eifersucht

J

Jasmin

Gast
Eifersucht ist eine Sucht, die mit Eifer sucht, das, was Leiden schafft...

hallo lap,

deine gedanken zu eulalies ausfuehrungen gefallen mir. der (indirekte?) vorwurf des misslungenen plagiats hatte mich schon etwas getroffen, aber inzwischen denke ich, dass es sich wohl um ein missverstaendnis handelt...

und nun noch einmal zum thema eifersucht: auch hier finde ich deine gedanken dazu logisch und nachvollziehbar. offenheit und vertrauen spielen bei der eifersuchtsproblematik sicher eine entscheidende rolle. allerdings geht es in meinem text nicht um eine wirkliche, reale beziehung. es geht vielmehr um eine virtuelle beziehung und eigentlich nicht einmal um eine beziehung, sondern um eine verliebtheit. eine obsession. alles spielt sich mehr oder weniger in der phantasie des lyrischen ichs ab und so ist auch die eifersucht ein wahn. das lyrische ich ist eifersuechtig auf eine "nebenbuhlerin", die auch virtuell ist, also nicht real, die vielleicht nicht einmal eine rolle spielt. ausser, dass sie existiert. virtuell existiert.
in meinem text geht es also nicht um die klassische eifersucht, sondern um ein hirngespinst, einen wahn. die gefuehle jedoch sind real. letzten endes geht es also in meinem text um viel mehr, als nur um eifersucht...

liebe gruesse
 
J

Jasmin

Gast
Ursprünglich veröffentlicht von Brigitte
Ich wähle mit Absicht nicht das Wort "Gedicht", denn für mich bedeutet ein "Gedicht" die Verbindung mit Versen und Reimen.
hallo brigitte,

vielen dank fuer deine antwort.
ja, was ist eigentlich ein gedicht? wer definiert, was ein gedicht ist? das frage ich mich oft, ohne eine antwort zu finden. aber meiner meinung nach muss ein gedicht nicht unbedingt aus versen und reimen bestehen. melodie, rhythmus, bilder, symbole und metaphern, vergleiche, letzten endes aber das ausloesen von reaktionen, im idealfall emotionalen reaktionen, sind fuer mich indikatoren fuer die existenz eines gedichtes.
ich hatte deutsch leistungskurs, habe englische und franz. literaturwissenschaft studiert, habe mich also auch sehr intensiv mit poetik beschaeftigt, unzaehlige gedichte analysiert und interpretiert. aber wenn ich ein gedicht schreibe, dann "loesche" ich dieses wissen und lasse nur intuition, instinkt und gefuehl mich leiten. ob das der richtige weg ist, weiss ich (noch) nicht...

liebe gruesse
 

eulalie

Mitglied
interessanter ordner!

hallo jasmin& fangemeinde ;)

danke für deine nachricht!

erinnerst du dich, wir haben viel vor. stimmsts?
ich bin hart im nehmen und fordere es auch von anderen.
ich wollte dir eine kopfnuss verpassen und sie ist offensichtlich angekommen. denn ich werde das gefühl nicht los, dass du kritik verdrängst, deine texte eher verteidigst, als mit fremden augen, lesen zu lernen. glaube nicht, dass ich mich täusche. beweis dafür bist du bisher schuldig geblieben (beziehe mich auf deine antworten zu kritiken. bin oft als stille leserin dabei).

folgendes ist keine rechtfertigung, sondern eine erklärung des - aber so ...

wir dichter ;) anno 2001 haben ein riesen problem, nämlich das der späten geburt. viele vor uns haben geniale texte verfasst. ich meine, alles, was uns einfällt ist in der einen oder anderen form bereits geschrieben worden. wer viel liest, sei es prosa, lyrik, dokumentationen, essays, ... etc. pp., dem fällt auf, wie häufig geklaut wird. bewusst oder unbewusst, keine ahnung.

ich bin sehr empfindlich in diesen dingen. bei deinen zeilen jasmin, fielen mir die fried quasi-zeilen sofort auf, weil sie für mich noch die besten in deinem -ja was - lyrischen eintopf der klischees und großen worte ohne substanz? - sind.

ich habe einige texte von dir gelesen, die mir gefallen haben, weil ein eigener/eigenwilliger stil erkennbar war (für mich). da frage ich nach, hast du sowas nötig? diesen
text kann ich höchstens als gedanklichen entwurf akzeptieren, nichts das die öffentlichkeit irgendetwas angeht, weil noch total unreif in die welt auszuziehen. geradezu rufschädigend, in meinen augen.

schau mal bei boardy in den ordner von christinew. dort hat es alabama auf den punkt gebracht. in etwa so: das gewöhnliche ungewöhnlich auszudrücken. das ist mein maßstab für alles, was nur ansatzweise mit lyrik zu tun hat. und ist durchaus auch für prosa kein schlechter maßstab zur orientierung.

alls klar!?
 
