lupus, lupi m. - der Wolf; lupa, lupae f. die Wölfin

Hallo JoteS!

Wolltest Du Dir den Schuh anziehn?
Das Ding ist nicht auf Deine neuliche Wiedergeburt gemünzt, denn es ist schon ein gutes Jahr alt.

"Inquisitoren" - das waren im Hoch- und Spätmittelalter (und in Spanien noch in der Neuzeit) Juristen, die danach schauten, ob alles der Binnenlogik der theologisch organisierten Wahrheit entspricht. Sie arbeiteten mit Argumenten, Beweisen, Widerlegungen, maßgeblich deduktiv auf Basis der universitären Scholastik (Dominikaner, Professoren der mittelalterlichen Universitäten, z.B. der Sorbonne).
Ein mühsames Geschäft. Immer diese Diskussionen um den Besitz der Wahrheit. So, wie wenn einer heutzutage Goethes Farbenlehre szientistisch "angreift", weil sie nicht seinem Newton entspricht. Auch in solchen Fällen wird deduktiv argumentiert, nicht empiristisch-induktiv.

Das heißt: Der Schuh paßt nur, wenn Du deduktiv argumentierst, Regeln und Regelverstöße aufsuchst, nicht aber, wenn Dein ästhetischer Eindruck eindrücklich zum Ausdruck kommt, denn empirische Argumentation - das war nicht Sache der Inquisitoren. Die bezogen sich lieber auf den komplizierten, arabisch kommentierten und platonisch interpretierten Aristoteles, als auf Mikroskope, Fernrohrblicke, langschnäuzige lupo-lupi und scharfe "Lese-Lupen".

grusz, hansz
 

James Blond

Mitglied
So, wie wenn einer heutzutage Goethes Farbenlehre szientistisch "angreift", weil sie nicht seinem Newton entspricht. Auch in solchen Fällen wird deduktiv argumentiert, nicht empiristisch-induktiv
Da fühle ich mich doch gleich wieder zu einer Klarstellung angesprochen ... :)

Von dir wird hier aber auch alles ins Gegenteil verdreht: Newton ging mittels eines Experiments empiristisch induktiv vor, Goethe hingegen deduktiv - weil alles so sein musste, wie es sein sollte. Wohlgemerkt: Goethe verwarf in seiner Farbenlehre ausdrücklich Newtons Theorie und sein empirisches Vorgehen- und nicht etwa Newton oder ich die Goethesche Farbenlehre. Ich wies nur auf Goethes Verbohrtheit in diesem Punkt hin - und handelte mir dafür den gleichen Vorwurf von dir ein. Jetzt allerdings zeigst jedoch du solche Qualität im Übermaß.

Dort wie jetzt auch hier in deiner Stellungnahme geht es nicht um den Besitz von Wahrheit, sondern um deine Verdrehung der Fakten. Da hilft auch kein nachträgliches bildungsüberladenes Nachsülzen ...
Dieses überschäumende Bildungspanoptikum scheint zugleich Wahn und Methode: Alles wird solange verrührt, bis keiner mehr durchblickt ... :D

;)
Grüße
JB
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
I love the Telechinesen

Also, um das mal richtigzustellen: Ich liebe die Inquisitoren und ihre deduktive Methodik. Ich liebe ja auch Mathematik, die platonische Interpretation aristotelischer Prote Philosophia und die orthodoxen Dogmen der christlichen Trinitätslehre, insbesondere in Hegels "Wissenschaft der Logik".

Und Paradoxien wie das des Kreters. Ist schon interessant.
Und Paralogismen wie die Fernwirkung der Gravitation. Herrlich, wie alles darauf aufbaut, und dabei ist Fernwirkung so unmöglich und gespenstisch wie Telekinesen.

Und philosophischen Streit mit den advocati diaboli, wobei ich aber meistens selbst diesen Anwalt machen muß, weil die Gegenstreiter im Besitz einer Wahrheit sind. (Man muß sie ja aus ihrer Einsamkeit befreien.)

Und Lyrik liebe ich auch, nein nicht auch, sondern über die Maßen. Diese vergebliche Sinnsuche alter Säcke.

Habe ich Grund, mich zu schämen?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Lieber Patrick,

ich glaub, Du bist der jüngste hier in der Runde der Routinierten und Pseudoroutiniers, der Dreifragezeichen-Jekylls, Ex- und Inquisitoren-Hides. Die meisten sind 60 plus.

Und zu denen gehöre ich auch. Es ist nur so, daß ich gerade vor ziemlich genau fünf Jahren geradezu explodiert bin in den Tätigkeitsbereichen des Dichtens - http://12koerbe.de/hansz/8-stern.htm - , dann ein halbes Jahr später des Malens - http://12koerbe.de/hansz/mondnein.htm - und mir deshalb vielleicht den Anschein gebe, als sei ich ein junger Wilder, siehe das "kerl gott"-Gedicht und andere Frechheiten.

Aber ich sehe schon den Lichtstreif der Verrentung (komisch, schreibt man das so, mit einem einzigen n in der betonten Silbe?) am Horizont. Wenn ich mich nicht vorher verrenne.

grusz, hansz
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
He, Anonymus, in welche Richtung willst Du dieses Gedicht "überarbeitet" sehen?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ja, James, das berühmte "sprechende Schweigen".
Natürlich lockt auch keine Beleidigung die anonyme Sau aus ihrem Versteck hervor.
Genaugenommen höre ich nicht mal ein Grunzen. Aber ich vermute es, so wie Du. Und Vermuten ist ein poetisches Hören, es ist so gesehen bzw. "gehört" klar vernehmbar. Durchaus.
 
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