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Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
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Vor ein paar Nächten traf ich Douglas nach langer Zeit wieder einmal.
Wir saßen schweigend an der Bar des Restaurants am Ende des Universums.
Der ein und andere Donnergurgler hatte sich bereits in uns manifestiert.
Ich hasste die dabei entstehenden Geräusche, liebte die rauschhaften Bilder.
Für alle, die nicht um die Wirkung des Gurglers wussten, musste es klingen,
als habe es sich ein alphornblasender Lindwurm in mir breit gemacht, der selbstverständlich beim Blasen nicht vergaß, ordentlich Feuer zu geben. Es vesuvte sozusagen in mir, während mir mein Gehirn vorgaukelte, ich vögelte gerade die Emanze von Gzirr.
Gerade als…packte mich Douglas beim Kragen und schrie mir ins Gesicht:
‚Ihr Kacker nehmt euch alle viel zu wichtig. Dabei seid ihr alle nur ein Furz.
Ein unbedeutendes Gas, kurz entweichend und Puff!
Glaubst du vielleicht, das Kosmoversum hätte Interesse an dir‘?
Da ich um die Wirkung der Donnergurgler weiß, selbst schon am Rande einer Implosion stand, antwortete ich:
‚Stimmt schon, Douglas. Was sollte das Universum für ein Interesse an uns haben‘?
Ich glaubte sogar an meine Worte, wusste ich doch wie weit mir Douglas in Sachen Unendlichkeit voraus war. Wenn sich einer mit intergalaktischen Fürzen auskannte, dann er…von meiner Magen-Darm-Sektion einmal abgesehen.
‚Ich komme gerade‘, dirigierte er gerade wortstark weiter, ‚von einer Audienz bei Gott‘!
‚Bei Gott‘!?
‚Na ja, auf jeden Fall trug der Typ `nen langen weißen Bart und faselte dauernd was vom Frieden‘.
‚Das hat doch nichts zu sagen, Douglas, anwortete ich, das könnte jeder x-Beliebige des galaktischen Rats gewesen sein. Natürlich auch Gott. Aber weißte! Gott habe ich bisher nur im Donnergurgler gefunden…na ja, manchmal auch bei der Emanze von Gzirr‘.
‚Wie jetzt! Du auch‘?
‚Warte mal, warte mal. Beziehst du dieses ‚wie jetzt – du auch‘ auf den Donnergurgler oder die
Emanze on Gzirr‘?
‚Auf beides‘!
‚Was? Du willst mir doch nicht etwa sagen, du fickst meine Emanze von Gzirr‘?
‚Momente mal! Das ist doch wohl ein Widerspruch in sich. Wie könnte die Emanze! von Gzirr allein deine Gespielin sein‘?
‚Aber sie versprach mir ewige Treue‘!
‚Die versprach sie auch dem Rest des Universums‘.
In diesem Moment gab es eine heftige donnergurglersiche Eruption, die mich in meinen Grundfesten erschütterte. Mein Körper rüttelte und schüttelte sich aufs Heftigste. Ich hörte eine weit entfernte Stimme, wie aus den tiefen eines schwarzen Lochs, rufen:
‚Wer ist die Emanze von Gzirr?! Und wieso hast du mit ihr gefickt‘?!
‚Sprach ich im Schlaf, holde Maid‘, entfuhr es mir, worauf die holde Maid mir wortwörtlich erläuterte, dass ich ‚holde‘ von nun an ersatzlos streichen konnte. Ich versuchte zu erklären, von wegen, dass wir im Träume ausgeliefert, ja, unschuldig gar, weil nicht bei Sinnen.
Dieses ‚bei Sinnen‘ hätte ich wohl lieber sein lassen, denn mein Maid meinte daraufhin, dass ich wohl nicht mehr bei Sinnen sei. Da wären doch 100pro Bedürfnisse, die sich im Traume manifestierten. Mein Argument, dass sich nur der Donnergurgler manifestiere, trug nicht zur Friedenstiftung bei.
‚Douglas ist schuld, Douglas‘, rief ich, ‚immer wenn er sich in meine Träume manifestiert, kommt so ein kosmische Geschichte dabei heraus, gerade dann, wenn ich mit ihm an der Bar im Restaurant am Ende des Universums sitze und Donnergurgler mit ihm schlürfe‘.
‚Soll ich dir sagen, was ich von deinen Geschichten halte, holder Herr‘, fragte meine Frau, mit dem Lächeln des Verstehens, des Verständnisses, um die Augen.
‚Ja, sag es mir, holde Maid‘, antwortete ich wimperklimpernd.
‚Sciene Fiction, du Arsch‘ schrie sie mich an und errichtete eine unsichtbare Mauer in der Mitte des Bettes.
Seit dieser Nacht versuche ich es immer wieder mit Friedensverhandlungen. Von wegen ‚die Mauer muss weg‘ und so. Leider erhalte ich auf meine Bemühungen die immer gleichen sonoren Antworten.
‚Flieg doch auf `nen Donnergurgler zu deinem Freund Douglas. Da könnt´ ihr dann eure Erfahrungen mit der Emanze von Gzirr austauschen. Prost und gute Nacht‘!
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Und immer noch auf der Suche
Nach der nächsten Whiskey-Bar
Nach den Prozenten
Die mich über meine Gedanken an mich hinweg
Betäuben
Und darüber der Schnee
Des kommenden Winters
Und darunter der Traum
Eines Tages…eines einzigen Tages
Der meinen Ansprüchen gerecht wird
Ein einziger beschissener Tag
Mit vollkommenem Licht
Ohne einen einzigen Aussetzer des Herzens
Ein scheiß beschissener lichter Tag
Ohne diesen Geschmack nach Whiskey
In der Kehle



