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Otto Lenk

Foren-Redakteur
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...eines schönen Winterabends fiel ein Stern, so mir nix dir nix, aus dem Himmel. Es war einer der verschnuppten Sorte, also so einer Marke ‚haste nicht gesehen‘. Und das hätte gewiss auch niemand, wäre da nicht das Menschenkind gewesen, das just in diesem Moment aus dem Fenster zum Himmel hinauf sah, in der Hoffnung, dass die, die dort oben war, ihm ein Zeichen senden würde, das, so hoffte es, ihn aus seiner Zweifelhaft entließ. Und gerade als es dachte ‚wieder kein Zeichen‘ fiel besagte Schnuppe aus dem Himmel, mitten in die traurigen Gedanken des Menschenkindes hinein.

Oben im Himmel, in seinem Wolkenhaus, saß der Engel auf dem Boden. Seine Beine baumelten im Loch, welches sich der Engel in den Boden seines Hauses gedacht hatte. Dem Engel war langweilig. Es gab nichts zu tun. Kein Menschenkind wartete darauf, von ihm gerettet zu werden. Nur weil er einmal diesen klitzekleinen Fehler begangen hatte, war er in einen zwischenzeitlichen Ruhestand versetzt. Dabei war es ursächlich nicht einmal sein Fehler gewesen. Aber das spielte keine Rolle mehr. Sie hatten entschieden. Und so saß der Engel am Boden seines Wolkenhauses, ließ die Beine baumeln und versuchte mit seiner Sternenangel sich einen Stern zu angeln. Dabei hing er seinen traurigen Gedanken nach. Wenn ich doch nur noch eine Chance bekäme. Eine einzige winzig kleine Chance um zu beweisen, dass ich ein guter Engel bin. Und gerade als er dies dachte, zehrte etwas an Sternenangel. Haste nicht gesehen, hatte unser trauriger Engel die Leine eingeholt. Am Ende baumelte ein kleines verschnupptes Sternenkind. ‚Ach, dachte der Engel, ‚nichts will mir gelingen‘, nahm den kleinen Sternenstrahl vom Haken und warf ihn ins Bodenlose.

...eines schönen Winterabends fiel ein Stern, so mir nix dir nix, aus dem Himmel.
 

Otto Lenk

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ja...irgendwie ist es furchtbar traurig. so viele unwägbarkeiten. sei es, dass der engel nie von seiner guten tat erfährt...oder noch schlimmer, dass der engel einmal der mensch war, auf dessen erlösung aus der zweifelhaft das menschenkind nun wartet. und eben jener mensch, nun engel, in ungnade fiel, weil er seinem geliebten menschenkind schon einmal versuchte zu zeigen, dass alles gut ist. und nun gelingt es ihm...aber.

es gibt so viele möglichkeiten, aber alle haben eines gemeinsam: sie sind traurig...irgendwie.

danke dir!
 

Otto Lenk

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nachts, wenn die träume ihre kulissen aufbauen, der mond, sich hinter wolken versteckend, nach gründen für sein halbes gesicht sucht, jeder schlag der kirchturmuhr ein tiefes oommm hinter sich herzieht, der efeu sich nach und nach durch unser zimmer rankt, licht und schatten, von vorbeifahrenden autos in den raum geworfen, 'ich fang dich' spielen, das ticken und tacken des weckers, schon längst nicht mehr nervend, mehr willkommener schlaftrunk, das grüne stand-by des receivers an einen leuchtturm in den tiefen des grau und schwarz erinnert ... lausche ich heimlich der spinne beim bau ihres netzes, beobachte glühwürmchen beim irrenden-wirrenden flug, und erzähle dir still von meiner liebe.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
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dank dir, lap!

wenn man sie nur alle bewahren könnte, diese halbtraumwandlerischen gedankengänge, die uns im übergang zum schlaf begegnen. wie oft sage ich mir, daran musst du
dich erinnern, wenn du aufwachst. aber pustekuchen.

aus dem traum
aus dem sinn
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
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Errette meine Seele vom Schwert, mein Leben von den Hunden!

