James Blond
Mitglied
Lieber Hermann,
danke für Deine prompte Antwort!
Vielleicht sollte der Autor auch etwas Fähigkeit besitzen, sich in die Gedanken des Lesers einzufühlen, die sich ihm beim Lesen aufdrängen könnten.
Dein Sonett zu Gernhardts Sonett habe ich übrigens gern gelesen (auch wenn mir Gernhardts Umgang mit dem typischen 68er Jargon um einiges kunstvoller erscheint). Es geht mir auch nicht um den Vorwurf, sich am Zauberberg vergangen zu haben: Es geht (mir) um die Frage: Was will dieses Gedicht? Und in welcher Beziehung steht es zum Werk von T. Mann? Und da komme ich leider zu keiner befriedigenden Antwort.
Das Bild, das Du erklärend nachschiebst, entsteht (mir) beim Lesen so nicht.
Zum Beispiel ist es (mir) nicht ersichtlich, dass die Patientin nicht selbst auf dem Fest anwesend ist, warum sollte sie sonst den Hustenreiz unterdrücken? Damit sie besser der Musik lauschen kann? Hmm ...
Außerdem scheint sich das Geschehen nicht allein auf die hustende Patientin zu konzentrieren, andere sichtbare Personen (mit Fieber auf den Wangen) lachen und fluchen.
"Von jedem etwas" bringt letztlich in einem Gedicht wenig - das wollte ich sagen. Hier sollte besser - pars pro toto - ein treffendes Bild ausgewählt werden, statt sich an einer Collage zu versuchen. (Nun gut, ein Bild war beabsichtigt, aber das war zumindest mein Leseeindruck.) Und wenn es um ein treffendes Bild geht, dann sollte es für sich sprechen und keine erklärenden zusätzlichen Adjektive benötigen. Das Bizarre usw. sollte sich dann aus dem Bild ergeben. (Das ist zumindest meine Ansicht.)
Außerdem erwartet ein Sonett-Leser eine wechselnde Beleuchtung eines Themas, zumindest eine gedankliche Behandlung. Bitte nicht missverstehen: Ich will Dein Sonett nicht madig machen, nur das Augenmerk auf Unerwähntes richten.
LG JB
danke für Deine prompte Antwort!
Vielleicht sollte der Autor auch etwas Fähigkeit besitzen, sich in die Gedanken des Lesers einzufühlen, die sich ihm beim Lesen aufdrängen könnten.
Dein Sonett zu Gernhardts Sonett habe ich übrigens gern gelesen (auch wenn mir Gernhardts Umgang mit dem typischen 68er Jargon um einiges kunstvoller erscheint). Es geht mir auch nicht um den Vorwurf, sich am Zauberberg vergangen zu haben: Es geht (mir) um die Frage: Was will dieses Gedicht? Und in welcher Beziehung steht es zum Werk von T. Mann? Und da komme ich leider zu keiner befriedigenden Antwort.
Das Bild, das Du erklärend nachschiebst, entsteht (mir) beim Lesen so nicht.
Zum Beispiel ist es (mir) nicht ersichtlich, dass die Patientin nicht selbst auf dem Fest anwesend ist, warum sollte sie sonst den Hustenreiz unterdrücken? Damit sie besser der Musik lauschen kann? Hmm ...
Außerdem scheint sich das Geschehen nicht allein auf die hustende Patientin zu konzentrieren, andere sichtbare Personen (mit Fieber auf den Wangen) lachen und fluchen.
"Von jedem etwas" bringt letztlich in einem Gedicht wenig - das wollte ich sagen. Hier sollte besser - pars pro toto - ein treffendes Bild ausgewählt werden, statt sich an einer Collage zu versuchen. (Nun gut, ein Bild war beabsichtigt, aber das war zumindest mein Leseeindruck.) Und wenn es um ein treffendes Bild geht, dann sollte es für sich sprechen und keine erklärenden zusätzlichen Adjektive benötigen. Das Bizarre usw. sollte sich dann aus dem Bild ergeben. (Das ist zumindest meine Ansicht.)
Außerdem erwartet ein Sonett-Leser eine wechselnde Beleuchtung eines Themas, zumindest eine gedankliche Behandlung. Bitte nicht missverstehen: Ich will Dein Sonett nicht madig machen, nur das Augenmerk auf Unerwähntes richten.
LG JB