Das Mittagessen (Aktuelle Version)
Katja hatte erfahren, dass die Eltern ihres Freundes Nat auf den Weg in den Urlaub ihre Familie besuchen wollten. Sie fuhr nach Hause, um der Mutter beim Kochen zu helfen.
Der Vater brummte, als er die Nachricht hörte: „Können die sich nicht etwas früher melden? Jetzt wird es hier wieder oberstressig!“
Katjas Freund Nat hatte sein BWL-Studium beendet und arbeitete in der Firma seines Vaters. Schon mehrmals hatte er Katja zu Hause besucht. Probleme gab es nur mit ihrem Vater. Er sagte nichts gegen ihn, aber schon allein daran, dass er ihn mit Nathan ansprach und ihm noch keinen Whisky angeboten hatte, wussten alle, wie er zu Nat stand. Katjas Mutter fragte ihn einmal, was er gegen Nat hätte.
„Er ist nicht echt, lacht wie Knäckebrot.“
„Was meinst du denn damit?“
„Na, wie Knäckebrot eben, gepresst und trocken.“ Dabei blieb er. Übrigens, das mit dem Whisky hatte er bisher noch bei keinem Freund seiner Töchter getan.
Katja stürmte ins Wohnzimmer und umarmte die Eltern. Dann musterte sie den Vater und fragte: „Kannst du nicht einmal zur Feier des Tages ein feines Oberteil mit einer Krawatte anziehen? Immer diese blaukarierten Hemden! Nats Vater trägt sowas nicht.“
„So einen Aufstand wegen eventuellen Schwiegereltern. Wie heißen sie denn, muss ich mir ihren Namen merken?“, brummelte er und verschwand, kam aber sehr bald wieder. Er hatte seine edle dunkelblaue Seidenkrawatte umgebunden, die er am liebsten bei Beerdigungen trug.
„Besser so“? wollte er wissen und Katja rollte mit den Augen. Laut sagte sie: „Diesmal muss der Besuch klappen, alles wird perfekt sein.“ Nach dem letzten eventuellen Schwiegereltern Besuch hatten sich Katja und ihr damaliger Freund Daniel getrennt.
„War doch nicht meine Schuld, das mit deinem letzten Kerl“, murmelte der Vater. Auf Katjas Stirn zeigte sich ganz leicht ihre Unmutsfalte zwischen den Augen.
„Du hast zu viel geredet, ihn ausgefragt, nach Verdienst und allem Möglichen, hat nur noch gefehlt, dass du dich nach ansteckenden Krankheiten erkundigt hast. Das machst du diesmal nicht! Sei doch bitte heute einfach „Häuptling Silberlocke“ und nicht „Häuptling große Klappe“. Wenn du zu viel plauderst, trete ich dich unterm Tisch.“
Der Vater verzog sich mit der Zeitung in seine Schmollecke, nicht ohne seiner Frau noch einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen.
Sie zwinkerte ihm zu und eilte an die Haustür. Eindeutig zu früh! Aber Sohn Konni stand mit seiner neuen Freundin im Rahmen. Katja stürzte in den Flur.
„Du“, fauchte sie ihn an. „Heute erwarten wir Nats Eltern, musst du auch noch auftauchen?“ Bevor sie weiter schimpfen konnte, nahm er sie in die Arme und schwenkte sie einmal im Kreis herum.
„Hallo wildes, kleines Schwesterlein. Das ist meine Freundin und sie will uns auch kennenlernen. Schade, dass unsere große Schwester nicht kommen kann.“
„Warum hast du nicht wenigstens ein vernünftiges Hemd angezogen? Dieses rotkarierte“…
„Passt ausgezeichnet zu meinem Schottenrock“, warf nun die Freundin ein.
Katja lachte laut und verschwand in die Küche. Die Mutter schob die beiden ins Wohnzimmer, wo ihr Mann sich noch immer hinter der Zeitung versteckte.
„Hallo Pa, das ist Michi, meine Freundin“, rief Konni.
Der Vater schaute kurz auf und kicherte: „Karos sind hier im Augenblick nicht beliebt. Na denn, guten Tag.“
„Du hast dich ja richtig fein gemacht“, sagte Konni und setzte sich neben die Freundin aufs Sofa.
„Weißt du, meine kleine Schleifmaschine hat das so gewünscht“, antwortete der Vater.
