erst schlinge

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HerbertH

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politisch

politisch - gibt es denn unpolitische Gedichte?

Das klingt sicher etwas überraschend - aber im positiven Sinne politisch, also für den am Gemeinwohl Interessierten, für das Interesse am Gemeinwohl wichtig - sind das nicht alle Gedichte, alle Versuche, unsere Kultur weiter zu leben?

Provokant, meine These ... denn gilt nicht Poesie als eigentlich persönlich?

Jedoch: Sollte es nicht unser Anliegen sein, dieses persönliche Anliegen der Poesie allgemein zu machen? Zumindest ein breiteres Verständnis zu schaffen?

Kurz gesagt: Auch das Verbreiten unpolitischer Inhalte ist politisch.
Noch grüble ich darüber :=)
 

HerbertH

Mitglied
Gestern meinte meine Tochter zu mir, ich solle nicht soviel dichten, sie wüsste gar nicht, was sie mit all den Gedichten anfangen sollte, wenn ich mal tot bin.

Ich glaube zwar nicht, dass sie schon viele davon gelesen hat, sie hat andere Interessen.

.... Die eigene Familie hat das höchste Potenzial für die schärfsten Kritiker :)

Doch die Frage ist berechtigt: Was passiert mit den Werken in den Online-Foren, wenn man stirbt?

Lehre doch mich ...
 

HerbertH

Mitglied
Mosaiksteinchen

Stein ein(s)

fahle flanken
zucken zwischen
zecken und bremsen
beißen ins besch
braune kaum das
blut schützende
fell

Stein (zw)ei

bei jedem stoß
klingt sie wie
eine glocke
mit spitzem
obertonreichen ping
des klöppels

das dann in ein
weiches durchdringendes
stöhnen mündet was
in ohren
dröhnt möbel
resonieren lässt

welch ein solo vor
dem leisen back
ground sound
von al jarreau
 

HerbertH

Mitglied
ich habe die Mosaiksteinchen ins Ungereimte gestellt.
Ob das eine gute Idee war, muss sich noch zeigen.

Manchmal tue es gut, auch in anderen Foren aktiv zu sein.
Nun fragt nicht, warum :)
 

HerbertH

Mitglied
Retroskopie

Retroskopie


So schneie ich statt Werk einen Kommentar hier ein,
geschrieben ohne ein Schreiben und ohne Rückschein,
denn die im Dunklen sehen die im Hellen besser.
Wie jedes Katzenauge weiß.

Aber im Ernst, es könnte passieren, auch ohne Schein, dass
die Erleuchtung uns allen einen Heiligen scheinbar unwirklich
mitten ins Dorf stellt, einen, der von vielen Pfeilen getroffen
sich um das Martyrium müht, denn nur dann bleibt er er selbst,
heilig also.

Die Spötter haben auch mich so oft getroffen, dass ich anfange sie
beim Namen zu rufen, so wie mich ...

Es steht zu fürchten, dass dieser Beitrag ein Rufen in die Wüstenei
sein wird, wie so vieles, was in den Untiefen des Internets zerschellt.
So sei es, hat mir der Beitrag selbst verraten. :D
 

HerbertH

Mitglied
einer idee elkes folgend

weichzeichnendes wasser -
ein aquarell, dem photoshop nur per effekt sich nähern könnte?

erweichende tränenflüssigkeit, die dem absturz folgen mag, dem aus hoher höhe, in die härte des atlantiks, die die zukunft verschleiert im blick

passagiere zerweicht treibend, sinkend in die marine nahrungskette, auf dem weiten weg zu den küsten, mit ihren austernfarmen

gezeichnet von den weiten, in denen die zeit versinkt, derer, die nachfühlen, derer, die nie mehr fühlen, kalzium auf dem weg zur perle, karbon gelöst und aquatisiert

harte mögen sie dort werden, mutationen der letzten reisenden, substanzen für die ewigkeit

bis ein maler sie wässrig darstellt
 

ENachtigall

Mitglied
"Da hast Du meines Erachtens nach das Passagiergefühl voll erfasst und wunderbar veredelt.

Es ist ja dieses Fühlen, an einen Zwischenbereich gebunden zu sein, selbst zu fließen zwischen hin und her - wie ja auch die Sprache Transportmittel ist zwischen sinnlich wahrgenommener und/oder vorgestellter Welt in eine kommende Zeit hinein oder aus einer gewesenen heraus.

