Fredy Daxboeck
Mitglied
Unter einer rußschwarzen Decke leuchtete gleißend ein sternenbedeckter Himmel. Ein beinahe vollendeter Vollmond legte verschwenderisch sein silberhelles Licht über die Stadt. Die Luft war klirrend kalt, die Strassen von Laternen und Leuchtreklamen hell erleuchtet und die Schritte knirschten im gefrorenen Schnee. "Hoffentlich springt mein Wagen an." seufzte Susan und zog frierend die Schultern hoch, aber Kyle winkte zuversichtlich ab. "Kein Problem, ich warte so lange und fahr dich wenn nötig nach Hause."
"Das ist lieb", Susan warf schnell einen verschwörerischen Blick auf den großgewachsenen Jungen, der neben ihr aus dem Lokal trat, die Hände in den Jackentaschen vergraben. Auf seinem Gesicht lag ein kleines Lächeln. Er war ein gutaussehender Kerl mit breiten Schultern und offenen freundlichen grünen Augen. Er trug sein langes kastanienbrauenes Haar offen. Sie hatte den ganzen Abend versucht, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, aber Kyle hatte die vorsichtig kecken Blicke, die sie ihm schenkte, entweder ignoriert oder gar nicht bemerkt. Jedenfalls wirkte er genauso interessiert an ihr wie sonst auch. Beinahe gar nicht. Er lächelte ihr gelegentlich zu, sah ihr einmal auch tief in die Augen, ließ sich aber nicht von ihr fesseln. Jedenfalls hatte sie nicht diesen Eindruck. Kyle war vor ungefähr einem halben Jahr zu ihrer Clique gestoßen und mochte sie sicherlich, aber mehr war da bis jetzt nicht drin. Susan hingegen fand ihn ausgesprochen anziehend und hätte gegen ein kleines Abenteuer absolut nichts einzuwenden gehabt.
"Mein Wagen steht da vorne gleich um die Ecke." Sie machte ein paar kleine hastige Schritte, um vor Kyle zu kommen. Nach der angenehmen Wärme in Meggys Restaurant fror sie die paar Schritte bis zu ihrem Wagen entsetzlich. Kyle schien die Kälte entweder nicht zu spüren, oder gar zu genießen. Er wirkte locker und entspannt wie immer.
Mit klammen Fingern suchte Susan in ihrer Handtasche nach den Autoschlüsseln, als ihr Wagen endlich in Sicht kam. Er ignoriert mich nicht einmal, dachte sie bekümmert. Er findet mich einfach nicht attraktiv genug. Sie seufzte und hoffte, dass sie ein wenig hilflos klang.
Kyle ging weiter und sah wie beiläufig in ein grell dekoriertes Schaufenster. Seine Augen streiften sie dabei, aber er machte keinerlei Andeutungen oder wenigstens eine nette Bemerkung. Ich werde ihn fragen müssen, dachte Susan. Fieberhaft überlegte sie nach einer Ausrede oder einer Möglichkeit ein Gespräch zu beginnen, das sie in die richtige Richtung lenken konnte, und fummelte nervös mit dem Schlüssel herum, bis sie ihn endlich fallen ließ.
"Hoppla!" Kyle bewegte sich unheimlich schnell. Er hob ihr den Schlüssel auf, bevor sie auch nur daran denken konnte sich zu bücken, und lächelte sie an. Ein Lächeln, das Susans Blut zum Wallen brachte. "Meine Finger sind so kalt." hauchte sie. Ihre Lippen zitterten vor Nervosität. Über ihr Gesicht huschte eine zarte Röte. Sie spürte wie sich in ihrem Bauch eine angenehm, prickelnde Wärme ausbreitete. Ich hab´ Schmetterlinge im Bauch, stellte sie nervös fest und stieg in den Wagen, als ihr die rettende Idee kam. Sie ließ die Tür offen und schickte ein, wie sie hoffte, zuversichtliches Lächeln zu Kyle, der abwartend daneben stehen blieb. Dann startete sie, den Fuß fest auf das Gaspedal gedrückt. Ihr Puls flatterte und klopfte an ihrem Hals.
