Wenn ich nichts übersehe, ist es ein Tanka. (
https://de.wikipedia.org/wiki/Tanka - Wikipedia)
Es ist eine Form, die älter ist, als das Haiku und aus der sich das Haiku entwickelt hat.
Im Japanischen hat sie 31 Moren, das wird in Deutsch oft zu 31 Silben übertragen, da es im Deutschen keine Moren gibt.
So auch im vorliegenden Gedicht.
Der Oberstollen, die ersten drei Verse, sind gestaltet wie ein Haiku.
Fallende Blätter verweisen auf den Herbst, (ob das abstrakte "Abschied" hier die beste Wahl ist, da bin ich mir nicht sicher, in einer europäischen Form ist es eine gute Wahl, aber wir haben eine japanische. Es klingt ungewöhnlicher als das banale "fallende Blätter".
Der Oberstollen entspricht der Form mit 5-7-5-Silben, also einer deutschen traditionellen Übertragung der Form.
Der Unterstollen hat dann zwei Verse mit je 7 Silben.
Er setzt dem Vergehen von Herbst un Winter das Werden von Frühling und Sommer entgegen, wodurch letztlich der Kreis geschlossen wird.