Hallo xavia
Sina (?) ist mit Alf liiert, bekommt ein Kind von ihm. Sinas Mutter (Petra) ermordet Alf (aka Adam, aka Adrian), erklärt das Motiv nicht und geht für fünfzehn Jahre in den Bau.
Zur Entlassung erscheinen die Mutter (Sabrina), die Tochter (Sina), ein junger Mann (ihr neuer Freund?) und – ein fünfzehn Jahre altes Baby im Kinderwagen?
Hmm - Sina dürfte mittlerweile dreißig sein, vielleicht ist das Baby ja schon eine Ur-Enkelin?
Jepp, entschuldige, da ist
mir ein Fehler unterlaufen.
In Kapitel 12 bringst Du endlich mal einen konkreten Hinweis über den Zeitrahmen („Er rechnet nach: Siebenundvierzig Jahre! Eine lange Zeit.“) und ich überlese ihn einfach.
Damit brichst Du aber selbst die mögliche Serie auf – wenn es nicht Alf war. Warum ... wenn ich fragen darf?
Meine „Mühe“ den Text zu lesen, hielt sich in Grenzen. War eigentlich gar nicht so schlimm, nur bin ich zeitlich momentan auch etwas ausgelastet, da muss ich mir die LeseLupe und ihre Texte etwas einteilen.
Umfangreiche Detail-Arbeiten sind zeitintensiv. Hierfür habe ich mir einfach etwas Zeit genommen, ich glaube, Du bist es wert.
Die „Definition“ für eine Novelle habe ich (auf die Schnelle) unter anderem auf Wikipedia nachgeschlagen. Ich habe auch den Duden und andere Quellen bemüht, traf dort aber auf ziemlich widersprüchliche Informationen (ist Dir wohl auch – mit anderen Quellen – so ergangen).¬
Novelle
Eine Novelle (lateinisch novus ‚neu‘, italienisch novella ‚Neuigkeit‘) ist eine kürzere Erzählung (siehe auch Kurzepik) in Prosaform. Als Gattung lässt sie sich nur schwer definieren und oft nur ex negativo (anmerkung: Im Ausschlussverfahren) von anderen Textsorten abgrenzen.
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Charakteristik
Eine Novelle ist eine Erzählung von kürzerer bis mittlerer Länge. Oft wird darin ein Konflikt zwischen Chaos und Ordnung beschrieben, was zu einem Normenbruch und Einmaligkeit führt. Erzählt wird in der Regel ein einziges Ereignis, daher kommt auch der Ausdruck, die Novelle sei der Singularität verpflichtet. Novellen sind in der Regel sehr klar strukturiert und verfügen über eine geschlossene Form. Oftmals besitzt die Novelle ein Leitmotiv sowie ein (Ding-)Symbol. In vielen Novellen hat auch der Zufall eine zentrale Bedeutung und ist oft das konstituierende Element.
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Weitere Kennzeichen der Novelle sind eine straffe, überwiegend lineare Handlungsführung, der Wechsel zwischen einem stark raffenden Handlungsbericht und dem gezielten Einsatz szenisch und breiter ausgebildeter Partien an den Höhe- und Wendepunkten (Peripetie), während die Handlung am Schluss meist ausklingt und die Zukunft der Figuren nur angedeutet wird. Typisch sind Vorausdeutungs- und Integrationstechniken wie Leitmotive, Dingsymbole, die Dominanz des Ereignishaften sowie die Einbettung der Haupthandlung in eine Rahmenhandlung.
Quelle:
Wikipedia: Novelle
Der Zufall als konstituierendes Element ist ja vorgegeben in Deiner Geschichte. Es handelt sich um die wiederkehrende Begegnung von Adrian (Adam, Alf) mit den jeweiligen Mädchen.
Der Konflikt zwischen Chaos und Ordnung (hier Vergewaltigung und Einbettung in die Familie) bis hin zum Mord ist ebenfalls ersichtlich.
Obwohl – dieses chaotische Pubertieren ist doch die normale Ordnung einer Fünfzehn-Jährigen.
