Hallo poetix
Dass dich das Gedicht angesprochen hat freut mich sehr und deine Einschätzung dass es glaubwürdig und darüber hinaus auch noch eindrucksvoll sei - empfinde ich als bestärkend. DANKE
"der Brückenschlag von der Wärme des Mutterleibes zur brennenden Scham"
nach dem warmen Mutterleib ist da zunächst die Kälte
dann kann - muss aber nicht, der Mensch die wohlige Geborgenheit erfahren.
Ebenso lernt er wofür er sich schämen soll, denn Gemeinschaften
erfindenRegeln, gegen die Kinder natürlich verstoßen. Das kann schon im Kleinkindalter zu einem Verhalten führen, das negative Aufmerksamkeit sucht. Du kannst dir sicher Szenarien ausdenken, wohin solch eine Entwicklung dann im Erwachsenenalter führen kann.
Hallo Architheutis
"Ich finds arg tautologisch"
hm, möglicherweise, ist aber das notwendige Gegenstück zur kalten Welt, die zusammen das Feld abstecken, in dem alles weitere eingeordnet wird.
Rasant oder nicht, in dem Moment in dem ein Mensch entschlüpft, hat er die geborgene Wärme verloren, die er auf andere Weise wieder herzustellen sucht.
DAS ist das Thema dieses Gedichts
innere Raserei kommt, wenn sie denn kommt, später.
Aus deiner Kritik entnehme ich aber, dass du die verschieden aufgezählten Punkte als den Lebensweg eines (singular) Menschen aufgefasst hast.
Da habe ich mich unklar ausgedrückt, obwohl ich ziemlich lange daran gefeilt habe, möglichst präzise, große Interpretationsbreite am Thema entlang zu ermöglichen. Damit habe ich aber nicht gerechnet, dass es als 1 Lebensweg gelesen würde.
Darum werde ich ändern in:
Der Mensch geboren aus dem warmen Mutterleib
damit sollte das Prinzipielle deutlicher werden.
"müsste ich denken, Autorin und Kommentatorin seien hier identisch.
Der Wunsch war hier wohl Vater des Gedankens."
Genetik kann manches, aber nicht alles erklären
Hab Dank fürs Lesen, die für mich wichtige Rückmeldung und auch die Bewertung.
Liebe Thylda
prinzipiell hast du mit deiner Interpretation recht, würde sie aber nicht so eng gefasst sehen.
Speziell das Verbrennen und die Asche, das würde ich nicht ganz so devastating sehen (kann natürlich - muss aber nicht) denn Menschen haben eine erstaunliche Erholungs und Wandlungsfähigkeit.
Hallo Cellist
"diesen Eindruck habe ich auch hier wie häufig bei Label/Thylda-Texten. Nur weiß ich es im Gegensatz zu dir nicht besser und zweifle daher umso mehr."
Falls es dir hilft, wende dich doch an die LL-Leitung und lass dir Thyldas und meinen Zugriffspunkt ins Netz nennen (ca 2000 km Differenz)ich habe nichts dagegen.
"wie ein Leitfaden, z.B. für ein Theaterstück Lyrik ist es in meinen Augen nicht"
schade, aber falls du das Theaterstück menschliche Bedürfnisse meinst, hast du recht.
Es hat mich gefreut dass du dich mit diesem Text auseinandergesetzt und dir die Zeit für eine Rückmeldung genommen hast.
Hallo Ralf
vielen herzlichen Dank, dass du mir deine Empfindungen und Gedanken zu diesem Gedicht mitgeteilt hast.
Unbehagen - ich will jetzt nicht behaupten, dass ich Unbehagen auslösen wollte, aber - ich dachte schon, dass manche der Implikationen - falls sich jemand in dem einen oder anderen Punkt wiederfindet - ein ungewohnter Blickwinkel eröffnen könnte.
Du hast zweifellos recht, dass sich da ein gewitterschweres Panorama eröffnen kann, schließlich behandelt das Gedicht nichts weniger als ein Grundbedürfnis des Menschen
http://de.wikipedia.org/wiki/Grundbedürfnis
Wie ich schon weiter oben angeführt habe hatte ich nicht
den Lebensweg sondern Lebenswege vor Augen.
Das
Der Mensch geboren aus dem warmen Mutterleib
in diese kalte Welt
sucht ewig Wärme
die Hölle ist kalt
wäre auf die ersten beiden Blicke sicher nicht überlebensgroß, aber glaubst du all die anderen Gedanken die ich dazu gefunden habe (und das ist nur die verdichtete konzentrierte Form) erschlössen sich aus der Miniatur?
Vielleicht will das gar keiner hören?
Oder fehlt das Gegengewicht, die Beschreibung der kalten Hölle, denn aufgezählt sind nur die warmen, heißen, hitzigen.
Die Kälte ließ ich weg, wegen der Gefahr der Überlänge und auch, weil jeder mit einem mutigem Blick nach innen, ein Stückchen dieser kalten Hölle/Angst erspähen kann.
Hallo AllAN GAP
Deine sehr willkommene Rückmeldung finde ich nun meinerseits sehr interessant.
"deutlich genug geschrieben"
mein englisches Sprachempfinden sagt mir da - alles mit dem Knüppel niedergemacht - und das deutsche meldet dagegen - ist ausreichend - davon erhole ich mich jetzt erst mal
"Fast so als wäre es von einer anderen Spezies über den Menschen und seinen Ehrgeiz geschrieben"
Das fasse ich nahezu als Kompliment auf, denn das bedeutet, dass mein lebenslanges Bemühen Dinge sachlich und unbeeinflusst von eigenen Wehwehchen zu betrachten und analysieren, endlich Früchte trägt.
vielen Dank auch für deine freundliche Bewertung.
Euch allen herzliche(warme) Grüße
Label