Zeilengedicht (gelöscht)

Label

Mitglied
Liebe Wirena

manchmal habe ich eine Ahnung was du hier meinst - dann verschwindet es zu schnell bevor ich es fassen kann.

das Verstehen lauert immer gerade im Augenwinkel, will mir aber nicht gelingen.

Liebe Grüße
Label
 

wirena

Mitglied
Herzlichen Dank Label für Deine Rückmeldung

...bin etwas erstaunt, da für mich alles klar... was meinst Du? an was liegt es, das Unverständnis?

Soll ich einen Versuch einer Erklärung schreiben? -

Stichworte möchte ich dafür bereits geben:

das Gedicht von Otto Lenk, siehe Bruchstücke III

„Alles bewegt sich rückwärts
Zum Ende hin
Die Wurzeln
Verankern sich mit den Sternen

Zum Anfang hin“


hat mich zu tiefst bewegt und mein "______ Zeilengedicht" das Resultat

Titel __________

In Anlehnung an meine experimentelle Lyrik vom 24.01.2011, mit dem Titel:“ versuch lesen zu erleben“ setzte ich den Titel Zeile nicht in Worte, sondern als Linie um.

(Eine Zeile hat viele Worte und jedes Wort kann eine tiefe Bedeutung haben, ist Nahrung für weitere Erkenntnis, Geistiges Wachstum. Für die Verse war die Aussage „der Mensch lebt nicht vom Brot allein“, oder so ähnlich, die Ausgangslage)

Dies passte so gut zur Ottos Werks Aussage „alles bewegt sich rückwärts. Wo der Standpunkt für Rückwärts ist, lässt ein Strich offen. Im Sinne, bei der Geburt stribt etwas ins Leben, wie das Leben in den Tod stirbt.

ebenso passte es absolut zur Aussage

"zum Ende hin, die Wurzeln verankern sich mit den Sternen zum Anfang hin", da die Wurzeln eine Verbindung herstellen. Es gibt keine "Bruch" - erlebe Efeu/Kletterpflanze -

(es könnte aber auch eine Liane im Dschungel sein, doch darüber machte ich mir seinerzeit keine Gedanken. Die realisiere ich erst jetzt beim Schreiben....)

- Vielleicht das ganze zu „grafisch“
– kennen einen Grafiker, dessen Frau ebenfalls Lyrik schreibt
– werde versuchen ihn mal kurz zu kontaktieren, um zu hören, wie es ihm mit meinen „ ____Zeilen“ geht....

herzl. Dank Dir nochmals und

Lg wirena
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hab dem Thread einen lesbareren Titel gegeben, da Formatierung in der Übersicht nicht angezeigt wird - wie gesagt, nur den Thread-Titel angepasst.

cu
lap
 

wirena

Mitglied
Feedback Grafiker
Liebe Verena

Dein Mail kam, als wir uns schon für einen Ausflug bereit gemacht haben, der den ganzen Tag dauerte.
Darum weder Anruf noch Antwortmail von mir.


Erklärung: bin gerade in der [blue]Leselupe.de [/blue]lyrikschreibend aktiv. Auf mein neuestes "Werk", das ich nun einfach mal so nenne :) bekomme ich eine Rückmeldung die mich etwas erstaunt.

Um Dich nicht zu beeinflussen, füge ich Dir dieses Re: als Anhang bei - dann kannst Du sie lesen, wenn es für Dich stimmt.

Den Anhang wollte ich nach einiger «Einwirkzeit» auch noch lesen, konnte es aber nicht.
Du müsstest mir eine andere Datei schicken.
Wir können aber auch morgen dann telefonieren.


Nun interessiert es mich, wie es Dir Rolf, mit meiner Lyrik geht.

Also: Dieses Gedicht weckt zwiespältige Gefühle in mir.
Wenn ich das weiter ausführe, wird es keine Lobhudelei, aber ganz gewiss eine aufbauende Kritik, aus wohlwollender Haltung eines Freundes geboren!

Zwiespalt: Ich meine, genau zu verstehen, was du aussagen willst.
Doch im Formalen überzeugt mich die Arbeit noch nicht recht:

Sternverwurzelte Zeilen
sind Körbe voller Nahrung
für den Geist

Eigentlich eine schöne Strophe.

