Bruchstücke

4,60 Stern(e) 72 Bewertungen

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
vom aussichtslosen.

nach jedem neuen
wortgef[l]echt
wie ausgekotzt
steh da
und lach es aus
dies leergedachte
hüllenlose fleisch
fühl mich so gram
vor wenn
 
C

casy01

Gast
ich werde es nun ausdrucken Otto

damit ich nicht den Faden darin verliere..

da mir meist zu wenig Zeit bleibt es hier "online" in Ruhe zu lesen.


das ist es wert und ich möchte es einmal ganz erfassen
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Eindrücke XIII

Und jetzt. Gestern.
Probleme gewälzt. Frag nicht.
´en ganzen Brockhaus voll.
Und ich in den Hof.
Weil wälzen oft einfacher draußen.
Und dann…haste nicht gesehen.
Eine Sternschnuppe. Wie aus dem Nichts.
So mitten in meine Grübelei hinein.
Und dann typisch Mensch.
Gleich wieder das volle Hoffnungsprogramm.
Frag nicht.
Ich schon wieder denk.
So ist der Mensch.
Normalerweise voll der Realist.
Einstein und Physik halt.
Gott lange nicht gesehen und so.
Letztes Mal als kleiner Bub vielleicht.
Abends im Bettchen.
Angst oder so was.
Und dann ein Gebet.
°Lieber Gott…° und so.
Volles Programm halt.
Und dann? Erwachsen.
Welt verstanden. Kein Platz für´n lieben Gott.
Aber haste nicht gesehen.
Plötzlich Probleme ohne Ende.
Lösung gleich Null.
Und dann du draußen und denk.
Ein kleines Lichtlein von irgendwo her und ja…
Scheiß auf Einstein, Scheiß auf die Physik
...hab ich mir was gewünscht!
Ja, lach du nur. Aber dich möchte ich mal sehen.
An meiner Stelle und so.
Und…willste noch was wissen?
Ich sag´s. Noch ein Gebet hinterher geschickt.
Man weiß ja nie. Kann nicht schaden und so.
Aber ich will nix gesagt haben.
Ist halt so!
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Eindrücke XIV

Jetzt erzähl ich dir was.
Wie ein Gedicht entsteht.
Heute morgen.
Ich am Dali vorbei. Weißt schon.
Das Bild mit den Elefanten auf Stelzen.
Hängt bei uns im Flur.
Aber nicht, dass du denkst.
So ´ne Kopie halt.
Also ich vorbei und plötzlich denk.
Seh die Elefanten, und haste nicht gesehen,
sind Schiffe draus geworden.
Schiffe auf Stelzen.
So mir nix dir nix. Aber…
…muss ich jetzt sagen.
Kommt alles nicht von ungefähr.
Der Kopf, sprich Gehirn, macht ja grad so was er…
(Siehst du! Jetzt anklopfen vom Gehirn,
klopf, klopf…erinnert an „so was es“)
…will. Kannste sehen.
Also…da hat ich doch das Buch gelesen.
Von diesem Typen, der die Welt vermessen.
Schwer beeindruckt. Gnadenloser Bursche.
Aber Arsch, muss ich sagen.
So lang gemessen, bis alles da war.
So ganz ohne Rätsel und Freiheit halt.
Und frag nicht. Der Kopf, sprich Gehirn, merkt sich alles.
Und kaum denkste nicht mehr dran…Zong!
Aus Elefanten werden Schiffe.
Machen sich auf die Reise.
In meinem Kopf.
Suchen immer weiter.
Jeden Punkt, der noch nicht durchschnitten.
Alles Unsichtbare sichtbar.
Und dann denk ich an mich und meine Welt.
Wird Wort für Wort,
Gedanke um Gedanke…ein Gedicht.
Und weißte warum das so ist.
Damit es bleibt. Draußen mein ich.
Innen sowieso. Aber draußen wichtig.
Frag nicht.