„Schleifmaschine, wer ist denn das“, erkundigte sich die Freundin.
„Das ist meine jüngste Tochter, Katja, sie meckert stets an mir herum und lässt sich nichts sagen. Die größte Schleiferin ist allerdings meine älteste Tochter, die leider, zu meinem Glück, heute nicht dabei sein kann.“
Konni lachte laut, dann sagte er: „Du lässt dir auch nicht gerne etwas sagen.“
Der Vater runzelte die Stirn: „Immer nörgelt ihr an mir herum, warum nicht mal an eurer Mutter?“
Konni blinzelte dem Vater zu: „Ganz einfach, sie will nicht dauernd Recht haben.“
Der Vater stieß einen Knurrlaut aus, verzog nur rasch das Gesicht und las in der Zeitung weiter. Zwischendurch beobachtete er immer wieder über den Zeitungsrand seinen Sohn und dessen Freundin.
Plötzlich sprang er auf. „Ich habe ein Auto gehört, muss eine Nobelkarosse sein! Ich begrüße die Leute aber im Haus.“
Auf die Minute pünktlich fuhren Nat und seine Eltern vor und alle, außer dem Vater, eilten hinaus, um die Gäste zu begrüßen. Nats Eltern trugen schon Ferienkluft. Partnerlook: gelbe Polohemden, und Katjas Vater grinste.
„Ich bin der Jochen“, sagte Nats Vater, klopfte Katjas Vater auf die Schulter und umarmte ihre Mutter.
„Ich bin Katjas Vater. Möchtet ihr nach eurer Fahrt ein Glas Wasser zur Stärkung? Wein kann ich ja nicht anbieten, ihr müsst doch bald weiterfahren.“ Nats Vater nahm das Angebot gern an, doch die Mutter lehnte ab.
„Nathan“, rief Katjas Vater, „hol deinem Vater ein Glas voll Wasser!“
„Direkt aus dem Wasserhahn“? fragte Nats Mutter mit leicht grollendem Unterton.
„Ja, wir haben hier sehr gutes Wasser, Härtegrad 7, schmeckt echt lecker“, antwortete Katias Vater. „Doch jetzt nehmt am Esstisch Platz“, lud er sie fröhlich ein.
Als sich Nats Vater auf den kleinen Teil der Eckbank setzte, knarzte sie leicht. Eigentlich saß da sonst Katjas Vater, aber der fasste sich nur kurz an die Brille und setzte sich ans andere Ende des Tisches.
„Nat, hilfst du mir“, fragte Katja. Aber der hörte gerade sehr konzentriert seiner Mutter zu. Und so trug der Bruder mit Katja das Essen auf. Nats Mutter schob sich auf die lange Bank. Sie klopfte auf den Platz neben sich und rief: „Nat, Liebling, setz dich zu mir“, was Nat auch sofort befolgte. Katjas Unmutsblick begleitete ihn.
„Wie das duftet“, rief Nats Vater begeistert aus. Katja hieß die Eltern ihres Freundes noch einmal willkommen.
„Ich wünsche allen einen guten Appetit. Wir reichen uns die Hände, das machen wir immer so bei uns.“
Aber Nats Mutter schüttelte energisch den Kopf: „Ich habe meine Hände schon gewaschen und möchte niemanden mehr anfassen.“
„Ist mir auch recht, sagte Katjas Vater, „dann winken wir uns einfach zu. Bedient euch nur.“
„Ach, endlich mal wieder eine gute Hausmannskost“, seufzte Nats Vater und schaufelte sich Gulasch auf den Teller. „Selbstgemacht oder aus der Dose?“ wollte er noch wissen. Katjas Vater verschluckte sich so heftig, dass keiner ans antworten dachte.
Katjas Mutter klopfte ihrem Mann auf den Rücken, Konni holte ein Glas mit Wasser und Katja rannte nach einem Küchentuch.
Zum Glück erholte sich der Vater bald und nun fragte er die Gäste nach dem Urlaub. Nats Mutter erklärte, dass sie stets in einem Club-Hotel übernachteten.
„Sind Sie auch in einem Club?“, wollte sie wissen.
„Ja, im Motorradclub, bei den Oldtimern“, sagte der Vater. Nats Vater war begeistert, er besaß eine BMW und auch seine Frau fuhr leidenschaftlich gerne auf dem Motorrad mit. So verlief das Essen ohne weitere Störung, bis zum Nachtisch. Katja holte die Schokoladentörtchen aus dem Ofen und verteilte sie auf Teller.