J

Jasmin

Gast
geradezu rufschädigend...

hallo eulalie,

erst einmal vielen dank fuer deine prompte reaktion. ich habe gedacht, es ist notwendig, dich zu informieren, da es ja hier inzwischen auch um dich geht...

ja, ich erinnere mich. wir haben viel vor (auch wenn du zeitweise von der bildflaeche verschwunden bist...

vielen dank fuer die kopfnuss. na, wenn das ne kopfnuss war, dann ist das hier ein schlag in den magen, aber vielleicht ein berechtigter und notwendiger.

kritik: nein, ich verdraenge kritik ganz und gar nicht, sondern trage sie tage - bzw wochenlang (je nachdem)mit mir herum, auch wenn ich das nicht oeffentlich zeige. aber es stimmt schon, dass ich meine texte verteidige. schliesslich sind es meine geistigen (?) kinder und die muss und will ich verteidigen. ist doch legitim, oder nicht? konstruktive, wohlwollende kritik habe ich bisher immer angenommen, pauschalisierende, die unter die guertellinie geht, hingegen nicht so sehr...

was uns "dichter anno 2001" betrifft (ich sehe mich uebrigens nicht unbedingt als dichterin), hast du sicher recht. fast alles ist schon einmal dagewesen und wohl meistens auch besser. aber was nun? das schreiben einstellen? idiotische sprachexperimente betreiben, nur um sich um jeden preis abzuheben? das mache ich auch teilweise, aber ich empfinde das als gefuehlsleer. fuer mich persoenlich sollte lyrik auch (und vor allem) gefuehle transportieren und ausloesen. zumindest "meine lyrik". ich bin keine intellektuelle schreiberin, werde nie eine sein. das bedeutet, dass ich auch nicht versuchen werde, eine zu werden.

"lyrischer eintopf der klischees und großen worte ohne substanz": das sind sehr harte worte. aber ok, wenn du es so empfindest, dann will ich nicht kritik an der kritik ueben (du siehst, ich bin gerade dabei, kritikfaehiger zu werden... nur, das "ohne substanz" kann ich nicht so ganz nachvollziehen.

"geradezu rufschädigend": da hat es mir die sprache verschlagen. no comment.

vielen dank jedenfalls fuer die intensive auseinandersetzung mit mir und meinem text.

lg
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Rufschädigend

Hallo Jasmin,

Eulalie ist zwar recht heftig in ihren Äusserungen, aber ich fand das Gedicht ja auch etwas abseits Deiner sonstigen Texte.

Gedichtdefinition sind eigentlich überflüssig. Wer hier im Forum analysiert schon Texte ,die Endreimlos sind, auf andere Reimformen hin?
Der Standardleser ist konservativ und versteht unter einem Gedicht Texte in Volksliedform. Es gibt Experten wie Feder oder Brigitte, die das auch wirklich können, aber im Normalfall ist der Endreim eher sinnloser Zwang in den Texten.
So wird manches Ding formal zum Gedicht, doch lebt es deshalb nicht gleich.
Und sicher war alles schon mal da.
Aber Billy Jean ist von den Bates eben trotzdem besser als von Micheal Jackson.
Und Goethe ist tot.
Wer liest sowas schon?

:-ß

skeptisch
lap
 
J

Jasmin

Gast
Experten wie Feder oder Brigitte, die das auch wirklich können

hallo lap,

also, ich kann auch reimen. kein problem. aber es ist nicht mein stil. ich hasse rigide formen. ich moechte nicht den inhalt dem reimschema opfern. und das passiert meistens. so gut der dichter auch sein mag. man muss sich anpassen, kompromisse machen.
aber das ist wohl nicht das problem an meinem text. ich weiss auch noch nicht, was genau das problem ist. der vorwurf, er sei nicht neu ist auch nicht ganz gerecht, handelt es sich doch bei meinem textinhalt um eine spielform fiktiven eifersuchtswahns, die neu sein muesste, gibt es das Internet doch noch nicht allzu lange...es handelt sich um keine "klassische" eifersucht.


