Zur Hölle (erbitte vieeeel Kritik)

Arathas

Mitglied
Bitte bitte kritisiert diesen Text und zeigt mir alle seine Schwachstellen auf! Ich finde, daß mir die Story ganz gut gelungen ist, aber das ist eben eine so subjektive Einstellung :)



ZUR HÖLLE

Als Elaine aufwachte, brummte ihr Schädel, als hätte sie am vorigen Abend ohne fremde Hilfe drei Fässer Rum geleert. Da sie keinerlei Erinnerung mehr besaß, was eigentlich geschehen war, konnte diese Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden.
Sie faßte ihren dröhnenden Schädel mit beiden Händen und wartete, bis die Welt wieder still stand. Nach einiger Zeit quoll in ihr der Gedanke, daß sie lange auf dieses Ereignis warten würde, denn sie befand sich an Bord eines Schiffes.
Genauer gesagt ihres Schiffes. Käpt'n Elaine Hartford. Bezwingerin der sieben Weltmeere. Geissel der westlichen Welt. Eine Piratin wie sie im Buche stand. Das einzige, was ihr noch weiter vorauseilte als ihr Ruf, war ihre Alkoholfahne.
Sie rappelte sich auf, riskierte einen Blick aus dem Fenster der Kapitänskajüte und ließ sich vorsichtshalber wieder zu Boden sinken. Dieser wanderte zwar immer noch von einer Seite auf die andere, ohne sich für einen bestimmten Aufenthaltsort entscheiden zu können, aber solange sie nicht aufrecht stand, hatte sie wenigstens nur mit einer Variablen zu kämpfen.
Der Abend dämmerte, und von draußen erklang weder tosendes Gejohle noch streitlustiges Geschwätz. Sie fluchte so undeutlich, daß sie selbst nicht genau verstand, was sie eigentlich gesagt hatte und schüttelte den Kopf. Ihr Schiff, die Windsbraut, war bis zum Rand gefüllt mit widerlichem Piratenpack, das seinerseits wiederum bis zum Rand gefüllt war mit billigem Fusel.
Normalerweise trank man um diese Tageszeit um die Wette, spielte um Katzengold, das mindestens so oft den Besitzer wechselte wie eine gut gefüllte Buddel voll Rum, oder grölte ganz einfach nur ein wenig und verscheuchte etwaige Sirenen. Obwohl Elaine daran zweifelte, daß deren Gesang unheilvoller wäre als das Gekreische der Männer. Der Vorteil war, daß sich von dem Gebrüll immer wieder Fischkutter und kleinere Schiffe angezogen fühlten, andererseits sah sich das Lumpenpack, das sich Piraten schimpfte, anschließend außerstande, in betrunkenem Zustand eine Schlacht zu kämpfen.
Zugegeben, an diese Erkenntnis war Elaine durch das mehrmalige Ausprobieren-und-Fluchen Prinzip gelangt. Piraten, die in erster Linie darauf achten müssen, sich nicht selbst zu verletzen, stellen selbst für einen Fischkutter keine große Gefahr dar. Außer, sie versuchen, sich mit einer Kanone nicht selbst zu verletzen und schießen zufällig in die richtige Richtung.
Sie fragte sich, was in der Kombüse zubereitet wurde, denn ein leichtes Hungergefühl hatte sich in ihren Magen verirrt. Es hielt sich, angesichts der großen Mengen von beißendem Alkohol, die jedes anderen Gefühl sofort vertrieben, erstaunlich gut und machte keine Anstalten, von allein zu verschwinden.
Sie wagte einen zweiten Versuch, aufzustehen, kam zumindest auf alle viere und überlegte ernsthaft, ob sie sich in diesem Zustand vor ihren Leuten zeigen sollte. Einerseits konnte man ihre Situation schnell ausnützen, andererseits... jeder, der das versuchte, würde bald dem beliebten morgendlichen Seeräuberfrühsport frönen: Kunstspringen von der Schiffsplanke, gefolgt von Wettschwimmen mit den Haien.
Ein hohles Stöhnen erklang, als Elaine die Tür öffnete. Sie verharrte einen Moment und überlegte, ob es von ihr gekommen war oder von der Tür, zuckte dann die Schultern und trat nach draußen.
Ihre gesamte Mannschaft war auf brutalste Weise abgeschlachtet worden und lag verstreut auf Deck.
Elaine blinzelte. Dann erkannte sie, daß die ganze Szene nur Einbildung gewesen sein konnte, schloß Tür sowie Augen und öffnete beides erneut.
Ihre gesamte Mannschaft war auf brutalste Weise abgeschlachtet worden und lag verstreut auf Deck.
"Scheiße." Die Piratin taumelte zur Reling. Sie ließ sich ihr Frühstück noch einmal durch den Kopf gehen, drehte sich um, betrachtete ihre ehemalige Mannschaft ein zweites Mal und beugte sich erneut über die Reling. Ihr Blick wanderte das Deck hinauf, bis sie die Leichen von zwei englischen Soldaten zwischen ihren Männern liegen sah.
Schlagartig ernüchterte sich ihr Verstand. Sie Närrin! Seit Tagen schon befanden sie sich auf königlichen Gewässern, und es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die verdammten Briten sich blicken ließen!
Aber warum hatte sie von dem Kampf nichts mitbekommen? Und warum ließen die Engländer das Schiff einfach so zurück? Und warum hatten sie sie nicht getötet?
