Aniella
Mitglied
Hallo Heinrich,
ganz neu in dieser Runde haben mich die vielen Aufrufe gelockt, denn ich dachte mir, hier finde ich eine typische "Diskussion" über den Text.
Ganz so verkehrt war es wohl nicht, ich versuche mal, meine Eindrücke hierzulassen.
Da in den Kommentaren so viel vom "Streich" die Rede war, habe ich mir die Historie angesehen.
Gleich vorweg: Ich hätte diesen "Streich des Lebens" tatsächlich nicht rausgenommen, denn für Charlie ist es ein Wendepunkt in seinem Leben, ganz egal wie er sich nun entscheidet.
Ich finde auch das offene Ende nicht verkehrt, allerdings hätte ich an Deiner Stelle versucht, noch einen winzigen Ausblick darüber zu geben, was er nun tun will, um zu einer Entscheidung zu kommen. (z.B. Ausreden suchen, sich zurückziehen in die Wildns um darüber nachzudenken oder seiner Freundin die Idee ausreden und begründen, warum er eben nicht heiraten will)
Mich stört etwas, was hier gar nicht angesprochen wurde, was ich aber unlogisch finde.
Charlie bleibt in seiner gefühlsmäßigen Entwicklung auf dem Stand eines (hilflosen) Zwölfjährigen stehen.
Natürlich prägt jeden Menschen seine Kindheit und die Erlebnisse daraus. Kein Wunder also, dass Charlie nie heiraten will angesichts der zerrütteten Ehe seiner Eltern. Genauso hat er sicher auch bestimmte "Berufe" im Auge gehabt, was er unbedingt werden möchte, wenn er groß ist.
Tatsächlich ist aber oft so, dass das Leben einen einen anderen Weg einschlagen lässt. Neue Erfahrungen und Interessen treten unweigerlich ein und diese kann man nicht so einfach unter den Tisch fallen lassen. Sie bestimmen letztendlich die weiteren Entscheidungen. Man überdenkt seine bisherigen Pläne, wägt ab, bekommt Zweifel. Das gehört zum erwachsen werden dazu.
Meiner Meinung nach könnte Deine Geschichte sehr gewinnen, wenn Du den gesamten Ablauf, so wie er da steht, in die Vergangenheit als Erinnerung setzen würdest. Hier im Jetzt (am Ende) ist die Entscheidung gefallen. Entweder er schaut auf die Kaffeetafel zur Feier seines 25-jährigen Hochzeitstages und erinnert sich an diese Szene, beglückwünscht sich schmunzelnd innerlich zu seiner richtigen Entscheidung FÜR eine Hochzeit, oder er sieht sich die halb gepackte Tasche an für den Angelausflug mit seinem besten Freund, mit dem er gleichlosfahren möchte und beglückwünscht sich innerlich zu der Entscheidung damals GEGEN eine Hochzeit, weil sich seine Befürchtung bewahrheitet hat (Angelika ist seit einiger Zeit unglücklich mit einem anderen verheiratet).
Egal wie er sich entschieden hat, es sollte eine aktive Sache werden, damit er ein wenig mehr Form annimmt.
Das ist natürlich nur meine Meinung, aber wenn Du magst, kannst Du ja nochmal darüber nachdenken, ob Du da was von gebrauchen kannst.
LG Aniella
ganz neu in dieser Runde haben mich die vielen Aufrufe gelockt, denn ich dachte mir, hier finde ich eine typische "Diskussion" über den Text.
Ganz so verkehrt war es wohl nicht, ich versuche mal, meine Eindrücke hierzulassen.
Da in den Kommentaren so viel vom "Streich" die Rede war, habe ich mir die Historie angesehen.
Gleich vorweg: Ich hätte diesen "Streich des Lebens" tatsächlich nicht rausgenommen, denn für Charlie ist es ein Wendepunkt in seinem Leben, ganz egal wie er sich nun entscheidet.
Ich finde auch das offene Ende nicht verkehrt, allerdings hätte ich an Deiner Stelle versucht, noch einen winzigen Ausblick darüber zu geben, was er nun tun will, um zu einer Entscheidung zu kommen. (z.B. Ausreden suchen, sich zurückziehen in die Wildns um darüber nachzudenken oder seiner Freundin die Idee ausreden und begründen, warum er eben nicht heiraten will)
Mich stört etwas, was hier gar nicht angesprochen wurde, was ich aber unlogisch finde.
Charlie bleibt in seiner gefühlsmäßigen Entwicklung auf dem Stand eines (hilflosen) Zwölfjährigen stehen.
Natürlich prägt jeden Menschen seine Kindheit und die Erlebnisse daraus. Kein Wunder also, dass Charlie nie heiraten will angesichts der zerrütteten Ehe seiner Eltern. Genauso hat er sicher auch bestimmte "Berufe" im Auge gehabt, was er unbedingt werden möchte, wenn er groß ist.
Tatsächlich ist aber oft so, dass das Leben einen einen anderen Weg einschlagen lässt. Neue Erfahrungen und Interessen treten unweigerlich ein und diese kann man nicht so einfach unter den Tisch fallen lassen. Sie bestimmen letztendlich die weiteren Entscheidungen. Man überdenkt seine bisherigen Pläne, wägt ab, bekommt Zweifel. Das gehört zum erwachsen werden dazu.
Meiner Meinung nach könnte Deine Geschichte sehr gewinnen, wenn Du den gesamten Ablauf, so wie er da steht, in die Vergangenheit als Erinnerung setzen würdest. Hier im Jetzt (am Ende) ist die Entscheidung gefallen. Entweder er schaut auf die Kaffeetafel zur Feier seines 25-jährigen Hochzeitstages und erinnert sich an diese Szene, beglückwünscht sich schmunzelnd innerlich zu seiner richtigen Entscheidung FÜR eine Hochzeit, oder er sieht sich die halb gepackte Tasche an für den Angelausflug mit seinem besten Freund, mit dem er gleichlosfahren möchte und beglückwünscht sich innerlich zu der Entscheidung damals GEGEN eine Hochzeit, weil sich seine Befürchtung bewahrheitet hat (Angelika ist seit einiger Zeit unglücklich mit einem anderen verheiratet).
Egal wie er sich entschieden hat, es sollte eine aktive Sache werden, damit er ein wenig mehr Form annimmt.
Das ist natürlich nur meine Meinung, aber wenn Du magst, kannst Du ja nochmal darüber nachdenken, ob Du da was von gebrauchen kannst.
LG Aniella