Heiße Szene

4,70 Stern(e) 3 Bewertungen

aliceg

Mitglied
Wir hatten schon Situationen voll knisternder Spannung, aber kamen uns dabei nicht so intim nahe wie jetzt.

Einen solch zärtlichen Mann habe ich noch nie erlebt. In meinen Augen wurde er feinsinniger und gefühlsreicher, als er sich an mich schmiegte. Seine Stimme war leiser geworden, seine Bewegungen sanfter, seine Berührungen zarter.
Zipps glitten auf und Kleidungsstücke zu Boden, Haar wurde aus Stirn und Wangen gewischt.
Er ließ seine Lippen über mein Gesicht schweben, ehe er sie senkte und damit über meine strich. Dann ließ er sie gleichzeitig mit seinen Fingerspitzen meinen Körper entlang wandern, um meine erogenen Zonen ausfindig zu machen. Ich legte meine Hand über seine, ließ ihn wissen, wo er anhalten sollte. Dort streichelte seine Hand mich, bis ich sie sanft weiterschob.

Mich überkam diese Welle von Zärtlichkeit wie ein süßer Schauer, in den er genauso versunken schien wie ich. Der Zuckerguss, der unsere Traumsequenz überzogen hatte, zerfloss in sehnsuchtsvolles Brennen in mir nach der Verschmelzung mit ihm. Sein Körper wärmte mich, seine Bewegungsimpulse nahm ich in mich auf bis die Glut nach einem erneuten Aufglühen mehr und mehr verblasste und uns in gegenseitiger Umarmung in den Schlaf hinübergeleitete.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 24147

Gast
Tja, liebe aliceg,

welche Frau sehnte sich nicht nach Verkehr, in dem's nur eine auf sie gerichtete Einbahnstraße gäbe und nur das wichtig wäre, was unter ihrer Motorhaube abliefe?

In der Wirklichkeit gibt's immer auch Gegenverkehr. Wer den verkennt oder gar nicht beachtet, wird alsbald als ausgebranntes Wrack am Straßenrand stehen und stumm in seine einsamen Tage hineinrosten ...

Trotz allem ein gutes Neues!

anschi
 
Hallo anschi,

ich glaube, um eine gewünschte Einbahnstraße geht es hier gar nicht. Eher ist diese kleine Geschichte doch wohl eine Beschreibung einer gekonnten Verführung und die aufkommenden Sehnsüchte der Verführten. Mehr nicht.

Liebe Grüße,
 

aliceg

Mitglied
Hi, Rainer

;) die Gedanken sind nächtens freier, um zauberhafte Bilder zu malen.
Du hast gemerkt, worum es geht.

@anschi,
bei dir hat die Gedankenmalerei seltsame Assoziationen ausgelöst, von ausgebrannten Wracks am Straßenrand
und anderen unromantischen Interpretationen. Bloß eine Gruselgeschichte könnte mich auf solch schräge Ideen bringen.

lg aliceg
 
G

Gelöschtes Mitglied 24147

Gast
Du sollstest Kritiken genauer lesen, liebe aliceg:

audetur et altera pars!

Unfälle gibt's nur dann, wenn eine die Verkehrsregeln nicht kennt oder nicht einhält. Was man an solchen "Assoziationen" seltsam finden kann, wundert bestimmt nicht nur mich, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer.

Sehr heiter

anschi
 

aliceg

Mitglied
Skurrile Kritiken, die eher in die AUTO-REVUE passen, als in die LL, muss man nicht allzu ernst nehmen.
Meine Geschichte werde ich auch nicht umschreiben, nur damit sie dir passt.

Gruß, aliceg
 
G

Gelöschtes Mitglied 24147

Gast
Du solltest die Kritik wirklich mal lesen, lieber aliceg.

Vielleicht kommst Du dann hinter den Witz, der in ihr steckt. Wenn nicht, kann ich Dir leider nicht helfen.

Das täte mir leid. Gleichwohl: ein gutes Neues!!