Lass mich bloß jetzt nicht im Stich, mein Freund. Susan ließ den Starter drehen, lächelte Kyle heftig an, drückte den Fuß noch eine Nuance fester auf das Gaspedal - mit Vollgas ließ ihr Wagen sich nicht einmal an einem schönen heißen Sommertag starten - und dachte: Liebste Karre, wenn du jetzt anspringst, kommst du morgen in die Schrottpresse.
Wieder und wieder drückte sie den Anlasser. Nichts. Der Motor drehte leer durch, er hustete nicht einmal verlegen, was er sonst auch manchmal tat.
"Wie ich befürchtet hatte. Das macht er in letzter Zeit öfters." Susans Stimme klang ein wenig verzweifelt; sie befürchtete, dass sich Kyle womöglich selbst hinter das Steuer setzen könnte, und ihn womöglich auch noch zum Laufen brachte.
"Gut dass Du die Macken deines Wagens so gut kennst", grinste der aber fröhlich. "Komm, ich bringe dich nach Hause. Heute wird das nichts mehr."
"Ich werde ihn morgen abschleppen lassen." Liebevoll tätschelte Susan ihren Wagen, als sie Kyle folgte und flüsterte. "Vielen Dank für deine Hilfe."
Frierend schmiegte Susan sich Minuten später in den mit einem dicken Fell ausgelegten Sitz von Kyles Wagen. Ihr Herz saß irgendwo in ihren Kniekehlen und klopfte aufgeregt. Sie warf ihm einen schnellen Blick zu. Aufmunternd! Komm sag mir etwas Nettes, schien dieser Blick zu sagen. Aber der starrte nur geradeaus und wandte seine Augen nicht von der Strasse ab.
Eine halbe Stunde später dirigierte Susan Kyle auf einen kleinen Parkplatz, der für ihren Wagen reserviert war. Auf der Fahrt hierher war kein einziges Wort gefallen. Jeder war still seinen Gedanken gefolgt. Zuerst wollte sie munter drauflos plappern. Aber dann begnügte sie sich damit, Kyle einfach nur zu betrachten. Seinen Gesichtskonturen mit den Augen zu folgen. Ihn mit Blicken zärtlich zu streicheln. Vielleicht bemerkte er so ihre wortlose Aufforderung und reagierte irgendwie darauf.
"Danke." Sie lächelte ihn an, musterte ihn kurz, und vertiefte ihr Lächeln.
"Ist schon okay." Kyle wirkte mit einem Mal unsicher. "Es war mir ein innerliches Blumen pflücken", sagte er. Seine Stimme kratzte verlegen. Sie lächelte über diese Metapher. Er erwiderte Susasns Lächeln, sah aber schnell wieder weg. Unsicher nestelte er am Autoradio herum, drehte an den Knöpfen und verstellte den Sender.
Susan wartete und lächelte wieder. Sie wusste jetzt, dass Kyle sie wieder nicht fragen würde, sie musste ihm noch einen kleinen Ruck geben, durfte ihn aber nicht drängen. Er sollte das Gefühl haben, den ersten Schritt zu machen. Warum stellten sich so große, liebe intelligente Jungs in dieser Sache manchmal ungeschickter an als kleine dumme Jungs. Susan wandte den Blick ab und sah hinter ihm vorbei. Dann beugte sie sich vorsichtig zu ihm und küsste ihn sachte auf die Wange.
"Danke für das nach Hause bringen." flüsterte sie, sah ihm tief in die Augen und lächelte. In ihren Augen blitzte ein Funke auf, der über ihr Gesicht zu tanzen schien und es aufhellte wie ein heller Sonnenstrahl der sich durch düstere Gewitterwolken stielt.
"Darf, darf ich noch mitkommen ... auf einen Drink, oder so ... zu dir." stotterte Kyle verlegen. Seine Worte kamen fast ein wenig zu schnell und seine Augen hingen verlegen an ihren Lippen.
Susan strahlte. "Hmmh. Ich würde mich freuen."
Als sie wenig später der kleine, enge Lift nach oben trug, standen sie einander gegenüber, ließen zu, dass ihre hungrigen Blicke sich gegenseitig über ihre Körper tasteten, und wagten doch nicht, sich anzusehen. Mit einem kräftigen Ruck stoppte der Aufzug, aber Susan und Kyle standen da und hatten endlich den Blick in ihre Augen gefunden. Und so sahen sie sich an. Lange. Sehr lange.