http://www.youtube.com/watch?v=T_d_VJbYAfc
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Gott!
Sach ma…was issen nun?
Hab ich dich nicht genug angebetet, oder was?
Echt jetzt!
Ich mein…was hasten momentan wichtiges zu tun?
Die Welt iss fertisch…die Menschen auch.
Der Rest des Universum steht.
Also…sach an!
Was geht, Alter?
Hier bin ich und ruf.
Jetzt zeig dich und rüber mit `em Wunder.
Ich mein. Iss ja nun nix großes, oder?
Ich verlang ja nun kein geteiltes Meer,
Sintflut ganz zu schweigen.
Also…ab jetzt, Alter.
Ein Gebet…aber dann.
Ich verlass mich auf dich.
Sonst muss ich mir das überlegen.
Mit dem Glauben und so.
Ich mein…da gibt’s ja Alternativen.
Also…nicht dass ich wollt.
Aber irgendwann iss genug.
Dann muss schon was rüberwachsen.
Ich mein…von nix kommt nix.
Damit kennste dich ja aus.
Also…ich bet´ dann mal.
Nein…um Gottes Willen.
Ich will dich natürlich nicht unter Druck setzen.
Aber du kennst das ja mit der Geduld.
Irgendwann…ich sach nur Sodom und Gomorra.
Ich seh schon.
Wir verstehen uns.
Mein Gott…wär ja auch gelacht.
Also dann.
Mach hinne.
Ich bau auf dich, Alter.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Gerade beschleicht mich wieder so ein Gefühl.
Iss gerade so, als würde ein kleines Lebewesen über die Wirbelsäule huschen.
Du spürst es, bekommst es aber mit deinen Händen nicht zu fassen.
Was bleibt ist sich zu scheuern.
Da ist also dieses Gefühl, dass man nicht fassen kann.
Das einen beschleicht, beunruhigt,
ohne dass man sich der Charaktere des Gefühls nähern könnte.
Was bleibt ist abstreifen, scheuern, übertünchen.
Iss ja genug Material dazu da. Jede Menge Alltag,
mit dem man seine Gefühle übertünchen kann.
Aber los wirst du es nicht, das Gefühl.
Du weißt um dessen Vorhandensein.
Ich denke, dem Manfred seine Rosi hatte so ein Gefühl.
Und später der Manfred auch.