Sehr, sehr heiter

anschi
 

Heinrich VII

Mitglied
Hallo aliceg,

zunächst einmal bewundere ich deinen Mut, dass du solch intime Dinge so offen aufschreibst. Es wirkt sehr autobiographisch,
von daher denke ich, dass es deine Erlebnisse sind.

Wir hatten schon Situationen voll knisternder Spannung, aber kamen uns dabei nicht so intim nahe wie jetzt.
Einen solch zärtlichen Mann habe ich noch nie erlebt. Alles an ihm verfeinerte sich, wurde mehr sensitiv, als er sich an mich schmiegte. Seine Stimme wurde leiser, seine Bewegungen sanfter, seine Berührungen zarter.
Zipps glitten auf und Kleidungsstücke zu Boden, Haar wurde aus Stirn und Wangen gewischt.
Er ließ seine Lippen über mein Gesicht schweben, ehe er sie senkte und damit über meine strich. Dann ließ er sie gleichzeitig mit seinen Fingerspitzen meinen Körper entlang wandern, um meine erogenen Zonen ausfindig zu machen. Ich legte meine Hand über seine, ließ ihn wissen, wo er anhalten sollte. Dort streichelte sie mich, bis ich sie sanft weiterschob.
Für das Vorspiel kann man diese Beschreibung durchaus gelten lassen. Obwohl ich nicht glaube, dass ein Mann einer Frau alles recht machen kann -
schon gar nicht beim Sex. :rolleyes:

Mich überkam diese Welle von Zärtlichkeit wie ein süßer Schauer, in den er genauso versunken schien wie ich. Der Zuckerguss, der unsere Traumsequenz überzogen hatte, zerfloss in sehnsuchtsvolles Brennen in mir nach der Verschmelzung mit ihm. Nach dem Durchdringen meines Innersten mit seinem Flammenspeer. Bis die Glut nach einem erneuten Aufglühen mehr und mehr verblasste und uns in gegenseitiger Umarmung in den Schlaf hinübergeleitete.
Er dringt ja nicht nur ein in die Liebesgrotte (mit seinem Flammenspeer), er muss auch im richtigen Rhythmus stoßen. Und das ist dann der animalische Teil der Angelegenheit, bei der es primär um sexuelle Befriedigung geht - möglichst bei beiden Teilen. Gerade hier hätte man ein paar Fehler einbauen können, die evtl. von der Frau korrigiert werden, so dass es dann richtig zur Sache gehen kann und beide etwas davon haben. Konfrontation erzeugen ist die Essenz jeder Geschichte, das erzeugt Spannung, wie du bestimmt weißt. Gilt auch für Sex. Im Nachspiel kann es dann wieder zärtlich werden. Man kuschelt sich aneinander, hält sich fest, sagt sich etwas Liebes und so weiter -

So weit meine 5 Cent dazu.
Gruß, Heinrich
 
Zuletzt bearbeitet:

jon

Mitglied
Teammitglied
Das wirklich Heiße fehlt. Es gibt das (schnelle) Vorspiel bis zum "sehnsuchtsvollen Brennen" (also dem Verlangen) und danach kommt schon das Abebben. Der eigentliche Akt steckt - bestenfalls - in dem Wörtchen "bis". Davon abgesehen klingt mir das nach einem Wunschtraum, einem reinen (noch dazu sehr schnellen) "Hirn-Akt"; echte Menschen scheinen mir nicht zu Gange zu sein - kein Geruch, kein Geräusch, nichts wirklich Taktiles oder Optisches. Insofern berührt/erreicht es mich nicht.

Am Rande: Statt des ungelenken "mehr senstiv" wäre "sensitiver" richtig. Auch wenn ich nicht weiß, was damit eigentlich gemeint ist. Alles an IHM wird sensitiver? Woher weiß er/sie - der/die Erzähler/in - das? Und was meinst du mit "alles an ihm verfeinerte sich"?
 

aliceg

Mitglied
Es tut gut, nach den ersten teils verwegenen 'Seitensprüngen',
sich ernstgemeinter Kritik zuzuwenden.