Später, als Kyle ihr gegenüber auf dem ausladenden Sofa kniete, ihre Kleidung lag längst verstreut im Zimmer, und sie endlich mit seinen Fingern berührte, zögernd erkundete, ihren Körper erforschte und sie mit den Lippen an den geheimsten Stellen streichelte, schwamm sie in einem Meer von Gefühlen, die sie in dieser Intensität noch niemals kennengelernt hatte. Sie klammerte sich an ihn, reckte und streckte sich und aus ihrer Kehle drangen gurrende Laute. Verzückt und beklemmend zugleich, während sie die tiefe Gewissheit verspürte, in ihren Empfindungen zu ertrinken.
"Ich liebe dich! Ich liebe dich! Oh Gott, ich liebe dich!" Die Worte drängten an ihr Ohr, als Kyle endlich in sie eindrang, von ihr Besitz ergriff, und sich gleichzeitig ihr völlig ergab; hämmerten in ihrem Kopf, rauschten durch ihr Bewusstsein; und trotzdem hätte sie später nicht zu sagen vermocht, ob sie oder Kyle, oder überhaupt irgendwer, diese Worte ausgesprochen hatte, oder ob sie nur als materialisierte Gedanken mit Leuchtbuchstaben über ihren Köpfen in die dunkle Nacht gemeißelt waren.
Sie liebten sich mit einer ungestümen, impulsiven Leidenschaft, wie sie nur sehr lange gewünschte und unerfüllte Träume möglich machen, und lagen danach schwitzend, keuchend, aber über alle Maßen glücklich nebeneinander und lächelten. Das strahlende dumme Lächeln zweier schwer verliebter Menschen, die das erste Mal miteinander Sex gehabt hatten. Völlig losgelöst und im siebten Himmel schwebend.
Nach einer langen Weile, als sie wieder einigermaßen zu Atem gekommen waren, langte Susan zu Kyle, streichelte ihn mit ihren Fingern zärtlich über Brust und Bauch und seufzte glücklich. Über weite Zeit war nur ihr leichter Atem zu hören. Sie spürte wie Kyle immer wieder die Luft anhielt; und wie sehr er es genoss, von ihr gestreichelt zu werden.
Sie liebten sich an diesem Abend noch zweimal. Einmal sehr vorsichtig. Sanft, um sich gegenseitig zu erkunden, ihre geheimen und intimen Stellen zu erforschen und kennen zu lernen. Und das andere Mal wieder heftig und voller Leidenschaft, obwohl der größte Hunger an diesem Abend bereits gestillt war.
"Das ist lieb", Susan warf schnell einen verschwörerischen Blick auf den großgewachsenen Jungen, der neben ihr aus dem Lokal trat, die Hände in den Jackentaschen vergraben. Auf seinem Gesicht lag ein kleines Lächeln. Er war ein gutaussehender Kerl mit breiten Schultern und offenen freundlichen grünen Augen. Er trug sein langes kastanienbrauenes Haar offen. Sie hatte den ganzen Abend versucht, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, aber Kyle hatte die vorsichtig kecken Blicke, die sie ihm schenkte, entweder ignoriert oder gar nicht bemerkt. Jedenfalls wirkte er genauso interessiert an ihr wie sonst auch. Beinahe gar nicht. Er lächelte ihr gelegentlich zu, sah ihr einmal auch tief in die Augen, ließ sich aber nicht von ihr fesseln. Jedenfalls hatte sie nicht diesen Eindruck. Kyle war vor ungefähr einem halben Jahr zu ihrer Clique gestoßen und mochte sie sicherlich, aber mehr war da bis jetzt nicht drin. Susan hingegen fand ihn ausgesprochen anziehend und hätte gegen ein kleines Abenteuer absolut nichts einzuwenden gehabt.
"Mein Wagen steht da vorne gleich um die Ecke." Sie machte ein paar kleine hastige Schritte, um vor Kyle zu kommen. Nach der angenehmen Wärme in Meggys Restaurant fror sie die paar Schritte bis zu ihrem Wagen entsetzlich. Kyle schien die Kälte entweder nicht zu spüren, oder gar zu genießen. Er wirkte locker und entspannt wie immer.
Mit klammen Fingern suchte Susan in ihrer Handtasche nach den Autoschlüsseln, als ihr Wagen endlich in Sicht kam. Er ignoriert mich nicht einmal, dachte sie bekümmert. Er findet mich einfach nicht attraktiv genug. Sie seufzte und hoffte, dass sie ein wenig hilflos klang.