Mit einer Hand nach ihrem Hinterkopf tastend drängte sich ihr eine Lösung auf, die leider so gar nicht gefallen wollte. Elaine mochte faul, brutal und die meiste Zeit über unzurechnungsfähig sein, aber sie war nicht dumm. Aus diesem Grund achtete sie peinlich genau darauf, daß keiner ihrer Männer sie in letzterer Eigenschaft übertreffen konnte. Sie wußte nicht, daß dies eine vielerorts praktizierte Art war, sich seine Mitarbeiter auszusuchen, und wenn sie es gewußt hätte, dann würden sie nun andere Sorgen plagen.
Beispielsweise war ihre Hand blutbeschmiert, als sie von ihrem Ausflug vom Kopf zurückkehrte. Ihr Vater hatte ihr einst eingebleut, daß es durchaus in Ordnung war, blutbeschmierte Hände zu haben, solange man darauf achtete, daß es nicht das eigene Blut war.
Dieses hier war noch warm und definitiv nicht von jemand anders, so sehr Elaine sich das auch wünschte.
Sie fluchte erneut, allein um des Fluchens Willen, und begann damit, nach einem Verband zu suchen. Sie zögerte, als sie ihren ersten Maat, Mikey, vor sich liegen sah. Er war tot, darüber konnte kein Zweifel bestehen. Niemand, dessen Kopf auf eine derartige Art und Weise verdreht war, weilte noch unter den Lebenden.
Trotzdem geschah etwas mit dem Leichnam: Dünne blaue Fäden züngelten daraus hervor und loderten über dem Körper. Es hatte den Anschein, als würde Mikey brennen. Es war ein blaues Feuer - von dort, wo die Flamme am heißesten war. Doch es ging keine Wärme davon aus.
Die Fäden verdichteten sich, stieben auseinander und fanden wieder zusammen, bis sie Gesicht und Leib des Verstorbenen nachahmten. Schließlich war die Gestalt komplett. Elaine schluckte. Sie stand einem Geist gegenüber. Die blaue Figur, die sich nun vollständig erhoben hatte, erweckte einen leicht ziellosen Eindruck und begann, auf dem Deck herumzuschlurfen.
Auch aus den restlichen Körpern strömten blaue Schatten und strebten danach, sich zu verdichten und zu Geistern zu werden. Elaine war der Meinung, daß dies genügend Überraschungen für einen Abend wären, doch in diesem Moment löste sich die Windsbraut auf und hinterließ lediglich eine schlechte Erinnerung, gespenstische weiße Linien, die ein Schiff nachbildeten, und eine Menge Gestank. Nun war Elaine die einzige Überlebende auf einem Geisterschiff. Die durchsichtigen Planken der Windsbraut sahen aus wie ein Knochengerippe und waren nicht wenig furchteinflößend.
Die Nacht hatte längst begonnen, doch der Mond zeigte sich nicht am Himmel. Statt dessen wehte ein unruhiger Wind und blähte Segel auf, von denen bloß noch die Umrisse vorhanden waren.
"Oh verdammt" murmelte Elaine und zwang sich, ruhig nach einer Lösung zu suchen. Es kam des öfteren vor, daß sich ein komplettes Boot in ein Geisterschiff verwandelte, allerdings nur dann, wenn die gesamte Mannschaft tot war. Hier lag eindeutig ein Fehler vor. Der Käpt'n verspürte den Drang, jemanden dafür zu bestrafen, doch sie bezweifelte, daß die umherwandernden Gespenster sich schlagen lassen würden.
Das Schiff legte sich auf die Seite und fuhr eigenständig in einen tosenden Tunnel aus schwarzen Wassermassen, die sich zu beiden Seiten auftürmten. Elaine drehte sich um und spähte zum Heck. Der Geist des Steuermanns stand am Ruder und steuerte direkt in die Fluten hinein. Die Piratin rannte zu ihm und stemmte sich gegen das Rad, bis ihre Kräfte verbraucht waren, doch sie konnte die Windsbraut nicht von ihrem Kurs abbringen.
Gebannt starrte sie nach vorn und sah zu, wie ihr Schiff, ihre tote Mannschaft und schließlich sie selbst von einem Schlund aus schwarzem Wasser verschluckt wurden.
Es wurde kalt.
Licht schimmerte von unten zu ihr herauf und erleuchtete die Umgebung in einem gespenstischem Blau.
Die Windsbraut befand sich wieder auf dem Meer... oder zumindest auf einem Meer. Elaine hatte von diesem Ort gehört. Sie trieben auf dem 'Ozean der Seelen'. Das Schiff pflügte durch einen Kanal, der sich ausschließlich aus blauen Gestalten zusammensetzte, die dazu verdammt waren, auf ewig hier zu treiben. Qualvolles Stöhnen drang an ihre Ohren, doch sie verschloß ihre Gedanken und verspürte einen Anflug von Angst.
Dies war der Weg zur Hölle. Ihr Schiff... es stach zum letzten Mal in See. Es befand sich auf seiner letzten Fahrt.
Wie es aussah, gab es keine Möglichkeit mehr, etwas daran zu ändern.
Nach einer schier endlosen Reise durchquerten sie ein riesiges Tor, das wie ein gähnender Schlund auf alles zu warten schien, das sich ihm näherte. Elaine vermutete zu Recht, daß es das Tor zur Hölle war.
Dahinter stockte das Schiff so plötzlich, wie es sich in Bewegung gesetzt hatte. Die Piratin verlor fast ihren Halt. Als sie nach der Reling griff, konnte sie sich erstaunlicherweise an dem durchsichtigen Metall festklammern.
Zwei Gestalten tauchten wie aus dem Nichts auf und schlenderten auf sie zu. Es waren keine Geister, soviel war sicher. Aber Elaine bezweifelte, daß sie aus Fleisch und Blut bestanden.
