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Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Am Rand der Wüste stand ein Baum. Nicht weit von ihm entfernt wuchs ein Kaktus.
Ringsherum war nichts weiter. Sand, die ersten Ausläufer der Savanne, ein paar Grasbüschel
hier und da.
Doch das einzig Herausragende weit und breit waren der Baum und sein Nachbar, der Kaktus. Beide waren von höchst eigener, natürlich einmaliger Natur, was sich die Beiden stets wissen ließen.
„Welch eine Strafe. Umgeben von solch einem grünen stacheligen Nichts. Und das mir, dieser einmalig schönen Laune der Natur.“
„Womit hab ich das nur verdient. Nicht nur, dass dieses vielarmige Ding meine Augen beleidigt, nein, ich muss mir auch noch sein blödsinniges Geschwafel anhören.“
„Ein Strich in der Landschaft, mit einem Strichchen links und einem rechts. Wahrscheinlich muss er die Striche nach oben halten, damit er sich nicht selbst piekt. Was für ein Witz.“
„Ein Ding, dass von Zeit zu Zeit einen Teil seiner selbst verliert und dann da steht, als wäre er mir nichts dir nichts gestorben. Was ein Anblick, igitt.“
Man könnte dem Gespräch der Beiden nun noch eine ganze Ewigkeit folgen, muss es aber nicht. Denn es kommt immer das Gleiche dabei heraus: Nichts.
Sie waren keine Freunde, und würden es wohl auch niemals werden. Doch eines Tages geschah es. Zwischen den Beiden, genau in der Mitte, erschien auf einmal ein kleines grünes Ding aus dem Boden. Von jetzt auf gleich hatten Baum und Kaktus jegliches Interesse aneinander verloren. Ihre Konzentration galt diesem Etwas, dass sich von Tag zu Tag weiter aus der Erde wagte.
Nach einigen Tagen war es deutlich erkennbar. Ein grüner Strich hatte sich seinen Weg ans Licht gebahnt.
Sofort geriet unser Kaktus außer Rand und Band.
„Endlich bin ich nicht mehr allein, kann mein Leben mit einem meiner Art teilen! Na, da schaust du dumm aus der Wäsche, du hässliches Stück Nichts!“
Und ja. Von einem auf den anderen Augenblick kam sich der Baum unendlich einsam vor. Mit wem sollte er sich streiten, nun, da zwei von der hässlichen Art da waren. Sie würden sich gegenseitig schön reden, und ihn links liegen lassen.
Aber mit der Zeit wurde der grüne Strich immer dicker, hatte nun gar keine Ähnlichkeit mehr mit dem Kaktus.
„Schau nur, du Wicht. Er ist schon fast so dick wie ich. Und das Grün, ja das verliert sich auch noch mit der Zeit.“
Nun war es an dem Kaktus, wehmütig und traurig in die Welt zu schauen. Eben noch träumte er vom Leben zu zweit, und nun schien es, als sollte er den Rest seiner Zeit alleine sein.
Der Kaktus hatte sich schon weit in sich zurückgezogen…er konnte das Lästern und Lachen des Baumes nicht mehr ertragen, als ein Wunder geschah.
Von einem auf den anderen Tag wuchsen dem dicken grünen Stamm Dornen. Große dicke Dornen, wie er sie hatte. Was war das ein Gebrüll.
„Ha, ha. Wer zuletzt lacht, lacht am Besten, du braunes missratenes Ungetüm. Schau nur, schau! Siehst du die Dornen?“
Und ja…natürlich sah auch der Baum die Veränderungen. Und mit jedem Tag nahm die Veränderung zu. Kein Zweifel. Dieser war zwar größer und kräftiger, doch eindeutig nicht seiner Natur.
Nun war es an dem Baum, das hämische Gelächter des Kaktus zu ertragen. Ihm war, als ginge er ein. Was sollte er nun, allein in dieser ewigen Weite, noch hier?
Ihm war nicht gut, und gerade, als er alle Blätter hängen ließ, geschah ein neuerliches Wunder.
Das grüne Ding, eben noch vollkommen fremder Natur, bekam Arme. Immer mehr und immer mehr. Und Blätter begannen zu wachsen. Blätter!
Was für eine Freude für unseren Baum. Da stand er nun. Doch was stand da eigentlich, fragte er sich?
Und nicht nur er. Auch der Kaktus war schon geraume Zeit am grübeln. Das war schon er, und doch auch wieder nicht. Da war…nicht zu übersehen, auch eine ganze Menge von diesem Typen da drüben.
Ähnlich dachte der Baum. Und schließlich, weil er so gar nicht mehr weiter wusste, sagte er:
„Na ja. Gar nicht so hässlich, oder was meinst du?“
„Na ja. Er könnte ein wenig mehr von mir haben, aber eigentlich ganz nett anzuschauen. Dieses Grünzeug an den Armen kommt mit den Stacheln ganz gut zur Geltung wie mir scheint.“
„Der grüne Stamm macht sich auch ganz ausgezeichnet.“
Gerade hatte man den Eindruck, dass sich die Beiden näher kommen könnten, als der Kaktus meinte: „Aber natürlich ist er von meiner Art“, worauf der Baum antwortete, dass so etwas nur ein Blinder behaupten könne.
Und schon waren die Beiden wieder mitten in ihrer Streiterei. Doch just in dem Moment, als sich die beiden Streithähne in sich zurückziehen wollten, hörten sie aus der Mitte eine Stimme.

