Zwei Knaben ( nihilistisch ) (gelöscht)

NewDawnK

Mitglied
Hallo Inu,

Du schreibst "Zwei Knaben haben Angst".
Ist es nicht so, dass die Angst verschwinden sollte, sobald man das, wovor man Angst hat, für sich akzeptieren kann?
Wovor hat der zweite Knabe Angst?

Schöne Grüße, NDK
 

Inu

Mitglied
Hallo New Dawn

Der andre, der denkt: 'Macht das Sinn ?Am Ende ist doch alles hin ..'
der hat ja seine Angst auch nicht überwunden, höchstens versucht er, sie mit einem (markingen) Spruch zu verdrängen. Angst haben beide Knaben

LG
Inu
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Inu,

es geht Dir, wenn ich das richtig sehe, um die Angst vor dem Nichts = Angst vor der Vernichtung von Allem (aus der Sicht Deiner Protagonisten).

Der erste Knabe hat Angst vor dem Nichts und begegnet ihr durch die Flucht in ein Etwas, an das er sich klammert, weil er denkt, mit diesem Etwas kann er sich vor dem Nichts schützen. Eine Strategie, die auf den ersten Blick beinahe logisch klingt. So lange da Etwas ist, woran er sich festhalten kann, kann ihn das Nichts ja noch nicht verschlungen haben. Seine Angst sorgt dafür, dass diese Strategie durchgeführt wird.

Der zweite Knabe sagt sich: „Was soll ich mich an Etwas anklammern, wenn ich dem Nichts doch nicht entgehen kann.“ Der ahnt also schon, dass die Strategie des ersten nicht aufgehen kann. Nun sagst Du, er verdrängt seine Angst nur.
Aber was verdrängt er da eigentlich? Was heißt es konkret, Angst vor dem Nichts zu haben?
Wenn einer im Nichts „aufgeht“, wenn er vernichtet wird, dann ist er nicht mehr. Dann ist da auch keine Angst mehr, weil kein Ich mehr da ist, das Angst haben kann.
Die Angst vor dem Nichts ist völlig unlogisch und irrational, und trotzdem unterstellst Du auch dem zweiten Knaben wie selbstverständlich diese Angst - und ich frage mich nun, warum tut Inu das?

Mag sein, dass Du jetzt denkst, die NDK stellt sich selten blöd an. Stimmt. Mein „Problem“ mit Deinem Text ist nämlich folgendes: Ich persönlich habe keine Angst vor dem Nichts, weil ich gar nicht begreife, wovor ich Angst haben soll. Vielleicht erklärst Du’s mir ja bei Gelegenheit einmal. :)

Schöne Grüße, NDK
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
das ist

weder ein limerick, was die 5 zeilen vermuten ließe, noch ein klapphornvers - zwei knaben . . ..
ein destruktiver zwitter, ein liebhaberstück.
lg
 

Inu

Mitglied
New Dawn

Du schreibst
[blue]Aber was verdrängt er da eigentlich? Was heißt es konkret, Angst vor dem Nichts zu haben?
Wenn einer im Nichts „aufgeht“, wenn er vernichtet wird, dann ist er nicht mehr. Dann ist da auch keine Angst mehr, weil kein Ich mehr da ist, das Angst haben kann.
Die Angst vor dem Nichts ist völlig unlogisch und irrational, und trotzdem unterstellst Du auch dem zweiten Knaben wie selbstverständlich diese Angst - und ich frage mich nun, warum tut Inu das?

Mag sein, dass Du jetzt denkst, die NDK stellt sich selten blöd an. Stimmt. Mein „Problem“ mit Deinem Text ist nämlich folgendes: Ich persönlich habe keine Angst vor dem Nichts, weil ich gar nicht begreife, wovor ich Angst haben soll.
[/blue]


Liebe New Dawn
Ich bin gerade das Gegenteil von Dir, nehme ich an. Ich habe wenig Angst vor konkreten Bedrohungen, denen ich mich gegenüberstellen und gegen die ich ankämpfen kann. In mir ist aber eine Angst - die sich manchmal bis zur Panik steigert - wenn ich über die letzten Dinge nachdenke ... unser Tod ... und auch die ganze Kälte von Schöpfung, Sternensystemen und ihr scheinbar sinnloser, vorausbedingter Untergang ... all das hat für mich z.B. sehr viel mit dem 'Nichts' zu tun ... mit Nichts meine ich 'nichts mehr zum daran Festhalten, Hoffnungslosigkeit ... Leere ... nirgends ein Anker ... usw.