22.Psalm 20



Errette mich vor mir


Der Herbst hat mir ein Bild
ins Herz geritzt
Mitten hinein in die Aorta
auf das jedes Blutkörperchen
es erfasst
mitnimmt auf seiner Reise
durch meinen Körper
Jede Pore meines Seins
damit infiziert
Mich herbsten macht
und alles in mir schreit
nach still und weiß
und ruht
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Also nicht dass du denkst.
Von wegen ich und Angst.
Und Aberglauben und Himmel und Hölle und Gedöns.
Aber wirklich wissen tuste ja eigentlich nicht.
Also musste gucken wo du bleibst.
Mit deinen Unsicherhalbwissenheiten.
Da iss schon so was wie ne Restangst.
Vielleicht habense ja doch was gewusst.
Ich meine, wir leben heute noch nach deren Kalender.
Und dann hören die Brüder und Schwestern einfach auf.
Mit der Zukunft.
So mir nix dir nix.
Und dann machste dir halt so deine Gedanken.
Nicht wegen dir selbst.
Ach was.
Aber Familie und Freunde, überhaupt die Welt.
Also denkste.
Denkst, wie könnteste das jetzt rauskriegen.
Ob oder ob nicht.
Also nicht wirklich.
Mehr so ins nebenher gedacht.
Machst dir deinen Kopp über Magnetfelder und Kometen.
Über Konstellationen, Außerirdische und den lieben Gott.
Aber den Nenner kannste vergessen.
Kommste einfach nicht drauf.
Also dachte ich: Du musst ganz anders denken.
Mehr so global, über das eigene Denken hinweg.
Und dann hatte ichs.
Bin heimlich still und leise an meinen Adventskalender.
Und haste nicht gesehen, dass 22igste Türchen geöffnet.
Und soll ich dir was sagen.
Da war ein Stück Schokolade.
Da kannste mal sehen.
Die Antworten auf all unsere Fragen liegen hinter Türen.
Man muss sie nur öffnen.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Dieser Moment, an dem die Sonne den Nebel zwingt
Als würden sich Geister aus der Erde erheben
Dazwischen Irrlichter, auf der Suche nach dem Tag
Und plötzlich durchbricht der Flügelschlag eines schattenhaften Wesens
die graue Leinwand und das Leben nimmt seinen Lauf.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich dachte mir
Du und ich

Ein wenig ich
Im du
Ein wenig Du
Im ich

Und du
Du dachtest
Wie ich

Jetzt sind wir hier
Glauben fest daran
Dass alles von dem wir träumen
Hinter der Tür unseres Haus
Beginnen kann

Und manchmal gehen wir hinaus
Sprechen von all den Dingen
Die hinter den Bäumen von uns träumen
Blicken uns dabei in die Augen

Wissend
Dass all dies durch unsere Liebe
Geboren werden kann
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
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Ihr Lieben

Ich wünsche euch von Herzen ein besinnliches, ruhiges und friedliches Weihnachtsfest.


Für mich war und ist Weihnachten ein besonderes Fest. Dies hat zwei Gründe. Da meine Mama Gastwirtin war, hatte sie nur sehr wenig Zeit für mich. Es gab eigentlich nur zwei Ausnahmen. Meinen Geburtstag und den heiligen Abend. An diesem Tag (und nur an diesem Tag; an den Feiertagen musste wieder Geld verdient werden) stand Familie und ich als Nesthäkchen insbesondere im Mittelpunkt der Welt. ZusammenSein. Essen und trinken, erzählen und lachen, erinnern. Und dann natürlich die Bescherung. Meine großen Brüder, Mama und mein Stiefpapa (der schon längst Papa geworden war) blickten lächelnd auf den kleinen Fatzke, der mit großen Augen auf die wundervolle Geschenkewelt blickte. Das strahlen in den Augen meiner Familie, wenn sie mich beim 'über die Geschenke wundern' beobachteten. Das bleibt!
Und da ist noch das christliche Ding. Ich habs ja nun nicht so mit dem lieben Gott, mit all den Religionen. Aber ich trage ein Kreuz. Weil der Mensch Jesus mein Freund geworden ist. Er sagte so einige Dinge, die ich in meinem Herzen verwurzelt haben.

Beispiel: "Wer unter Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein".

Diesen Satz zu leben, habe ich mir zur Lebensaufgabe gemacht. Ist nicht einfach. Und immer wieder ertappe ich mich dabei, wenn ich versage. Aber gleichzeitig erinnere ich mich an diesen Satz und versuche es wieder gut zu machen. Man kann an Worten wachsen und der Mensch Jesus ist der Mensch, an dem ich wachsen möchte.
Also feiere ich Weihnachten. Schenke, und lasse mich von Herzen gerne beschenken, ei die weil dann plötzlich der kleine Junge wieder in mir Platz nimmt. Und ganz genau schaue ich in die Augen meiner Familie, wenn sie ihre Geschenke auspacken, erkenne die kleinen Kinder in ihnen. Und ich denke an Jesus. Daran, dass jeder Tag ein neuer Schritt ist und der Weg kein Ende nimmt.

Ich habe euch alle von Herzen gerne. Feiert schön!
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied

Nichts fürchtet der Mensch mehr als die Berührung durch Unbekanntes.

Elias Canetti



Darum fürchtet er den Tod so sehr
und das Leben.

