Ich war erst siebzehn

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ahorn

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Ich war erst siebzehn

Paul ist siebzehn, ein Nerd und alles anderer als der beste Freund seiner zwei Jahre älteren Schwester Melanie. Er hasst sie. Dennoch fährt er mit ihr, weil ihr Freund sich von ihr getrennt hat, an den Gardasee. Bereits bei der Ankunft kommt in ihm die Vorahnung auf, dass der Urlaub kein Zuckerschlecken für ihn wird. Allerdings wendet sich bald darauf das Blatt. Melanie lernt Leonardo, einen Enddreißiger und er den, wie ihn Melanie bezeichnet, süßen Paolo kennen.


Es ist aus

Meine Schwester Melanie war außer sich, als sie ins Wohnzimmer kam. „Er ist ein Arsch, ein Schwein.“
„Wer?“, fragte meine Mutter, während sie strickte.
„Josch!“
„Hat er dich mal wieder nicht für voll genommen?“
Ein Standardspruch meiner Mutter, wenn sich Melanie über ihren Freund beschwerte.
„Es ist aus!“
„Das wievielte Mal!?“
„Endgültig.“
„Am Gardasee werdet ihr euch wieder vertragen.“
„Mama, hörst du nicht zu? Er hat eine andere!“
Meine Mutter unterbrach das Stricken. „Das hat er dir gesagt?“
„Gesehen habe ich es. Ich komme in sein Zimmer, da liegt er auf dieser Valerie, seiner Mitbewohnerin.“
„Hubs“ brachte meine Mutter hervor. „Was ist mit euerem Sommerurlaub?“
„Probleme hast du, glaubst du, ich fahre mit ihm …“, sie zeigte einen Vogel.
„Aber die Reise ist bezahlt.“
„Mir egal.“
„Höre, bezahlt, ist bezahlt. Kannst du nicht die Clara mitnehmen?“
Ich liebte die Sachlichkeit meiner Mutter.
Melanie warf sich auf das Sofa, verschränkte die Arme. „Die fliegt mit ihrem Stecher nach Malle.“
„Melanie, der Paul hört zu!“
Paul war ich und ich saß vor dem Fernseher und quälte meinen Joystick.
„Meinst du, der Stinker weiß nicht, was ein Stecher ist?“
„Ein Typ, der eine Frau fickt“, warf ich in die Diskussion ein.
„Paul, wo hast du bloß diese Wörter her? Melanie, hast du ihm das beigebracht?“
„Mama, er ist siebzehn.“
„Trotzdem!“ Meine Mutter senkte den Kopf. „Kind, vor Schreck habe ich eine Masche verloren.“
Melanie stand auf und schrie: „Ihr könnt mich mal am Arsch lecken“, ehe sie das Wohnzimmer verließ.



Abgerockt und fertig

Ich schulterte meinen Rucksack, stieg aus dem Bus. Melanie stellte den pechschwarzen Koffer ab, zupfe an den Schulterriemen ihres rabenschwarzen Rucksacks und richtete ihren extrem kurzen tintenschwarzen Mini. Alles an ihr war schwarz: ihr Top, ihre Haare, Fingernägel, Lippen, gar Seele. Sie wetterte: „Stinker, ich fahre nie wieder mit dir Bus.“
„Wieso, wer von uns hat sich andauernd breitgemacht?“
„Wann hast du das letzte Mal geduscht? Ein Deo zu benutzen, wäre auch nicht schlecht. Wenn wir im Hotel sind, stecke ich dich gleich unter die Dusche.“
Auf ihre maßlos übertriebene Anspielung nicht eingehend, konterte ich mit einer Gegenfrage. „Wo müssen wir lang?“
„Wer von uns ist der Klugscheißer?“ Sie zog ihre Henkeltasche von der Schulter, öffnete sie, holte einen Zettel heraus, den sie mir reichte.
Die Wut im Zaum haltend, nahm ich ihn, zückte mein Smartphone und hämmerte die Adresse ein. Dann grinste ich. „Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es heute noch.“ Ich betrachtete ihre Sandaletten, deren Absatz, grinste. „Das ‚wir‘ streiche ich.“ Ihr Blick verriet mir es, sie hatte meine Spitze geschnallt.
„Hey, ich bin nicht zum Wandern am Gardasee, sondern zum Sonnen und Ausgehen. Also, wo geht es lang?“
Ich wies auf ein Haus, an dem ein ‚I‘ prangte. „Dorthin. Die werden uns sicher sagen, welcher Bus von Verona nach Lazise fährt.“
„Hä!“
„Wie gesagt, wir können auch die 30 Kilometer latschen.“ Ich zwinkerte, trat an sie heran, bis beinahe unsere Nasen sich berührten. Ihre Brüste verhinderten die Kollision. Sie sah zu mir hinab, spielte damit ihre drei Zentimeter, die sie länger war aus, und ich hinauf und spie: „Ich!“ heraus.

Das Hotel war sauber, zu sauber. Es stank nach Chlor. Dennoch war es abgerockt, mehr als sanierungsbedürftig. Die Tapeten, falls es welche waren, lösten sich von den Wänden und durch jede zweite Stufe der Treppe, vermochte ich hinabzuschauen. Eine Alternative existierte nicht, der Fahrstuhl war defekt.
Im ersten Obergeschoss angekommen, blieb Melanie stehen. „Komm, Stinker, nimm meinen Koffer!“
„Hast du keine Arme.“
„Du bist der Kerl.“
„Auf einmal!“ auf den Lippen verdrehte ich die Augen, blieb stumm, trottete zu ihr hinab, schnappte mir den Koffer.
„Danke!“
„Bitte.“ Ich hob den Koffer an und machte dicke Backen. „Was hast du da alles drin?“
Sie nahm die ersten Stufen, strich sich durch das schulterlange Haar und gab mir mit dem schnippisch ausgespienen „Was eine Lady benötigt“ missverständlich zu verstehen, wie sie den Koffer gepackt hatte: mit Gewalt. Während ich mich quälte, stieg sie weiter hinauf. Kurz Luft schnappend, sah ich hoch, blickte unter ihren Rock. Ich machte mir ernsthaft Sorgen um ihre Gesinnung. Seit wann favorisierte sie weiße Hüftslip? Jedenfalls ging ich davon aus, dass er einst weiß war. Appetitlich war etwas anderes. 20 Stunden Busfahrt hinterließen sogar bei einer 19-Jährigen Spuren, die auf Inkontinenz hinwiesen.

