Winterabend

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HerbertH

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Liebe Elke,

da bin ich sehr froh darüber. Denn häufig hast Du mir ja schon Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt :)

Danke für die Rückkopplung und liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Ann-Britt,

sorry, dass ich mit der Antwort so lange im Verzug bin. Das mit dem "tollen" habe ich absichtlich eingebaut. Denn ich wollte das Gedicht "erden", also nachvollziehbarer machen, es aus dem sich sonst vielleicht einstellenden Eindruck des schönen Sprachspiels vorbeugend befreien. Dass "tollen" eine Sonderrolle hat, hast Du ja herausgespürt. Es gäbe durchaus Alternativen. Solche Erdungen habe ich auch in den anderen drei Gedichten, die inzwischen zu diesem kleinen Zyklus gehören (Herbststunden, Sommernacht, Frühlingsmorgen), jeweils mit im Sinn gehabt. Es gibt natürlich weitere Gemeinsamkeiten der vier Gedichte.

Danke für Deine sehr positive Rückmeldung und liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Winterabend

Das Licht gräbt blaue Blumen in den Schnee
Und Kurven voller Sinnlichkeit ins Eis,
Die irrste Blütenpracht, erhellt in Weiß,
mit Fühlern tief hinunter in den See.

Im Atem wabern voll Erinn'rung Schemen,
An Pirouetten purer Poesie,
An Kufendrehen, dicht verschlung'ne Knie.
Sie bleiben stumm und blass, nicht zu vernehmen.

Er schaut auf Schlittschuhspuren, deren Schatten
Im Mondlicht violette Striche malen.
Er denkt an ihren vollen Mund, mit satten,
In Rot erglühten Lippen. Und an Qualen,
Nach all den tollen Jahren, die sie hatten -
Warum nur muss dafür die Liebe zahlen?
Versuch einer alternativen Version (Kommentare wären sehr willkommen :) )

Winterabend

Das Licht gräbt blaue Blumen in den Schnee
Und Kurven voller Sinnlichkeit ins Eis,
Die irrste Blütenpracht, erhellt in Weiß,
mit Fühlern tief hinunter in den See.

Im Atem wabern voll Erinn'rung Schemen,
An Pirouetten purer Poesie,
An Kufendrehen, dicht verschlung'ne Knie.
Sie bleiben stumm und blass, nicht zu vernehmen.

Er schaut auf Schlittschuhspuren, deren Schatten
Im Mondlicht violette Striche malen.
Er denkt an ihren vollen Mund, mit satten,
durchglühten Lippen. Jetzt muss er bezahlen,
für all die tollen Jahre, die sie hatten ...
Erinn'rung lindert keine seiner Qualen
 

Tula

Mitglied
Hallo Herbert
Sehr schönes Gedicht. Ich finde die originelle Version allerdings besser, d.h. was die abschliessende Zeile anbelangt. Wiederholung der Erinnerung (siehe S2). Das "Qualen lindern" widerspricht dem eher verhaltenen und wehmütigen Ton des Gedichts. Sicher Ansichtssache.

LG
Tula
 



 
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