„Hallo ihr Beiden. Wollen wir Freunde sein?“

http://www.ottolenk.de/bilder/baumkaktus.jpg
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Ich kann´s nicht.
Ich hab mir so was von einer Mühe gegeben.
Ich schwör´s!
Aber nix.
Die Pappnas´ hätte ich mir sparen können.
Ich kann nicht schunkeln.
Also…ich kann schon.
Aber ich bin ein Hindernis im Hin und Her.
Ei die weil ich nicht mitgehen kann.
Also…äußerlich schon.
Aber drin.
Eisberg Vulkan dagegen.
Hin und her…und die Pappnas´ wippt mit.
Und die nach links, und der Otti nach rechts.
Und auf und nieder.
Die oben, ich unten.
Und dann die Polonaise.
Von wegen ‚von hinten an die Schulter’ und so.
Hör mir nur uff.
Lustisch, sag ich dir…so was von lustisch.
Und kaum sitze mer, geht’s weiter.
‚Wolle mer en reilasse’ ruft einer auf der Bühne,
und ich denk für mich: Bitte nicht!
Aber die Annern wolle.
Und dann iss der da, der Narr.
Reiht einen Witz an den anderen…und die Leut:
‚Helau’!!!
Und ich: Hör mir nur uff!
Und dann haben wir uns die Nasen aneinandergerubbelt…
…wie die Eskimos.
Und ich meinem Gegenüber in die Hände geklatscht.
Und der mir. Und hoch und runter. Und hin und her.
Und noch ne Polonaise.
Und dann habe mer noch ein paar rein gelasse.
Und noch mehr Witze.
Und de Narrhallamarsch.
Und Prösterchen hier und Prösterchen da.
Narrhallamarsch.
Und hin und her...und auf und nieder.
Als mer dann endlich heim sind, hab ich erst mal unters Bett geschaut.
Ob da nicht noch so ne Pappnase rumliegt.
Ei die weil…die sind überall.
Frag nicht.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
ein wispern
ein raunen
ein wissen
ein wachsen
ein kribbeln
ein krabbeln
ein lichten
ein lachen
ein hören
ein lauschen
ein staunen

ein psst
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt haben ´se unseren Pfarrer in den Ruhestand geschickt.
Ich mein…lang genug hat´s die Gemeinde ausgehalten.
Christliche Nächstenliebe Scheißdreck dagegen.
Ei die weil…seien wir ehrlich! So ganz richtig ist der nicht im Kopf.
So ein ewig Vergeistigter.
Der war nie da…wenn de verstehst, was ich mein.
Beispiel! Begegnung auf der Straße.

‚Guten Tag, Herr Pfarrer`.
‚Gott zum Gruß’!
Und während seines göttlichen Grußes immer den Blick auf den Boden gerichtet.
Als gäbe es eben jenen Gott dort unten zu finden.
Und immer ein Stück seines immer knittrigen Hemdes aus der Hose.
Und immer schleifen die Schuhe über den Boden.
Und immer gebeugt. Als wäre er schon längst verlassen.
Von allem verlassen.
Als hielte er Ausschau nach etwas verloren gegangenem.
Vielleicht auf der Suche nach einer Ameise, einem Stein, mit der Aufschrift:
Made by God!