Ich meine – hey – ich war auch mal jung und war auf Partys!
Die mehrfach genannten „Symbole“ betrachte ich als die eigentlichen „Taten“ (also die Vergewaltigungen). Sina scheint – durch den Mord, den ihre Mutter begangen hat – davon verschont geblieben zu sein. (Das ist ein Bruch in der „Serie“, war mir vorher gar nicht aufgefallen).
Fehlt eigentlich „nur“ noch die Einbettung in eine Rahmenhandlung.
Du hast den Ansatz dafür schon geliefert, in Epilog und Prolog. Meine spontane Idee, unmittelbar nachdem ich mich „durch die Geschichte gequält“ (
) hatte geht in folgende Richtung (folgendes abgewandeltes Konzept):
Prolog:
Hesselbring und Kammann am Tatort, der Assistent marschiert davon, um Zeugen zu suchen, bemerkt an einer Straßenecke eine ältere, scheinbar heruntergekommene Frau. Als er sich ihr nähert, kommt sie auf ihn zu und behauptet, die Täterin zu sein. Kammann hält sie zunächst für eine Pennerin, die nur versucht eine warme Unterkunft im Knast zu bekommen. Als sie ihm aber die Tatwaffe vor die Füße fallen lässt (nicht vor die Füße wirft!) nimmt er sie zu einem vorläufigen Verhör mit.
Einleitung Kapitel 1:
„Warum haben sie diesen jungen Mann umgebracht?“
„Das ist eine lange Geschichte.“
„Ich habe Zeit.“
„Dafür muss ich weiter ausholen.“
„Ich habe die ganze Nacht Zeit.“
Es sollte deutlich werden, dass er immer noch nicht glaubt, dass Sie die Täterin ist, er hält sie immer noch für eine Pennerin, die aber eine wichtige Zeugin sein könnte, immerhin hatte sie die vermutliche Tatwaffe.
Die Frau beginnt zu erzählen – Start für Kapitel 1: Frank.
Zwischen den Kapiteln wäre angemessener Platz für Zwischenfragen von Kammann, der nach dem ersten Abschnitt noch nicht vollständig überzeugt ist.
Hinweis: Zwischen den einzelnen Hauptkapiteln immer wieder ins Präsidium zurückkehren, zu einem kurzen Gespräch zwischen dem Assistenten und Sabrina (die sich mittlerweile mit Namen identifiziert hat).
Mittlerweile liegt ihm ein vorläufiger Befund der Gerichtsmedizin vor: die Tatwaffe wurde bestätigt, der tödliche Stich verletzte eine innere Arterie, der Mann war in Sekunden innerlich verblutet. Alle weiteren Stiche (scheinbar Wutattacke) waren nicht mehr schwerwiegend und zum Teil sogar schon post mortem.
Übergang zum zweiten Abschnitt – Start für Kapitel 5: Mütter
Am Ende von Kapitel 8 eine Rückkehr ins Präsidium, Sabrina erklärt, sie selbst habe Adam / Adrian getötet. Sie hatte den Übeltäter nur zur Rede stellen wollen, war dann aber entsetzt, als sie ihren eigenen Peiniger erkannte. Der Mord war nicht geplant, das Messer hatte sie nur zum Schutz (aus Angst) mitgenommen. Es konnte kein „Vorsatz“ nachgewiesen werden, daher „nur“ fünfzehn (oder besser 16) Jahre Haft.
Kammann beginnt, die Geschichte zu glauben und entwickelt fast etwas wie Mitgefühl für die Frau die vor ihm sitzt.
„Und, nachdem sie ihre Zeit abgesessen haben, fällt ihnen nichts besseres ein, als wieder jemanden umzubringen?“
„Meine Geschichte ist noch nicht zu Ende.“
„Darf ich ihnen einen Tee anbieten? Das viele reden ...“
„Danke, gerne.“
Übergang zum dritten Abschnitt Start für Kapitel 9: Erziehung
Sina wurde möglicherweise tatsächlich von Alf „verführt“ und ist von ihm Schwanger (Aufrechterhaltung der chaotischen Serie).
