Walther
Mitglied
Sonettkranz Hühnerleiter
I
Und es begann am frühen Sonntagmorgen,
Da nahm ich’s auf mit dieser blöden Welt.
Ich hatte nichts. Und nur ein Sack voll Geld
Beendet alles Elend und die Sorgen.
Vom Geld, da hatte ich mir was bestellt:
Was man nicht hat, das kann man einfach borgen.
Auch vom Kredithai kann man sich’s besorgen,
Wenn man es mit den großen Zinsen hält,
Die der bezahlt, der keine andre Chance hat.
Die Welt, sie dreht sich auch noch weiter,
Wenn Armut Augen leer macht, trüb und matt.
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter:
Beschissen, alt, voll Tücken, dazu glatt:
Die Sonne scheint, drum nehme ich es heiter.
II
Die Sonne scheint, drum nehme ich es heiter.
Was soll man denn an meiner Stelle tun!
Die Rübe unterm Arm, was mach ich nun?
Versager bin ich und kein Herrenreiter.
Wär ich ein solcher, könnt ich locker ruhn.
Ich wär kein Opfer, sondern Wegbereiter:
Wer handelt, der ist vorne und gescheiter.
Am besten geht sich’s in den großen Schuhn,
Am besten gehen sich die großen Schritte.
Die Vorsicht, das Getrippel, fällt zurück.
Verstecken kann man gut sich in der Mitte.
Im Grau verschwimmt Zufriedenheit zu Glück.
Wer hinten ist, bekommt die meisten Tritte,
Erhält von allem stets das schlechte Stück.
III
Erhält von allem stets das schlechte Stück,
Wer dauernd hofft, es könnte Bessres kommen?
Am Horizont glänzt das verschwommen,
Was gerne ich ganz weit zur Seite rück:
Es ist die Furcht. Sie macht beklommen.
Sie macht, dass ich mich schnell verdrück,
Anstatt dass ich zum Kampf die Waffe zück,
Geb ich das her, das andere genommen
Und sich gesichert hätten. Mut gewinnt,
Wer nachgibt, hat zumeist nicht viel zu lachen!
Es wird jetzt Zeit, dass man damit beginnt,
Den Sprung zu wagen in das Maul des Drachen.
Bevor das letzte Blut zu Schorf gerinnt:
Ich lasse mich nicht mehr zum Opfer machen.
IV
Ich lasse mich nicht mehr zum Opfer machen,
Das hab ich mir zum höchsten Ziel gesetzt.
Das Leben hat mich häufig tief verletzt.
Wir sitzen doch in einem kleinen Nachen.
Gemeinsam kommt man weiter. Wer immer hetzt,
Wird einmal scheitern, gegen Wände krachen.
Das Vorwärtstreben wird von selbst verflachen,
Die Kraft, allein zu kämpfen, überschätzt.
Und wenn die Winde heftig uns umwehen,
Ist der Zusammenhalt doch das, was zählt.
Wer kann schon in die ferne Zukunft sehen?
Die Solidarität ist, was uns fehlt:
In Stürmen können Starke nur bestehen
Und die, die die Gemeinsamkeit beseelt!
V
Und die, die die Gemeinsamkeit beseelt,
Nur denen steht die zweite Luft zur Seite,
Die Freundschaft und Vertrauen erst befreite,
Weil Hass und Neid den Egomanen quält.
Wenn ich mit Dir gemeinsam vorwärts schreite,
Dann fühl ich mich wie jung und frisch gestählt.
Ich habe Dir von meiner Angst erzählt,
Und wie sie geht, just, wenn ich Dich begleite,
Wie sich ein Weg mir öffnet, eine Tür,
Durch die Sonne scheint und nachts die Sterne.
Und selbst kann ich am Wenigsten dafür.
Die Hoffnung zeigt sich in der weiten Ferne,
Und wenn ich jetzt Dein Herz ganz leis berühr,
Dann spüre ich, Du hilfst mir oft und gerne.
VI
Dann spüre ich, Du hilfst mir oft und gerne:
Das gibt mir Stärke und die Kraft zurück.
Die Unterstützung ist ein großes Glück.
Sie ist ein fester Pfeiler, und ich lerne,
Wie Doppeltes zusammenfügt zum Stück,
Zum Ganzen sich. Es sind die edlen Kerne
Der Frucht, die ich mit Dir zuerst entferne,
Damit ich sie dann in die gute Erde drück,
Als Samen für die gute Tat: Bewahrung
Und Sicherheit in einer harten Zeit.
