Wüstenblume

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Arezoo

Mitglied
Die ersten beiden Strophen sind gar nicht schlecht!
Das hat was.

Die letzte ist mir zu kitschig.
Oase und Fata Morgana, ja, dann ist das Bild 'Wüste' komplett, aber leider auch etwas zu leer.
Beides will mir in diesem Zusammenhang nicht so recht schmecken, obwohl es schon schlüssig ist.

Liebe Grüße,
Arezoo
 

Zarathustra

Mitglied
für eine Bewertung viel zu schade...

Hallo Perry

kitschig ist das Gedicht, klar!
Kitschig ist es zum Glück!
Sonst verliert die Wüstenblume etwas von ihrem Reiz.

Wer ein alter Dattel ist wie ich,
wer sich immer wieder verliebt wie ich,
der kennt die Falken,
der kennt die Freundschaft die bleibt,
der kennt die blutende Sonne
und der kennt die Fatamorgana...

Servus
Hans
 

lintschi

Mitglied
hallo perry,

ich weiß nicht, warum immer gleich alles als "kitsch" abgewertet wird, was jemand nicht so in sich finden kann.
auch gibt es jede menge edelkitsch, der ebenso einer gewissen kreativität und vor allem gefühlslage entspringt.

ich schreibe meine gedichte auch immer aus den bildern, die in meinem inneren hochsteigen und frage mich deshalb, was ich schreiben sollte, WENN eine fatamorgana in mir aufsteigt, oder vor allem, WARUM ich dann etwas anderes schreiben sollte?

allerdings finde auch ich, dass dieses gedicht mit einer anderen schlusszeile vielleicht NOCH mehr gewinnen könnte.
vor allem ist eine fatamorgana doch ein trugbild und ist die freundschaft nicht geblieben?

ich wünsche dir einen schönen tag
liebe grüße
lintschi
 
B

bonanza

Gast
interessant - dachte ich beim lesen.
etwas wirr - aber interessant.
unglücklich das agglomerat von wüstenbildern.
dann die tauben.
trotzdem sträubt sich in mir etwas, es schlecht zu finden.
und im zweifel gebe ich meinem gefühl nach.

bon.
 

Perry

Mitglied
Hallo ihr Lieben,
ich habe mir Euere Anmerkungen für und gegen „Kitsch“ angeschaut und komme zu folgendem Schluss:
Der 3. Vers sollte tatsächlich noch etwas überarbeitet werden.
Zu den einzelnen Punkten:
Kitschig: Das ist sicher Geschmacks- uns Ansichtssache. Ich sehe es hier, vor allem in der Auslegung von Hans, nicht unbedingt als Makel. Liebe ist eben oft mit etwas „Kitsch“ behaftet, außerdem steht für mich hinter den Bildern des Gedichts eher eine traurige Botschaft: Die nach Liebe suchenden „Tauben“ sind von den „Falken“ der Lust geschlagen worden und versuchen ernüchtert, sich wenigstens einen Rest Freundschaft zu bewahren.
Ich danke Euch für die Kommentare und hoffe mit der Neufassung etwas weniger "kitschig" rüber zu kommen.

Wüstenblume


Wie Tauben in der Wüste
sind unsere Küsse aufgestiegen
bei ihrer Suche nach Wasser
doch Falken haben sie geschlagen

Verstreut
liegt das Federkleid unserer Lust
im Sand der Ernüchterung
getränkt vom blutenden Sonnenlicht

Nur hinter den Dünen
am tröstenden Horizont
blüht verborgen
noch ein Rest Freundschaft

LG
Manfred
 

San Martin

Mitglied
Ich fand die erste Version besser.

"das Federkleid unserer Lust" - hier würde ich "Lust" durch etwas weniger direktes ersetzen. Beschreib doch stattdessen das Federkleid genauer. Das Bild der Freundschaft finde ich in keiner der beiden Versionen richtig umwerfend... vielleicht benutzt du ein anderes Bild? Die Freundschaft als Samen, der im Sand schlummert und auf den nächsten Regen wartet, um aufzublühen?
 

lintschi

Mitglied
hallo manfred,

ja, auch mir gefiel die erste version besser. allerdings finde ich die "lust" sehr passend.
ich wäre auf die "blutende" sonne nicht gekommen. in der wüste wäre sie bei mir sengend, aber sie gefällt mir auch so, ich kann mir etwas darunter vorstellen.

mich stört wirklich nur die fatamorgana in der verborgenen oase. ich sähe die freundschaft als oase, in die man die liebe vor dem vertrocknen unter der blutenden sonne hinretten könnte, bevor die liebe selbst ganz verblutet.
aber vielleicht ist es doch auch so, dass man zu diesem zeitpunkt noch nicht genau weiß, ob diese fata morgana wirklich zu der verborgenen oase führt.

wenn dir nicht wirklich noch etwas exakter ausdrückend (aber bitte nicht erklärend! - das ist es was mir nun an der neuen zweiten strophe nicht so gefällt) einfällt, würde es meiner meinung nach, besser sein, es so zu lassen, als nun krampfhaft daran herumzufeilen. letztendlich liest es sich flüssig, erzeugt bilder in einem und man weiß auch genau, wovon du sprichst.

viele liebe grüße
lintschi
 

Perry

Mitglied
Hallo San Martin,
ich danke Dir für deine konstruktiven Vorschläge, das Gedicht soll vorrangig ein Stimmungsbild zeichnen, deshalb möchte ich die zugrunde liegende Geschichte nicht detaillierter darstellen. Die Federn stehen für die Unschuld und die Lust für das Liebesspiel, deshalb möchte ich es so belassen. Die Freundschaft taucht erst im 3. Vers auf und wird durch die Wüstenblume symbolisiert, die ja etwas Seltenes, Kostbares darstellt.
LG
Manfred

Hallo lintschi,
die Fatamorgana sollte die vage Hoffnung auf den Erhalt der Freundschaft ausdrücken. Da aber bereits wirklich zu viele Wüstenmetaphern vorhanden sind, habe ich die neue Version geschrieben. Ich glaube, werde das Gedicht etwas ruhen lassen und mich dann noch einmal darüber machen.
Danke für deine Eindrücke und LG
Manfred
 



 
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