Wenn ich ihn so beobachtete, dachte ich manchmal für mich:
‚So sieht also der heilige Geist aus’.
Manchmal dacht ich auch, er sei auf Drogen.
Wobei…die Religion.
Na ja.
Frieden seiner Seele.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Lieber Otto,

weshalb darf man(Frau) bloß nur einmal eine 10 vergeben? (Aber vielleicht sprengt dann eines Tages der Wertungsbalken den Bildschirm.)

Lieben Gruß
Franka
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt war doch Vollmond.
=Schlaflos!
Ich, wie so oft, am Fenster gestanden, die Nacht beobachtend.
Den Schatten des Baumes, der wuchs und wuchs.
Wie er Fassaden und Dächer umarmte, ja, selbst unser Zimmer nicht sicher,
vor den knarrenden, wispernden Ästen, die sich im Regal zu verhaken schienen.
Und auf einmal stand Herr Ober dort unten auf der Straße.
Er stand so, dass es den Eindruck erweckte, als lehne er am Schatten des Baumes.
Verwirrt, stand in seinem Gesicht, in seinen Augen.
Wie ein gehetztes Tier suchte er einen Punkt in der Welt, der ihm bekannt.
In seinem gestreiften Schlafanzug wirkte er wie ein entflohener Häftling.
Ich ging schnell hinunter und bot ihm ein Paar meiner Hausschuhe an.
Er stützte sich auf meine Schulter, hob die Füße und sagte, er kenne keinen Herr Ober.
Der Blick. Suchend. Fliehend. Flehend.
Ich fragte ihn, ob er Lust auf einen kleinen Spaziergang habe.
Er hakte sich bei mir ein und wir gingen eine Weile gemeinsam durch sein Labyrinth Welt.
Als Frau Ober ihn in den Arm nahm, lächelte sie mich traurig an.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wer ist hier eigentlich wer?

Ich bin kein Zwerg.
Ich bin ein Riese, riesengroß!
Sprach´s
und zeigte mit den Armen/Händen
eine Weite, die seine Welt umspannt.
So groß, wenn nicht noch mehr, sagt er.
Es ist nicht immer nur…
…von wegen was man sieht…
…und meint! Nein, nein!
Da ist noch mehr, so viel, viel, mehr.

Ich weiß,
mach dich doch nicht verrückt.

Oh, das sagst du.
Du bist ja auch…und musst dir nicht,
den ganzen Tag und so.
Blablast dir einen ab, und ich,
ja ich, ich armer Wurm,
mich sieht man nicht.
Vielleicht!
will man mich ja nicht!
Bin schließlich nur gedacht,
ein kleiner Strom
in deinem Hirngeflecht.
Denn wäre ich, in deiner Sicht,
nicht nur Gedankenstrich,
dann tätst du mir, jetzt gleich,
und auf der Stelle,
ein paar Zeilen schenken.
Vielleicht!
auch ein paar mehr.

Ach, schau nur an. Es geht ja doch.
Man muss sich nur ein wenig drum bemühen.
Natürlich könnte man…
…ein wenig hier und da,
doch für den Anfang gar nicht schlecht.

Dürft ich nun auch etwas dazu…

Was? Was willst denn du?
Trägst mein Gedankengut in dir,
und wagst und willst am End
ein eignes Ich!