segelschiffe
auf langen stelzenbeinen
schreiten
auf der suche
nach unbekannten meeren
übers land
um sie mit scharfen bügen
zu durchschneiden
bis nichts mehr bleibt
alles verloren ist
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Eindrücke XV

Pass acht was ich dir jetzt erzähl.
Vergiss all den bunten Blättersalat.
Von wegen Indian Dingsda und so.
Jetzt ist Herbst.
Dieser höchste Graustufenherbst.
Weißt schon.
Den selbst der weiße Riese nicht rein kriegt.
Wo hinter jeder Nebelwand Mozarts Requiem lauert,
sich das nasse Grau unter den Kirchenglocken fängt.
Und mit jedem Schlag den Herbst vertont, sozusagen.
Dumpf und tot. Dumpf und tot.
Und das Trommelfell. Empfindlich für den Herbst.
Nimmt dies Tönen auf und gibt es weiter.
Mitten in die Seele hinein.
Frühling weit weg. Glaubst du nicht.
Andere Welt und so.
Und dann das Käuzchen.
Trommelfell natürlich sofort wieder Ohren gespitzt.
Gleich Meldung an Gehirn.
Käuzchen = Unglück!
Und ich denk.
Na super. Hat grad noch gefehlt.
Und wie aus dem Nichts taucht der Kirchturm aus dem Nebel auf.
Und die Glocke.
Bim Bam. Bim Bam.
Und das Käuzchen.
Hu Huu. Hu Huu.
Alles scheint zu fliehen.
Dumpf und tot, sag ich dir.
Dumpf und tot.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
aus liebe.

was wäre
wenn ich dich liebte
aus der ferne

aus einer erinnerung heraus
die mehr ist
als die gegenwart
die mich umgibt

was wäre
wenn ich dir das ja-wort gäbe
aus einem gefühl heraus

das zeit und raum umhüllt
wie die atmosphäre
die ich atme

du und ich
in einem traum
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
die sonne scheint. du stehst am fenster.
die schlieren malen regenbögen in deine augen.

ich rieche den schnee.
er fällt aus den flügelspitzen der schwalben.
sie wissen um die zeit.
gerne würde ich mit ihnen tauschen.
aber mir bleibt nur dies wispern.
und selbst in deinen armen liegt vergänglichkeit.
bist du mit ihnen gezogen, in gedanken?
wäre da nicht ein flügelbreit platz gewesen?
für mich, in dir?

die sonne scheint. du stehst am fenster.
die schlieren malen regenbögen in deine tränen.
 
C

casy01

Gast
Du bist ein stummer Begleiter hier mir geworden


DANK DIR

es tut gut .....sehr gut

diese tiefen Zeilen die mich rausspringen lassen

jedesmal
hineinziehen können


es tut gut hüllt - umhüllt so frei und so ganz ohne jede Hülle
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Eindrücke XVI

Ich stand am Herd.
Rührte ´ne Spiralgalaxie in meine Kräuter-Pilz-Rahm-Soße,
wobei die Kräuter die einzelnen Sterne bildeten und die Pilze die Dunkelheit dazwischen.
Und, glaubste nicht. Haste nicht gesehen, biste mitten drin in der Galaxie.
So in Gedanken halt.
Weil beim Rühren gehen die Gedanken gerne spazieren.
Praktisch Selbsthypnose.
Und frag nicht.
Spaziergang gerne in anderen Sternensystemen.
Ich also auf dem Weg. Und da oben…
Gedanken freier Lauf….praktisch schwerelos.
Und ich denk.
Wäre doch geil den Lichtschalter zu finden.
Den, mit dem man die Sterne ausknipst.
Und darüber den großen Schalter drücken. Und haste nicht gesehen…
…geht die Deckenbeleuchtung an.
Stell dir vor.
Klick…Blick hinter die Dunkelheit.
Wer weiß. Vielleicht Paradies. Eltern und Freunde…winke, winke und so.
Oder Gott. .
Oder vielleicht auch ein riesengroßer Spiegel.
Ja…ein Spiegel könnte sein.
Vom Anfang zum Ende - vom Ende zum Anfang. Ein einziger Spiegel.
Daran musste ich denken, während ich dort stand und die Zeit verging.
Und später fand ich einen Zettel auf dem Küchentisch.
Dort stand:

Ich weiß
um das Haus,
die Tür,
den Raum
und die Zeit.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Eindrücke XVII

Jetzt pass auf. Heute beim Sodi.
„Na, wie geht’s uns denn heute?“
Kennste das? Ich dreh da ab. Frag nicht!
Die Keim…wer sonst!
Also! Im Allgemeinen hab ich sie ja alle lieb.
Irgendwie. Aber die Keim, also die Keim.
Ich reagier allergisch auf die Alte.
Mir geht dann der Atem stoßweise. Frag nicht.
Weil der ihr Gebabbel…ein Unglückswurm sag ich dir.
Aber ich höflich. Also den Mund auf und…
…schon babbelt die Keim.
Praktisch lebendige Redewendung.
Von wegen im Keim erstickt.
Ich direkt am hyperventilieren und die Keim:
…also mir auch nicht. Ich war ja gestern beim Doktor.
Na ja. Mer iss halt alt und da komme die Wehwehcher.
Aber sie. Ganz blass um die Nas´. Iss uns nit gut…?
…und ich kurz vorm Anfall. Panik und so.
Weißt schon.
Also der Alten ihre Plastiktüte entrissen.
Das ganze Dings auf den Boden. Sauerei. Frag nicht.
Aber egal.
Ich die Tüte über den Kopf und eingeatmet. Tief und fest.
Und an die Soße von gestern gedacht.
Weil Selbsthypnose in so ´nem Fall wie Notarzt.
Und dann die Stimme vom Sodi seiner Frau.
„Unserm Dichter geht’s nit gut.“
Und ich denk wieder an die andere Geschichte.
Von wegen nicht dran denken…
…und haste nicht gesehen. Denk und denk und denk.
„Was iss denn mit dem Lenk´s ihrm Otto?“
„Können wir helfen?“
Ich mich zur Tür geschlichen. Tüte auf dem Kopf.
„Iss uns nicht gut?“
Schemenhaft alles…Herbst halt.
Aber manchmal Nebel gleich Himmel.
Und atmen. Ein und aus. Und die Soße. Immer weiter rühren.
Und hinter mir die Leut.
„Na ja. Ist halt ein Dichter. Nicht mehr ganz dicht. Ha, ha.“
„Und was ist jetzt mit unsrer Tüte?“
Und ich denk:
Drehen sich Spiralnebel links- oder rechts herum?
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Eindrücke XVIII

