Der lange Weg in die neue Heimat

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HelenaSofie

Mitglied
Hallo Monika,

ich würde inhaltlich nichts mehr an dem Text ändern oder hinzufügen. Für mich beschreibt er genau und ausführlich das, was zu dem Titel "Der lange Weg in die neue Heimat" passt.
Wie wipfel vorschlägt, gibt es weitere einzelne Merkmale dieser Zeit, mit denen man noch näher an Personen oder Situationen herankäme. Aber das habe ich nicht erwartet, sondern eine Art Wegbeschreibung bis zum wirklichen Ankommen in vielerlei Hinsicht.
Auf Vieles könnte man noch eingehen: Wie sah es im Klassenzimmer aus? In welcher Schrift wurde geschrieben? Welche Fächer wurden unterrichtet? usw.
Aber das sind Themen für andere Geschichten.

Liebe Grüße
HelenaSofie
 

molly

Mitglied
Liebe HelenaSofie,

Danke nochmal für Dein Echo und die Unterstützung. Ich ändere an dem Text nichts mehr.

Ob sich noch jemand an den Schulalltag 1947 erinnert?

Liebe Grüße

Monika
 

wüstenrose

Mitglied
Liebe molly,

da ich mich selbst gerade ausgiebig mit "Familiengeschichtlichem" beschäftige, habe ich deine Erzählung mit Interesse gelesen.
Und anschließend auch einen Blick in die Kommentare geworfen.
Kernfrage könnte sein: Mit welchem (Sub-)Genre haben wir es hier zu tun? Da die LL genremäßig nicht unendlich aufgefächert ist, hat der Text bei den "Erzählungen" eine Bleibe gefunden. Von der Textsorte "Erzählung" ausgehend, empfiehlt Wipfel zu Recht den Einsatz des Salzstreuers.
Aber will der Text eine Erzählung im engeren Sinne sein?
Ich sehe den Schwerpunkt woanders. Der Text "riecht" stark nach einem Zeitzeugenbericht. Kleine Besonderheit: Letztlich erzählt nicht der Zeitzeuge selbst, sondern du, als Autorin, lässt den Zeitzeugen zu Wort kommen.
Passend zum Zeitzeugenbericht gestaltet sich die Wiedergabe schnörkellos und mitunter lakonisch:
Hier sind wir nun zu Hause, das ist unsere Heimat.
Eine Odyssee mündet in ein knappes Resümee. Und der Reiz vorliegenden Resümees liegt durchaus auch im Nichtgesagten. Der Leser wird eingeladen über das zu sinnieren, was nicht oder nur ansatzweise zur Sprache gekommen ist: Was war das für ein Weg? Was war das für ein Leben? Welche Kompetenzen waren nötig, um den Weg gehen zu können, um eine Heimat finden zu können?
Und was ist Heimat überhaupt? Etwas "von-alters-her-Unumstößliches"? - oder, in vorliegendem Falle, vielleicht auch etwas Arbiträres, ein zufälliger Endpunkt einer verworrenen Irrfahrt.
So ist Heimat hier beides: eine Bleibe, die gefunden wurde, und in gewisser Weise auch ein behelfsmäßiges Konstrukt, das ein Versprechen für eine lebenswerte Zukunft gibt.
Dass Stichworte und Motive nicht ausgeleuchet werden, sondern hie und da skizzenhaft-vage bleiben, regt zum Nachdenken und Nachfragen an, vielleicht nach dem Motto: "Opa, wie war das eigentlich damals?" / "Oma, wie hast du das damals alles auf die Reihe gekriegt?"

liebe Grüße,
wüstenrose
 

molly

Mitglied
Hallo wüstenrose,

danke, dass Du Dich mit meinem Text beschäftigt hast, ich habe ihn für meinen Mann und unsere Kinder aufgeschrieben. Frauen, Kinder und alte Menschen auf der Flucht - ich hätte nie gedacht, dass ich diese Bilder einmal selbst sehen müsste.

Heimat - das ist für mich das Markgräflerland, nicht nur, weil es mir so gut gefällt, sondern weil alle meine Liebsten in der Gegend wohnen

Ich wünsche Dir viel Freude mit Deiner Beschäftigung: "Familiengeschichtlichem". Vielleicht lese ich einmal etwas davon in der LL.

Liebe Grüße
molly
 



 
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