Ich dachte Kammer, presste abgekämpft „Zimmer“ hervor, als ich Melanie wiedertraf. Zuerst stellte ich den Koffer ab, schaute nach links, betrachtete eine Wand einen Arm weit von mir entfernt, sah nach rechts. Das Ergebnis fiel kaum imposanter aus: maximal zwei Arme weit, somit die Breite des gesamten Refugiums kaum größer als die Länge eines Betts. Ein selbes stand drin, allerdings starrte ich auf das Fußende und fragte mich, wie Melanie die Tür aufbekommen hatte.
„Habe ich ein eigenes Zimmer?“
Sie schob eine Tür beiseite, steckte den Kopf in die Öffnung. „Wieso?“
„Wo soll ich schlafen?“
„Stinker, stelle dich nicht an. Was soll ich sagen? Mit wem wollte ich hier sein?“
Ich musterte das Bett. Es war knapp einmal zwei Hände breiter als meins. Mit dem Unterschied, ich besaß bloß ein Kopfkissen. Ich zückte den Zettel aus der Hosentasche, den ich eingesteckt hatte, las: „Einzelzimmer mit Doppelbett, Belegung Frühstück zwei.“ Ich schaute mich um, suchte erneut das ‚Zimmer‘.
Melanie verschwand in der Öffnung, schob die Tür so weit zu, dass, falls ich mich zu ihr drehte, nicht mehr vollends hineinzuschauen vermochte, dennoch sie klar und deutlich hörte. „Immerhin hast du gebettelt, mitzukommen.“
„Nie! Oma war es.“
„Aus Mitleid, aber du warst froh. Du hattest die Wahl: Zwei Wochen Gartenarbeit mit Opa oder zwei Wochen mit deiner liebsten aller Schwestern am wunderschönen Gardasee.“
Dabei hatte er nur eine. Nur! Noch eine von ihr und er könnte sich erhängen. Die Toilettenspülung rauschte. „Stinker, aber, dass es klar ist, gewichst wird auf dem Klo oder mit Präser. Ich habe keinen Bock, meine Nase in deine Wichse zu stecken.“
Wie gut, dass sie nicht neben ihm stand, die Scham, die ihm ins Gesicht schoss, peinigte ihn. „Aber“, stammelte er.
„Mach dir nicht ins Hemd. Erstens ist das in deinem Alter normal und zweitens musste ich letztens dein Bett beziehen.“
„Du warst in meinem Zimmer?“ Erneut hörte er es plätschern, jedoch gedämpfter. „Was machst du da?“
„Ich pisse in die Badewanne, der Kackstuhl ist verstopft.“
Verdattert wusste er nicht, was er darauf antworten sollte.
„Mensch, Stinker, glaube mir nicht jeden Scheiß. Ich dusche!“
Erst in dem Augenblick, in dem er sich drehte, bemerkte er, dass die ganze Zeit die Zimmertür aufstand. Er rollte ihren Koffer links am Bett vorbei, denn dort war mehr Raum, obwohl der Begriff Raum alles andere als zutraf. Anschließend schloss er die Tür und war entzückt, die Geometrie ließ es zu: Diagonale sind eben länger. Melanie trällerte ein italienisches Lied, wenngleich sie kein Italienisch beherrschte, nur Französisch: perfekt. Wie sie behauptete. Für ihre miserablen Noten waren sicher die Lehrer schuldig zu sprechen. Aber ehrlich, was soll eine Maschinenbaustudentin mit Französisch? Ich trat auf das Fenster zu, das sich auf der anderen Seite gleich ums Eck von der Toilettentür befand, schaute hindurch, war begeistert. Niemand konnte hineinschauen. Die Mauer des Nachbarhauses schirmte jeglichen Blick ab: auch den meinen. Begeistert darüber, dass ich den Fensterflügel in einem Stück ausschwenken konnte, lehnte ich mich vor, blickte hinab und glotzte auf eine Ape. Eins von diesen dreirädrigen Fahrzeugen, welche die italienische Wirtschaft auf Trab hielten. Eins von diesen, die knapp durch die italienischen Gassen passten, wie dieses, die ich sah, bewies. Ich sah nach rechts, entdeckte die Straße, über die wir gekommen waren, und genoss das Zwitschern einer italienischen Stadt: das Hupkonzert des Nachmittagsstaues. Sodann jubilierte mein Herz, eine heisere Frauenstimme kämpfte sich durch das Konzert. Es erklang ein kurzes Lied, in dem die begnadete Sängerin fast jeden Buchstaben in die Unendlichkeit zu ziehen schien, um jedem ihre Kunst zu beweisen: „Mmmaaarscheeelooooo!“



Alles falsch verstanden

Ich setzte mich neben Melanie in den Sand und gab ihr die Hälfte der Blechpizza, die ich soeben geholt hatte.
„Danke“, sie lehnte sich zu mir herüber, „du nicht mehr Stinker.“
Mir stellten sich die Nackenhaare auf, und meine Hand zuckte, verlangte danach, die kleine Cola, die ich gleichfalls gekauft hatte, ihr ins Gesicht zu kippen. Melanie war eine Sau, ein ekelerregendes Mistvieh. Ich hätte es mir denken können.

***
„Stinker, du kannst“, hörte ich Melanie und legte das Smartphone auf die Matratze.
„Ich kann was?“
Sie schob die Badezimmertür auf, richtete die schwarze Bikinihose, auf der ein silberner Totenkopf an der Tabuzone prangte, und wedelte mit dem dazugehörigen Oberteil. „Baden!“
Missmutig kam ich ihrer Aufforderung nach und erhob mich vom Bett. Dabei war nicht einmal Sonntag. Weit hatte ich es nicht, stellte allerdings sofort fest, der Architekt – wenn für dieses Hotel je einer beauftragt worden war –, zumindest der Klempner einen an der Pfanne hatte. Welch verfickter Handwerker befestigte die Kloschüssel an einem Ort, an dem normalerweise der Weg war, den Raum zu betreten? Ein Gutes hatte es: Man konnte sich entspannt unterhalten oder, sofern das Fenster aufstand, hinausschauen, vielleicht sogar „Mmmaaarscheeelooooo!“ singen. Trotzdem blieb ich vor der Schüssel stehen, glotze in die Wanne, schüttelte mich und schaute Melanie an.
„Ich würde das Wasser nicht hinauslassen, es sei denn, du möchtest kalt duschen.“
„Wieso?“
„Probiere es! Das warme Wasser ist aus. Stelle dich nicht so an, das Wasser ist sauberer als deine Haut. Ich habe mich bloß rasiert. Würde dir auch guttun. Weißt du, Stinker, Frauen stehen auf Männer mit Voll- oder Dreitagebart, auf Babypopo, aber nicht auf Warmduscher mit Damenbart.“
Ich kletterte hinüber, legte mich in die kurze, jedoch tiefe Wanne und verdrängte den Ekel.

Melanie blies zum Aufbruch. Ich stieg hinaus und zog den Stöpsel. Während ich über die Kloschüssel stieg, band ich mir ein Badehandtuch um, knotete es auf Brusthöhe fest.
Sie strich mir über die Wangen, die Arme. „Wie schön sauber, zart deine Haut ist.“ Sie grinste. „Was so ein wenig Elixier ausmacht?“

„Du bist widerlich!“
***
Ich hasste sie. Okay, es wäre für mich ein Klacks gewesen zu überprüfen, ob wirklich kein warmes Wasser mehr zur Verfügung stand, aber ich vertraute ihr.
Wie lange wir zusammen badeten, ob ich zehn, zwölf oder bereits vierzehn war, blieb mir in meiner Erinnerung verborgen, zumindest besaß sie bereits Schamhaare und Busen. Als wir älter waren, waren es meist ohnehin bloß Sekunden beim Wechseln. Wir liebten beide das Bad, allerdings war mein Vater eher knickrig. Was sich bei mir jedoch eingeprägt hatte, waren zwei Vorfälle. Soweit ich mich daran erinnerte, ging ich beim ersten noch nicht in die Schule.

***
„Menno, Paul, ich will auch mit dem Boot spielen.“
„Du bist ein Mädchen und Mädchen spielen mit Puppen.“
Sie warf ihm die nackte Gliederpuppe herüber, die zuerst im Wasser versank, sodann mit dem Rücken zuoberst wieder auftauchte. „Kannst meine Bibi haben.“
„Nein. Du kriegst mein Boot nicht.“
„Wetten?“ Sie spreizte die Beine, presste die Knie an die Wanne und vor ihr färbte sich das Wasser grün.