Jedoch ist das erste Wort [blue](Sternverwurzelte)[/blue] fast das einzige im ganzen Gedicht, das sich aus der Alltagssprache erhebt und die kreative Arbeit an der Form spüren lässt.
Damit entsteht eine formale Unbalance.

Übrigens: wäre [blue]Sternenverwurzelte[/blue] nicht stimmiger (zwar nicht rhythmisch, aber inhaltlich)?

Dann wirken mehrere Wörter für mich etwas altmodisch: [blue]darbt,
Leib, Geist, verzehren ...[/blue] Eigentlich ... je länger es auf mich einwirkt, desto mehr erinnert es mich an die Sprache, die ich aus meinen frommen Jugendzeiten kenne, fast eine Vorstufe der «Sprache Kanaans», wie man den Predigtstil und die Insidersprache der Evangelikalen geisselt.

Dann:
Dank Winde, die die Samen
In mehrfacher Hinsicht ungeschickte Zeile.
1. die einzige Interpunktion im ganzen Gedicht. Du hättest das mit dem Zeilenfall «regeln» können.
2. Erst dachte ich: Grammatikfehler. Doch dann wurde mir klar… Dank + Genitiv ist schon richtig. Aber hier ist der Versuch einer lyrischen Verdichtung irgendwie missraten.
3.
[blue]die die[/blue]
nochmals eine holprige Konstruktion. Allerdings wäre
[blue]welche die[/blue]
auch nicht schöner. Ich würde eine komplett neue Formulierung suchen!

[blue]wohlbesonnen – [/blue]als Wortschöpfung vielleicht auch nicht ganz geglückt?

[blue]Körbe voller Nahrung[/blue] –
bewusste Anspielung auf die Bergpredigt?

***

Dies meine Gedanken von heute Abend (vielleicht kommt morgen eine Ergänzung oder Korrektur hinzu).
O je, sieht ein wenig aus, als wolle ich alles zerpflücken – nein, einfach ehrliche Antwort.
Ich meine, man habe als Künstler mehr davon, als von höflichen Ausreden.
Und klar: das ist die Antwort eines Düpflischyssers – ich bin halt einer.


Geht die merkwürdige Reaktion, die du erhalten hast, in dieselbe Richtung?


Liebe Grüsse
Rolf

__________

Rolf Holstein
Grafiker – Maler – Bildhauer
[blue]mit Adresse und Tel.Nr., die ich gelöscht habe/win[/blue]
Neu im Blog: Zeichnungen von den Osterferien an der Ardèche
http://rolf-holstein.blogspot.com
 

wirena

Mitglied
herzlichen Dank lap und Label

- habe bereits heute Rückmeldung vom Grafiker erhalten - sagenhaft - doch es geht dermassen in die Tiefe mit allem drum und dran, inkl. farbiger Schrift - dass es einige Zeit dauern wird, bis diese Frucht reift -


daher neuer Versuch als "Dada-Gedicht" ohne math. Wurzelzeichenmöglichkeit -da diese auf meiner Tastatur fehlt.

Lg wirena
 

wirena

Mitglied
Ergänzung per Mail von Rolf Holstein

Ergänzung von Rolf Holstein per Mail vom 10.07.2011/win
Liebe Verena


kennen einen Grafiker, dessen Frau ebenfalls Lyrik schreibt


Ergänzung: auch ich selber schreibe Lyrik, seit Langem einfach nur noch ganz sporadisch.
Es gab eine
Zeit, wo es viel wichtiger war für mich.

Dann habe ich Erfahrung als Lektor von Lyrik, als ich im Eigenverlag Gedichte meines Freundes herausgab.
Wir haben stundenlang an der Sprache geschliffen und gefeilt, und das hat mich geprägt.

Liebe Grüsse
Rolf
________________

HOLSTEIN DESIGN
Agentur für Ideen und Gestaltung
Rolf Holstein & Luisa Willuhn
Baumgartenweg 477, 4204 Himmelried

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F

Fettauge

Gast
Zeilengedicht

Nimms mir nicht übel, aber von dieser "Frucht" will ich nicht essen. lg Fettauge
 



 
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