Wenn dies ihr letztes Abenteuer war, sollte es gefälligst besser werden, beschloß die Piratin. Sie war nicht in der Stimmung, sich noch weitere Unannehmlichkeiten gefallen zu lassen. Es mußte einen Weg geben, der Hölle wieder zu entfliehen! Immerhin war sie nicht tot!
"Wen haben wir denn hier?" fragte eine der Gestalten, als sie nähergekommen waren.
"Diese Frau dürfte gar nicht hier sein!" brauste die andere auf.
"Ich bin Elaine" sagte Elaine hilfreich.
"Sie ist lebendig!"
"Das sehe ich selbst, zur Hölle." Die große gehörnte Figur, die das gesagt hatte, konnte niemand anders als der Teufel persönlich sein. Feuerrote Schuppen bedeckten seinen gesamten Körper, und seine Ziegenfüße schabten ungeduldig auf dem Deck.
"Da befinden wir uns ja sowieso" ließ die zweite Person verlauten. Elaine vermochte nicht zu sagen, wen sie darstellen sollte. Sie war schwarz und stämmig, und zwei lodernde Funken prangten dort, wo man Augen vermutet hätte.
"Was habt ihr mit mir vor? Und wer seid ihr?" fragte Elaine.
"Oh, wie unhöflich von uns. Bitte laß mich uns vorstellen. Gestatten, mein Name ist Satan, und dieser dunkel gekleidete Herr neben mir ist Hades."
Hades verneigte sich knapp.
"Wieso habt ihr mich zu euch geholt? Ich lebe doch noch!"
"Stimmt" gab Hades ihr Recht. "Das ist eine sehr verzwickte Angelegenheit."
"Nun, eines ist sicher, aus der Hölle kommt keiner mehr heraus." Satan machte eine kleine Pause und schien abzuwägen, ob er Elaine die Wahrheit verraten sollte. "Und nichts kommt herein, solange du, eine Lebende, sich hier aufhält!" Er schnippte mit den Fingern, und hinter ihm fiel ein gigantischer Riegel vors Höllentor.
"Gefangen" ließ Hades trocken verlauten.
"Ich darf nicht mehr heraus?" Die Piratin klang langsam verzweifelt. Was hatte sie denn getan, um ein solches Schicksal zu erleiden?
"Gesetz ist Gesetz, tut mir leid" enttäuschte Satan sie, doch dann erhellte sich seine Miene. "Allerdings kann man hier unten auch ganz schön viel Spaß haben!"
"Ich muß doch sehr bitten!" Hades knurrte in einem härteren Tonfall und blickte Satan zornig an, was ziemlich gut klappte mit Augen, die nur aus Feuerbällen bestanden. "Dies ist immer noch mein Reich."
"... dies ist immer noch mein Reich" äffte Satan ihn nach und streckte die Zunge heraus. "Es wird aber langsam Zeit, daß du es abtrittst, meinst du nicht auch? Die Ära, in der die Römer dich verehrten, ist längst um! Niemand glaubt mehr an dich! Das Christentum ist auf dem Vormarsch. Wenn ich hier nicht bald die Inneneinrichtung rauswerfen kann, haben wir gar keinen Platz für die vielen Seelen!"
"Ich, ähm..." meldete sich Elaine zu Wort und hoffte, damit nicht zuviel Zeit in Anspruch zu nehmen. Sie hatte einen todsicheren Plan erdacht, wie sie hier wieder herauskommen würde. Aber sie war sich sicher, daß Satan und Hades diesen Plan ebenfalls kannten und ohne Mühe durchkreuzen konnten. Für diesen Zweck hatte Elaine einen zweiten Plan entworfen.
Satan gab sich gelassen und spitzte ein Ohr, bis es blutete und die gequälte Seele schreiend davonflog. Er war sich im Klaren über Elaines Pläne, aus der Hölle zu entfliehen. Sie liefen immer auf das selbe Schema hinaus. Er hatte Erfahrung mit so etwas.
Auch Hades widmete sich wieder der Piratin. Er leitete die Hölle schon ein wenig länger und wußte, daß Elaine wußte, daß er wußte, welchen Plan sie verfolgte. Doch im Gegensatz zu Satan, der dies zwar auch wußte, wußte Hades aus Erfahrung, daß Elaine sich noch einen zweiten Plan zurecht gelegt haben würde.
Was Satan und Hades nicht wußten, war, daß Elaine wußte, was sie wußten, und sich überhaupt keine Mühe gemacht hatte, einen Plan zu entwickeln. Statt dessen griff sie mit einer blitzschnellen Bewegung nach dem Dreizack, den Satan bei sich trug, und richtete ihn auf die beiden Höllenherrscher.
"Das war so klar" murmelte Hades und unterdrückte ein Grollen. "Wenn man schon mal so einen Grünschnabel ranläßt..."
"Wen nennst du einen Grünschnabel?" schnappte Satan und ballte die Faust.
"Zurück mit euch beiden, und keine Dummheiten!" verlangte Elaine und stocherte mit dem Dreizack in die ungefähre Richtung von Hades. Sie spürte das warme Blut, das von ihrem Kopf herabtroff. Ihr Schädel dröhnte schon wieder. Pochend meldete sich der Schmerz zurück, doch diesmal mit einer Wucht, die die Welt umzukippen drohte.
Alle Geräusche schienen plötzlich von überall her wiederzuhallen. Die Höhlenwände echoten ihre eigene Stimme. Hades streckte ihr die bloßen Hände entgegen.
"Bleiben Sie ruhig, Elaine! Lassen Sie uns reden. Legen Sie die Pistole auf den Boden..."
Elaine blickte auf den metallenen Dreizack. Er war nicht mehr da. Eine Schußwaffe lag statt dessen angenehm kühl in ihren Händen.
Sie zwinkerte und schüttelte den Kopf.