Danke euch beiden für die Arbeit mit sachlichen Analysen und wertvollen Tipps.
Nur eine Frage bleibt offen.
Könnte ein Text gelingen, der hundertprozentig bei Jedem/Jeder unter allen Aspekten gut ankommt?

lg aliceg
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Könnte ein Text gelingen, der hundertprozentig bei Jedem/Jeder unter allen Aspekten gut ankommt?
Natürlich nicht. Ich schreibe "natürlich", weil es eine solche Garantie in Geschmacksfragen nicht gibt.
Und das weiß du garantiert auch, die Frage verstehe ich deshalb als Ausrede-Argument. Wenn du dieses für dich benutzen willst, um dir (deiner Meinung nach) ungerechtfertigte Kritiken von der Backe zu wischen, machst du es dir zu leicht. In doppelter Hinsicht: Du kannst reflexhaft alles als "man kann es eh nicht allen recht machen" beiseite wischen und du versagst dir zu lernen, was eigentlich "deins" (dein Stil, dein Anliegen) ist, das Optimierungsprozessen nicht zum Opfer fallen soll.
Mein wichtigster Tipp also: Behalte diese Tatsache zwar im Hinterkopf, damit du nicht wahllos jede Kritik berücksichtigst und den Texte dadurch "zerkorrigierst", aber trage es nicht vor dir her, damit du die hilfreichen Kritiken nicht zu schnell ad acta legst.
 
Zuletzt bearbeitet:

Blue Sky

Mitglied
Wer nur unter seinem eigenen Ego begraben liegt, wird nicht einmal ansatzweise verstehen, womit hier die Herausforderung reizt.
Wer in Zweisamkeit an Gegenverkehr denkt, ist meines Erachtens generell als Falschfahrer unterwegs ... Ich sehe alle Sterne leuchten. Wortwahl hier und da hin oder her ...

LG
BS
 

Heinrich VII

Mitglied
Hallo aliceg,

Könnte ein Text gelingen, der hundertprozentig bei Jedem/Jeder unter allen Aspekten gut ankommt?
Es jedem recht zu machen, wird nicht gelingen, soll es auch nicht. Ich nehme mir von den Kritiken immer das, was mir brauchbar
erscheint. Hat mir schon in vielen Fällen weiter geholfen. Ist ja auch der eigentliche Grund, warum wir Texte hier einstellen.
Oder? ;)

Gruß, Heinrich
 

aliceg

Mitglied
Hi Blue Sky.
du liegst gefühlsmäßig ganz richtig, spürst, worauf es mir ankam:
Den inneren Augenblick der erotischen Magie erfassen ohne explizite Ausdrücke zu verwenden, und
ohne den wohlbekannten Ablauf zu zerreden.

Ich bedanke mich für deinen Sternenregen (auch bei Rainer).
lg aliceg
 
G

Gelöschtes Mitglied 24147

Gast
Köstlich, alicegs Frage
"Könnte ein Text gelingen, der hundertprozentig bei Jedem/Jeder unter allen Aspekten gut ankommt?"
Darauf gibt's nur die eine Antwort: Bei allen Gelegenheiten, wo mehr als eine(r) am Verkehr teilnehmen, gibt's mindestens zwei Sichten, und eine ist so gut oder so schlecht wie die andere. Wichtig ist nur, dass die Verkehrsregeln beachtet werden.

"Mut" braucht man heute für die ebenso oberflächliche wie einseitige Beschreibung profanen Geschlechtsverkehrs keineswegs - wir leben ja nicht mehr im Spätmittelalter Boccaccios, sondern in einer Neuzeit, wo von den 60er Jahren, beginnend bei der von einer Gesundheitsministerin Käthe Strobel und ihrer "Helga" bis hin zur heutigen, gähnend langweiligen Banalpornografie, alles schon millionenfach geschwurbelt wurde.

Das einzige, was auf diesem Feld wirklich immer noch interessant wäre und literarisch auch bleiben wird, ist die Auseinandersetzung mit dem significant other - die mehr oder weniger gekonnte Beschreibung gemeinsamer oder getrennter Sichten und Erlebnisse.