„Mama! Die Lanie pisst ins Wasser“, schrie ich und sprang aus der Wanne.
***
Ein paarmal konnte sie mich erpressen, irgendwann blieb ich sitzen, schoss zurück. Das ging eine Zeit lang gut, bis sie auf die Idee kam aufzustehen und mich anzupinkeln. Und ich? Ich blieb stur, ließ es geschehen und behielt mein Spielzeug. Schließlich sah sie sicher ein, dass ich der Härtere, der Kerl war.
Dieses hieß lange nicht, dass sie mich nicht mehr piesackte. Jede Gelegenheit nahm sie wahr, um mir zu zeigen, wer die Nummer eins, das Alphatier war. Ich kann nicht behaupten, dass ich ein Unschuldslamm war. Manch Spinne wanderte auf ihr Brötchen, Mehlwürmer in ihre Spaghettisoße und Kröten in ihre Frühstückdose, jedoch immer aus Affekt, als kurzweilige Attacke.
Melanie tickte anders, sie war sadistisch veranlagt. Wiederum zwei Ereignisse hatten sich in mein Gedächtnis geprägt. Ich hatte einmal wieder etwas ausgefressen und sie es vor meinen Eltern entdeckt. Prompt erpresste sie mich. Als Gegenleistung für ihr Schweigen sollte ich einen Tag ihren Slip anziehen: vielleicht außergewöhnlich, aber nicht dramatisch. Allerdings war es der des Vortages und sie hatte ihre Tage. Den Bock schoss sie aber mit Folgendem ab, einer Folter, auf der später, die Slip-Attacke gründete.
In einer Zeit, in der ich noch davon ausging, Babys holte man aus dem Krankenhaus und Melanie sich ärgerte, nicht im Stehen pinkeln zu können. Okay, ich war der Grund dafür, dass unsere Eltern überzeugt waren, Melanie und mich in den ‚Bayerischen Wald‘ in ein Zeltferienlager zu verschicken. Jedoch empfand ich ihre Retourkutsche für übertrieben. Als ich nach der Ankunft meinen Koffer öffnete, fielen mir die Augen heraus. Das Miststück hatte alle meine Sachen gegen von ihr abgelegte ausgetauscht. Nicht eine Hose erblickte ich. Nach drei Tagen erbarmten sich die Jungen, spendeten mir das eine oder andere, aber ich blieb mal wieder hart. Prompt erklärte ich Melanies Klamotten als die meinen, worauf mich die Betreuer ins Mädchenlager, zu meiner Schwester steckten. Sicherlich war es ihnen peinlich und sie nahmen an, die Betreuerinnen kämen eher mit solch einem Freak wie mir zurecht. Vielleicht hatten sie schlicht Angst, meine Eltern könnten sie anzeigen, falls sie als Jungen mich anfassten. Letztlich war ich weit von dem Alter entfernt, bei den Mädchen Probleme zu bereiten. Zumindest ging ich Melanie als ihre kleine Schwester auf den Geist. Irgendwie ging der Punkt schlussendlich an mich.
Eins blieb seitdem: Wir bedienten uns gegenseitig an des anderen Kleiderschranks. Erst recht seitdem sie auf Gothic stand. Es war zwar nicht mein Ding, aber das eine oder andere Stück war echt cool und ich als Junge hätte mich nie getraut, in eine Damenabteilung zu gehen, um es mir zu kaufen.

Melanies Griff an die Cola holte mich zurück an den Gardasee.
Ich schaute sie an. „Kommst du mit ins Wasser?“
Sie zeigte mir einen Vogel. „Spinnst du, da sind Fische drin.“
Einen Grund, den ich nicht akzeptierte. Es gab kein Naturgewässer, dass sie ausließ. Vielleicht hatte sie einfach ihre Tage, dann waren Mädchen Außerirdische.



Beinahe Prostitution

Ich schwamm wieder gen Ufer. Das Wasser des Sees war herrlich, zwar kühl, aber klar. Ich schaute mich nach Melanie um, sah sie aber erst, als ich den See verließ. Ich erblickte sie an der Strandbar des Campingplatzes. Es kam mir vor, als schäkerte sie mit jemandem. Sie grinste, saugte an einem Strohhalm, gestikulierte zu sich gewandt, nicht extrovertiert, wie sie es sonst vollführte und lachte. Ehe ich sie erreichte, erkannte ich die Ursache. Wie immer, schien mein Intellekt mich nicht zu trügen. Zu ihrer Linken saß ein für mich älterer Mann. Er hatte sein rußschwarzes Haar nach hinten frisiert. Der Schweiß auf seiner beinahe olivbraunen Haut glitzerte in der Sonne. Außer einer Shorts sowie einer protzigen goldenen Halskette war er nackt. Der Typ lehnte sich zu Melanie hinüber, umfasste ihre Schulter und küsste ihr auf die Wangen. Er stand auf, verschwand, während ich auf sie zutrat und ihm nachsah. „Dein erster Verehrer?“
„Stinker, setzt dich. Cola?“ Sie hob den Arm.
Anhand der Gläser, die vor ihr auf dem Tisch standen, ihrem glasigen Blick, wusste ich sofort, sie hatte mehr als an einem Cocktail geschlürft.
Ein Junge, ich schob ihn in meine Altersklasse, trat heran und lächelte mich an, worauf ich errötete.
„Paolo, einen Caipi und eine Cola für meinen Bruder“, befahl sie.
Paolo drehte ab. Ich setzte mich.
Sie blinzelte, lehnte sich herüber und flüsterte: „Der ist ein Süßer, meinst du nicht auch?“
Ich ahnte nicht einmal, worauf sie hinauswollte, war eher verwirrt, daher deutete ich in die Richtung, in die der Alte abgedüst war. „Wer war das?“
„Leonardo?“ Sie zeigte rücklings zur Bar. „Dem gehört der Laden.“ Sie druckste. „Genauer seiner Familie. Er hat mich heute Abend zu einer Poolparty eingeladen.“
„Häh, du holst dir einen Drink und dieser Leonardo lädt dich ein?“
Bevor sie antwortete, kam Paolo zurück, trat an meine Seite, beugte sich vor und touchierte dabei meine Schulter. Er stellte die Getränke ab, zwinkerte und drehte wieder ab.
„Ist der nicht süß? Wie gefällt dir sein knackiger Hintern?“
Weil ich keinen Bock darauf hatte, dass sie weiter schwärmte, wiegelte ich ab, indem ich ihr zustimmte, sodann „Leonardo?“ fragte.
Sie zupfte an ihrem Bikinioberteil. „Seine Tochter fand meinen Bikini scharf. Sie steht auch auf Gothic. Da kamen wir ins Gespräch.“
Unbewusst schaute ich mich um. „Wo ist seine Tochter?“
„Bin ich“, sie ergriff ihr Glas und saugte am Strohhalm, „ihr Kindermädchen?“
„Weil seine Tochter auf Gothic steht, gehst du hin?“
„Stinker, ich bin alt genug, um zu wissen, dass er mich flachlegen will. Ich bin solo und hatte fast drei Monate kein Sex mehr. Außerdem, hast du gesehen, was für ein Ding der in seiner Hose hat?“
Lag es am Alkohol? Er erkannte sie nicht wieder. Sie war manchmal ausgeflippt, gar schräg, aber er hätte nie gedacht, dass sie sich an einen Wildfremden heran wirft. „Melanie!“
Sie zog den letzten Rest Caipirinha aus dem Glas. „Paul, es langt“, fuhr sie ihn an. „Es war ein Fehler von mir, dich mitzunehmen. Nein! Fehler? Schlimmer. Dämlich war ich. Ohne Not nehme ich meinen kleinen Bruder mit nach Italien.“ Sie zeigte einen Vogel. „Die Reise war längst bezahlt. Und zum Dank macht der Kleine auf Moralischen. Hör gut zu! Ich bin erwachsen und vögel, mit wem ich will.“ Sie stand auf.
„Wohin willst du?“
„Ins Hotel, mich kurz hinlegen“, sie zog sich ihr T-Shirt, ihren Rock über und steckte die Füße in die Flip-Flops – ebenfalls schwarz, „damit ich heute Abend fit bin.“
„Und ich?“
„Trink deine Cola, hole dir noch eine Pizza oder ein Eis! Gehe spazieren.“ Drei Schritte ging sie, ehe sie sich zurückwandte. „Nebenbei, hier an der Bar ist für uns alles frei. Leonardo bezahlt.“