Jetzt pass auf.
Gestern. Adler.
Nicht das du denkst. Flügel und so.
Der Adler mehr für Flügel baumeln lassen.
Unsere Kneipe im Dorf.
Einen trinken gehen. Entspannung pur.
Aber dann doch meistens mehr Spannung.
Weil Kneipe auch gefährlich.
Gedankenfundgrube sozusagen.
Aber dann doch mehr ein Gedanke. Dorfgedanke, sag ich mal.
Weil Dorf immer eine Meinung.
Frag nicht.
Und jetzt ich. Meistens kontra. Und Kontra nicht gut.
Außer beim Skat. Da schon, wenn du der mit dem Kontra bist. Meistens zumindest.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich also gestern in den Adler.
Auftritt. Schon kritische Blicke, Marke Unwetter.
Von wegen der Kontra kommt.
Aber ich voll der Staatsmann.
Geb den Lehar. So breit wie möglich.
An die Theke und zum Adlerwirt:
Runde für alle.
Kein Problem. Alle sind nur vier.
Und schon voll der Klimawechsel.
Kyoto-Protokoll erfüllt.
Jetzt geben alle den Lehar. Frag nicht.
Und gleich schwätzen.
Immer erst im Kleinen.
Dorf und Leute. War schnell durch.
Keiner krank, keiner gestorben, keine Scheidung.
Dann große Politik.
Weil musst du wissen.
Reichstag mitten in Delkenheim.
Im Adler. Glaubst du nicht.
Also…erst Merkel Kopf ab, dann Müntefering.
Anschließend die Mauer hochgezogen und gut ist.
Dann internationales Parkett.
Schwieriges Territorium.
Aber Delkenheimer aalglatte Diplomaten.
Mit allen Korn- und Wacholdersorten gewaschen.
Glaubst du nicht.
Also…den Hussein zum Tode verurteilt.
Ganz klar…aufhängen und gut ist.
Hat er verdient, dass Schwein.
Und überhaupt Todesstrafe gutes Ding.
Ich geb wie immer in dem Geschwätz die Opposition.
Aber haste keine Chance. Von wegen Minderheit und so.
Also wir, bin ja nun Teil des Dorfes,
[kannste nix machen], den Hussein aufgehängt.
Und kaum hängt er, kommt unser Jürgen rein.
Jürgen ganz ein Lieber.
Im Kopf nicht ganz du und ich, aber kannste nix machen.
Also! Der Jürgen kommt rein und hört uns den Hussein ermorden.
Und dann sagt er plötzlich, dass man seinen Stein auch aufhängen soll.
Jetzt muss ich sagen.
Also. Dem Jürgen ist mal ein Stein auf den Kopf gefallen.
Haus in Schwarzarbeit gebaut und so. Und dabei kleines Unglück.
Einer nicht aufgepasst und Upps.
Dem armen Kerl voll auf den Kopf. Und seitdem Loch im Kopf.
Und Platte drin. Frag nicht.
Da steht also unser Jürgen und sagt, wir sollen seinen Stein grad mit aufhängen.
Und glaubste nicht.
Schon wieder Klimawechsel.
Auf einmal Welt nur noch ein Punkt.
Und wir mittendrin.
Der Jürgen in unserer Mitte. Sozusagen Mittenpunkt. Und dann hoch die Tassen.
Und den Stein? Den haben wir so was von aufgehängt.
Frag nicht.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Eindrücke IXX

Wollt ich erst nix sagen.
Aber muss ich erzählen.
Weil von wegen Druck.
Der wird sonst zu schwer.
Wirste irgendwann zum Schrotthändler.
Innererseits versteht sich.
Und dann fühlste dich, als hättest du Tonnen von Schrott angesammelt.
Musste abbauen. Sonst gehste kaputt, sag ich dir.
Also gestern.
Da war so ´ne Ausstellung. Von einem Maler.
Und von wegen Kunst verbindet, hat der mich eingeladen.
Von wegen Bild machen und so.
Ich also hin und geguckt.
Schwere Prüfung, sag ich dir.
Die Bilder.
Eine Mischung aus Miro, Kandinsky, Picasso, Munch, Dali und Chagall.
Von allem etwas…nur nix eigenes.
Ich also da gestanden, und mir ein Bild gemacht.
Aber nicht so von den Bildern, weil Scheiße, mehr so von den Leuten.
Und glaubste nicht. Massenhypnose.
Oder vielleicht auch Massendummheit. Will ich nicht beurteilen.
Wie die da alle gestanden sind.
Gläschen Sekt in der Hand.
Linker bzw. rechter kleine Finger immer ein wenig abgespreizt.
Muss sein, sag ich dir. Gehört zum guten Ton.
Dann der Gastgeber.
Hakt sich bei mir ein und schlendert mit mir zu einem Bild.
Sofort menschliche Haufenbildung.
Warten auf des Meisters Worte.
Und dann der:
Und Lenk. Wie gefällt´s uns?
Da war´s wieder. Und keine Tüte weit und breit.
Ruhig. Ein und aus. Und rühren.
Ich also meine ganze Diplomatie aufgeboten und: Ja!
Worauf der Meister: Ist halt alles eine Frage der Stringenz.
Und ich denk: Hoppla. Wohl in der Schule nicht aufgepasst.
Jetzt nur keine Blöße geben.
Ich also: Ja!
Du! Dann hat der angefangen. Mit seiner Stringenz.
Und das man die auch innen finde.
Sie müsste nicht direkt fürs menschliche Auge erschließbar sein.
Man müsse schon seinen Verstand öffnen.
Und du! Die Leut haben geguckt, als hätten sie sie direkt entdeckt.
Offener Mund, und haste nicht gesehen.
Die kleinen Finger haben gezuckt, frag nicht.
Kollektives Nicken. Und ich hab auch den Nicker gegeben.
Nur nicht auffallen. Vielleicht sehen die ja was, was mir unsichtbar ist.
Das mit dem Finger ging auch, nach ´ner Zeit.
Wir sind dann von Bild zu Bild, von Sekt zu Sekt,
von Häppchen zu Häppchen gewandert.
Und Sekt und Häppchen gut, frag nicht.
Später kleine Grüppchen. Jeder hat was von der Stringenz gewusst.
Ich dann auch. Einfach immer nachgeplappert.
Ich sag nur: Der Sekt macht´s.
Wie ich dann zu Haus war, ins Internet geguckt.
Stringenz dann auch gefunden.
Und jetzt hör.
Stringenz voll fürn Arsch.
Kannste sagen was de willst.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
sinn los