„Nat“, rief sie, „hilfst du mir mal schnell?“ Aber Nat, ins Gespräch mit der Freundin ihres Bruders vertieft, hörte nichts. So half Konni seiner Schwester die Törtchen ins Esszimmer zu tragen. Für den Vater allerdings gab es ein Eis, das kühlte ihm nach dem Verschlucken den Hals.
„Oh“, meldete sich Nats Mutter, könnte ich auch ein Eis haben? Schokoladen Törtchen haben doch so viele Kalorien.“
„Nein“, sagte Katja, „das Eis brauchen wir für Vater. „Doch“, sagte der Vater, wir tauschen.“ Er stach noch einen Löffel voll von seiner Eisportion ab, dann tauschte er rasch den Teller mit Nats Mutter.
„Besser ein kleines Eis, statt gar keines, und es setzt auch weniger an“, sagte der Vater und zwinkerte ihr zu.
Nun beugte sich Nat zu Katja: „Kann meine Mutter nicht einen frischen Teller mit Eis haben?“
„Gibt nur noch Schokoladeneis, das ist so schlimm wie ein Schokotörtchen“, verkündete Katjas Vater und hob bedauernd die Hände.
Katja fuhr sich mit der Hand über die Stirn und seufzte leise, sie servierte noch einen Espresso und danach drängten Nats Mutter zum Aufbruch. Nats Vater verabschiedete sich herzlich von Katjas Familie, bedankte sich für alles und sagte zum Abschied:
„Nach dem Urlaub laden wir euch in unser Haus ein.“ Nats Mutter sagte knapp danke und erklärte, sie würden ihren Sohn zum nächsten Bahnhof bringen. Solange die Eltern im Urlaub waren, musste er sie in der Firma vertreten und konnte leider nicht bei Katja bleiben. Und schon saßen sie wieder im Auto und fuhren davon.
Katja ließ sich in einen Sessel fallen, streckte die Beine aus und sagte:
„Pa, sag jetzt nichts, sei einfach still.“©
Katja hatte erfahren, dass die Eltern ihres Freundes Nat auf den Weg in den Urlaub ihre Familie besuchen wollten. Sie fuhr nach Hause, um der Mutter beim Kochen zu helfen.
Der Vater brummte, als er die Nachricht hörte: „Können die sich nicht etwas früher melden? Jetzt wird es hier wieder oberstressig!“
Katjas Freund Nat hatte sein BWL-Studium beendet und arbeitete in der Firma seines Vaters. Schon mehrmals hatte er Katja zu Hause besucht. Probleme gab es nur mit ihrem Vater. Er sagte nichts gegen ihn, aber schon allein daran, dass er ihn mit Nathan ansprach und ihm noch keinen Whisky angeboten hatte, wussten alle, wie er zu Nat stand. Katjas Mutter fragte ihn einmal, was er gegen Nat hätte.
„Er ist nicht echt, lacht wie Knäckebrot.“
„Was meinst du denn damit?“
„Na, wie Knäckebrot eben, gepresst und trocken.“ Dabei blieb er. Übrigens, das mit dem Whisky hatte er bisher noch bei keinem Freund seiner Töchter getan.
Katja stürmte ins Wohnzimmer und umarmte die Eltern. Dann musterte sie den Vater und fragte: „Kannst du nicht einmal zur Feier des Tages ein feines Oberteil mit einer Krawatte anziehen? Immer diese blaukarierten Hemden! Nats Vater trägt sowas nicht.“
„So einen Aufstand wegen eventuellen Schwiegereltern. Wie heißen sie denn, muss ich mir ihren Namen merken?“, brummelte er und verschwand, kam aber sehr bald wieder. Er hatte seine edle dunkelblaue Seidenkrawatte umgebunden, die er am liebsten bei Beerdigungen trug.
„Besser so“? wollte er wissen und Katja rollte mit den Augen. Laut sagte sie: „Diesmal muss der Besuch klappen, alles wird perfekt sein.“ Nach dem letzten eventuellen Schwiegereltern Besuch hatten sich Katja und ihr damaliger Freund Daniel getrennt.
