Hallo Gernot
Aus meinem persönlichen Umfeld kenne ich Personen dieser Art.
Tragische Figuren.
In der sehnsuchtsvollen Hoffnung, endlich die "große Liebe" gefunden zu haben, geben sie alles auf.
Vor allem sich selbst.
Der dargestellte Weg von der Hingabe über die Selbstaufgabe bis hin zur Selbstopferung im Einklang mit dem viel zu oft dazu missbrauchten Alkohol kommt bei mir an.
Ohne überflüssige Gefühlsduselei, in fragmentarischen Bildern, die stark eine solche Lebenssituation prägen, ist Dir diese Darstellung gelungen.
Mehrfach habe ich über den Stilbruch am schluss nachgegrübelt.
Ja, dort ist wirklich ein Stilbruch. Im Grunde hättest Du abschließen müssen mit den Worten:
"Ich jagte sie zum Teufel."
Jede vorhergehende prägnante Satzaussage begann mit diesem "Ich", der über weite Strecken fast wie ein Selbstvorwurf klang.
Nein, dieser "Stilwechsel" ist so in Ordnung. Er stellt einen Wechsel in der Selbstanschauung dar, eine Veränderung in der Empfindung für ihn selbst.
Für mich: gelungen
---------------------------------------------------------
Und während ich diese Zeilen schrieb, hast Du Deinen Text geändert, hast den Schluß geändert. Schade.
Ich lasse meinen ursprünglichen Kommentar bestehen, auch wenn er jetzt nicht mehr ganz dazu passt.
Das ist nicht mehr der gleiche Mann. Das ist jetzt ein Zyniker. Ein gehässiges Monster, der Regenwürmer zerreisst, weil er sich selbst nicht leiden kann.
Der gefällt mir nicht mehr so gut.
Warum musste er so werden?
Warum musstest Du uns ein solches Ende präsentieren?
Hätte er sich nicht auch fangen können?
Viele Grüße
Frank