"Wir werden versuchen, Ihr Leben zu retten! Aber bitte, legen Sie jetzt die Waffe auf den Boden und kommen Sie mit uns nach draußen" sagte Hades, der plötzlich eine Polizeiuniform trug und beschwichtigend mit den Händen wedelte. Ein zweiter, jüngerer Polizist stand neben ihm.
Elaine blickte sich um. Alles drehte sich. Mehrere Menschen lagen zusammengeduckt auf dem Boden und hatten die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Sie trat einen Schritt zurück und stieß an einen Körper. Sie schielte nach unten. Es war der Leib von Mikey... ihrem Freund. Sie hustete und konzentrierte sich auf die Waffe in ihren Händen. Mikey war tot. Ein Loch klaffte in seiner Stirn. Auch die anderen Mitglieder ihrer Bande... alle waren tot, lagen verkrümmt auf dem Boden...
"Seien Sie vernünftig, Elaine. Elaine? Sie hören mir doch zu, nicht wahr?"
Ein paar Meter entfernt lagen die Leichen von zwei Wachleuten, die ebenfalls im Kugelhagel gestorben waren. Elaine sah zu Hades, der gar nicht so freundlich wirkte, wie er sprach. Seine linke Augenbraue zuckte unkontrolliert.
"Ach, vergiss es!" sagte Satan plötzlich und streckte theatralisch die Hände in die Luft. "Lassen wir sie gehen. Was bringt sie uns noch?"
Die Piratin blickte auf, gerade rechtzeitig, um zu beobachten, wie Hades die Augen verdrehte.
"Drehst du jetzt völlig ab? Wir können sie nicht gehen lassen, das wäre schlecht für's Geschäft! Hier ist noch nie einer lebend raus gekommen! Außerdem hat sie deinen Dreizack."
"Ach, den. Der ist eh schon alt und schartig. Kein gutes Folterinstrument. Soll sie ihn behalten."
"Du kannst ihr nicht deinen Dreizack überlassen" meldete sich Metatron, die Stimme Gottes, dröhnend zu Wort. Sie schien von überall gleichzeitig zu kommen. "Er ist eines deiner Markenzeichen!"
"Halt's Maul, Metatron" sagte Satan und winkte ab. "Das hier kriegen wir auch ohne deine Hilfe hin. Hades, demonstrier uns doch mal deine übernatürlichen Kräfte und nimm ihr meinen Dreizack ab, ja?"
"Einen Scheiß werd' ich tun! Siehst du nicht die ganzen Feuerwerkskörper? Wenn sie die zündet, dann war's das für uns!"
Satan knirschte mit den Zähnen, gab sich aber geschlagen.
Elaine schüttelte den Kopf und biß sich auf die Zunge, bis der Schmerz explodierte. Farben tanzten in ihrem Kopf. Schwarze Schemen wurden wieder zu Formen und Gestalten.
Sie hatte die Pistole noch immer auf die beiden Polizisten gerichtet.
"Sie brauchen einen Arzt. Ohne einen Arzt werden Sie die nächsten zehn Minuten nicht mehr überleben!" versuchte es der zweite, jüngere Polizist nun mit der Wahrheit. "Eine Kugel steckt in ihrem Kopf. Es ist ein Wunder, daß sie noch nicht tot sind! Wir wollen Ihnen helfen!"
"Ich..." stammelte Elaine und biß sich so fest auf die Zunge, daß sie ein Stückchen davon abtrennte. Wach bleiben. Wach bleiben!
Ein paar Geldschein, die auf dem Boden herumlagen, erregten ihre Aufmerksamkeit. Sie folgte der Spur mit ihrem Blick bis zu einem Bankschalter. Er war leer, die Kassiererin hatte sich wahrscheinlich in Sicherheit gebracht.
Leises Schluchzen erklang von verschiedenen zusammengekrümmten Körpern. Ein paar der Zivilisten hatte es auch erwicht, doch die meisten schienen unverletzt zu sein.
"Es ist aus" sagte der ältere leise. "Sie müssen es einsehen. Verursachen Sie nicht noch mehr Leid."
Elaine blickte zur Tür. Draußen vor der Tür wimmelte es jetzt von Einsatzwagen. Irgendwer sprach in ein Megafon und verlangte, daß sie mit erhobenen Händen das Gebäude verließ, da man die Bank umstellt hatte.
"Stecken Sie das Ding ein" murmelte der ältere Polizist leise in seine Jacke. "Wir haben die Lage im Griff. Sie erschrecken sie bloß, wenn Sie weiter so rumbrüllen."
Das Megafon verstummte.
"Seien Sie ein Mensch..." versuchte der Jüngere es wieder, eindringlich.
Elaine schnappte nach Luft. Sie konnte kaum atmen. Irgendetwas Schweres hing an ihr. Sie sah an sich herab. Es war eine Bombe. Sie trug genug Sprengstoff an ihrem Körper, um die gesamte Hölle in die Luft zu jagen! In ihrer Hand hielt sie einen Auslöser. Ihr Daumen legte sich darauf.
Hades sah sie an und schüttelte den Kopf. "Tun Sie es nicht, Elaine. Lassen Sie es sein..."
Ein Kichern entwich Elaine. Sie hatte verstanden! Sie hatte tatsächlich einen Weg gefunden, um Hades und den Satan persönlich auszutricksen! Sie würde einfach die Feuerwerkskörper zünden und mit ihnen durch die Decke davonbrausen...
"Vor der Tür wartet ein Krankenwagen, Elaine. Wir werden alles für Sie tun, was in unserer Macht steht. Seien Sie ein Mensch."
Elaine lächelte. Das würde Hades so passen, nicht wahr? Er und Satan hätten ihren Spaß an ihr... aber das ließ sie nicht zu! Sie hatte einen Weg gefunden, um zu entkommen! Auf Wiedersehen, Hölle, wir sehen uns später wieder!
Sie grinste und drückte auf den Auslöser.
 