Die Liebe ist vielmehr als Offenbarung,
Sie ist ein Schutz, Bedeckung, schönes Kleid,
Sie ist die letztlich rettende Erfahrung:
Gemeinsam kämpfen heißt: Wir sind zu zweit.
VII
Gemeinsam kämpfen heißt: Wir sind zu zweit,
Und um uns wollen wir noch mehr vereinen.
Das Leben will uns zwar als Berg erscheinen;
Zu der Besteigung aber sind wir jetzt bereit.
Es wäre völlig falsch, verfrüht zu meinen,
Wer jetzt sich wehrte, dem tät es später leid.
Am schlimmsten ist doch die Zerstrittenheit,
Ist Hoffnungslosigkeit und das Verneinen
Der Chance auf Gewinnen und den Sieg.
Denn, wen Gemeinsamkeit und Mut verbinden.
Wer sich nicht in Überheblichkeit verstieg,
Der kann auch tiefe Täler überwinden:
Wenn ich nach kalten Nächten bei Dir lieg,
Kann ich noch Kraft und Ausweg mit Dir finden!
VIII
Kann ich noch Kraft und Ausweg mit Dir finden,
Wenn uns die schlimmste Not unendlich scheint,
Wenn sich der Teufel mit dem Feind vereint
Und auch die Sehenden vor Angst erblinden?
Wer einmal sich allein, verlassen meint,
Der will versinken und sofort verschwinden,
Will Zeit und auch sein bisschen Gnade schinden.
Es ist ein Held, der sich nicht selbst verneint,
Wenn ihm die Messer in die Kehle schneiden
Und er durch Leugnen von der Schippe springt.
Es kann die Mutigste nicht ewig leiden,
Wenn ihn die Todesangst zu Boden zwingt.
Es ist der Heldenhafte zu beneiden,
Der selbst im Angesicht des Sterbens singt.
IX
Der selbst im Angesicht des Sterbens singt,
Ist Souverän des eignen Überlebens.
Es ruft sich leicht: Und alles ist vergebens!
Verzweiflung ist etwas, das wenig bringt.
Und es bedarf des kleinen Überhebens,
Wenn man die Starken auf die Knie zwingt.
Nur wer sich auf die wilden Tiger schwingt,
Erkennt die Möglichkeit des Widerstrebens,
Ergreift sein Glück, gewinnt im Widerstand.
Wir wollen handeln, wollen vorne stehen.
Ich nehme Dich an Deiner lieben Hand,
Mit Dir den schweren Weg bergan zu gehen.
Und ist das Ziel auch weit und unbekannt,
Ich kann den Sinn in Deinen Augen sehen.
X
Ich kann den Sinn in Deinen Augen sehen:
Denn nur im Du ist Hoffnung, Stärke, Halt.
Im Du bekommt die Zweisamkeit Gestalt.
Zusammen werden wir die Zeit bestehen.
Im Angriff liegt auf Wirkung und Gewalt,
Im Angesicht des Hasses hilft kein Flehen.
Wer Ehre hat, kann sich zur Seit’ nicht drehen,
Nur wenige sind unbarmherzig kalt,
Wenn Elend andre trifft in voller Breite.
Wer auf sich hält, der hilft dem andern auf.
Man tritt dem Leidenden nicht in die Seite
Und lässt dem Schicksal nicht den freien Lauf.
Sei sicher, dass ich Dir den Weg bereite.
Ich nähme meinen Tod dafür in Kauf.
XI
Ich nähme meinen Tod dafür in Kauf
Und opfern würd ich mich für das Gelingen.
Ich kreuzte mit dem Höllenfürst die Klingen
Und schlüg ihn ins Gesicht mit meinem Knauf.
Ich würde alle Drachen leicht bezwingen
Und würde an Dich denken, wenn ich rauf,
Und gäbe mich und alles andre drauf,
Ach, könnt ich mir Dein Herz damit erringen:
Du hältst mich für verrückt und ziemlich dumm!
Es nützt recht wenig, nicht danach zu greifen,
Denn Chancen stehen nicht so einfach rum.
Es ist gefährlich, zaudernd abzuschweifen.
Wer zögert, hat oft Pech und leidet stumm.
Wer hadert, der kann keine Festung schleifen.
XII
Wer hadert, der kann keine Festung schleifen.
Er ist verzweifelt und hat keine Kraft.