„War doch nicht meine Schuld, das mit deinem letzten Kerl“, murmelte der Vater. Auf Katjas Stirn zeigte sich ganz leicht ihre Unmutsfalte zwischen den Augen.
„Du hast zu viel geredet, ihn ausgefragt, nach Verdienst und allem Möglichen, hat nur noch gefehlt, dass du dich nach ansteckenden Krankheiten erkundigt hast. Das machst du diesmal nicht! Sei doch bitte heute einfach „Häuptling Silberlocke“ und nicht „Häuptling große Klappe“. Wenn du zu viel plauderst, trete ich dich unterm Tisch.“
Der Vater verzog sich mit der Zeitung in seine Schmollecke, nicht ohne seiner Frau noch einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen.
Sie zwinkerte ihm zu und eilte an die Haustür. Eindeutig zu früh! Aber Sohn Konni stand mit seiner neuen Freundin im Rahmen. Katja stürzte in den Flur.
„Du“, fauchte sie ihn an. „Heute erwarten wir Nats Eltern, musst du auch noch auftauchen?“ Bevor sie weiter schimpfen konnte, nahm er sie in die Arme und schwenkte sie einmal im Kreis herum.
„Hallo wildes, kleines Schwesterlein. Das ist meine Freundin und sie will uns auch kennenlernen. Schade, dass unsere große Schwester nicht kommen kann.“
„Warum hast du nicht wenigstens ein vernünftiges Hemd angezogen? Dieses rotkarierte“…
„Passt ausgezeichnet zu meinem Schottenrock“, warf nun die Freundin ein.
Katja lachte laut und verschwand in die Küche. Die Mutter schob die beiden ins Wohnzimmer, wo ihr Mann sich noch immer hinter der Zeitung versteckte.
„Hallo Pa, das ist Michi, meine Freundin“, rief Konni.
Der Vater schaute kurz auf und kicherte: „Karos sind hier im Augenblick nicht beliebt. Na denn, guten Tag.“
„Du hast dich ja richtig fein gemacht“, sagte Konni und setzte sich neben die Freundin aufs Sofa.
„Weißt du, meine kleine Schleifmaschine hat das so gewünscht“, antwortete der Vater.
„Schleifmaschine, wer ist denn das“, erkundigte sich die Freundin.
„Das ist meine jüngste Tochter, Katja, sie meckert stets an mir herum und lässt sich nichts sagen. Die größte Schleiferin ist allerdings meine älteste Tochter, die leider, zu meinem Glück, heute nicht dabei sein kann.“
Konni lachte laut, dann sagte er: „Du lässt dir auch nicht gerne etwas sagen.“
Der Vater runzelte die Stirn: „Immer nörgelt ihr an mir herum, warum nicht mal an eurer Mutter?“
Konni blinzelte dem Vater zu: „Ganz einfach, sie will nicht dauernd Recht haben.“
Der Vater stieß einen Knurrlaut aus, verzog nur rasch das Gesicht und las in der Zeitung weiter. Zwischendurch beobachtete er immer wieder über den Zeitungsrand seinen Sohn und dessen Freundin.
Plötzlich sprang er auf. „Ich habe ein Auto gehört, muss eine Nobelkarosse sein! Ich begrüße die Leute aber im Haus.“
Auf die Minute pünktlich fuhren Nat und seine Eltern vor und alle, außer dem Vater, eilten hinaus, um die Gäste zu begrüßen. Nats Eltern trugen schon Ferienkluft. Partnerlook: gelbe Polohemden, und Katjas Vater grinste.
„Ich bin der Jochen“, sagte Nats Vater, klopfte Katjas Vater auf die Schulter und umarmte ihre Mutter.
„Ich bin Katjas Vater. Möchtet ihr nach eurer Fahrt ein Glas Wasser zur Stärkung? Wein kann ich ja nicht anbieten, ihr müsst doch bald weiterfahren.“ Nats Vater nahm das Angebot gern an, doch die Mutter lehnte ab.
„Nathan“, rief Katjas Vater, „hol deinem Vater ein Glas voll Wasser!“
„Direkt aus dem Wasserhahn“? fragte Nats Mutter mit leicht grollendem Unterton.
„Ja, wir haben hier sehr gutes Wasser, Härtegrad 7, schmeckt echt lecker“, antwortete Katias Vater. „Doch jetzt nehmt am Esstisch Platz“, lud er sie fröhlich ein.