Daijin

Mitglied
wie gewohnt

Wie (fast) immer gefällt mir Deine Geschichte sehr gut. Leider bin ich zu dieser späten Stunde etwas unkritisch, so daß mir lediglich aufgefallen ist, daß Hades eigentlich ein griechischer Gott ist und von den Römern unter einem anderen Namen angebetet wurde.

Tschöö

Daijin
 

Arathas

Mitglied
Kritik

Was mich vor allem interessieren würde:

1. Findet ihr die Geschichte zu verworren? Sie nimmt ja mehrere eklatante Wendungen - kann man das geistig noch nachvollziehen oder hab ich mich da zu sehr ausgesponnen?

2. Kapiert man, daß die ganze Piraten-Abenteuer-Story bloß ein Hirngespinst von Elaine ist, weil sie bei dem Banküberfall ne Kugel in den Kopf bekam?

3. Ist die Geschichte gelegentlich witzig? Denn eigentlich sind ein paar Sätze schon dazu gedacht, den Leser zum Schmunzeln anzuregen...

4. Ist das Mittelstück der Geschichte (Geisterschiff, Hölle, Satan und Hades) zu surreal? Paßt es überhaupt hinein?

5. Soll ich beim Ende, während des ständigen Realitätenwechsels zwischen Hölle und Bank, lieber ein bißchen knapper oder ausführlicher sein, oder ist es genau richtig?


Daijin: Danke für den Tip mit Hades, hast Recht, der war griechischer Natur... das hab ich verplant, wird aber ausgemerzt
 

Arathas

Mitglied
nochmal neu

Ach ja, das dumme an der Leselupe ist, daß sie kein kursiv erlaubt. Da in meiner Story aber viel (von der Betonung her) auf kursiven Worten basiert, ist das recht unpassend. Ich werd die Geschichte heute mal auf ner HTML Seite veröffentlichen und den Link dazu angeben.
Dann stimmt's auch mit den Absätzen, den Zeilenvorschüben, dem Blocksatz und dem sonstigen Layout, das hier ziemlich leidet...

Arathas
 

Magic Magor

Mitglied
Nun

die Geschichte ist nicht schlecht sag ich mal.

Was mir aufgefallen ist,

am Anfang stören die zum Teil recht langen Sätze, vielleicht könntest du hier etwas kürzen.
Zu deinen Fragen:

1. Ich finde sie nicht zu verworren, eigentlich genau richtig

2. Das kommt leider nicht ganz raus. Vielleicht solltest du es klarer machen, daß die Sache mit dem Banküberfall die Realität ist und die Sache mit der Hölle nur Einbildung.

3. Ja es gibt einige Stellen. *g*

4. Passt meiner Meinung nach gut rein.

5. Heikle Sache. Da der Banküberfall die Realität ist solltest du vielleicht die Sache mit der Hölle, wenn du springst, nicht so ausführlich machen. Und du solltest klarmachen, daß dies nur Einbildung der Protagonistin ist.

so das wars, hoffe ich konnte dir helfen.
 

Arathas

Mitglied
wie's gemeint ist

Also, hier mal im Überblick, wie man die Story eigentlich verstehen sollte:

Eine Bande von Bankräubern überfällt eine Bank, doch es läuft alles schief. Die Bankräuber werden in einem Feuergefecht erschossen, Elaine, die Anführerin, bekommt eine Kugel in den Kopf, überlebt allerdings.

Hier setzt die Geschichte ein: Elaine erwacht als Piratenkapitänin und ist in der Halluzination gefangen, die für sie zu dem Zeitpunkt real ist. Durch den Kopfschuss dröhnt ihr Schädel, doch sie faßt das als Kater vom Saufen auf.