lg
 
N

necro butcher

Gast
Zunächst mal möchte ich klarstellen, daß Jacksons subtile Fassung den Krach von den Coverpunkern doch weit hinter sich lässt.
Doch mich interessiert auch das Gedicht, wegen dem ich mal wieder aus meinem Dungeon geklettert bin. Was ist denn da überhaupt vorgefallen, hä? Hamse dich mal wieder angeschissen, Jasmin? Ich hab ja kein Internet in der Unterwelt, schade. Aber manchmal hab ich aber auch das Gefühl, dass ich ständig Arschtritte kassiere. Verfluchte Axt! Na ja...
 

Brigitte

Mitglied
Hallo Jasmin,

vielleicht habt ihr da was mißverstanden, ich habe nur meine "eigene Meinung" vertreten, was das reimen in Versen betrifft, d.h. aber nicht, dass mir die Werke anderer, die so schreiben, wie es ihnen gefällt, nicht auch zusagen, (es gibt auch genug in Versen Gereimtes, dass mir nicht gefällt).
Wie gesagt, nur meine Meinung, KEINE KRITIK.
Und ein Experte bin ich bestimmt nicht.

Schönen Abend
Grüsse Brigitte
 
J

Jasmin

Gast
arschtritte...

necro, eigentlich ist nichts vorgefallen. gar nichts. angeschissen? und dazu noch wieder? nee, nee...du bist auf der falschen faehrte. auch keinen arschtritt hab ich nicht bekommen. aber mein lyrisches ich, ich betone noch einmal- mein lyrisches ich, hat sich verliebt. virtuell. und dann ... ach, ich will das nicht verraten. es ist nur so, dass alles, aber auch wirklich alles virtuell, fiktiv, phantasiert, zusammengesponnen, surreal ist. das ist das "besondere" an diesem gedicht, das leider niemand verstehen kann.
 
J

Jasmin

Gast
missverstaendnis

hallo brigitte,


das ist sicher ein missverstaendnis. ich glaube, das "experten" war gar nicht negativ gemeint. im gegenteil. ich denke, ein gedicht ist nicht an sich "schlecht" oder "gut", weil es ein reimschema hat oder auch keins. ich habe schon verstanden, dass dir mein gedicht gefaellt, obwohl es sich nicht reimt. letzten endes ist es auch eine sache des persoenlichen geschmacks, finde ich.

dir auch einen schoenen abend!
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Infantil

Hallo Butcher,

einigen wir uns bei Billy Jean auf "infantil" für beide Versionen?
:)
Wie kommst Du überhaupt hierher?
Hab Dich doch schon vor Jahren gekillt?
Level zwei war immer so leer ohne Dich...

Hallo Jasmin,

ich sehe den Wahn nicht und auch keine neue Form des "Eifersuchtwahns", was das auch sein mag.
Da find ich nur beschriebene Eifersucht.
Das, was Du als neu empfindest, ist das nicht schon Interpretation?
Allein schon der Netzzusammenhang kam nicht aus dem Text, sondern von Dir.
Ich bin die Bilder nochmal durchgegangen, höchstens "gelöscht" oder "grau" erinnert an Computer, wenn man danach sucht.
Genausogut könnte der Liebende eine Romanfigur oder einen Popstar lieben.
"Gesehen" kann ja auch viel bedeuten.
Das er sinnlose Vorstellungen als Wahn bezeichnet, ist doch legitim.

Hallo Brigitte,

Dich als Expertin zu bezeichnen, war lobend gemeint. Ich weiss, das Du nicht doktrinierst.
Sorry.

Schöne Träume wünscht
lap
 
J

Jasmin

Gast
hallo lap,

dieser kommentar von dir hat endlich den nagel auf den kopf getroffen. ich sehe jetzt das problem. ich habe beschrieben und erklaert, nichts gezeigt.
ja, du hast recht. ich interpretiere. und auch der netzzusammenhang kommt von mir. ok, ok...