Ich glaube Lyrik ist in ihrer wirklichen Tiefe ein Gefühl, das entsteht, wenn wir den Weg der Worte zurückgehen und dort ankommen, wo uns das Umschriebene für den Moment ergreift und seinen Namen vergessen macht. Diesen Zauber vermag ein Gedicht paradoxerweise mit Worten hervorzurufen.

Vielen Dank, lieber Herbert, für diese Verse!

Grüße von Elke"
 

HerbertH

Mitglied
wer nicht schreibt, redet vielleicht
wer nicht redet, wird nicht gehört
wer nicht gehört wird, wird vielleicht gelesen
wer nicht gelesen wird, wird es nicht

punktum

Oder etwa nicht?

Ein blog ist eine abkürzung von belog. doch wer log hier? warum bel ook? umwege sind manchmal besser als aküfis.

sprachenvielfalt - ideen viel falteriger
und wenn dann noch einer singen kann
 

HerbertH

Mitglied
phasen-weiser

was macht man in einem litter-raten f-ohr.um, wenn man diesen typischen blödelanfall bekommt, nichts mehr ernst wegnehmen kann, weil der auch schon nur aus grinsen im gesicht besteht

gelächter schreiben, sich an geschlechtern reiben, schütteln, rütteln, da da da und hia hia hia

muss sich um einen ausfluss handeln, von maloche getriggerte kopflehrung, egal ob mit zopf oder zopf ab

erinnert mich fatal an den wasser.roh.rbruch, bei dem es auch alle wände trockensicher wie neubau riechen lässt, noch nicht trocknergewohnt, die kommen werden und die nässe davonsaugen werden wie strohhalme, nur - halt! - elektrisch.... wie die eisenbahn nur teurer wenn das geht, wandert sichs leichter...

s.ich.s ist ein letternbild des cabrios, das noch nicht einmal nach betanken sich bei mir bedanken, mir unbekannten, dem einzigen mit cabriofreiem wohnzimmer ...

vielleicht entlockt mir das morgen wieder das grinsen, das ich oben gar nicht mehr loszuwerden glaubte ...

so long ör the abend desto dünner die dummen witze , richtig blöd wird das jetzt, flach und brüllendes gelächter über nichts und nieder wi.ch.tz
 

HerbertH

Mitglied
husch

grad schrieb ich strandlied III und es versprach sehr gut zu werden.... dann traf ich eine falsche taste und .... husch ... war es weg....

nun erfreut es nur noch die elektronen
 

HerbertH

Mitglied
Piraten

Selbst Lanzen schlucken Doping heut
und Armstrong fliegt nicht mehr zum Mond
sondern auf die Nase der Bären die er
uns aufgebunden hat im Zeichen des Krebses
und der Rekonvaleszenz aller Muskeln die
jetzt auf Schalen treten Knacken lassen
und den Schaum der Medien immer neu
aufrühren zum Angifte-Trank von USADA und
den Freunden der Wahrheit im Weltverbunden
mit Lanzen voll selbst erklärter Tortur

Auf Tortuga saßen die ehrlichen Piraten
 

ENachtigall

Mitglied
grad schrieb ich strandlied III und es versprach sehr gut zu werden.... dann traf ich eine falsche taste und .... husch ... war es weg...
Hast Du es wiedergefunden, lieber Herbert? Oder ist die neue Version sehr verschieden von der entschwundenen?
Wenn mir so was passiert, sage ich immer: es ist noch in den Händen, die es schrieben, in den Neuronen, die es transportierten, etc.
Dann rekonstruiere ich und kann meist ziemlich viel wieder an Land ziehen ... Der Rest ist dann wie eine xte Überarbeitung.

Grüße von Elke
 

HerbertH

Mitglied
morgen ist auch noch leben

schriebe ich alles was in mir ist
und nichts käme heraus ...

gut dass heute nicht morgen und gestern ist
 

HerbertH

Mitglied
erst schlinge
wenn du sicher bist
nichts um den hals
geschlungen zu haben

an den balken und
ästen baumeln die
die dies nicht bedachten
ganz blau das blut
 



 
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