Als sie aus ihrer Kajüte geht, findet sie auf Deck des Piratenschiffes ihre gesamte Mannschaft tot vor - in Wirklichkeit sind es ihre Bandenkollegen, die dort liegen, aber ihr Hirn setzt dies falsch um. Die beiden Leichen der englischen Soldaten sind in Wirklichkeit zwei Polizisten, die während des Kampfes in der Bank ihr Leben ließen.

Die Geister und die anschließende Fahrt in die Hölle sind bloße Hirngespinste, allerdings könnte man vermuten, daß das Schiff in die Hölle fährt, da sich Elaines schlechtes Gewissen zu Wort meldet.

Hades und Satan sind dann wiederum Realität, allerdings sind es eigentlich zwei Polizisten, was Elaine aber nicht kapiert. Um aus der Hölle zu entfliehen entwendet sie Satan seinen Dreizack, der in Wirklichkeit eine Dienstpistole ist. Die Polizisten schießen nicht auf Elaine, weil sie Sprengstoff am Körper trägt.

Erst, als ihre Kopfwunde wieder stark zu schmerzen beginnt, reißt sie das in die Realität (also in die Bank) zurück. Immer wieder halluziniert sie, kann sich aber durch kontrolliertes Schmerzenzufügen (auf die Zunge beißen) wieder zurück in die Wirklichkeit bringen.

Am Ende nimmt dann die Halluzination überhand und sie zündet die Bombe an ihrem Körper in dem Wissen, daß es Feuerwerksraketen wären, mit denen sie aus der Hölle fliehen könnte...



Und, habt ihr das auch so aufgefaßt?
 

Daijin

Mitglied
durchaus verständlich

Also, zu dieser menschlicheren Tageszeit, bin ich auch in der Lage etwas mehr zu schreiben. Ersteimal ist mir aufgefallen, daß mich der Anfang der Geschichte an gewisse Computerspiele (namens "Monkey Island") erinnert. Da wäre zum ersten der Name "Elaine", dann teilweise die Athmosphäre (mit dem etwas derben Piratenhumor) und die ganze Szenerie mit dem Geisterschiff.
Übrigens bin ich ein absoulter Monkey Island- Fan :)

Nun zu den Fragen:

1. Die Verworrenheit ist ja gerade das, was den Reiz der Geschichte ausmacht. Demenstprechen sind die vielen Irrungen und Wirrungen (welch herrliche Anspielung :) ) meiner Meinung nach notwendig und genau richtig.

2. Ich glaube, man kann dem Leser schon zumuten, selbst zu dieser Erkenntnis zu gelangen, zumal diese recht logisch und einleuchtend ist. Manchmal ist eine weitere Erklärung eine zuviel. Man soll als Leser ja auch eigene Gedanken entwickeln...

3. Man muß vielleicht nicht lauthals lachen, aber zum Schmunzeln ist die Geschichte allemal. Auch wenn sie dafür ein recht drastisches Finale aufweist.

4. Für mich als Fantasyfan paßt eher der reale Teil nicht so gut :)
Das Mittelstück gefällt mir jedenfalls am besten an der ganzen Geschichte. Vor allem, weil hier die komischsten Passagen zu finden sind.

5. Ich denke nicht, daß es nötig ist noch einmal extra darauf hinzuweisen, daß es sich bei der Hölle nur um eine Wahnvorstellung handelt. Der Leser ist ja nicht ganz doof. Außerdem macht das Nichtvorhandensein dieser Information einen Teil der Spannung aus.
So gesehen, ist das Ende also genau richtig.

Noch was zu Hades: Als Gott der Unterwelt, in der nach der griechischen Mythologie, sowohl der Tartaros (in etwa so etwas wie die Hölle) als auch die elysischen Felder (Paradies) zu finden waren, ist Hades eigentlich nicht als böse angesehen worden. Er galt als streng aber gerecht (meistens jedenfalls) und ist somit nicht unbedingt mit dem christlichen Teufel zu vergleichen. Vielleicht böte sich Thanatos, der Gott des Todes, hier eher an. Nur ein Vorschlag.

-Daijin
 

Arathas

Mitglied
Thanatos

Danke für die Kritik, Daijin, das mit Thanatos ist ne Überlegung wert, vielleicht baue ich das auch noch irgendwie in die Geschichte ein.

Jedenfalls habe ich die Story jetzt erstmal neu geschrieben ab dem Zeitpunkt, wo Elaine in die Realität zurückkehrt. Ich werd sie heute abend, auf einer separaten html-Seite, hier posten.

Dann wäre mir deine Meinung sehr wichtig, welches Ende du besser findest.

Von wegen Monkey Island: Tatsächlich liebe auch ich diese Spielreihe (aber nur die ersten zwei Teile), aber da es schon etwas länger her ist, seit ich sie gespielt habe (so zehn Jahre? :), ist mir der Nachname von Elaine nicht mehr eingefallen. Guybrush Threepwood wollte ich allerdings nicht mehr in die Story einbauen *ggg*

Schön, wenn der derbe Piratenhumor dir gefällt und nostalgische Gefühle weckt :)
 

Antaris

Mitglied
Wow!