„Sie haben den jungen Mann erstochen, weil er ihre Enkeltochter geschwängert hat?“
„Ich habe ihn damit konfrontiert, wollte ihn zur Rede stellen.“
„Und?“
„Er hat mich ausgelacht. Er meinte, er hätte alleine im letzten Monat so viele Mädchen abgefüllt, abgeschleppt und vernascht, dass er sich unmöglich an jede erinnern könnte.“
„Und dann?“
„Als er sagte, ich solle sie ihm beschreiben, habe ich zugestochen.“
„Wie oft?“
„Ich weiß es nicht. Vier, fünf Mal?“
Kammann sieht in den Obduktionsbericht, 15 (die Zahl ist wichtig, doppelter Bezug zum Titel) Messerstiche.
„Ihnen ist schon klar, wen sie da umgebracht haben?“
„Nein. Er kam mir vage bekannt vor, aber nein, ich wusste seinen Namen nicht. Nur Alf, und wo ich ihn finden konnte.“
„Er war der Sohn ihres ersten Opfers.“
„Ohh.“
Ausklang, Epilog:
Kammann könnte sich zum Abschluss noch einmal mit seiner Chefin (Hesselbring) austauschen und bedenken an der Richtigkeit des Geständnisses anmelden.
„Aber Chefin, der erste Stich ging von vorne seitlich in die Leber. Dazu hätte sie Linkshändlerin sein müssen.“
„Oder es von hinten ausführen.“
Kammann fühlt sich unangenehm an seinen Einwand der vergangenen Nacht erinnert (Rückverweis auf den Prolog). „Das erklärt dann aber nicht die anderen Stiche in die Brust. Sie will den Vorgang nicht detailliert schildern, sagt nur, dass sie den Jungen erstochen hat.“
„Ist das wichtig mit der Linkshändlerin?“
„Ich habe mit ihr Tee getrunken.“
Hesselbring zieht erstaunt eine Augenbraue hoch. „Und?“
„Sie hat die Tasse mit der rechten Hand gehalten.“
„Fingerabdrücke auf der Tatwaffe?“
„Ihre.“
„Tja“, sinniert Hesselbring nach ein paar Sekunden des Schweigens. „Wenn sie keine anderen Beweise auftreiben können, war das wohl für diesen Fall das ENDE.“
Die Abschnitte vier und fünf würden auf diese Weise hinfällig, Rutger (der Täter) interessiert niemanden, Frank hat nur zu Beginn eine Alibifunktion als Auslöser für den Ausflug, als Erklärungsbringer halte ich ihn für unqualifiziert. Die notwendigen Erklärungen / Storylücken lassen sich viel besser und Storykonform im Präsidium auffüllen.
Ganz verrückt, wenn Du es auf die Spitze treiben möchtest:
16 Jahre später:
Ur-Oma Sabrina, wieder zu entsprechender Haft verurteilt, kommt aus dem Gefängnis, wird von Petra, Sina, deren Tochter (mit Freund) abgeholt. Sinas Tochter ist 15 und im fünften Monat ...
Zusätzlich hättest Du
zwei Figuren konstant über den gesamten Ablauf der Geschichte eingebaut. Außerdem bekommt der Plot durch die Rahmenhandlung und die deutlicher dargestellten Rückblenden eine gewisse Kontinuität.
Vielleicht fallen Dir noch ein paar Stellen ein, wo sich die Zahl „15“ als Symbolik einbauen ließ ...
Übrigens: Durch den Rahmenunterbau wird daraus nun wirklich ein kleiner Krimi, ein klitzekleiner, aber immerhin.
Der Verlauf Deiner Story bleibt weitestgehend erhalten, die Verschränkung der drei Ebenen ebenso wie der „Kitsch“, der mir auch nach nochmaligen überfliegen nicht nennenswert aufgefallen ist.
So. Jetzt bin ich mal gespannt auf Deine Einschätzung.
Herzlich grüßend
Frank