So nicht !
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Zum ersten Mal begegnete ich dem Zwiebelsuppenfisch in einem jener nebulösen Systeme,die jenseits von Gut und Böse liegen. Er schwamm im Nichts des Nichts so vor sich hin, schien mit sich und der Ewigkeit im Einklang zu sein.
Jetzt werden Sie zu recht fragen, wie ein Fisch ohne Wasser schwimmen, ja, wie er überhaupt
existieren kann? Dies war genau die Frage, die ich ihm stellte, als ich ihn kurze Zeitsprünge später im Restaurant am Ende des Universums wieder traf.
Er schwebte an der Theke so vor sich hin, schien im wortlosen Gespräch mit sich selbst zu sein.
Rings um ihn herum war jede Menge Platz, da er zum einen äußerst hässlich und zum anderen ein Stinker vor dem Kosmoversum war. Er stank so sehr, dass selbst das verweste Gewesene von Glodistan ein odeurisches Himmelreich darstellte, und dieses ist, wie über-
all bekannt, nicht von dieser Welt, ja, nicht einmal von einer anderen.
Auf meine Frage, wie er das mache, so ganz ohne Wasser, antwortete der Fisch, dass er in einer unsichtbaren Tasse, gefüllt mit glasklarer Zwiebelsuppe, schwimme.
Wie sich im Laufe des Gesprächs herausstellte, lebte der Zwiebelsuppenfisch vollkommen autark, da er von eben jener Suppe, in der er schwamm, lebte, da er diese aufnahm und ausschied, um sie wieder und wieder …
Als ich ihn fragte, wie er denn so ganz allein, von wegen Liebe und Fortpflanzung, meinte er lapidar, ich solle an seine Essgewohnheiten denken, dann käme ich der Lösung näher.
Mir stinkt´s, fügte er noch hinzu, doch fanden sich diese beiden Worte in jedem zweiten seiner Sätze.
Und dann wurde der/die Zwiebelsuppenfisch persönlich.
„Weißt“, sagte er/sie, „ohne deine dummen Gedanken, hätte ich meine Ruhe. Hättest du mich nicht gedacht, flöge ich nicht durch dieses erdachte Universum, alles wäre gut. Aber nein. Der Lenk muss ja denken, und dann natürlich ausgerechnet mich. Ich meine … hätte es nicht auch ein 4711 Eau de Toilette-Fischchen sein können? Von Dior ganz zu schweigen. Natürlich nicht. Der Herr Lenk braucht es ja extrem. Ein Stinker von Glodistans Gnaden muss daher. Und dann fragt mich derselbe Herr Lenk auch noch nach meinem werten Befinden. Das werte Befinden Ihres Zwiebelsuppenfisches ist fürn Arsch, mein Lieber. Ich bin ein Stinker und vor meinem Aussehen fliehen die Sterne und werden freiwillig zu schwarzen Löchern. Aber bitte.
Wie es dem werten Herrn Lenk gefällt. Hauptsache er und seine Leser haben was zu lachen.
Auf Kosten anderer. Aber so ist das mit den Schreibern. Da erfinden sie etwas in ihren kranken Hirnen, hauchen wortwörtlich Leben ein in ihr Gedacht und lassen es dann stehen.
Da käme keine/r auf den Gedanken, sein Gedankengut mal nach dem werten Befinden zu fragen. Nein, nein! Hauptsache die Leser amüsiert´s.
Und einmal gelesen, geraten die Zwiebelsuppenfische dieser Welt wieder in Vergessenheit.
Können in alle Ewigkeit vor sich hin stinken. Ein hässliches Gespött gegenüber der Schönheit des Universums.
Oh, wenn ich könnte. Wenn ich nur einmal die Freiheit hätte. Ich würde.

An dieser Stelle unterbrach ich ihn/sie endgültig mit einem .

Wo kämen wir denn da hin, machte sich unser Gedankengut seine eigenen Gedanken. Nein, so nicht. Der Zwiebelsuppenfisch gehört mir.
Nun gut. Bei einer höflicheren Anfrage wäre ich vielleicht gewillt gewesen, ihm ein löbliches Ende zu schreiben.

Aber so … kann er bis in alle Ewigkeit in seiner eigenen Suppe schmoren. Hässlich und stinkend.