ich schweife ab.
ins unbestimmte.
um mir ein nichts
im nichts zu sein.

weder licht,
noch dunkelheit.
einfach ein nichts
im nichts.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Eindrücke XX

So.
Jetzt ist nix passiert.
Absolut nix.
Und deswegen schreib ich heute auch nix.
Weil, es gibt so Tage.
Da tut sich draußen nix, und drinnen, im Kopf schon erst recht nix.
Von wegen denken und so.
Denken eh vollkommen überschätzt.
Kriegste nur ´nen dicken Kopf von.
Und haste nicht gesehen, musst dir wieder ne Spalt einpfeifen.
Also sag ich: Denken ist für die Katz.
Wobei. Wenn ich mir meine beiden Katzen anguck.
Wohl doch eher nicht für die Katz.
Schlafen und faulenzen für die Katz.
Wobei. Wenn ich mir so mich anguck.
Schlafen und faulenzen vielleicht doch eher für de Otti.
Und was ist dann für die Katz?
Siehste. Und schon biste wieder voll am denk.
Und. Was kommt dabei raus. Eben...nix!
Alles für die Katz.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Sieh nur!

Dort! Der Geisterbaum.
Schau. Seine arthrosen Finger,
in deren Kuppen
sich die grauen Wolken fangen.
Er winkt uns zu.
Hör nur.
Bei jedem Gruß
krachen seine Knochenäste.
Wie er sich windet.
In den Herbst hinein.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Eindrücke 21

Jetzt pass auf.
Heute beim Urologen.
Ich da an der Eingangtür gesessen.
Glastür. Konnt man gut raus- und reingucken.
Ich saß da also und haste nicht gesehen…
…schon wieder was gelernt.
~Größe ist relativ~
Da guckste. Einstein quasi Waisenknabe gegen mich.
Und das kommt so.
Ich also da gesessen und so vor mich hingeguckt.
Und dann kam da einer den Gang entlang.
Du. Der iss erst ein paar mal auf dem Gang hin und her.
Als müsst er mal, wüsst aber nicht so richtig was.
Der Kerl so ´en Arnie Verschnitt. Ca. 2.05m.
Du….und als der dann endlich wusst, was er muss,
kam er dann die Tür rein.
Und haste nicht gesehen. Ca 1.80m.
Hab ich noch gedacht…na ja.
Vielleicht ist ihm nicht gut. Was weiß ich?
Und du. Dann kam auch schon der Nächste.
Und der auch voll am eingehen.
Als tät´s beim Arzt drinnen regnen.
Hab dann mal geprüft…war nix.
Ich also genau aufgepasst beim Nächsten.
Der war so ca. 1,60m vorher.
Dann kam der rein und hätt glatt der Schwester durch die Beine.
Und nicht dass du denkst Schwester Riese.
Eher nicht.
Du. Und dann hats wieder klopf, klopf gemacht.
Ich herein gerufen und haste nicht gesehen, versteh!
Schisser. Hi, hi. Glaubste nicht.
Drauße de dicke Mann markieren und ein Schritt durch die Tür…
…und weg warn se.
Du. Da musst ich laut lachen. Glaubste nicht.
Weil hab ich gedacht, was da wohl in der Hose passiert.
Wie? Warum willste jetzt wisse, was mit mir war.
Was soll ´en gewesen sein?
Und überhaupt geht dich das doch überhaupt nix an.
Musste dich immer in andrer Leute Angelegenheiten einmischen?
Unmöglich, sag ich.
Was mit mir war! Was soll en da gewesen sein.
Also echt. Manche Leut!
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Eindrücke 22