Kyle ging weiter und sah wie beiläufig in ein grell dekoriertes Schaufenster. Seine Augen streiften sie dabei, aber er machte keinerlei Andeutungen oder wenigstens eine nette Bemerkung. Ich werde ihn fragen müssen, dachte Susan. Fieberhaft überlegte sie nach einer Ausrede oder einer Möglichkeit ein Gespräch zu beginnen, das sie in die richtige Richtung lenken konnte, und fummelte nervös mit dem Schlüssel herum, bis sie ihn endlich fallen ließ.
"Hoppla!" Kyle bewegte sich unheimlich schnell. Er hob ihr den Schlüssel auf, bevor sie auch nur daran denken konnte sich zu bücken, und lächelte sie an. Ein Lächeln, das Susans Blut zum Wallen brachte. "Meine Finger sind so kalt." hauchte sie. Ihre Lippen zitterten vor Nervosität. Über ihr Gesicht huschte eine zarte Röte. Sie spürte wie sich in ihrem Bauch eine angenehm, prickelnde Wärme ausbreitete. Ich hab´ Schmetterlinge im Bauch, stellte sie nervös fest und stieg in den Wagen, als ihr die rettende Idee kam. Sie ließ die Tür offen und schickte ein, wie sie hoffte, zuversichtliches Lächeln zu Kyle, der abwartend daneben stehen blieb. Dann startete sie, den Fuß fest auf das Gaspedal gedrückt. Ihr Puls flatterte und klopfte an ihrem Hals.
Lass mich bloß jetzt nicht im Stich, mein Freund. Susan ließ den Starter drehen, lächelte Kyle heftig an, drückte den Fuß noch eine Nuance fester auf das Gaspedal - mit Vollgas ließ ihr Wagen sich nicht einmal an einem schönen heißen Sommertag starten - und dachte: Liebste Karre, wenn du jetzt anspringst, kommst du morgen in die Schrottpresse.
Wieder und wieder drückte sie den Anlasser. Nichts. Der Motor drehte leer durch, er hustete nicht einmal verlegen, was er sonst auch manchmal tat.
"Wie ich befürchtet hatte. Das macht er in letzter Zeit öfters." Susans Stimme klang ein wenig verzweifelt; sie befürchtete, dass sich Kyle womöglich selbst hinter das Steuer setzen könnte, und ihn womöglich auch noch zum Laufen brachte.
"Gut dass Du die Macken deines Wagens so gut kennst", grinste der aber fröhlich. "Komm, ich bringe dich nach Hause. Heute wird das nichts mehr."
"Ich werde ihn morgen abschleppen lassen." Liebevoll tätschelte Susan ihren Wagen, als sie Kyle folgte und flüsterte. "Vielen Dank für deine Hilfe."
Frierend schmiegte Susan sich Minuten später in den mit einem dicken Fell ausgelegten Sitz von Kyles Wagen. Ihr Herz saß irgendwo in ihren Kniekehlen und klopfte aufgeregt. Sie warf ihm einen schnellen Blick zu. Aufmunternd! Komm sag mir etwas Nettes, schien dieser Blick zu sagen. Aber der starrte nur geradeaus und wandte seine Augen nicht von der Strasse ab.
Eine halbe Stunde später dirigierte Susan Kyle auf einen kleinen Parkplatz, der für ihren Wagen reserviert war. Auf der Fahrt hierher war kein einziges Wort gefallen. Jeder war still seinen Gedanken gefolgt. Zuerst wollte sie munter drauflos plappern. Aber dann begnügte sie sich damit, Kyle einfach nur zu betrachten. Seinen Gesichtskonturen mit den Augen zu folgen. Ihn mit Blicken zärtlich zu streicheln. Vielleicht bemerkte er so ihre wortlose Aufforderung und reagierte irgendwie darauf.
"Danke." Sie lächelte ihn an, musterte ihn kurz, und vertiefte ihr Lächeln.
"Ist schon okay." Kyle wirkte mit einem Mal unsicher. "Es war mir ein innerliches Blumen pflücken", sagte er. Seine Stimme kratzte verlegen. Sie lächelte über diese Metapher. Er erwiderte Susasns Lächeln, sah aber schnell wieder weg. Unsicher nestelte er am Autoradio herum, drehte an den Knöpfen und verstellte den Sender.