Und nur der Vorwärtsdrang, der Räume schafft,
Lässt Hoffnung langsam zur Gewissheit reifen.
Wer nicht mit sich im Reinen ist, erschlafft,
Wo Taten nötig wärn. Lass uns begreifen,
Dass Kluge sich nicht grad darauf versteifen,
Dass Zögern besser ist als Leidenschaft,
Sich aufzuraffen, wenn’s um alles geht.
Es lohnt, selbst dann noch etwas mehr zu wagen,
Wenn man vor einer Niederlage steht.
Wer wagt, der kann danach sich immer sagen:
Ich war dabei, ich habe nicht gefleht,
Ich hab mit Würde meinen Teil getragen.
XIII
Ich hab mit Würde meinen Teil getragen.
Wer keine Wahl hat, greift am besten an.
Und kämpfen ist es, dass ich wirklich kann.
Das braucht man mir nicht mehr als einmal sagen!
Wer weicht, der ist ein Feigling und kein Mann,
Nur Leisetreter schweigen still und klagen.
Und mich muss man nicht erst zum Jagen tragen:
Wo ist der Erste, und wer kommt danach dran?
Zum Aufbruch bläst das Horn, es rockt die Röhre,
Der Schlachtenlärm, er motiviert und treibt.
Und aus den Boxen jubeln die Tenöre.
Es ist so, wie’s Geschichtsbuch später schreibt:
Wer sich nicht wehrt, und wenn er auch verlöre,
Der ist’s, von dem am Ende gar nichts bleibt.
XIV
Der ist’s, von dem am Ende gar nichts bleibt,
Der sich verzieht, wenn andre sich bemühen.
Ihm wird Vergessen und Missachtung blühen.
Sein Teil wird ihm entrissen, einverleibt.
Beim Schmieden müssen wilde Funken sprühen.
Es ist der Feuergeist, der sich entleibt,
Der sich tief in die scharfe Klinge treibt:
Es müssen Kraft und Zorn drin weiterglühen.
Und ist das Schwert auch nur ein scharfes Bild:
Wir müssen Zeit für das Verstehen borgen.
Das Leben, es braucht Klinge und das Schild:
Ich möchte uns mit Schutz und Mut versorgen.
Die Sehnsucht haben wir noch nicht gestillt.
Und es beginnt am frühen Sonntagmorgen.
I
Und es begann am frühen Sonntagmorgen,
Da nahm ich’s auf mit dieser blöden Welt.
Ich hatte nichts. Und nur ein Sack voll Geld
Beendet alles Elend und die Sorgen.
Vom Geld, da hatte ich mir was bestellt:
Was man nicht hat, das kann man einfach borgen.
Auch vom Kredithai kann man sich’s besorgen,
Wenn man es mit den großen Zinsen hält,
Die der bezahlt, der keine andre Chance hat.
Die Welt, sie dreht sich auch noch weiter,
Wenn Armut Augen leer macht, trüb und matt.
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter:
Beschissen, alt, voll Tücken, dazu glatt:
Die Sonne scheint, drum nehme ich es heiter.
II
Die Sonne scheint, drum nehme ich es heiter.
Was soll man denn an meiner Stelle tun!
Die Rübe unterm Arm, was mach ich nun?
Versager bin ich und kein Herrenreiter.
Wär ich ein solcher, könnt ich locker ruhn.
Ich wär kein Opfer, sondern Wegbereiter:
Wer handelt, der ist vorne und gescheiter.
Am besten geht sich’s in den großen Schuhn,
Am besten gehen sich die großen Schritte.
Die Vorsicht, das Getrippel, fällt zurück.
Verstecken kann man gut sich in der Mitte.
Im Grau verschwimmt Zufriedenheit zu Glück.
Wer hinten ist, bekommt die meisten Tritte,
Erhält von allem stets das schlechte Stück.
III
Erhält von allem stets das schlechte Stück,
Wer dauernd hofft, es könnte Bessres kommen?
Am Horizont glänzt das verschwommen,
Was gerne ich ganz weit zur Seite rück:
Es ist die Furcht. Sie macht beklommen.
Sie macht, dass ich mich schnell verdrück,
Anstatt dass ich zum Kampf die Waffe zück,
Geb ich das her, das andere genommen
Und sich gesichert hätten. Mut gewinnt,
Wer nachgibt, hat zumeist nicht viel zu lachen!
Es wird jetzt Zeit, dass man damit beginnt,
Den Sprung zu wagen in das Maul des Drachen.