Einen Boulevard, auf dem man im offenen Cabrio, wie von selbst, unter dem Beifall der gesamten Anwohnerschaft anstandslos dahinglitte, können sich nur Kinder wünschen, die's über ein Dreiradl oder einen Tretroller noch nicht hinaus gebracht haben. Aber spätestens in der Volksschule, meist schon im Kindergarten, müssen sie lernen, dass es (mindestens) zweierlei Menschen und nicht nur zwei, sondern unendlich viele (An)sichten gibt.

Natürlich kann man bis zum Erbrechen erzählen und wiederholen, wie man sich selbst befriedigt oder befriedigt werden möchte - aber mal ehrlich: wen interessierte das? Das hat doch jede und jeder selbst unter seinem Rock oder in der eigenen Hose.

Wer als erotischer Literat brillieren und dabei allen "unter allen Aspekten" gefallen wollte, wird über das besagte Dreiradl nicht hinauskommen; er wird nie im Freien bis zu einer nächsten Straßenkreuzung fahren, sondern in seinem Hinterhof einsam um seine dort aufgehängte Bettwäsch' kreisen.

Aus diesem Kreisverkehr könntest Du du nur dann herauskommen, lieber aliceg, wenn Du significant others nach dem Weg fragst - nicht hier drinnen, natürlich, sondern draußen. Mitten im Lande!

Sehr heiter

anschi
 

Heinrich VII

Mitglied
Hallo Anschi,

"Mut" braucht man heute für die ebenso oberflächliche wie einseitige Beschreibung profanen Geschlechtsverkehrs keineswegs - wir leben ja nicht mehr im Spätmittelalter Boccaccios, sondern in einer Neuzeit, wo von den 60er Jahren, beginnend bei der von einer Gesundheitsministerin Käthe Strobel und ihrer "Helga" bis hin zur heutigen, gähnend langweiligen Banalpornografie, alles schon millionenfach geschwurbelt wurde.
Wir haben Sex zu einer abgefuckten Sensation gemacht, da gebe ich dir recht. Aber einen natürlichen Umgang damit, haben wir bis dato immer noch nicht gelernt. 21. Jahrhundert hin oder her. Von daher finde ich es schon mutig, wenn man sich zu seinen ganz speziellen Gefühlen bekennt.

Gruß, Heinrich
 
G

Gelöschtes Mitglied 24147

Gast
Wen, lieber Heinrich, meinst Du mit "wir"?

Sex ist weder "abgefuckt" noch eine "Sensation", sondern per se etwas immer schon banales, das auch die Affen, die Meerschweinchen und die Pelagischen Kopffüßler seit jeher miteinander treiben.

Falls jemand noch keinen natürlichen Umgang mit Sex (und den "speziellen Gefühlen" währenddessen) gehabt haben sollte, sei ihm dringend geraten, sich einen signifcant other zu suchen und mit Üben zu beginnen.

Sonst wird's garantiert nichts mit der Planstelle im literarischen Orchester - Nobel- und Pulitzer Preise gewinnt man nicht im Vorbeigehen!

Heiter und vergnügt

anschi
 

Heinrich VII

Mitglied
Hallo anschi,

Wen, lieber Heinrich, meinst Du mit "wir"?
Die Gesellschaft allgemein -

Sex ist weder "abgefuckt" noch eine "Sensation", sondern per se etwas immer schon banales, das auch die Affen, die Meerschweinchen und die Pelagischen Kopffüßler seit jeher miteinander treiben.
Das habe ich auch nicht behauptet. Ich habe geschrieben, dass Sex zu einer Sensation gemacht wurde. Und dass die Vielzahl und ständige Verfügbarkeit die Menschen eher abstumpft als sie zu beflügeln.

Falls jemand noch keinen natürlichen Umgang mit Sex (und den "speziellen Gefühlen" währenddessen) gehabt haben sollte, sei ihm dringend geraten, sich einen signifcant other zu suchen und mit Üben zu beginnen.
Das ist nicht das Problem - es ist die Einstellung die man dazu hat. Und die ist tendeziell eher (durch die vorherrschenden Auffassungen davon)
negativ beeinflusst.

Gruß, Heinrich
 



 
Oben Unten