Susan wartete und lächelte wieder. Sie wusste jetzt, dass Kyle sie wieder nicht fragen würde, sie musste ihm noch einen kleinen Ruck geben, durfte ihn aber nicht drängen. Er sollte das Gefühl haben, den ersten Schritt zu machen. Warum stellten sich so große, liebe intelligente Jungs in dieser Sache manchmal ungeschickter an als kleine dumme Jungs. Susan wandte den Blick ab und sah hinter ihm vorbei. Dann beugte sie sich vorsichtig zu ihm und küsste ihn sachte auf die Wange.
"Danke für das nach Hause bringen." flüsterte sie, sah ihm tief in die Augen und lächelte. In ihren Augen blitzte ein Funke auf, der über ihr Gesicht zu tanzen schien und es aufhellte wie ein heller Sonnenstrahl der sich durch düstere Gewitterwolken stielt.
"Darf, darf ich noch mitkommen ... auf einen Drink, oder so ... zu dir." stotterte Kyle verlegen. Seine Worte kamen fast ein wenig zu schnell und seine Augen hingen verlegen an ihren Lippen.
Susan strahlte. "Hmmh. Ich würde mich freuen."
Als sie wenig später der kleine, enge Lift nach oben trug, standen sie einander gegenüber, ließen zu, dass ihre hungrigen Blicke sich gegenseitig über ihre Körper tasteten, und wagten doch nicht, sich anzusehen. Mit einem kräftigen Ruck stoppte der Aufzug, aber Susan und Kyle standen da und hatten endlich den Blick in ihre Augen gefunden. Und so sahen sie sich an. Lange. Sehr lange.
Später, als Kyle ihr gegenüber auf dem ausladenden Sofa kniete, ihre Kleidung lag längst verstreut im Zimmer, und sie endlich mit seinen Fingern berührte, zögernd erkundete, ihren Körper erforschte und sie mit den Lippen an den geheimsten Stellen streichelte, schwamm sie in einem Meer von Gefühlen, die sie in dieser Intensität noch niemals kennengelernt hatte. Sie klammerte sich an ihn, reckte und streckte sich und aus ihrer Kehle drangen gurrende Laute. Verzückt und beklemmend zugleich, während sie die tiefe Gewissheit verspürte, in ihren Empfindungen zu ertrinken.
"Ich liebe dich! Ich liebe dich! Oh Gott, ich liebe dich!" Die Worte drängten an ihr Ohr, als Kyle endlich in sie eindrang, von ihr Besitz ergriff, und sich gleichzeitig ihr völlig ergab; hämmerten in ihrem Kopf, rauschten durch ihr Bewusstsein; und trotzdem hätte sie später nicht zu sagen vermocht, ob sie oder Kyle, oder überhaupt irgendwer, diese Worte ausgesprochen hatte, oder ob sie nur als materialisierte Gedanken mit Leuchtbuchstaben über ihren Köpfen in die dunkle Nacht gemeißelt waren.
Sie liebten sich mit einer ungestümen, impulsiven Leidenschaft, wie sie nur sehr lange gewünschte und unerfüllte Träume möglich machen, und lagen danach schwitzend, keuchend, aber über alle Maßen glücklich nebeneinander und lächelten. Das strahlende dumme Lächeln zweier schwer verliebter Menschen, die das erste Mal miteinander Sex gehabt hatten. Völlig losgelöst und im siebten Himmel schwebend.
Nach einer langen Weile, als sie wieder einigermaßen zu Atem gekommen waren, langte Susan zu Kyle, streichelte ihn mit ihren Fingern zärtlich über Brust und Bauch und seufzte glücklich. Über weite Zeit war nur ihr leichter Atem zu hören. Sie spürte wie Kyle immer wieder die Luft anhielt; und wie sehr er es genoss, von ihr gestreichelt zu werden.
Sie liebten sich an diesem Abend noch zweimal. Einmal sehr vorsichtig. Sanft, um sich gegenseitig zu erkunden, ihre geheimen und intimen Stellen zu erforschen und kennen zu lernen. Und das andere Mal wieder heftig und voller Leidenschaft, obwohl der größte Hunger an diesem Abend bereits gestillt war.