An der Cola hatte ich nur genippt. Der Gedanke daran, was Melanie am Abend vorhatte – erneut dachte ich an die Cola – was sie vorab dafür bekam, ließ meinen Magen verkrampfen. Nein, ich hatte mein eigenes Geld.
Ich saß auf der Kaimauer der Promenade von Lazice, schaute auf den See und schleckte ein Eis.
Wenn ich mir es genau betrachtete, hatte Melanie recht. Sie hatte keinen Grund gehabt, mich mitzunehmen. Daher stand es fest: Sie machte ihr, ich mein Ding. Für den nächsten Tag nahm ich mir vor, ein Surfbrett auszuleihen, um den See zu erkunden. Eine geile Surfbude hatte ich bereits gefunden. Die Jungs und Mädels waren echt cool drauf. Melanie war eben erwachsen und es würde nie wie früher werden. Ich lachte. Zurzeit war es wie früher. Wie sagte Oma immerfort: „Ihr seid wie Hund und Katz.“
Soweit ich mich zurückerinnerte, gab es bloß ein Jahr, in dem es bei uns passte: Ich war fünfzehn, daher kein Kind mehr und Melanie siebzehn, noch nicht erwachsen. In diesem Jahr kamen wir uns sehr nahe, zankten uns selten, fast nie, eher im Gegenteil. Wenn wir – ich schleckte erneut – Eis essen gingen, dachte manch einer, wir wären ein Paar, sprachen uns derart an. Josch, Melanies Ex-Freund, fand das nicht berauschend, woraufhin sie sich noch enger an mich schmiegte. Die beiden waren schon immer zusammen – soweit ich dieses abcheckte. Jedenfalls schlief er schon Jahre bei ihr im Zimmer. Seitdem mir bewusst wurde, was sie trieben, belauschte ich sie. Mein Zimmer war gleich neben ihrem und ein Glas ist ein vorzüglicher Verstärker. Dann stellte ich mir vor, ich läge auf einer Schönheit, trieb sie, bis … bis ich in ein Taschentuch wichste. Während ich mich hinlegte, ging es bei den beiden erst richtig zur Sache. Anschließend brauchte ich kein Glas, um alles mitzubekommen. Ich beneidete Josch, wie er es schaffte, derart lange durchzuhalten. Aber weder das Kuscheln mit Melanie noch die ersten Höhepunkte, die ich erlebte, wenn sie mit Josch vögelte, waren das, an das ich in diesem Moment dachte.
Die gemeinsamen Sommerferien bei den Großeltern auf Fehmarn hatten sich bei mir eingeprägt: Fünf Wochen Windsurfen. Unser Vater hatte kurz zuvor die Stelle als Chefarzt der Gynäkologie in Magdeburg angetreten, uns knapp mitgeteilt, es würde in diesem Jahr nichts mit den Seychellen. Was er andauernd an diesen Inseln fand, ging mir ab. Ich wäre lieber nach Südafrika oder Australien, wie mein Kumpel Tönnes. Melanie schwärmte eher für London: genauer die Friedhöfe. Und Mama? New York. Endlich einmal bis zum Abwinken shoppen. Aber in jenem Jahr fielen die Seychellen aus. Einen kleinen Wermutstropfen gab es für mich. Josch schlief bei den Großeltern das erste Mal nicht in meinem, sondern in Melanies Zimmer. Die beiden Alten meinten, sie könnten es zulassen. Dass sie bereits seit Jahren vögelten, hatten sie entweder nie wahrgenommen oder verdrängt: Anstand und Sitte. Schlussendlich war es der geilste Urlaub: Drei Freunde, ein Hobby.
Vielleicht hatte diese verklärte Erinnerung mich hinreißen lassen, zuzustimmen.

Als ich zurück ins Hotel kam, war Melanie bereits verschwunden. Ihr Bikini lag auf dem Bett und ich nahm die Gelegenheit wahr. Ich zog mich oben blank, band mir das Oberteil um und warf mich auf die Matratze. Derweil ich meine nicht vorhandenen Titten knetete, presste ich das Höschen an die Nase und inhalierte ihre Weiblichkeit. Manchmal hatte es etwas Gutes, eine Schwester zu haben. Tönnies, der Arme, hatte bloß einen Bruder. Ich überlegte gerade, ob ich in ihr Bikinihöschen wichsen sollte, da hörte ich eindeutige Geräusche aus dem Nachbarzimmer. Begeistert von dieser Wendung, sprang ich auf, eilte ins Bad und holte das Zahnputzglas. Die Augen sprangen mir fast heraus, als ich hörte, wer beteiligt war: Zwei Männer, eine Frau. Der eine Kerl sowie die Frau sprachen Italienisch, während der andere auf Englisch Anweisungen gab: Ich ebenso diesen folgte. Meine Hände waren nunmehr die der Frau. Jedenfalls war es für mich das erste Mal, dass ich in meinen After eindrang und dabei an meinen Klöten spielte. Die nächste Stellung übersprang ich. Es gelang mir nicht, die Lippen um mein Glied zu schmiegen. Daher nahm ich die Pause zum Anlass, mich hinzulegen und mit Genuss in Melanies Kopfkissen zu wichsen. Nachdem ich erleichtert war, nervten sie mich. Ihr Gestöhne, das Quietschen des Bettes ging mir auf den Keks. Ich holte mir meinen Kopfhörer, stöpselte ihn in mein Smartphone und schaute zum x-ten Mal ‚Harry Potter‘.



Durch den Wind

Von Sekunde zu Sekunde verlor ich Kraft. Meine Arme, meine Beine schmerzten. Aber blieb mir eine Wahl? Mitten auf dem Gardasee beim Windsurfen eine Pause einzulegen mehr als abwegig. Trotzdem war es atemberaubend. Atemberaubend wie das Tempo, das Mrs. Robinson vorlegte.

Als Melanie das Kopfkissen mir ans Gesicht schleuderte, ich erwachte, kannte ich nicht Mrs. Robinson, war ihr bislang nicht verfallen.

***
„Stinker, stehe auf, genieße den Tag, wir sind in Italien.“
„Ich genieße, ich schlafe.“ Vorsichtig öffnete ich die Augen, schaute sie an, sah, wie sie ihren Rucksack packte. Die Frage, weshalb sie es tat, beantwortete sie, ehe ich diese stellte. „Leonardo ist noch fünf Tage am See. Ich ziehe zu ihm: Vier-Sterne-Hotel.“
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Einerseits empfand ich es großartig, nicht mehr mit ihr ein Zimmer – ich schaute mich um –, diese Abstellkammer zu teilen, anderseits krass, dass sie mit dieser Mumie gleich auf Paar machte.
„Hey, bloß fünf Nächte, dann verflüchtigt er sich nach Neapel. Vielleicht, aber nur vielleicht, falls seine Frau nichts dagegen hat, fahre ich mit.“
Mir blieb die Spucke weg. „Der hat eine Perle, und …“ Ich zeigte auf sie.

