Um hier fair zu bleiben: Ich glaube, das Argument geht eher in die Richtung, dass man das Talent für eine Tätigkeit nicht erlernen kann, was ja durch die Definition von Talent noch Sinn ergibt und was, soweit ich sehen konnte, bisher noch nicht von irgendwem hier angefochten wurde. Ich halte es nur für problematisch, mit so einem eher abstrakten Begriff konkrete Aussagen über den Nutzen von Lernmöglichkeiten wie Schreibkurse treffen zu wollen. Das erscheint mir eher Aufhänger für kreisende Endlosdebatten zu sein (Wie kann man Talent sinnvoll quantifizieren? Kann der Mangel von Talent durch Übung ausreichend ausgeglichen werden? Was sind überhaupt die Kriterien, um einen Text kategorisch als gut oder schlecht bewerten zu können? etc), wo der Fokus eigentlich auf der Frage liegen sollte, ob durch die Teilnahme von Schreibkursen sich wirklich eine Verbesserung der durchschnittlichen Qualität der produzierten Texte feststellen lässt oder nicht.
Verweise auf Ratgeber wirken vielleicht für den/die Kritisierten oft zu dogmatisch, gerade wenn man sich in seinen Kritiken des Öfteren auf sie bezieht. Manchmal kann es aber vielleicht auch schlicht Trotz sein. Jeder von uns ist schließlich eine spezielle Schneeflocke mit definitiv einzigartigen Problemen, die es so bestimmt noch nie in der Menschheitsgeschichte gab