Die Bestie

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Rainer

Mitglied
hallo amadis,

puh, du gehst ja rasant an die sache heran.
handwerklich finde ich deinen text in ordnung, aber inhaltlich habe ich einige persönliche anmerkungen.
du schreibst in deinem profil, dass du die leser unterhalten willst. diese art der unterhaltung sagt mir jedoch nicht zu.
du reißt alle stationen des lebens deines prot kurz an, und mußt natürlich auf grund der kürze die geschichte mit klischees überladen. auf alles fällt ein kurzes schlaglicht, aber das geschehen bleibt farblos.

die idee mit dem bus finde ich nicht schlecht, hier solltest du ausbauen; blut, schweiß und tränen sichtbar machen. vieles von dem was davor kommt, kannst du radikal kürzen. die ganze kindheitsgeschichte kann raus, die beschreibungen seiner taten kann raus. so wie du den jungen im schnapsladen in die geschichte bringst, können auch die anderen auftauchen. nicht zu jedem opfer eine detaillierte geschichte erzählen, beschreib sie über ihre wunden; den rest kannst du ruhig dem leser überlassen.

ein logik-fehler ist mir aufgefallen: das gift wirkt immer. es gibt keine möglichkeit für einen menschen, auf grund irgendwelcher mutationen, nicht auf zellgifte zu reagieren; diese greifen direkt in die zellatmung ein - absolut tödlich.

die ganze geschichte ist schwarz-weiß, aber das leben ist grau (für deinen prot) - das solltest du rüberbringen.

so, ich hoffe ich war nicht zu hart zu dir, aber von einer erzählung erwarte ich stimmigkeit und die möglichkeit, zwischen den zeilen lesen zu können. ich würde die geschichte an deiner stelle (wenn ich schreiben könnte) nochmal komplett neu fassen - ist aber alles nur meine persönliche meinung.

viele grüße

rainer
 

Amadis

Mitglied
hallo rainer,

danke für deine anmerkungen. hm, scheint mir irgendwie immer wieder zu gelingen, nicht an klischees vorbei zu kommen. klar werde ich die geschichte nochmal überarbeiten, ist gestern abend innerhalb von zwei stunden aus dem ärmel entstanden, als ich im fernsehen einen bericht über einen todeskandidaten in der todeszelle gesehen habe.

was den "logischen fehler" angeht, muss ich dir widersprechen: mir ist schon klar, dass dieses gift immer wirkt, deswegen auch die endlosen untersuchungen usw.. was ich herausstellen wollte, ist die tatsache, dass seine opfer wie auch immer sein dahinscheiden verhindern, also auch, dass er durch das gift stirbt. wenn ich mal wieder zeit und lust habe, werde ich die story überarbeiten. vielleicht äußern sich ja noch mehr leser, die ebenfalls verbesserungsvorschläge haben.

bis dann
gruß amadis
 
F

Franktireur

Gast
Mhm, das Mit dem Gift... nun, damit habe ich keine
Probleme, weil es rasch klar wird, daß seine Opfer
dafür sorgen, daß er einfach nicht sterben kann.
Da stellt sich die Frage der Logik nicht so sehr
in den Vordergrund.
Ich bin zwar kein Vefechter von "Schubladen" -
aber ich denke, daß dieser "Logikfehlergedanke"
wahrscheinlich gar nicht entstehen würde, wenn
die Erzählung sich im Horror-Forum befinden
würde - ich würde sie jedenfalls dort posten.

Wo ich Rainer auf jeden Fall recht gebe ist, daß
Du mit dem Bus gute Chancen hast, die Opfer und
die ganzen Vorgeschichten seiner Opfer, auch die
mit seiner Kindheit, dort einzuweben, was handwerklich
einfach besser wäre.
Aber mir ist aus Deinem Kommentar ja schon klar
geworden, daß es ohnehin eine Erstschrift ist.
Du gehörst also zu den Glücklichen, denen es recht
mühelos zu gelingen scheint, den Grundplot schon
einmal niederzuschreiben, bereits eine Struktur dabei
zu haben usw. - darauf kannst Du aufbauen, denn die
anschließenden Verbesserungsarbeiten fußen ja bereits
auf einem guten Fundament.

Die von Rainer angedeutete fehlende psychologische Tiefe...mhm... das ist natürlich ein Problem. Oder
anders formuliert, genau diese ist letztendlich der
Grund dafür, daß so viele Klischees vorkommen.
Aber auch das ist keine unlösbare Aufgabe, denn
immerhin verfügt Dein Protagonist ja bereits über
eine eigene Sprache, da ist es kein wirklich großer
Schritt mehr hin zu einem eigenen psychologischen
Profil, Du mußt es nur mehr herausarbeiten, und dann
ergibt sich manches fast wie von selbst, um die
Klischees abbauen zu können.

Und dann - dann wird es wirklich eine gute Story
sein. Es lohnt sich, was daran zu tun.

Ich hoffe, Dir ein bißchen geholfen zu haben mit meinen
Anmerkungen.

Ach ja, noch eine Anmerkung an Dich, Rainer:
In vielen Kommentaren von Dir - die übrigens
immer gut begründet sind - weist Du darauf hin,
daß es Deine Meinung ist. Das tust Du aber auch
bereits in Deiner Signatur. Warum das Doppelgemoppel?
Ich wage es kaum auszusprechen - aber es kommt mir
ein wenig so vor, als wolltest Du Dich immer noch ein
bißchen absichern... völlig überflüssigerweise.
Das hast Du gar nicht nötig. ;)
 

Rainer

Mitglied
hallo amadis und franktireur,

okay, das mit dem gift schnalle ich jetzt auch - wahrscheinlich habe ich oft probleme mit sog. horrortexten weil diese von mir verlangen, in der realität existierende kausalitäten zu negieren.

ich habe meinen gestrigen komm nochmals gelesen, und glaube, auch auf grund eurer antworten, dass ich mein anliegen falsch formuliert habe. deshalb ganz kurz und klar: die geschichte hat in meinen augen potential, da kann wirklich etwas richtig gutes draus werden.(zustimmung franktireur)

meine doppelt- und dreifachabsicherung: gelobe besserung; warte aber schon auf beleidigte antworten aus der ecke:
"wasn, sinn mei texschte net gut g`nug füre lupe?"
weil user oft nicht realisieren, dass ich zu 99,9 % als normaler leser kommentiere; moderationen werden stets als solche gekennzeichnet.


viele grüße an euch beide + ich freue mich schon auf eine überarbeitete fassung

rainer
 



 
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