„Denk nicht so viel.“ Sie kehrte mir den Rücken zu, winkte. „Man sieht sich in der Strandbar. Paolo hat schon nach dir gefragt.“
***
Auf alles konnte ich, aber dabei zusehen, wie diese Mumie sie abschlabberte, ihr bestimmt an die Titten ging, nee, das wahrlich nicht. Einen anderen als Josch an ihrer Seite zu wissen, überforderte meine Fantasie. Egal, ob sie mit ihm im Clinch lag. Er war mein Freund und das würde immer so bleiben.

Der Frühstücksraum war bereits verriegelt, als ich ihn aufsuchte. Daher schnappte ich mir ein Badetuch, marschierte ab. Auf dem Weg zur Surfbude gönnte ich mir ein Cornetto, ein italienisches Hörnchen, und einen Kaffee.

***
„Ciao, Paul.“
„Ciao …“, mir fiel der Name nicht mehr ein.
Er half mir auf die Sprünge. „Luigi!“ Mit einem akzentfreien Englisch sagte er mir, ich könne gleich ein Board übernehmen, denn der Typ, dem er es zuvor gegeben hätte, käme mit dem Segel nicht zurecht.
***
Ich folgte ihm, blieb allerdings stehen, als ich um die Ecke des Schuppens kam. Der Sabber lief mir, mein Blut schoss in eine Region, in der es hier draußen nichts zu schaffen hatte. Die schärfste Braut, die ich je gesehen hatte, lächelte mich an. Okay, sie war nicht in meiner Altersklasse. Ich dachte an Melanie, diesem Leonardo. Spielte das Alter eine Rolle? Das schwarze Haar trug sie offen. Es reichte ihr bis zum Arsch und der Badeanzug zeigte mehr, als er verbarg. Die Beinausschnitte endeten oberhalb der Taille: der Halsausschnitt kurz vor dem Bauchnabel. Ich erblickte die Vorhöfe der Brustwarzen und ihre Schamlippen zeichneten sich eindeutig ab.
Da verspürte ich eine Art Déjà-vu. Nicht so eine echtes, sondern eher im übertragenden Sinn. Das Wochenende, bevor ich mit Melanie nach Italien aufbrach, knackte ich bei meinem Kumpel Tönnies. Weil wir nichts Besseres zu tun hatten, lagen wir wie immer auf seinem Bett, tranken Bier aus der Dose und hörten Musik. An dem Samstag gab es Oldies, echt alte Songs, die seine Alten geil fanden. Er hatte extra den Plattenspieler der Alten ausgegraben. Die Mucke war gar nicht so übel. Bei einem Stücke von einem Simon und einem Furunkel oder ähnlich, meinte er, der Song käme sogar in einem Film vor, den seine Großeltern letztens geschaut hätten. Dabei schwärmten sie von damals, ihrer Jugend, von Hippies, langen Haaren und Krishna. Außerdem davon, dass seine Großmutter in einen Dustin Hoffman verknallt und sein Großvater eine gewisse Brigitte Bardot angehimmelt hätte. Tönnies erinnerte sich an den Namen des Streifens und nach längerem Suchen fand er wirklich einen Streamdienst, von dem wir den Schinken herunterziehen konnten. Viel Handlung hatte er nicht, dennoch etwas. Ein Typ in unserem Alter relaxte am Pool, währende eine Schnecke, die seine Mutter sein konnte, ihn verführte.

***
Ich betrachte erneut die Frau im knappen Badeanzug und nannte sie Mrs. Robinson.
Er sprach sie mit „Francesca“ an, wechselte sodann ins Englische und sagte ihr, ob sie einmal schauen könne, wieweit ich mit dem Board klarkäme. Es sei zwar ein wenig zu groß für mich und er würde mir eher Evelins geben, aber ich hätte gemeint, ich sei Profi.
Sie zwinkerte mir zu, raunte „Venga“ und schritt voraus. Wie erotisch sie ihr Becken schwang, dachte ich, ehe ich merkte, wie die Shorts spannte.

Wir erreichten den Strand, das Ufer des Sees und meine Aphrodite deutete auf ein Board. „Zeige mir, was du kannst!“
Zu meiner Verwunderung sprach sie Deutsch, zwar mit Akzent, allerdings gut verständlich, wenngleich ihr Italienisch erotischer klang. Ich ergriff es, zog es ins Wasser, bis es schwamm und das Nass meine Knie berührte. Gekonnt sprang ich auf, zerrte das Segel von der Seeoberfläche und erkannte sofort, dass es für mich zu groß war, eher etwas für einen Eins-Neunziger wie Josch. Trotzdem zog ich weiter, der Wind war bloß eine Brise. Außerdem verlangte mein Ego es.

Nach ein paar zügigen Halsen und Wenden hatte ich das Segel im Griff und sah, wie die Frau meiner künftig schlaflosen Nächte ebenfalls ein Board ergriff. Sie legte ein Beachstart der feinsten Art hin, glitt auf mich zu, stieß ein knappes „Komm“ hervor und ging in den Wind. Ich folgte ihr. Dass mitten auf dem Gardasee eine steifere Brise pfiff als am Ufer, war mir klar, jedoch nicht bewusst, wie lange Mrs. Robinson durchhielt: sehr lange.
***
Ob Mrs. Robinson es merkte, wie ich erschlaffte oder sie keinen Bock mehr hatte, war mir, fix und fertig, wie ich war, schnuppe. Jedenfalls setzte sie Kurs Ufer. Wohin wir segelten, hatte ich keinen blassen Schimmer. Ich hatte vollkommen die Orientierung verloren. Vor Fehmarn war das einfacher: eine Seite Küste, andere Seite Belt. Eins war ich nicht: Sundsurfer. Im Sund zu surfen, war etwas für Anfänger.
Sie nahm Fahrt heraus, steuerte einen Hafen an. Genauer ein Motorboot, das abseits, seeseitig, an einem Steg vertäut war. Sie ging längsseits, erfasste den Gabelbaumkopf wie zu einer Halse und sprang auf das Boot. Fast im gleichen Zug, ergriff sie die Schotleine und zog das Brett samt Segel Achter, band es fest. Anschließend winkte sie mich heran. Ich bekam den Mund nicht zu. Verlangte sie von mir dasselbe Kunststück? Zweimal kreiste ich, ehe ich mich dem Boot näherte. Ich nahm das Segel aus dem Wind und umfasste den Gabelbaumkopf. In dem Augenblick, als ich sachte gegen das Boot stieß, senkte ich das Schothorn ab. Ich zählte bis drei, dann … Okay, hätte sie mich nicht festgehalten, wäre ich in den See gefallen.
„Mache dein Board achtern fest“, befahl sie mir, während ein braun gebrannter Mann aus der Kajüte kletterte. Ich gruppierte ihn in ihre Altersklasse ein. Eher ein paar Jahre mehr, denn sein Skin machte jede Schildkröte neidisch. Er strich über sein weißes Anzughemd, richtete die feine beige Hose und schlenderte auf sie zu. Mrs. Robinson schmiegte sich an ihn, umarmte und küsste ihn. Dann unterhielten sie sich.
Ich verstand kein Wort, bis sie mich ansprach: „Kannst du Motorboot fahren?“
„Ja, schon, aber ich habe keinen Lappen.“
Sie strich mir über die Wange. „Buono, eccellente!“, flüsterte sie, zwinkerte mir zu, ehe sie in der Kajüte verschwand.
Der Typ im edlen Zwirn, gestikulierte, brabbelte auf Italienisch – es hörte sich für mich nach Fluchen an - und wies zum Steg, als er scheinbar seinen Zorn überwunden hatte. Mir als erfahrender Seemann war es sofort klar, was er verlangte. Ich sollte das Boot losmachen. Weil sein Gesichtsausdruck mir keine Freude zeigte, sprang ich auf den Steg, zerrte die Tampen von den Poldern, während er, erneut fluchend, den Motor anwarf. Ehe sich das Boot zu weit entfernte, sprang ich zurück. Wir verließen den Hafenbereich und als wir das freie Wasser erreichten, packte er mich am Arm, zerrte mich ans Steuer. Ich ergriff es und fühlte mich wie Jacques Cousteau. Wie ich auf ihn in diesem Augenblick kam, war mir schleierhaft. Vielleicht, weil mein Großvater ihn vergötterte. Oder treffender gesagt: Hatte. Denn der Cousteau war bereits in die ewigen Tiefen des Meeres gesunken, bevor ich geboren war. Außerdem – ich schaute gen Bug – war dieses Boot alles andere als die Calypso, aber – ich fasste fester – hatte ein Steuerrad. Sonst saß ich am Heck und führte das Ruder, indem ich den Außenborder schwang. Der Grufti verschwand ebenfalls in der Kajüte, schloss die Tür und mir war mehr als klar, was die dort treiben wollten. Dass sie Schach spielten, stellte ich infrage. Mir ging es am Arsch vorbei – ich streckte mich -, denn ich war der Kapitän.