"Genausogut könnte der Liebende eine Romanfigur oder einen Popstar lieben."

das ist natuerlich ein zentraler punkt. ja, in der tat. das ist austauschbar...er/sie koennte genau so gut einen popstar oder eine romanfigur lieben. 100%...


das nenn ich konstruktive kritik.
thanx:)
 
N

necro butcher

Gast
@lapis: Du warst also die Sau mit den zwei Schwertern, dem getuneden freeze effect und der Extrapanzerung, ja? Na schön, wenn du noch mal alle meine schönen Gerippe so zur Minna machst, dann hau ich dir glatt dein God Mode Patch mal um die Ohren, hehe! Nischt für ungut!
 

wolfwalk

Mitglied
hallo jasmin, interessanter text oder besser gesagt: interessanter ansatz. nämlich die virtualität zu thematisieren.
muss allerdings zugeben, dass ich beim lesen deines gedichts ohne die darauffolgende diskussion nie draufgekommen wär.
wie gesagt, thema ok: schon seltsam, was wir uns im netz so alles ausmalen, meistens ohne die möglichkeit es je verifizieren zu können. glücklicherweise ...(?)
den text finde ich nicht so gelungen. erstens, weil diese grundidee überhaupt nicht rüberkommt, zweitens, weil er eben im vergleich zu zahlreichen anderen deiner texte krass abfällt.
aber die idee ist gut (natürlich nicht neu, aber was ist das schon?!), ich denke, das thema wird noch an bedeutung gewinnen in den nächsten jahren. vielleicht eine potentielle kurzgeschichte??

was die kritik betrifft: egal, ob ein text fertig ist oder nicht und wie authentisch die gefühle auch sein mögen, im netz steht ein text und vermutlich steht er dort, weil der autor feedback haben möchte. die reaktionen sind naturgemäss subjektiv, manchmal ungerecht, aber meistens bringen die negativen reaktionen dem schreiber mehr für sein schreiben als das noch so schönste lob. das brauchen wir "nur" fürs ego ;)

liebe grüsse
wolfwalk
 
J

Jasmin

Gast
aber die idee ist gut ...

hallo wolfwalk,

vielen dank fuer deinen kommentar. du schaffst es, kritik zu ueben, ohne zu verletzen. das ist eine kunst - finde ich.

"schon seltsam, was wir uns im netz so alles ausmalen, meistens ohne die möglichkeit es je verifizieren zu können. glücklicherweise ...(?"

ich habe von bekannten und freunden gehoert, dass auch die moeglichkeit der verifikation nicht unbedingt ein minuspunkt sein muss. es gibt einige faelle, in denen eine internetbekanntschaft zur hochzeit gefuehrt hat. wobei hier nun dahingestellt sei, ob man das als gluecksfall betrachten will...

negative kritik bringt einen sicher weiter, wenn man nicht daran zerbricht...deine zumindest ist aeusserst hilfreich und zwar so sehr, dass ich jetzt lust habe, eine zweite fassung dieses gescheiterten poems zu wagen - primaer mit dem ziel, die grundidee zumindest deutlich zu machen.

liebe gruesse
 
N

necro butcher

Gast
Und Erich Fried kann ich auch nicht leiden. Unfreiwillig komisch, schlimmer als Rilke!
 
J

Jasmin

Gast
necro

wer ist schlimmer als rilke? fried oder ich? warum hast du das gedicht nach so langer zeit wieder ausgegraben? es ist ein schlechtes gedicht, warum laesst du es nicht ruhen in seinem grab? es hat viel zu viel beachtung gefunden. leider.
 
N

necro butcher

Gast
Eitel wie du bist, hast du es gekürzt und geändert? Wie putzig! Machs nur selbst richtig zur Schnecke. Ich redete derweil doch eher vom ollen Erich. Der Dussel!
 
J

Jasmin

Gast
Ursprünglich veröffentlicht von necro butcher
Eitel wie du bist, hast du es gekürzt und geändert? Wie putzig! Machs nur selbst richtig zur Schnecke. Ich redete derweil doch eher vom ollen Erich. Der Dussel!
das hat nichts mit eitelkeit zu tun. ich hatte das "gedicht" vergessen und dadurch, dass du es wieder ans tageslicht gebracht hast, musste ich mich erneut damit auseinander setzen. als ich es also las, taten sich mir zwei moeglichkeiten auf: entweder ich loesche es oder ich veraendere es. ich entschied mich fuer die zweite option. zufrieden bin ich immer noch nicht, aber loeschen wollte ich nicht. mir ist in letzter zeit aufgrund solcher kommentare wie von dir bewusst geworden, dass ich keine gedichte schreiben kann. das nenne ich konstruktive kritik.
 



 
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