Hallo Georg,
wenn man nur die einzelnen Absätze liest, finde ich den Text passagenweise gut. Die Szenen werden an einigen Stellen gut „ausgeleuchtet“. Es wird aber aus meiner Sicht keine überzeugende (Kurz-)Geschichte daraus. Folgende Punkte sind mir besonderes aufgefallen:
- die Geschichte ist für meinen Geschmack bei der Länge/Kürze zu „vollgestopft“ mit Ideen - erst das dreckige Leben in Japan mit Geishas und Sake, dann die Messerleidenschaft, dann auf einmal Deutschland, dann die Lust am Töten und dann ist der Krieg auch schon wieder vorbei; das sind mind. drei Kurzgeschichten (oder Grundlage für etwas Längeres;-)
- weniger ist dabei mehr: wenn dein Thema für die Geschichte die Lust am Töten ist, genügt es zu Beginn der Geschichte vielleicht, dass der Prot das Samurai-Messer von seinem Opa geschenkt bekommt oder zufällig in China-Town in San Francisco findet oder so ähnlich
- abgesehen davon, dass der Krieg zwischen USA und Japan erst später begann (wurde schon erwähnt), waren sie jedenfalls auch keine „Freunde“. Man könnte die Geschichte vielleicht ein paar Jahre nach hinten schieben, aber selbst dann wäre nicht plausibel, dass der Prot dort zu Kriegsbeginn einige Zeit „lebt“, säuft und hurt und keinen Menschen töten muss (das macht er erst später in Deutschland). Kurz gesagt: die Chronologie stimmt nicht
- auch beim Prot gilt „weniger ist mehr“, denn dass der Prot ein Holzbein hat und nahezu taub und halb blind und erst 29 Jahre ist wohl auch für Liebhaber des Genres (wozu ich nicht gehöre) etwas „too much“
Soweit ein paar Eindrücke; vielleicht hilt‘s
Auf bald,
MicM