Bald überkam mich Langeweile. Der Gardasee war nun mal nicht die Ostsee. Ich ließ das Steuerrad los, machte einen Schritt zur Seite, hockte mich hin, um zu spähen, was – nein, das war mir klar – wie sie es trieben. Nichts, ich sah nichts. Das Bullauge war zugehängt und der Türspalt zu eng. Enttäuscht legte ich das Ohr an die Tür. Was ich hörte, bestätigte zwar meine Annahme, jedoch befriedigte es nicht meine Lust zu spannen. Daher erhob ich mich wieder, ergriff das Steuer und schaute über den See, grinste. Und obwohl es nicht zu dem alten Schinken, den ich zusammen mit Tönnies geglotzt hatte, passte, denn nicht ich, sondern der Grufti lag bei ihr in der Koje, sang ich.


„Stand up tall, Mrs. Robinson,
God in heaven smiles on those who pray.
God bless you, please, Mrs. Robinson.
Heaven holds a place for those who pray,
Hey, hey, hey.“



Das erste Mal

Kurz vor Lazise kletterte der Grufti aus der Kajüte, schloss demonstrativ, als hätte er gerade eigenhändig einen Löwen erlegt, den Gürtel sowie den Reißverschluss der Hose und drängelte mich vom Steuer, nahm das Gas heraus. Bald darauf erschien Mrs. Robinson und steckte die Haare hinauf. Sie küsste den Grufti innig und griff ihm beherzt an den Schritt. Danach rief sie „Abflug, Kleiner.“
Einen gestreckten Köpper hinlegend, sprang sie ins Wasser, kraulte zu ihrem Bord und kletterte sodann hurtig hinauf. Ich tat es ihr gleich. Allerdings war mein Köpper eher ein Bauchklatscher, mein Kraulen erinnerte an das eines Hundes, und von hurtig beim Erklimmen meines Boards zu sprechen, übertrieben bis abwegig. Egal, ich stand, hatte das Segel gefasst und düste ihr hinterher.

Wie es sich gehörte, klickten wir, am Ufer angekommen, die Segel ab und trugen sie hinter die Hütte.
Sie strich mir über die Schulter, zwinkerte. „Komm!“
Ich folgte ihr, weil ich davon ausging, die Boards vom Stand zu holen, aber sie schritt nicht dorthin. Sie öffnete eine Tür, auf der ‚Donna‘ geschrieben stand, trat ein. Ich blieb stehen.
„Komm!“, hörte ich sie erneut.
Zögerlich schaute ich hinein, erblickte an den Wänden zur Rechten, zur Linken Spinde, davor Bänke.
„Komm!“
Zaudernd setzte ich den rechten Fuß hinein, während sie einen Spind aufschloss, öffnete, sodann Shampoo und ein Badetuch entnahm. „Komm!“
Total perplex trat ich ein.
„Schließ ab!“
Was sollte das, was wollte sie? Eins wollte sie sicher nicht – das war mir klar – denn das hatte sie bereits bekommen. Ganz rammdösig im Schädel schloss ich die Tür, verriegelte sie. „Auf dem Boot war das dein Mann?“
Sie grinste und zog sich den Badeanzug aus. „Der Anwalt und Freund meines Mannes.“
Ich bekam den Mund nicht mehr zu. Nicht, weil sie mit dem Freund ihres Mannes gevögelt hatte, das war ihre Sache, sondern … ich erschrak. Das erste Mal in meinen Leben sah ich eine nackte Frau, wenn ich Melanie ausnahm, und nichts passierte. Unwillkürlich fasste ich mich an den Schritt. Nichts. Dafür hüllte mich Angst ein. Immerhin war sie eine Frau. Und Frauen waren Schnellfeuergewehre, dagegen Männer Vorderlader: ein Schuss und Schluss. Überdies war ich Jungfrau. Natürlich hatte ich diesem Augenblick bereits herbeigesehnt. Es mir vorgestellt, zwischen den Beinen einer Frau zu liegen. Oft nahm ich Melanie als Vorlage. Aber derart unvorbereitet, es zu tun, zu viel für mich. Wie stellte sie es sich vor? Ich sah hinab. Die Fliesen waren zwar sauber, jedoch rau. Allein die Vorstellung ließ meine Knie schmerzen.
„Komm!“
Ihre beinahe drohend wirkende, mir angsteinflößende Stimme, ließ mich aufschrecken, während sie hinter dem letzten Spind verschwand. Scheinbar ging es dort weiter. War dort ein Ort es geschehen zu lassen? Erwartungsvoll folgte ich ihr, war jedoch enttäuscht darüber, was ich sah. Sie hängte ihr Handtuch an einen Haken, trat unter eine Dusche, legte die Duschgelflasche auf der Armatur ab und zog am Hebel. Im Nu war ihr Haar nass und Dampf stieg auf.
„Duschst du immer angezogen“, fuhr sie mich an, ehe sie die Haare löste, diese, getrieben vom Strahl, über ihre Brüste glitten.
Wie dumm, gar dämlich ich war. Gewiss, sie war freizügig, hatte aber bestimmt nicht mehr im Sinn, als zu duschen.
Die Euphorie, die mich vor Sekunden trieb, schlug in Scham um. Sie verlangte, dass ich mich vor ihr auszog. Nicht einmal vor meiner Mutter oder Tönnes zog ich blank. Einzig Melanie gestattete ich, mich nackt zu sehen. Vor ihr spürte ich keinerlei Pein. Wie ich bereits sagte, badeten wir gemeinsam, als wir jünger waren. Diese Vertrautheit zog sich bis in die Gegenwart. Wenn es morgens schnell gehen musste, sprangen wir gemeinsam unter die Dusche. Es war ja nicht so, dass ich mich nie wusch.
„Zieh dich aus!“
Als würde ich vor ihr strippen, entblätterte ich mich. Dabei wollte ich bloß Zeit schinden. Ihr den Rücken zugewandt, zog ich an dem Wasserhahn und stellte mich unter den ihr gegenüber montierten Duschkopf.
„Tust du mir bitte den Gefallen und seifst mir den Rücken.“ Ihre Stimme hatte an Schärfe verloren, klang eher mütterlich. Daher entschied ich, ihrem Wunsch nachzukommen. Ich trat auf sie zu, hielt ihr meine Rechte entgegen, woraufhin sie Duschgel auf diese spritzte. Jedoch ehe ich ihren Rücken einseifen konnte, erfasste sie meine Hand und presste sie auf ihre Titte.
„Erst vorn, dann“, sie ergriff meine Linke, presste sie an ihren Arsch, „dazwischen.“
Es füllte sich angenehm an: weich, trotzdem fest. Meine Zurückhaltung, gar Schüchternheit verflüchtigte sich antiproportional zu der mir aufkommenden Erregung. Obwohl ihr Stöhnen mich abtörnte, gar ekelte, trieb mich mein animalisches ‚ich‘ an. Ich beugte mich vor, bis meine Lippen ihre Brustwarzen berührten, ich sogleich zum Säugling mutierte. Unverhofft merkte ich, wie sie mein erregtes Glied umfasste, es massierte, während sie ihre Beine spreizte. Genau in dem Augenblick, als ich entschwand, schoss ein stechender Schmerz durch meine Körper. Er ließ mich erstarren.
„Kleiner, wenn du irgendjemandem davon erzählst“, donnerte ihre Stimme mir durch den Schädel, „dann surfst du das nächste Mal im Badeanzug!“
Es war dermaßen schräg, als wäre ich in einem Italo-Mafia-Streifen. Ich stierte hinab, erblickte meine von der Vorhaut befreite Eichel sowie ihre Rechte, die gleich einer Schraubzwinge an dem Schaft, an den Klöten zwang und zerrte. Ein für mich unerträglicher Schmerz ergriff meinen Körper. Es gelang mir, mich zu befreien. Trotzdem schmerzten weiterhin mein Sack und alles in der Nähe, als hätte sie meine Klöten herausgerissen, mich zum Wallach gemacht. Ich jumpte zu meinen Plünnen, schnappte diese, riss reflexhaft das Handtuch vom Haken und verließ, vom Drang zur Flucht getrieben, den Duschbereich. Am Spind, den sie geöffnet hatte, angekommen, glotzte ich in diesen hinein und erblickt einzig eine Handtasche. Die aufkeimende Rache befahl mir, ihren Badeanzug zu schnappen. Ich schlüpfte in meine Shorts, die am Knie abgeschnittene Jeans und mutierte im nächsten Augenblick zum Dieb. Es war das erste Mal, dass ich stahl.
Wieder im Freien zog ich mir das T-Shirt über und eilte um die Hütte herum. Vor dem Eingang standen weiterhin meine Latschen, lag mein Badetuch. Mich nicht umsehend, schlüpfte ich in die Treter, wickelte meine Beute in das Tuch und floh von diesem finsteren Ort.



