An die Poesie und .... (Komisch-Barockes Sonett)

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Willibald, kennzeichne bitte deutlicher, wo Deine Vorlage endet und wo das beginnt, was von Dir stammt.

Sonst kann man es nur daran erkennen, daß die Form aus dem Leim geht:
Und meintest, das wäre wohl Schwulst, wär Koketterie,
[ 4]xXx xXxxX xXxxX
wär sowas von vorbei. // War aber mehr.
War schiefe, schiere Harmonie.
[ 4]xXxXxX xXxX
[ 4]xXx Xx XxX
Von "Und meintest" bis "Keketterie" stören Daktylen die Iambenfolge.

Und dann "wars das" mit dem Sonett:
Waren Metaphernkatarakte,
War Totentanzseligkeit,
War Gleichmut,
War Feier körperlicher Liebe,
War Losorgeln, barockes,
War Vergnügen an der Tradition,
War eine Lust zu leben.

Nein, bin nicht nekrophil,
Sag zärtlich Dir ins Ohr:
Was sag ich?
Wir vergehn
wie Rauch vor starcken Winden.
Voller Schwächen: z.B. farblose Allgemeinplätze wie "Feier körperlicher Liebe", "Vergnügen an der Tradition" (an was bitte? klingt wie "Spaß mit Flaggen", aber ohne Sheldon Coopers Naivität), und, mein Gott, wie originell "eine Lust zu leben".
Und dann fängst Du an hier rumzuschmeicheln. Ohne Sorge davor, daß Deine "starcken Winde" mit ihrer Verrauchtheit an trockene Furze erinnern.

Und damit besetzt Du den stillen Ort der "Festen Formen" für die nächsten zwei Monate?

Ich muß das Fenster aufreißen, es stinkt gewaltig!
 
T

Trainee

Gast
Ja,
ist ein wenig zu schnell runtergerotzt. Ließe sich aber was draus machen ... :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Traditionelles, traditionelle Lyrik ist spätestens seit der Moderne um 1900 so etwas geworden wie Spielmaterial. Allerdings erkennt eben nur bedingt jemand, dass und ob ein kreatives Spiel mit vorgegebenen, versatzstückartigen Elementen vorliegt.
Schreib das doch unter mein hexametrisches Sonett, dann wirds konkret. So, wie Du Dich in den endlos ausufernden Selbstkommentaren hier einschließt, bemerkst Du gar nicht, wie Du mir ins Gesicht schlägst.

Es ist ungehörig,
1. auf analytische Kommentare nicht einzugehen und
2. die Werke anderer per Selbstkommentar abzuqualifizieren.

Davon abgesehen ist Deine oben zitierte Behauptung falsch. Es sei denn, Du treibst definitorische Kreise, etwa, daß die Sonette späterer Autoren (nach 1900, also z.B. Trakls von 1909) nicht "traditionell" seien. Was soll das? Warum ziehst Du den Zeitpunkt nicht vor Rimbauds Sonette zurück? Weil die Willkür dann deutlich würde?

Anstatt mit angeblich Traditionellem rumzuspielen (es sind aber nur Vesatzstücke, und die handhabst Du noch ungeschickt) solltest Du mal ein gutes Gedicht schreiben, ein originelles, ein musikalisches, ein aufregendes, oder ein schlichtes. Und anstatt Dich antwortlos kommentieren zu lassen, solltest Du mal ein wenig in die Gedichte der anderen Leselupeautoren hineinsteigen, sie kommentieren und Deine Behauptung überprüfen lassen, ob die vielen möglichen Formen der Lyrik nur als Versatzstückespiel getrieben werden können. So, wie Du es hier machst, ist es arrogant, selbstgefällig und füttert die Arroganz und Selbstgefälligkeit der "falschen Freunde" (medizinischer Ausdruck), die Dir unter Deine Verse geschrieben haben, daß sie Distichen und Sonette hassen. Und selber fast gar nichts schreiben. Schau Dir mal die Zahlen der Werke bei diesen Lyrikverächtern an. Und lies mal nach, was die geschrieben haben.

Schau Dir überhaupt mal die Werke anderer an. Solange Du das nicht tust, schreibe ich kein Wort mehr zu Deinen.
 

Willibald

Mitglied
Ächz und Ach.

Mondneins Internetseite(n) sind bewundernswert, denke ich.

Ansonsten denke ich an den stattgehabten Diskurs (Tristram Shandy und anderes) und an Mondneins Bücherregal: Im Band 6 des Historischen Wörterbuchs der Philosophie Sp. 1076 findet sich ein Kurzhinweis auf Zimmermann und seine "ars observandi". Ritter an Ritter.

Vale
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Habs gerade nachgelesen.

scharf! Ich bin beeindruckt -

gut "bebachtet", und irgendwie genial zugleich.
 

Willibald

Mitglied
An die Poesie und an solche,
die meine Dichtversuche schmähen.

(Komisch-Barockes Sonett, antiquarisch-freudig)

Ich bin kein Adler, holde Poesie, der deiner Sonnen Blinken,
Der deiner Wangen Glanz kann schauen unverwandt:
Wenn deiner Augen Glut in meinen eingebrannt,
So müssen ganz beschämt die Lider niedersinken.

Und dennoch will ich nicht der scheuen Eule gleichen,
Die statt dem Tag erwählt die dunkle, dunkle Nacht.
Ich flügle nach dem Feur, das wohl zu Asche macht
Furcht, Blöd- und Schüchternheit und all die Fragezeichen.

So schwing´ die Flügel jambisch, Du gelehrte Eule,
Es krächz´ der Schrat im hohlen Stamm.
Im Morschholz glimme rot die Fäule.
Das Klinggedicht sei Dein Programm
(und dann und wann ein Ele....Epigramm).

Mein Lied, sagt ihr, klingt dilettantisch?
Das räum´ich ein. Doch auch bacchantisch.

https://vignette.wikia.nocookie.net.../d2/Owl.gif/revision/latest?cb=20160310164257

http://www.zeno.org/Literatur/M/Zie...chreib-Art/Vermischte+Gedichte/Lob+der+Poesie
 



 
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