xavia
Mitglied
Prolog
Eine Leiche liegt auf dem Gehsteig, bei Nacht im strömenden Regen. Blut fließt über das Pflaster. Die Jacke ist im Rücken regelrecht zerfetzt von zahllosen Einstichen. Helga Hesselbring, die leitende Ermittlerin, steht neben der Leiche und betrachtet das Bild des Grauens. Sie wird sich wohl niemals daran gewöhnen, auch nach all den Jahren nicht. Aber sie hat gelernt, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten und ihren Verstand zu benutzen. Als erstes hat sie ihre Leute losgeschickt, um Zeugen zu finden. Das ist sicherlich nicht einfach um drei Uhr morgens, aber man darf ja hoffen und der Täter kann noch in der Nähe sein.
[ 5]»Sieht nach einem Mord aus Leidenschaft aus«, fasst sie ihren ersten Eindruck zusammen, nachdem sie routiniert die beobachteten Fakten in ihr Smartphone gesprochen hat. »Der Täter muss voller Wut gewesen sein.«
[ 5]»… oder die Täterin«, ergänzt ihr junger Assistent Nils Kammann, erfreut, die erfahrene Kriminalistin belehren zu können. Er ist erst seit drei Monaten bei der Kripo und kämpft mit einem Brechreiz.
[ 5]»Ja, nicht ganz unmöglich«, räumt Helga Hesselbring ein, während sie dabei zusieht, wie die Kollegen und Kolleginnen von der Spurensicherung ein Zelt über der Leiche aufbauen, damit nicht noch die letzten Spuren vom Regen weggewaschen werden. Hinter ihr und weit vor ihr ist die Straße abgesperrt worden.
[ 5]»Es ist eine Katastrophe!«, zetert Christian Blau, der die Spurensicherung leitet. »Alles, was uns interessieren könnte, landet im Gulli, wird einfach weggewaschen.«
[ 5]Auch die Kollegin von der Forensik ist unzufrieden. Meike Randau kann aber immerhin schon einige Hinweise geben: »Die tödlichen Einstiche kamen von vorne, die von hinten sind dem Opfer post mortem zugefügt worden, deswegen ist auf dem Rücken kaum Blut zu sehen. Da sich unter der Leiche Blut und Regenwasser gesammelt haben, könnnen wir nicht mit Sicherheit sagen, dass der Mord vor Einbruch des Regens verübt worden ist. Todeszeitpunkt frühestens vor drei Stunden, eher später. Einen genaueren Todeszeitraum, die Länge der Stichwaffe – die Klinge ist wahrscheinlich dreieckig und sehr scharf – und mehr Informationen zum Tathergang, hoffentlich auch Spuren vom Täter, haben wir nach der Untersuchung im Labor.
[ 5]Nils Kammann guckt sich in der Umgebung des Tatorts nach der Tatwaffe um, bis ihn seine Chefin ebenfalls auf die Suche nach Zeugen schickt:
[ 5]»Wenn hier etwas herumliegt, das wir gebrauchen können, dann findet die Spurensicherung das. Wenn jemand etwas gesehen hat, müssen wir sofort eine Fahndung einleiten. Hier ist viel Blut geflossen. Hoffen wir, dass jemand etwas mitbekommen hat.«
Eine Leiche liegt auf dem Gehsteig, bei Nacht im strömenden Regen. Blut fließt über das Pflaster. Die Jacke ist im Rücken regelrecht zerfetzt von zahllosen Einstichen. Helga Hesselbring, die leitende Ermittlerin, steht neben der Leiche und betrachtet das Bild des Grauens. Sie wird sich wohl niemals daran gewöhnen, auch nach all den Jahren nicht. Aber sie hat gelernt, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten und ihren Verstand zu benutzen. Als erstes hat sie ihre Leute losgeschickt, um Zeugen zu finden. Das ist sicherlich nicht einfach um drei Uhr morgens, aber man darf ja hoffen und der Täter kann noch in der Nähe sein.
[ 5]»Sieht nach einem Mord aus Leidenschaft aus«, fasst sie ihren ersten Eindruck zusammen, nachdem sie routiniert die beobachteten Fakten in ihr Smartphone gesprochen hat. »Der Täter muss voller Wut gewesen sein.«
[ 5]»… oder die Täterin«, ergänzt ihr junger Assistent Nils Kammann, erfreut, die erfahrene Kriminalistin belehren zu können. Er ist erst seit drei Monaten bei der Kripo und kämpft mit einem Brechreiz.
[ 5]»Ja, nicht ganz unmöglich«, räumt Helga Hesselbring ein, während sie dabei zusieht, wie die Kollegen und Kolleginnen von der Spurensicherung ein Zelt über der Leiche aufbauen, damit nicht noch die letzten Spuren vom Regen weggewaschen werden. Hinter ihr und weit vor ihr ist die Straße abgesperrt worden.
[ 5]»Es ist eine Katastrophe!«, zetert Christian Blau, der die Spurensicherung leitet. »Alles, was uns interessieren könnte, landet im Gulli, wird einfach weggewaschen.«
[ 5]Auch die Kollegin von der Forensik ist unzufrieden. Meike Randau kann aber immerhin schon einige Hinweise geben: »Die tödlichen Einstiche kamen von vorne, die von hinten sind dem Opfer post mortem zugefügt worden, deswegen ist auf dem Rücken kaum Blut zu sehen. Da sich unter der Leiche Blut und Regenwasser gesammelt haben, könnnen wir nicht mit Sicherheit sagen, dass der Mord vor Einbruch des Regens verübt worden ist. Todeszeitpunkt frühestens vor drei Stunden, eher später. Einen genaueren Todeszeitraum, die Länge der Stichwaffe – die Klinge ist wahrscheinlich dreieckig und sehr scharf – und mehr Informationen zum Tathergang, hoffentlich auch Spuren vom Täter, haben wir nach der Untersuchung im Labor.
[ 5]Nils Kammann guckt sich in der Umgebung des Tatorts nach der Tatwaffe um, bis ihn seine Chefin ebenfalls auf die Suche nach Zeugen schickt:
[ 5]»Wenn hier etwas herumliegt, das wir gebrauchen können, dann findet die Spurensicherung das. Wenn jemand etwas gesehen hat, müssen wir sofort eine Fahndung einleiten. Hier ist viel Blut geflossen. Hoffen wir, dass jemand etwas mitbekommen hat.«