So geht das.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Stell dir mal vor, die Evolution wäre anders verlaufen.
Nehmen wir an, es gäbe nur Frauen.
Fortpflanzung Selbstbefruchtung oder so.
Du!
Es gäbe keinen Platz mehr auf der Erde.
Jeder Millimeter Boden- bzw. Luftraum wäre voll gestopft.
Mit Tüten und Taschen und Schränken und Kisten.
Und in allen Tüten und Taschen und Schränken und Kisten wäre was drin.
Denn darum geht’s.
Aufbewahren, heißt das Zauberwort.
Frauen müssen alles aufbewahren.
Ei die weil man ja nie weiß.
Man weiß z. B. nie, ob nicht etwas wieder in Mode kommt.
Auch weiß man nicht, ob man nicht doch irgendwann wieder einmal
(niemals! -Anmerkung des Schreibers-)
ins kleine Schwarze passt.
Die erste selbst gekaufte Jeans, die ersten hochhackigen Schuhe,
bei deren Anblick allein es Frau schon schwindelig wird.
Aber man weiß ja nie, wie gesagt.
Würde man, um beim Beispiel Schuhe zu bleiben, alle Schuhkartons dieser Frauenwelt,
parallel zueinander Richtung Ewigkeit aufbauen, würden sich heute schon!
(Zeit ist relativ!)
irgendwo kurz hinter Beteigeuze ein paar High Heels und ein paar Buffalos
gegenseitig auf die Schuhe treten.
Will sagen…die Erde hätte ein anderes Aussehen.
Es wäre alles vollgemüllt mit den Dingen, die Frau zwar nicht mehr braucht,
die aber alle unter den Wortlaut Artikel 1 des etwas anderen Grundgesetzes fallen würden,
der da lautet: Man weiß doch nie!
Überall würden suchende Frauen umherlaufen.
Beispiel Speicher!
‚Ja wo hab ich denn’…’ich weiß genau, dass der Bettwärmer von Oma hier war.
Ach nein…iss ja das kaputte Dampfbügeleisen’.
(jenes Dbe, welches schon seit 4,6 Jahren zur Reparatur soll)
‚Jetzt fällt’s mir wieder ein. Nein…doch nicht’.
(Mittlerweile befinden sich drei funktionierende Dbe’s im Haushalt)
‚Aber da ist ja die Kiste mit den alten Weihnachtsbaumkugeln. Wie schön’.
(Das eine war bei Aldi so günstig. Das zweite bei Lidl…und das dritte ein unmöglich
auszuschlagendes Angebot von Otto).
‚Und die Porzellanpuppe von Urgroßmutter! Wenn ich nur wüsste, wo ihr Kopf ist…
…vielleicht könnte man ja aus der großen Weihnachtsbaumkugel…’
Aber glücklicherweise gibt es uns Jungs ja.
Einmal im Jahr kaufen wir ganze Kartonagefabrikbestände auf und machen uns an die Arbeit.
Ziehen in die Keller und Speicher unserer Welt, nur mit unserem Mut bewaffnet,
und diesem eisernen Willen, für ein wenig Ordnung in diesem Chaosversum zu sorgen.
Geduld bedarf es.
Um jedes Bettlaken muss gekämpft werden.
Zähe Verhandlungen sind angesagt.
Immer wieder fallen die Worte:
Nicht auch noch die, der, das…man weiß doch nie!
Am Ende hat Mann noch nicht einmal ein Unentschieden erreicht.
Statt der geplanten zwanzig Kartons, werden es vier…wobei eigentlich nur drei.
Der eine kommt nämlich zu den anderen Kartons in den Keller,
ei die weil Frau noch nicht weiß, ob sie sich tatsächlich vom Inhalt trennen kann.

(Was soll ich sagen...Mann weiß ja nie!)
 
K

KaGeb

Gast
Hallo Otto,

diesem Traum an Texten gibt es nichts mehr hinzu zufügen.
Full House und das 2 x!

LG, KaGeb
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt war ich wieder einmal bei uns in der Kneipe.
Weißt schon…offene Psychiatrie für Männer.
Therapeut hinter der Theke bzw. aus dem Zapfhahn.
Vor der Theke: Männer.
Mit all ihren Problemen.
Ei die weil das Leben für einen Mann eben ein Schweres.
Von wegen Los und so.
Wir also so die täglichen Probleme am Wälzen.
Kategorie: Dampfwalze Scheißdreck dagegen.
Und haste nicht gesehen, landet Mann gedanklich immer bei Frau.
Von wegen Rolle der Frau und so.
Und wir uns direkt einig.
Von wegen: Ohne Frau geht nichts.
Jawoll.
Emanzipation wird bei uns (G)groß geschrieben.
Na ja…fast.
Jedes Geschlecht wie es halt kann.
Und Mann kann halt von Haus aus besser.
Das liegt nun mal in der Natur.
Hat ja auch noch nie jemand von Alpha-Weibchen gesprochen.
Aber so ganz ohne Frau auch nix.
Ei die weil Mann sich schwer tut mit bügeln.
Wir können technisch noch so begabt sein…
…die Funktion eines Bügeleisens (Dampf ganz zu schweigen)
wird niemals in unsere Köpfe gehen.
Da sind wir beschränkt…zugegeben.
Auch solch ein schwieriges Instrument wie der Putzlumpen…boah!
Keine Ahnung.
Waschmaschine? Wie soll man/n das je verstehen!
Diese Grade! Feinwäsche und Wolle und was weiß ich.
Wäsche aufhängen?!
Erklär uns mal einer die Funktionsweise einer Wäscheklammer.
Also...beim besten Willen!
Kochen….? Was weiß man/n z. B. von Einlegen? Nichts weiß er!
Oder von links bzw. rechtsdrehenden Joghurtkulturen?
Hör mir nur auf.
Aber man/n auf andern Gebieten nicht schlecht.
Zum Beispiel Herr im Haus.
Oder Herrgott.
Oder auch ‚der Herr sei mit uns’.
Ich also nach Haus und meiner Frau von unserem Gespräch erzählt.
Und was soll ich dir sagen.
Frau hörte aufmerksam zu, verdrehte die Augen, und gab mir Recht.
Wie?
Sie schaute mich an und sagte:
Herrjemine!
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
so zwischendrin, so zwischen hier und da.