Den Manfred und seine Rosi haste immer gehört. Das gehörte zur Ordnung.
So wie der Geruch nach Dung und Küche, nach frisch gewaschener Wäsche.
Und wie es sich für die Ordnung gehört, das Läuten der Glocken zur Zeit.
Doch seit ein paar Tagen fehlt etwas zur vollkommenen Ordnung.
Eben das Geschrei vom Manfred und seiner Frau, der Rosi. Ich denke,
Ausgangspunkt für die ständige Schreierei war die Rosi. Sie schrie einfach.
Immerzu. Dies war wohl der Tatsache geschuldet, dass sie schlecht hörte und ging mit ihrem fehlerhaften Glauben einher, dass dies die ganze Welt beträfe.
Und so schrie sie tagein- tagaus ihren Manfred an.
Mani….Essen! Mani…leer mal den Müll aus. Mani…wo biste denn, Mani?!
Und Mani antwortete in seiner unwiderstehlichen Art und Weise.
Was schreisten so. Ich hör doch nicht schlecht. Blöde Kuh.
So ging das. Tagein, tagaus.
Mani…wo issen die Fernbedienung? Mani…haste die Kazz schon gefüttert.
Mani! Mani?
Mensch, schrei doch nicht so. Ich hör dich doch, du blöde Kuh.
Und nun war die vollkommene Ordnung gestört.
War gerade so, also ob es sonntags um Acht nicht läuten würde.
Da wirste wach und fragst dich, warum es nicht läutet.
Also bin ich rüber zum Mani. Und da hat der Mani mir erzählt, die Rosi sei weg.
Sie sei ins Altenheim gegangen, die blöde Kuh.
Er tät ja eh nicht mehr auf sie hören, hätte die Rosi ihm gesagt.
Und dann könne sie auch ins Heim gehen. Da würde sie auf sie hören.
Der Mani hat dann noch gemeint, dass ihm das vollkommen egal sei.
Endlich sei die blöde Kuh weg und er hätt´ seine Ruhe.
Ja. Jetzt hat sie mir schon gefehlt, die Rosi.
Nicht, dass ich einen großen Kontakt gehabt hätte.
Außer zu ihrer Stimme. Aber die fehlte mir nun doch irgendwie.
Doch Gott sei Dank ist seit zwei Tagen alles wieder in Ordnung.
Die Rosi ist zwar nicht da, aber der Mani schreit jetzt wieder mit ihr.
Von wegen blöde Kuh. Und dass sie nur nicht glauben sollte.
Von wegen, dass er gekrochen käm´ oder so.
Er wär froh, dass sie weg wär und endlich Ruh´ im Haus.
Und ihrn Scheißfraß hätt ihm eh zum Hals rausgehongen.

So hat jetzt alles wieder seine Ordnung. Gut, der Rosi ihre Stimme fehlt.
Aber das macht höchstens 5% aus.

Und 5% machen kein beschleichendes Gefühl.
Mehr die 95% von der fehlenden Ordnung.
Aber ich glaub, der Manfred und seine Rosi haben jetzt 100% von dem Gefühl.
Und ich glaub, die haben das lebenslänglich.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied


was bliebe von meinen ich ohne dich
vielleicht das i ein c ein h, mehr nicht
aber streiche ich aus dem dich das d



Ich höre die Meere murmurmeln
Lausche der Wolken weinenden Klang
Meinem Herzen
Täler und Höhen - Liebe…ja Liebe
Auf dem Horizont balancierend
Sprich Liebe sprich
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Und immer noch
Blickt dein Stein vorwurfsvoll
Zu mir hinauf
Und selbst der kleine Engel
Angelehnt an ihn
Vermag mich nicht zu trösten
Da ist dies zweifellos
Und doch lässt es nicht los
Wie könnte auch
Ein lebenslanger Alp
Den kalten Stein erwärmen
In den hinein gemeißelt
Dein Name steht und dieses
Hier ruht in Frieden
Wie eine lächerliche Pointe wirkt
Es kann niemals in Frieden ruhen
Was viel zu früh geendet
Kein ganzes Leben war und ist

http://a3.sphotos.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-ash4/313559_473898432630154_1996602748_n.jpg
 

wirena

Mitglied
Ach hätt ich doch ein PICTURES IM pc
AND/+ 1 comptabtibele Kamera
ich hätte EINS

Schatten von mir und einer Wanderfreundin
in wunderbarer Landschaft
Wolken bilden zeilen - also foto here ....
and allwys kein S wie beinahe fast B :)

gehe in die Ferien ade....
die Sonne scheint und der See
ladet zum Bade
Schwimmen oder sagt man Sport
wenn alte Frau Köpfler macht?
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es war einmal ein Nichts.
Es war ein Nichts.
Doch das machte dem Nichts nichts.
Es war sich nichts bewusst.
Zumindest so lange es alleine war.
Doch eines schönen Nichts kam da ein anderes Nichts daher.
Und da geschah es.
Nun, man könnte meinen, es hätte nichts geschehen können.
Aber Minus x Minus= Plus
Und so geschah es.
Man darf nun nicht denken, dass da etwas Bewusstes geschah.
Nein.
Da war nichts.
Na ja….gewisse Reibungspunkte, wenn sich Nichts und Nichts trafen.
Nennen wir es ein: Huch.
Trafen sich die Beiden, machte es bei ihnen: Huch.
Unbestimmt…eigentlich ein Nichts.
Aber aus den anfänglichen Huchs wurden Huchs mit Ausrufezeichen.
Die Beiden irrten und wirrten durch das Nichts, auf der Suche nach Nichts.
Sie konnten sich gar nicht beruhigen.
Huch!
Huch!! Huch!!!
Huch!!!!!!!!!!!!!!
Huch!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
So ging es immer schneller und schneller.
Die Ausrufezeichen multiplizierten sich millionenfach im Nichts.
Enger und enger wirbelten die Nichts umeinander.
So lange, bis sie sich nicht mehr voneinander lösten.
In diesem Moment der Umarmung geschah es.
 



 
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