Hallo Inu,
es geht Dir, wenn ich das richtig sehe, um die Angst vor dem Nichts = Angst vor der Vernichtung von Allem (aus der Sicht Deiner Protagonisten).
Der erste Knabe hat Angst vor dem Nichts und begegnet ihr durch die Flucht in ein Etwas, an das er sich klammert, weil er denkt, mit diesem Etwas kann er sich vor dem Nichts schützen. Eine Strategie, die auf den ersten Blick beinahe logisch klingt. So lange da Etwas ist, woran er sich festhalten kann, kann ihn das Nichts ja noch nicht verschlungen haben. Seine Angst sorgt dafür, dass diese Strategie durchgeführt wird.
Der zweite Knabe sagt sich: „Was soll ich mich an Etwas anklammern, wenn ich dem Nichts doch nicht entgehen kann.“ Der ahnt also schon, dass die Strategie des ersten nicht aufgehen kann. Nun sagst Du, er verdrängt seine Angst nur.
Aber was verdrängt er da eigentlich? Was heißt es konkret, Angst vor dem Nichts zu haben?
Wenn einer im Nichts „aufgeht“, wenn er vernichtet wird, dann ist er nicht mehr. Dann ist da auch keine Angst mehr, weil kein Ich mehr da ist, das Angst haben kann.
Die Angst vor dem Nichts ist völlig unlogisch und irrational, und trotzdem unterstellst Du auch dem zweiten Knaben wie selbstverständlich diese Angst - und ich frage mich nun, warum tut Inu das?
Mag sein, dass Du jetzt denkst, die NDK stellt sich selten blöd an. Stimmt. Mein „Problem“ mit Deinem Text ist nämlich folgendes: Ich persönlich habe keine Angst vor dem Nichts, weil ich gar nicht begreife,
wovor ich Angst haben soll. Vielleicht erklärst Du’s mir ja bei Gelegenheit einmal.
Schöne Grüße, NDK