LG
Inu
 

Inu

Mitglied
Flammi

[blue]weder ein limerick, was die 5 zeilen vermuten ließe, noch ein klapphornvers - zwei knaben . . ..[/blue]
Und wenns einfach nur ein Textlein von 5 Zeilen ist, das sich reimt? Gut ... ich hätte vielleicht im Titel die zwei Knaben nicht erwähnen sollen ... aber die bieten sich immer so bereitwillig an.


Einen schönen Sonntag Dir

LG
Inu
 

presque_rien

Mitglied
Hallo zusammen,

also die Angst vor dem Nichts ist doch seit der Antike und quer durch alle Literatur- und Philosophieepochen ein so präsentes Thema, dass ich deine Probleme damit nicht nachvollziehen kann, NDK. Natürlich gab es immer auch die entsprechenden Gegenströmungen (Epikur: „Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen. Bin ich, ist er nicht. Ist er, bin ich nicht.“), aber ich denke, dass diese "irrationale" Angst viele Menschen beschäftigt ist völlig unstrittig, ebenso wie ihr Stellenwert in der Dichtung. Aber gerade deswegen finde ich das Gedicht ungelungen, denn jedes Gedicht mit diesem Thema muss sich einfach mit Hamlet, den Gryphius-Sonetten, dem Benn-Gedicht aus meinem Profil und ungefähr zehn Millionen anderer großartiger Werke mit z.T. selbem Thema messen lassen. Einfach die Aussage klar heraus zu formulieren ist also irgendwie überflüssig. Das hört sich an wie Kritik, Inu, aber diese ist dann auch selbstgerichtet. Ich habe selbst sehr oft das Bedürfnis, über diese Angst zu schreiben und bin immer unzufriden mit dem Ergebnis, weil es, obwohl so klar und überwältigend gefühlt, auf dem Papier (bzw. Monitor ;)) so banal aussieht... *seufz*...

Lg presque
 

Inu

Mitglied
Ach presque

Gerade weil ich mir klar bin, dass ich diese ganze Problematik des 'Erkennen des Nichts' mit m e i n e n Mitteln nie werde ausdrücken können, habe ich es auf diese schnoddrige, satirische Weise versucht.

LG
Inu
 

NewDawnK

Mitglied
also die Angst vor dem Nichts ist doch seit der Antike und quer durch alle Literatur- und Philosophieepochen ein so präsentes Thema, dass ich deine Probleme damit nicht nachvollziehen kann, NDK.
@ Presque_rien

Wir kommen aus dem Nichts und gehen ins Nichts, und dazwischen haben wir Angst vor dem Nichts. Klingt das nicht reichlich verrückt?

Natürlich hast Du Recht, es gab immer schon Dichter und Denker, die ihre irrationale Ängste in ihren Werken und Denkmodellen verwurstet haben. Aber sind diese Ängste allein deshalb weniger irrational?

Ich kenne wenig, was das eigene Lebensgefühl so nachhaltig negativ beeinflussen kann wie Ängste der o.g. diffusen Art. Es lohnt sich immer, ihnen auf den Grund zu gehen.

Wenn Ihr ohne sie nicht gescheit dichten könnt, müsst Ihr natürlich unbedingt daran festhalten...! :)
 

Inu

Mitglied
Presque

Ich meine damit, dieses Angst-Gedicht kommt locker und leicht daher, als ob ich die Sache nicht ernst nehmen würde. Satirisch ist ein ziemlich schlechter Ausdruck dafür ... da hast Du Recht und damit ist für mich die Sache jetzt gegessen :)

LG
Inu
 

Inu

Mitglied
Der Text wurde vom Autor gelöscht.
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