Bevor das letzte Blut zu Schorf gerinnt:
Ich lasse mich nicht mehr zum Opfer machen.
IV
Ich lasse mich nicht mehr zum Opfer machen,
Das hab ich mir zum höchsten Ziel gesetzt.
Das Leben hat mich häufig tief verletzt.
Wir sitzen doch in einem kleinen Nachen.
Gemeinsam kommt man weiter. Wer immer hetzt,
Wird einmal scheitern, gegen Wände krachen.
Das Vorwärtstreben wird von selbst verflachen,
Die Kraft, allein zu kämpfen, überschätzt.
Und wenn die Winde heftig uns umwehen,
Ist der Zusammenhalt doch das, was zählt.
Wer kann schon in die ferne Zukunft sehen?
Die Solidarität ist, was uns fehlt:
In Stürmen können Starke nur bestehen
Und die, die die Gemeinsamkeit beseelt!
V
Und die, die die Gemeinsamkeit beseelt,
Nur denen steht die zweite Luft zur Seite,
Die Freundschaft und Vertrauen erst befreite,
Weil Hass und Neid den Egomanen quält.
Wenn ich mit Dir gemeinsam vorwärts schreite,
Dann fühl ich mich wie jung und frisch gestählt.
Ich habe Dir von meiner Angst erzählt,
Und wie sie geht, just, wenn ich Dich begleite,
Wie sich ein Weg mir öffnet, eine Tür,
Durch die Sonne scheint und nachts die Sterne.
Und selbst kann ich am Wenigsten dafür.
Die Hoffnung zeigt sich in der weiten Ferne,
Und wenn ich jetzt Dein Herz ganz leis berühr,
Dann spüre ich, Du hilfst mir oft und gerne.
VI
Dann spüre ich, Du hilfst mir oft und gerne:
Das gibt mir Stärke und die Kraft zurück.
Die Unterstützung ist ein großes Glück.
Sie ist ein fester Pfeiler, und ich lerne,
Wie Doppeltes zusammenfügt zum Stück,
Zum Ganzen sich. Es sind die edlen Kerne
Der Frucht, die ich mit Dir zuerst entferne,
Damit ich sie dann in die gute Erde drück,
Als Samen für die gute Tat: Bewahrung
Und Sicherheit in einer harten Zeit.
Die Liebe ist vielmehr als Offenbarung,
Sie ist ein Schutz, Bedeckung, schönes Kleid,
Sie ist die letztlich rettende Erfahrung:
Gemeinsam kämpfen heißt: Wir sind zu zweit.
VII
Gemeinsam kämpfen heißt: Wir sind zu zweit,
Und um uns wollen wir noch mehr vereinen.
Das Leben will uns zwar als Berg erscheinen;
Zu der Besteigung aber sind wir jetzt bereit.
Es wäre völlig falsch, verfrüht zu meinen,
Wer jetzt sich wehrte, dem tät es später leid.
Am schlimmsten ist doch die Zerstrittenheit,
Ist Hoffnungslosigkeit und das Verneinen
Der Chance auf Gewinnen und den Sieg.
Denn, wen Gemeinsamkeit und Mut verbinden.
Wer sich nicht in Überheblichkeit verstieg,
Der kann auch tiefe Täler überwinden:
Wenn ich nach kalten Nächten bei Dir lieg,
Kann ich noch Kraft und Ausweg mit Dir finden!
VIII
Kann ich noch Kraft und Ausweg mit Dir finden,
Wenn uns die schlimmste Not unendlich scheint,
Wenn sich der Teufel mit dem Feind vereint
Und auch die Sehenden vor Angst erblinden?
Wer einmal sich allein, verlassen meint,
Der will versinken und sofort verschwinden,
Will Zeit und auch sein bisschen Gnade schinden.
Es ist ein Held, der sich nicht selbst verneint,
Wenn ihm die Messer in die Kehle schneiden
Und er durch Leugnen von der Schippe springt.
Es kann die Mutigste nicht ewig leiden,
Wenn ihn die Todesangst zu Boden zwingt.
Es ist der Heldenhafte zu beneiden,
Der selbst im Angesicht des Sterbens singt.
IX
Der selbst im Angesicht des Sterbens singt,
Ist Souverän des eignen Überlebens.
Es ruft sich leicht: Und alles ist vergebens!
Verzweiflung ist etwas, das wenig bringt.
Und es bedarf des kleinen Überhebens,
Wenn man die Starken auf die Knie zwingt.