Schritt für Schritt

Ich lag in der Badewanne und schrubbte mich. Jede von Francescas Berührungen schrubbte ich von mir ab. Einzig meinen Penis berührte ich nicht, er schmerzte weiterhin und war blau angelaufen. In diesen Moment der Pein kam ich mir vor wie ein Mädchen, eine junge Frau, die ein Mann vergewaltigt hatte. Wenngleich der Vergleich sicher hinkte, denn … ich pausierte meinen Gedanken. Was hatte ich getan? Hatte ich Francesca nicht herausgefordert, mein Einverständnis erklärt, indem ich sie berührte, den Kuss erwiderte? War ich nicht selbst schuld?
Ich schaute hinab, betrachtete das blaue Ding. Nein, ihn traf die Schuld. Hormone steuerten mich. Hormone, die ich nicht wollte, nachdem ich nie verlangt hatte. Ich hatte einmal gelesen, dass Frauen bloß an den empfängnisbereiten Tagen willenlose Geschöpfe waren, ansonsten frei im Geist. Und ich? War es nicht möglich, die Triebe zu bändigen. Wenn ich dicht neben Tönnies lag, er sich beim Winterzelten stets an mich schmiegte, bekam ich keinen Ständer. Aber sofern sich Melanie auszog, gar wir gemeinsam duschten, klopfte sie kurz an, grinste und flüsterte, dass er lebe.
Es musste doch eine Möglichkeit geben, ihn zu bändigen. Ohne sich gleich von ihm zu verabschieden.

Wie tief war ich gesunken? Ich zupfte an dem wadenlangen schwarzen Rock. Warum hatte ich bloß zwei Jeansshorts mitgenommen? Okay, ich hätte auch die Möglichkeit gehabt im Hotel zu bleiben und bis zum nächsten Morgen Kohldampf zu schieben. Oder, derart tief sank ich nicht, Melanie anzurufen. Außerdem stände ich dann vor ihr in Erklärungsnotstand. Nein, es gab eine Alternative: Die Zähne zusammenbeißen und wie John Wahn vor dem letzten Gefecht auf dem Kopfsteinpflaster von Lazise zu schreiten. Machbar, könnte aber folgen haben. Immerhin war mein Vater Arzt, zwar Gynäkologe, dennoch ging ich stets davon aus, dass er Ahnung besaß. Daher wusste ich, mit einer Reizung, dafür hielt ich meine Verletzung, war nicht zu spaßen. Unter Strich war es das kleinere Übel, sich lächerlich zu machen.

Der Fahrtwind spielte mit dem Saum des Rocks. Die Arme abgespreizt fühlte ich mich wie Kate Winslet alias Rose DeWitt Bukater. Mit dem Unterschied, dass ich nicht am Bug der Titanic, sondern an der Fähre nach Sirmione stand und nicht Leonardo DiCaprio alias Jack Dawson mich hielt, stattdessen ein aufgedunsener, untersetzter, nach Schweiß stinkender deutscher Tourist. Dieser aber bloß aus dem einzigen verflixten Grund, weil irgendein Vollpfosten, seine dämliche Bananenschale an eine Stelle entsorgt hatte, auf der ich …
„Signora, si prende cura di loro, altrimenti cadono nel lago.“
Ob er Italienisch sprach, diese Sprache beherrschte oder stammelte, konnte ich nicht einschätzen. Zumindest war sein Akzent eindeutig deutsch. Ich versuchte es mit Latein, bastelte und kam auf so etwas wie: „Frau, wenn pflege das Begaben dicht cadono nicht See.“
Ich antwortete schlicht mit einem „Grazie“, drehte mich aus der Umarmung und eilte zur anderen Seite der Fähre. In Sicherheit schob ich die Griffe von Melanies Baumwollbeutel, auf dem in großen rosa Lettern ‚KISS ME‘ stand, auf meine linken Schultern. Der Beutel sah zwar lächerlich aus und passte absolut nicht zu einem 17-jährigen Jungen, aber allemal besser als Smartphone und Geldbörse offen zu tragen. Denn Röcke waren sicher luftig und sahen, zumindest, wenn sie Frauen anhatten, sexy aus, besaßen jedoch in den meisten Fällen keine Taschen. Ich glotzte den fetten deutschen Touristen verachtend an, als hätte er geplant, mir an die Wäsche zu gehen, und mir wurde bewusst, wofür er mich hielt: für eine Frau. Ich fasste mir ans Ohr. Vielleicht lag es an dem Ohrgehänge, das anstatt der Teddyknöpfe an meinen Ohrläppchen baumelte. Ich fand, die Totenköpfe passten perfekt zu dem Rock, den ich wie eine Korsage an der Taille schnüren musste: Gothic eben. Jedenfalls musste ich ihn zum Pinkeln nichts ablegen. Ich pflegte generell im Sitzen zu schiffen, sogar im Freien hockte ich mich hin. Melanie meinte immer, es sähe eklig, gar pervers aus, wenn Männer im Stehen pissten. Dabei war sie bloß neidisch. Trotzdem hockte ich mich an ihre Seite und freute mich darüber, wenn sie ihren Slip traf. Erneut ein Pluspunkt für diese Art von Bekleidung. Der Träger benötigte nicht unbedingt eine Unterbüx, denn es konnte nichts scheuern.
Ein knapper Seitenblick bestätigte mir, dass er mich weiterhin schmachtend anstarrte, ich es übertrieben hatte. Okay, in diesem Augenblick stand ich es mir ein: Ich war ein Schießer. Schlicht in Melanies Rock zu steigen, um meine Klöten zu schonen, war mir peinlich gewesen. Da erinnerte ich mich erneut an das Zeltferienlager im Bayerischen Wald. Den Rest brauche ich bestimmt niemanden zu erzählen. Ich leckte verlegen über meine gewachsten pechschwarzen Lippen, zupfte am bauch- und schulterfreien schwarzen Top. Sodann richtete ich die Träger des Bikinioberteils, das Melanie tags zuvor anhatte und beobachtete, wie die Fähre am Kai von Sirmione anlegte.