Als sich Nats Vater auf den kleinen Teil der Eckbank setzte, knarzte sie leicht. Eigentlich saß da sonst Katjas Vater, aber der fasste sich nur kurz an die Brille und setzte sich ans andere Ende des Tisches.
„Nat, hilfst du mir“, fragte Katja. Aber der hörte gerade sehr konzentriert seiner Mutter zu. Und so trug der Bruder mit Katja das Essen auf. Nats Mutter schob sich auf die lange Bank. Sie klopfte auf den Platz neben sich und rief: „Nat, Liebling, setz dich zu mir“, was Nat auch sofort befolgte. Katjas Unmutsblick begleitete ihn.
„Wie das duftet“, rief Nats Vater begeistert aus. Katja hieß die Eltern ihres Freundes noch einmal willkommen.
„Ich wünsche allen einen guten Appetit. Wir reichen uns die Hände, das machen wir immer so bei uns.“
Aber Nats Mutter schüttelte energisch den Kopf: „Ich habe meine Hände schon gewaschen und möchte niemanden mehr anfassen.“
„Ist mir auch recht, sagte Katjas Vater, „dann winken wir uns einfach zu. Bedient euch nur.“
„Ach, endlich mal wieder eine gute Hausmannskost“, seufzte Nats Vater und schaufelte sich Gulasch auf den Teller. „Selbstgemacht oder aus der Dose?“ wollte er noch wissen. Katjas Vater verschluckte sich so heftig, dass keiner ans antworten dachte.
Katjas Mutter klopfte ihrem Mann auf den Rücken, Konni holte ein Glas mit Wasser und Katja rannte nach einem Küchentuch.
Zum Glück erholte sich der Vater bald und nun fragte er die Gäste nach dem Urlaub. Nats Mutter erklärte, dass sie stets in einem Club-Hotel übernachteten.
„Sind Sie auch in einem Club?“, wollte sie wissen.
„Ja, im Motorradclub, bei den Oldtimern“, sagte der Vater. Nats Vater war begeistert, er besaß eine BMW und auch seine Frau fuhr leidenschaftlich gerne auf dem Motorrad mit. So verlief das Essen ohne weitere Störung, bis zum Nachtisch. Katja holte die Schokoladentörtchen aus dem Ofen und verteilte sie auf Teller.
„Nat“, rief sie, „hilfst du mir mal schnell?“ Aber Nat, ins Gespräch mit der Freundin ihres Bruders vertieft, hörte nichts. So half Konni seiner Schwester die Törtchen ins Esszimmer zu tragen. Für den Vater allerdings gab es ein Eis, das kühlte ihm nach dem Verschlucken den Hals.
„Oh“, meldete sich Nats Mutter, könnte ich auch ein Eis haben? Schokoladen Törtchen haben doch so viele Kalorien.“
„Nein“, sagte Katja, „das Eis brauchen wir für Vater. „Doch“, sagte der Vater, wir tauschen.“ Er stach noch einen Löffel voll von seiner Eisportion ab, dann tauschte er rasch den Teller mit Nats Mutter.
„Besser ein kleines Eis, statt gar keines, und es setzt auch weniger an“, sagte der Vater und zwinkerte ihr zu.
Nun beugte sich Nat zu Katja: „Kann meine Mutter nicht einen frischen Teller mit Eis haben?“
„Gibt nur noch Schokoladeneis, das ist so schlimm wie ein Schokotörtchen“, verkündete Katjas Vater und hob bedauernd die Hände.
Katja fuhr sich mit der Hand über die Stirn und seufzte leise, sie servierte noch einen Espresso und danach drängten Nats Mutter zum Aufbruch. Nats Vater verabschiedete sich herzlich von Katjas Familie, bedankte sich für alles und sagte zum Abschied:
„Nach dem Urlaub laden wir euch in unser Haus ein.“ Nats Mutter sagte knapp danke und erklärte, sie würden ihren Sohn zum nächsten Bahnhof bringen. Solange die Eltern im Urlaub waren, musste er sie in der Firma vertreten und konnte leider nicht bei Katja bleiben. Und schon saßen sie wieder im Auto und fuhren davon.
Katja ließ sich in einen Sessel fallen, streckte die Beine aus und sagte:
„Pa, sag jetzt nichts, sei einfach still.“©
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