Nur wer sich auf die wilden Tiger schwingt,
Erkennt die Möglichkeit des Widerstrebens,
Ergreift sein Glück, gewinnt im Widerstand.
Wir wollen handeln, wollen vorne stehen.
Ich nehme Dich an Deiner lieben Hand,
Mit Dir den schweren Weg bergan zu gehen.
Und ist das Ziel auch weit und unbekannt,
Ich kann den Sinn in Deinen Augen sehen.
X
Ich kann den Sinn in Deinen Augen sehen:
Denn nur im Du ist Hoffnung, Stärke, Halt.
Im Du bekommt die Zweisamkeit Gestalt.
Zusammen werden wir die Zeit bestehen.
Im Angriff liegt auf Wirkung und Gewalt,
Im Angesicht des Hasses hilft kein Flehen.
Wer Ehre hat, kann sich zur Seit’ nicht drehen,
Nur wenige sind unbarmherzig kalt,
Wenn Elend andre trifft in voller Breite.
Wer auf sich hält, der hilft dem andern auf.
Man tritt dem Leidenden nicht in die Seite
Und lässt dem Schicksal nicht den freien Lauf.
Sei sicher, dass ich Dir den Weg bereite.
Ich nähme meinen Tod dafür in Kauf.
XI
Ich nähme meinen Tod dafür in Kauf
Und opfern würd ich mich für das Gelingen.
Ich kreuzte mit dem Höllenfürst die Klingen
Und schlüg ihn ins Gesicht mit meinem Knauf.
Ich würde alle Drachen leicht bezwingen
Und würde an Dich denken, wenn ich rauf,
Und gäbe mich und alles andre drauf,
Ach, könnt ich mir Dein Herz damit erringen:
Du hältst mich für verrückt und ziemlich dumm!
Es nützt recht wenig, nicht danach zu greifen,
Denn Chancen stehen nicht so einfach rum.
Es ist gefährlich, zaudernd abzuschweifen.
Wer zögert, hat oft Pech und leidet stumm.
Wer hadert, der kann keine Festung schleifen.
XII
Wer hadert, der kann keine Festung schleifen.
Er ist verzweifelt und hat keine Kraft.
Und nur der Vorwärtsdrang, der Räume schafft,
Lässt Hoffnung langsam zur Gewissheit reifen.
Wer nicht mit sich im Reinen ist, erschlafft,
Wo Taten nötig wärn. Lass uns begreifen,
Dass Kluge sich nicht grad darauf versteifen,
Dass Zögern besser ist als Leidenschaft,
Sich aufzuraffen, wenn’s um alles geht.
Es lohnt, selbst dann noch etwas mehr zu wagen,
Wenn man vor einer Niederlage steht.
Wer wagt, der kann danach sich immer sagen:
Ich war dabei, ich habe nicht gefleht,
Ich hab mit Würde meinen Teil getragen.
XIII
Ich hab mit Würde meinen Teil getragen.
Wer keine Wahl hat, greift am besten an.
Und kämpfen ist es, dass ich wirklich kann.
Das braucht man mir nicht mehr als einmal sagen!
Wer weicht, der ist ein Feigling und kein Mann,
Nur Leisetreter schweigen still und klagen.
Und mich muss man nicht erst zum Jagen tragen:
Wo ist der Erste, und wer kommt danach dran?
Zum Aufbruch bläst das Horn, es rockt die Röhre,
Der Schlachtenlärm, er motiviert und treibt.
Und aus den Boxen jubeln die Tenöre.
Es ist so, wie’s Geschichtsbuch später schreibt:
Wer sich nicht wehrt, und wenn er auch verlöre,
Der ist’s, von dem am Ende gar nichts bleibt.
XIV
Der ist’s, von dem am Ende gar nichts bleibt,
Der sich verzieht, wenn andre sich bemühen.
Ihm wird Vergessen und Missachtung blühen.
Sein Teil wird ihm entrissen, einverleibt.
Beim Schmieden müssen wilde Funken sprühen.
Es ist der Feuergeist, der sich entleibt,
Der sich tief in die scharfe Klinge treibt:
Es müssen Kraft und Zorn drin weiterglühen.
Und ist das Schwert auch nur ein scharfes Bild:
Wir müssen Zeit für das Verstehen borgen.
Das Leben, es braucht Klinge und das Schild:
Ich möchte uns mit Schutz und Mut versorgen.
Die Sehnsucht haben wir noch nicht gestillt.
Und es beginnt am frühen Sonntagmorgen.