Von der Liebe ganz zu schweigen.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
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Der beständige vollmondige Schein der Straßenlaterne, der in mein Schlafzimmer fließt, lässt mich ruhelos durch den nächtlichen Ort ziehen. Ich zähle Häuser und deren Bewohner, erzähle mir ihre Geschichten, um ein wenig zur Ruhe zu kommen. Der große Bruder meines Mondes gaukelt mir ein Licht, von dem ich weiß, dass es nicht ist. Windzerblasene verlorenverwehtschwebende Töne eines Schifferklaviers verfolgen mich durch die Straßen. Ich empfinde alles was ist, geradeso wie es ist. Erkenne: Es ist kalt. Die Steine, das Licht, die Töne, der Weg. Greife nach einem Stein am Wegesrand. Nehme mir vor nach Hause zu gehen und meinen Mond auszublasen. Windzerblasene verlorenverwehte Töne verfolgen mich bis in den Schlaf hinein.

Ich träume.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt gibt’s ja Leute, die glauben.
Also nicht was du denkst.
Die glauben die merkwürdigsten Sachen.
Beispiel: Zwischen den Jahren keine Wäsche aufhängen.
Machen Leute. Echt!
Ich will jetzt niemanden nicht benennen wollen.
Aber sagen wir mal so…ich kenne einige.
Und du!
Die meinen das ernst.
Vollkommen ernst.
Da geht nix.
Kannste reden wie du willst.
Oder ich.
Da gibt es keine Wäsche zwischen den Jahren.
Und da iss kein Raum für Rationalität.
Kannste hinterfragen wie du willst.
Oder ich.
Beispiel: Jetzt sag mir doch mal, warum du keine Wäsche aufhängst.
Antwort: Das war schon immer so.
Aha!
Und was könnte passieren, wenn du doch Wäsche aufhängst?
Oh, oh! Dieser Gesichtsausdruck sagt alles.
Tod und Teufel. Streiche Himmel – setze Hölle.
Geister und Geld weg und Krankheit und Siechtum.
Wenn du dann so wie ich bist, fragste nach.
Also muss ich davon ausgehen, dass es eine himmlische Wäscheaufhänge- bzw.
-nicht-Bürokratie gibt?!
Grummel, Grummel, Grummel!
Ich stelle mir vor: Ein großes weißes Gebäude.
Aufschrift: Ministerium zur Einhaltung der Wäscheaufhängverordnung.
Grummel, Grummel, Grummel!!
Da sitzen sie dann.
Die vom lieben Gott Dahingerufenen.
Ich denk mir mal so…für jeden Toten ein Haus.
Ich mein, es gibt ja genug!
Grummel, Grummel, Grummel!!!
Also…die sitzen dann da und gucke.
Und du.
Oder ich.
Wehe, wehe, es weht da ein Wäschestück auf der Leine.
Oder gar deren mehr.
Oh, oh, oh!
Grummel, Grummel, Grummel!!!!
Was ich mich dann wirklich und echt frage, wie wird abgerechnet?
Nach Menge oder Gramm.
Aber wie auch immer.
Nach auffinden des sündigen Täters beginnt das ministerialistische Protokoll.
Strafkatalog auf und geguckt.
Sünder soundso hat sieben Wäschestücke auf der Leine hängen.
Oder aber: Sünder soundso hat 3kg Wäsche…
Und dann aber direkt das Strafmaß umgesetzt.
Straftäter soundso wird am 14.3.2013 ein Hexenschuss treffen.
Bei Wiederholungstätern: Straftäter soundso wird am 14.3.13 der Schlag treffen.
Und so weiter und so fort.
Das Grummeln hat mittlerweile eine 4,8 auf der Richterskala.
Aber weißte was, in das Ministerium will ich nach meinem Ableben auch.
Weißte warum?!
Den Rest des Jahres kann man da gut abhängen. Wie Wäsche. LOL!
Du!
Jetzt hat die Person den Raum verlassen.
Na ja.
Dann tue ich mal alleine abhängen.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Sie sagte:

Gleich hinter den Wäldern
liegt der schneeweiße Strand
Dort wartet das kleine Boot auf mich
Es wartet darauf
mich zu meiner Insel zu bringen
Gleich dort hinter den Wäldern
Und so wird es bleiben
solange ich nicht nachsehen gehe
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
http://www.youtube.com/watch?v=9XPYIJdVOhw


Weißt du!
Das ist nichts alles.
Hinter der Dunkelheit ist Licht.
Allein,
wir sehen es nicht.
Aber du musst dich nicht ängstigen!
Ist unsere Liebe nicht auch eine unsichtbare Blume?
Und?
Blüht sie deswegen nicht in schönsten Farben?!
Weißt du!
Alles was zählt, sieht man nicht.
Aber man fühlt es.
Frag nicht!
 



 
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