Hallo Arathas,

die erste Version habe ich gestern gelesen, und ich wollte erst noch eine Weile darauf herumdenken, ehe ich meinen Kommentar abgebe. Heute habe ich Dein Posting bei Ruhestörung im Märchenland gelesen. Also, vom Plot her gefallen mir beide Geschichten ausgesprochen gut! Die Dinge, die mir an der ersten Version aufgefallen sind, hast Du in der zweiten selbst verbessert, und mehr! Vor allesm sprachlich ist der zweite Teil - abgesehen von dem kleinen Flüchtigkeitsfehler mit der abgeschlachteten Mannschaft - eine klare Verbesserung.

Übrigens lese ich gerade Gevatter Tod von Terry Pratchet. Wenn schon auf der Homepage vom Pratchetfanclub gelandet bin sollte ich wenigstens mal ein Buch gelesen haben, habe ich gedacht, und ich amüsiere mich prächtig!

Darf ich fragen nach wem oder was hast Du Dich benannt hast, Arathas, oder bleibt das ein Geheimnis?

Mit feurigen Grüßen

Antaris
 

Arathas

Mitglied
falsche Wortwahl

Hey Antaris,

meinst du, die Wortwahl "abgeschlachtete Mannschaft" passt nicht in die Geschichte rein? Ich war der Meinung, daß sie bei einer Piratenstory sehr wohl paßt - und genau diese Art von Geschichte soll es ja Anfangs auch sein. Der Leser soll gemeinsam mit Elaine aufwachen, mit ihr erleben, wie die beiden Welten kollidieren und Wahn und Realität verschmelzen. Na ja, aber ich habe selbst auch ein wenig auf dem Ausdruck gekaut und ich denke, jetzt spucke ich ihn besser aus und ersetze ihn durch was anderes...


Gevatter Tod ist das typische Einsteigerbuch, aber als Nachfolgelektüre empfehle ich dir entweder "Einfach göttlich", "Alles Sense" oder "Total verhext". Für alle drei brauchst du kein Scheibenwelt Vorwissen, aber sie sind einfach nur genial.

"Arathas" stammt übrigens nicht aus dem Pratchett'schen Universum, sondern aus meinem eigenen. So heißt nämlich ein Ritter aus meinem ersten Buch, "Roter Mond". Ist übrigens ein Fantasyschinken :)

bye, Arathas
 

Daijin

Mitglied
welcher Version?

Meiner Meinung nach ist die zweite Version etwas zu ausführlich. Zwar ist sie gut geschrieben und weist einige Sätze auf, die das Ende noch etwas verbessern, aber insgesamt wird zu viel erklärt. Es gefällt mir besser, wenn man, wie in der ersten Version, selber über das Finale nachdenken muß, ohne vom Autoren alle möglichen Informationen vorgelegt zu bekommen.

Zu Pratchett: Ich empfehle, die Bücher (vor allem "Interesting Times") im englischen Original zu lesen. Durch die Übersezung geht einiges an Komik verloren.

Daijin
 

Arathas

Mitglied
Pratchett

Nun, vielleicht schreibe ich ja eine dritte Version, in der ich bloß die schlechten Stellen der ersten verbessere, nicht aber neues mit hineinnehme...

Zu Pratchett: Richtig, die englischen Originale sind VIEEEL besser (wie immer bei Originalen), aber haben wir nicht alle mit einem Pratchett angefangen, der von Andreas Brandhorst übersetzt wurde? :)

Sobald man sich ein wenig in die Scheibenwelt eingelesen hat und der englischen Sprache mächtig ist, sollte man wechseln, keine Frage!
 

Antaris

Mitglied
Fantasy

Lieber Arathas,

natürlich passt die Wortwahl bezüglich der "abgeschlachteten Mannschaft" Der Satz tauchte nur zweimal kurz nacheinander auf.

Ja, wie ich das so mitbekomme steht mir bei Pratchett noch einiges bevor. Das Buch "Gevatter Tod" war remittiert und alleine schon das war ein Kaufargument, aber ich bin schon süchtig, obwohl bei Pratchett erzähltechnisch sicher mehr zu meckern wäre als bei Dir. Seine Ideen sind einfach zu schräg und zu witzig. Natürlich will ich bei Gelegenheit auch englische Pratchettbücher lesen. Dass mit dem Übersetzen ist ein grundsätzliches Problem, glaube ich. Nach allem was ich gehört habe werden literarische Übersetzer auch nicht besser bezahlt als Zeitungsschreiberlinge, und deswegen fehlt ihnen oft die Zeit, über manche Sachen intensiver nachzudenken. Sicher bleibt einiges unübersetzbar, aber für vieles ließe sich auch eine Entsprechung im Deutschen finden, auch wenn es Mühe macht.

Als nächstes sind die Teppichvölker an der Reihe.

Pass beim Überarbeiten auf, dass Du Deine Geschichte nicht vereinfachst wenn Du noch eine Version schreiben willst.

Darf ich den Namen Arathas für eine (erfundene) Katze ausleihen?

Mit feurigen Grüßen

Antaris
 

Arathas

Mitglied
klaro

Sicher,

nenn deine (erfundene) Katze ruhig nach mir :) Ich hoffe, sie ist schwarz, denn ich kann mir keine andere Farbe für eine Katze vorstellen, die Arathas heißt...