Also. Jetzt muss ich euch was erzählen.
Weil erzählen befreit und so.
Aber ihr müsst mir versprechen. Kein Wort darüber.
Zu niemandem. Das bleibt unter uns. Gut? Ok!
Also…mein Kater Anton ist schwul.
Anfangs dacht ich, sein Gehabe: Einbildung.
Muss ich sagen…ja, schöner Kerl.
Kann man schon ein wenig eingebildet sein.
Aber mit der Zeit kam es an den Tag.
Schwänzchen immer Richtung Himmel, Ärschchen auch.
Gehen. Eigentlich nicht. Mehr schweben.
Und dabei immer so ein wenig in sich verdreht.
Dacht ich immer noch: Spinner.
Aber dann. Die Stimme. Anfangs ok!
Muss ich sagen: Marke quasi Tiger pur.
Mit der Zeit ein wenig anders.
Heute: Ein eunuchisches Miauzelchen.
Marke: vorderer Orient – Sultansharem.
Ja. Da hast du gut lachen.
Aber versetz dich mal in mich. Ist nicht so einfach.
Wie gehste da als Mann ran?
Nicht dass du denkst.
Ich hab nix gegen Schwule.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Ähm…ja.
Aber hier. Ich mein…
…muss ich ein ganz neues Selbstverständnis zu kriegen.
Wenn der Kerl, also Anton, mit seinem Köpfchen an meinem Bein rum.
Schwänzchen in die Höh…und dann das Ärschchen.
Ist schon…na!? Ja, anders halt. Jetzt wo ich´s weiß.
Jetzt sitzt er grad neben mir.
Guckt mich an. Marke: treudoofer Liebhaber.
Augen halb zugepetzt und dann dieses Brummen.
Na ja…mehr so ein Stötterchen. Fast hohes C.
Und dieser Blick. Frag nicht.
Wenn ich den jetzt streichel.
Wer weiß, was der denkt.
Der wird doch nicht denken.
Aber nein…Quatsch. So ein Blödsinn.
Aber nicht das du denkst.
Von wegen der erkennt da was in mir.
Also. Echt nicht.
Ich schwör´s.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
http://upload.wikimedia.org/wikiped..._032.jpg/180px-Caspar_David_Friedrich_032.jpg

der alte mann stand auf den felsen, die er selbst gemalt.
er erinnerte sich nicht daran, dass er maler war.
aber er fragte sich, wer wohl dies bild rahme,
in dem er sich bewegte.
er empfand etwas wie tiefe, im raumlosen raum.
der alte mann hob seine hand und verwischte
die sonnenstrahlen am horizont.
die farbe auf seiner hand erinnerte ihn an etwas.
an eine vergangene zeit, außerhalb seiner dimension.
in seinen gedanken öffnete sich eine tür.
und er warf einen blick auf diese jenzeit.
da war ein kind. es winkte ihm zu.
und eine stimme rief: caspar, caspar david.
caspar david friedrich.
 



 
Oben Unten