bis dann und wann
und dann
auch wieder mehr
als nur
von zeit zu zeit

im augenblick
nicht mehr
als nur

weißt schon...
so zwischen
den bahnen
den rauen
dem auf
und ab
und hin und
her
des pinselstrichs
in trocken
phasen
sozusagen
während man
dem wachsen
des teppichbodens
lauscht und
lauscht

also...

bis dann

doch dann
doch wieder
mehr
und mehr
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt hab ich ´ne Werbung gesehen.
Im Fernsehen.
Karstadt-Quelle Versicherungen!
Von wegen ‚Rund-um-glücklich-Paket’ für die Zukunft danach.
Und du!
Da iss was dran.
Ei die weil da war so ´ne Rentnerin.
Anfang 70.
Die hat so was von glücklich aus der Wäsche geguckt.
Haste nicht gesehen, sag ich dir.
Da waren die Dritten dermaßen was von poliert.
Jede Falte hat bei der gesessen.
Und die grauen Haare. Wie extra für sie gemacht.
Und drahtig, sag ich dir.
Durchtrainiert…Madonna Scheißdreck dagegen.
Und voll der Durchblick.
Nix von wegen Alzheimer.
Also…da mach ich mit.
Ei die weil ich mir immer so Sorgen mache.
Wegen dem Alter und so.
Von wegen Inkontinenz des Verschlussapparates.
Und Haarausfall…und ja, das mit dem Sex auch.
Aber mit dem Paket…null Problemo.
Da schlägt der Schließmuskel Purzelbäume vor Glück.
Und die Haarwurzeln singen Trallala.
Und erst der Sex!
Frag nicht!!!
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt waren wir gestern zum Essen eingeladen.
Und du…es war furchtbar.
‚ES’ war vergiftet.
Also nicht, dass man uns hätte vergiften wollen.
Hoffe ich zumindest.
Wobei…was ist eigentlich aus ihren beiden Männern geworden?
Ähm…nein, mehr so, dass ‚ES’ bei der Zubereitung vergiftet wurde.
Was immer ‚ES’ auch war.
Vielleicht war es ja auch noch lebendig und roh.
Oder gerade erst verstorben.
Vielleicht hat ‚ES’ auch nie gelebt.
Oder in der Kreidezeit.
Aber ich tendiere dazu, das ‚ES’ bei der Zubereitung verstorben ist.
Und zerwar auf unnatürlichen Wegen.
Da wurde nachgeholfen.
Und dieses, jenes, welches, hat sich dann auf den Geschmack ausgewirkt.
Vielleicht wurde mit Klorex nachgeholfen oder so was in der Art.
Ja…das könnte sein.
Vielleicht war ‚ES’ verbrannt (worden?)
und sollte auf diesem Weg ein wenig ausgebleicht werden.
Oder sie hat ‚ES’ noch mal mit Pril gewaschen.
Oder Beides.
Ich weiß es nicht.
Aber eines weiß ich.
‚ES’ lebt wieder.
‚ES’ ist von den Toten auferstanden.
Ich spüre ‚ES’ in mir.
‚ES’ geht in meinen Magen- Darmtrakten spazieren.
Und ‚ES’ rülpst dabei.
Als wäre ‚ES’ nicht gut.
Und mir…mir ist ganz anders.
Ich könnte kotzen.
Aber ich habe Angst davor, aufs Klo zu gehen.
Wer weiß, was da raus kommt.
Und in welchem Zustand.
Und vielleicht beißt ‚ES’ mich.
Oder es frisst mich aus Wut auf.
Oh…mir ist so schlecht.
Aber ich muss es runterschlucken.
Bis es in meinen Magensäften zergeht.
Da kommt mir ein Gedanke.
Wenn es nun resistent geworden ist.
Durch all das, was ‚Sie’ ‚ES’ angetan hat.
Oh Herr!
Steh mir bei.
Lass es gehen. Lass es einfach zergehen.
 



 
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