Das mit der "abgeschlachteten Mannschaft" sollte eigentlich ein Joke sein. Ungefähr so:

Elaine geht auf's Deck, und dann kommt der Satz mit der abgeschlachteten Mannschaft. Weil sie das einfach nicht glauben kann, macht sie ihre Augen zu und schließt die Türe wieder. Dann öffnet sie beides, und... es kommt wieder der gleiche Satz, weil es eben DOCH geschehen ist!

Na ja...


Sag mal, hättest du eventuell Interesse, mir bei meinem neuesten Roman zu helfen? Er hat nix mit Pratchett zu tun, geht aber in die selbe Richtung: humorvolle Fantasy. Spielt auf einer eigenen Welt (eigentlich drei Welten, die am selben Punkt existieren) und hat auch jede Menge schräge Personen und Kreaturen.

Ich bin noch nicht fertig mit dem Roman (hab jetzt ca. 70 %), aber ich suche noch Leute, die ihn jetzt schon nach logischen Fehlern, unverständlichen Sachen und so durchsuchen und mir Tips geben, welche Passagen es ganz wegzulassen gilt, oder welche nicht so toll sind. Einfach viel Kritik halt.

Würde mich freuen, wenn du mir da helfen könntest, ich würde im Gegenzug natürlich auch einen Roman von dir lektorieren oder etwas in der Art.

Arathas
 

Antaris

Mitglied
Roman

Lieber Arathas,

Dein Vorschlag ehrt mich und wenn Du mich für geeignet hältst will ich es gerne versuchen. Vielleicht ist es aber besser, Du schreibst ihn erst fertig. Wie umfangreich wird das gute Stück so ungefähr? Natürlich wäre ich Dir auch sehr verbunden, wenn Du bei Gelegenheit auch eine meiner längeren Texte probeliest. Im Moment komme ich aber kaum zum Schreiben.

Der Kater ist leider rot getiegert. Leider können auch Katzen nicht die Fellfarbe auswählen, in der sie zur Welt kommen, aber er hat einen ausgesprochenen Hang zum Geschichtenerzählen, zur Esoterik, und er hat viel Phantasie. Ich weiß momentan aber noch nicht,
ob ich den Namen Arathas für die Katze brauche, aber ich frage mal vorsichtshalber, dachte ich.

Mit feurigen Grüßen

Antaris
 

Arathas

Mitglied


Nein, ich möchte ja, daß ihn jetzt schon jemand lektoriert, damit ich ggf. Handlungsstränge entfernen oder hinzufügen kann! Würde ich ihn zuerst fertigschreiben, hätte ich viel größere Probleme, ganze Abschnitte zu löschen oder neu zu machen. So aber gehört alles noch mit zur Entstehungsphase... :)

Übrigens wird der Roman nicht soooo arg lang. Bis jetzt hab ich 70 Seiten und ich rechne so mit insgesamt 100 - 130.

bye, Aras
 

Antaris

Mitglied
Doch

Lieber Arathas,

ob Du Handlungsstränge einfügen oder löschen musst hängt in erster Linie davon ab, ob und wie Du sie in Deine Geschichte fügst, deswegen fragte ich nach dem Schluss der Geschichte. Grundsätzlich solltest Du Dich davor hüten, zu eindimensional zu erzählen, finde ich. Hast Du schon ein Exposee? Daraus läßt sich schon viel ableiten.

Textpassagen um die ich lange gerungen habe zu löschen fällt mir auch sehr schwer, aber oft komme ich nicht darum herum. Ich behelfe mich meist, indem ich sie aus dem Text zunächst herausnehme und zumindest vorübergehend woanders ablege. Manchmal füge ich sie an gleicher oder andereer Stelle wieder ein, meistens ziemlich überarbeitet.

Beim zu frühen Lektorieren besteht zudem die Gefahr, dass der Text gar nicht fertig wird. Bei speziellen Fragen oder großen Selbstzweifeln sind Rückmeldungen Dritter allerdings oft sehr hilfreich.

Mit feurigen Grüßen

Antaris
 

ingridmaus

Mitglied
Hi Arathas,
Gratulation zu der Piraten-Bankraeuber-Geschichte. Der Piraten-Part ist so erfrischend klischeehaft (Monkey Island eben ;)), der MIttelteil mit Hades und Satan (Laurel und Hardy?) ist wirklich zum bruellen komisch, und das Ende ist unerwarted und sehr, sehr kreativ - schoene Story!
Ich finde auch, dass man dem Leser durchaus zutrauen kann, die Irrungen und Wirrungen ;) nachzuverfolgen - man muss den Leser ja nicht zu jeder Erkenntnis wie ein Kind an der Hand fuehren. Am Ende wuerde ich allerdings ganz in der halluzinierten Welt von Elaine bleiben - also nicht schreiben "sie drueckte den Ausloeser" sondern lieber "sie zuendete die Rakteten" oder so aehnlich.
Zu Pratchet: Ich bin ein Fan der Three Witches! Lords and Ladies und Wyrd Sisters sind meine absoluten Favouriten!
Ingrid
 

Arathas

Mitglied
versionskonflikt

Danke für das Lob, Ingridmaus. :)

Dann werd ich wohl die erste Fassung noch ein klein wenig überarbeiten, aber im großen und ganzen so lassen! Ist schon richtig, wenn ein Leser das Ende bei der ersten Fassung nicht kapiert, ist er selbst Schuld *g*
 



 
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