Bruchstücke

4,60 Stern(e) 72 Bewertungen

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wie scheinheilig keusch
der Mond aus seinem Schatten tritt
erinnert er mich an meinen Religionslehrer
der seine kleine-Jungs-Geilheit
hinter dem Kreuz verbarg – doch
dieses lüstern vollmondige Lächeln
welches er uns gegenüber
immer der Liebe zu Jesus
zuzuordnen versuchte
strafte ihn lügen – wie seine Hände
auf unseren Schultern
sie massierend
wie zufällig ein Finger den Hals streichelnd
und dieser Klaps auf den Po
wenn die Aufgabe an der Tafel erfüllt war
Scheinheilig keusch wie der Mond
der aus seinem Schatten tritt
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Dann schauste nach, wie viele deinen letzten Beitrag gelesen haben.
Bist enttäuscht. Bist immer enttäuscht.
Weil, eigentlich weißte, dass es von keinerlei Bedeutung ist.
Aber gleichzeitig weißt du nicht um deine Bedeutung.
Bist in Zweifelhaft. Ein Leben lang in Zweifelhaft.
Und so wartest du. Schaust.
Und plötzlich werden 8 Aufrufe zu einer Welt.
Zu einem ganzen Leben.
Für einen Moment.
Und dann registrierste diese acht Aufrufe.
Und du wirst immer kleiner.
Mit all dieser Realität die in dich dringt, schrumpfst du.
Wirst zum Deppen deiner selbst.
Und trotzdem beginnst zu hoffen.
Auf den nächsten Beitrag.
Den ultimativen Kick.
Wenn sie dich endlich erkennen.
Deine Größe, all das, was dich ausmacht.
Hoffst auf 40-50 Aufrufe.
Und am Ende, wenn alles, wirklich alles gut läuft, auf einen Kommentar.
Einen, der dir sagt, wie gut du bist.
Und dies alles was du bist, Wort für Wort, mit einer 10 bewertet.
 

wirena

Mitglied
....so schön diese WortBilder Otto Lenk - herzlichen Dank und schönen Tag.... wünsche Dir glücklich erfüllte Träume :)
lg wirena
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Grenzgänger


Verloren war Unverloren,
das Herz ein befestigter Ort (P.Celan)


Wie klar die innere Stimme
Über das Ungesagte hinweg
Schweigt und dieses
Immer tiefer in einen hinein
Teilt
Nichts geht verloren
Im unverlorenen Ich
Selbst das Ich nicht

Der Mensch
Ein befestigter Ort

Ohne Ort
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
gerade rief die sehnsucht an
und fragte wo ich bleib´
worauf ich schwadronierte
mach dich mal lieber nicht so breit
du horizont und himmelweit
du über alle maßen
Ich
bin zu allen schandtaten bereit

machst hier ganz schön auf die dicke
von wegen ‚spring‘ und flieg
und wage wege gehe
blick nicht zurück
denn was immer von dir bleibt
es liegt vor dir
auf diesem unbekannt
gelebte sehnsucht
mach dich breit

gerade rief die sehnsucht an
erzählte was von wegen
die ich schon längst betreten
von A bis Z von
schwarz auf weiß
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Neben meinen Füßen zieht eine leere Fast-Food-Verpackung vorbei.
Der Herbst, denke ich.
Wie jetzt alles wieder auf einen einstürzen wird.
Das Leben ist ein Arschloch.
So oder ähnlich würde es C.B. beschreiben.
Ich folge der Fast-Food-Verpackung.
Vielleicht weiß Mecces um mein Ziel.
Nach einigen Metern bleibt sie an einem Einbahnstraßenschild hängen.
Klar, denke ich, was sonst.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ach was! Wir stehen da. Für das was wir sind, sein wollen. Für alles was uns ausmacht und von dem wir träumen, dass es uns ausmachen könnte, ausmacht. Wir sind die Essenz unserer Träume, lieber Revilo.

Wir bleiben. Was sonst?!
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
manchmal schaust du mich an
und beginnst zu weinen.
als wäre da ein stilles erkennen,
ein wissen um etwas, das man nicht deuten,
aber dennoch fühlen kann.

in solchen momenten muss ich innehalten.
mich zurücknehmen.
mich selbst davor bewahren dich zu fragen,
ob du um mich weißt.
muss mich von deinen tränen tragen lassen.

tragen lassen.
über die dunkle dunkle see.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hier tragen die Schatten Namen
Die keine Laute kennen
Still fließen sie aus Fenstern
Die Leben hinter toten Fassaden
Gaukeln – Ruinen –
Die man nicht blicken will
Weil es das Bild ist
Das man liebt, so wie es ist
Scheinbar ist

Alles hat hier seine Berechtigung

/Über das Sein hinaus/

Raunen die Schatten
Auf ihrem Weg durch dunkle Gassen
Die der Wirklichkeit trotzen
Im immerwährenden ‚es war einmal‘


http://sphotos-b.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-snc6/196571_490168524336478_398311172_n.jpg
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Über den Tod von Dirk Bach nachgedacht

Man sagt wer tot ist wird ein Stern
Drum sterbe ich nicht gern
Ich möchte Blume werden, Baum
Ein wolkenweich, ein Meeresschaum
Ich möchte fliegen, schwimmen
Möcht in allen Dingen dieser Erde sein
Nur nicht ein Stern
Weit fort von allem was ich liebte
Hier im Sein.
 



 
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