Sirmione hätte ich mir sparen können. Weshalb ich auf diese dämliche Idee gekommen war, war mir im Nachhinein schleierhaft. Okay, ich log mich wie immer an. Melanie trieb mich. Kaum sie in Persona eher ihre Anwesenheit. Zwei Chancen hatte ich im Hafen von Lazise gehabt, ich zupfte am Rock, entweder ihr in die Arme zu laufen oder die Fähre nehmen, die bald ablegte. Eine Blechpizza hatte ich mir bereits gegönnt. Daher wählte ich die Fähre. Dumm für mich war eins: Es fuhr keine zurück. Erneut stand ich vor einer Entscheidung: drei Stunden auf den nächsten Bus zu warten oder die Fähre nach Garda zu nehmen. Ich entschied mich für Garda. Sirmione fand ich ätzend: typischer Badeort, nüchtern, abweisend, ohne Flair. Aber das Eis – ich leckte – war lecker, wenn … ich verdrehte die Augen, grinste und dachte: „Mädchen haben es schwer.“
Ein pickelfaceiger Nerd saß neben mir auf der Kaimauer und versuchte, mich anzubaggern. Einverstanden, er hatte das Eis ausgegeben, aber, weil er kein richtiges Mädchen abbekam, musste er sich nicht gleich an das hässlichste heranmachen. Dabei hätte er sicher eher Chancen, wenn er sich zumindest einmal am Tag duschen würde. Ich schmunzelte in mich hinein: Jungen waren Stinker. Die Fähre nach Garda erlöste mich.



Schritt für Schritt

Ich lag in der Badewanne und schrubbte mich. Jede von Francescas Berührungen schrubbte ich von mir ab. Einzig meinen Penis berührte ich nicht, er schmerzte weiterhin und war blau angelaufen. In diesen Moment der Pein kam ich mir vor wie ein Mädchen, eine junge Frau, die ein Mann vergewaltigt hatte. Wenngleich der Vergleich sicher hinkte, denn … ich pausierte meinen Gedanken. Was hatte ich getan? Hatte ich Francesca nicht herausgefordert, mein Einverständnis erklärt, indem ich sie berührte, den Kuss erwiderte? War ich nicht selbst schuld?
Ich schaute hinab, betrachtete das blaue Ding. Nein, ihn traf die Schuld. Hormone steuerten mich. Hormone, die ich nicht wollte, nach denen ich nie verlangt hatte. Ich hatte einmal gelesen, dass Frauen bloß an den empfängnisbereiten Tagen willenlose Geschöpfe waren, ansonsten frei im Geist. Und ich? War es nicht möglich, die Triebe zu bändigen? Wenn ich dicht neben Tönnies lag, er sich beim Winterzelten stets an mich schmiegte, bekam ich keinen Ständer. Aber sofern sich Melanie auszog, gar wir gemeinsam duschten, klopfte sie kurz an, grinste und flüsterte, dass er lebe.
Es musste doch eine Möglichkeit geben, ihn zu bändigen. Ohne sich gleich von ihm zu verabschieden.

Wie tief war ich gesunken? Ich zupfte an dem wadenlangen schwarzen Rock. Warum hatte ich bloß zwei Jeansshorts mitgenommen? Okay, ich hätte auch die Möglichkeit gehabt, im Hotel zu bleiben und bis zum nächsten Morgen Kohldampf zu schieben. Oder, derart tief sank ich nicht, Melanie anzurufen. Außerdem stände ich dann vor ihr in Erklärungsnotstand. Nein, es gab eine Alternative: Die Zähne zusammenbeißen und wie John Wayne vor dem letzten Gefecht auf dem Kopfsteinpflaster von Lazise zu schreiten. Machbar, könnte aber Folgen haben. Immerhin war mein Vater Arzt, zwar Gynäkologe, dennoch ging ich stets davon aus, dass er Ahnung besaß. Daher wusste ich, mit einer Reizung, dafür hielt ich meine Verletzung, war nicht zu spaßen. Unter dem Strich war es das kleinere Übel, sich lächerlich zu machen.

Der Fahrtwind spielte mit dem Saum des Rocks. Die Arme abgespreizt fühlte ich mich wie Kate Winslet alias Rose DeWitt Bukater. Mit dem Unterschied, dass ich nicht am Bug der Titanic, sondern an der Fähre nach Sirmione stand und nicht Leonardo DiCaprio alias Jack Dawson mich hielt, stattdessen ein aufgedunsener, untersetzter, nach Schweiß stinkender deutscher Tourist. Dieser aber bloß aus dem einzigen verflixten Grund, weil irgendein Vollpfosten seine dämliche Bananenschale an eine Stelle entsorgt hatte, auf der ich …
„Signora, si prende cura di loro, altrimenti cadono nel lago.“
Ob er Italienisch sprach, diese Sprache beherrschte oder stammelte, konnte ich nicht einschätzen. Zumindest war sein Akzent eindeutig deutsch. Ich versuchte es mit Latein, bastelte und kam auf so etwas wie: „Frau, wenn pflege das begaben dicht cadono nicht See.“
Ich antwortete schlicht mit einem „Grazie“, drehte mich aus der Umarmung und eilte zur anderen Seite der Fähre. In Sicherheit schob ich die Griffe von Melanies Baumwollbeutel, auf dem in großen rosa Lettern ‚KISS ME‘ stand, auf meine linke Schulter. Der Beutel sah zwar lächerlich aus und passte absolut nicht zu einem 17-jährigen Jungen, aber allemal besser als Smartphone und Geldbörse offen zu tragen. Denn Röcke waren sicher luftig und sahen, zumindest, wenn sie Frauen anhatten, sexy aus, besaßen jedoch in den meisten Fällen keine Taschen. Ich glotzte den fetten deutschen Touristen verachtend an, als hätte er geplant, mir an die Wäsche zu gehen, und mir wurde bewusst, wofür er mich hielt: für eine Frau. Ich fasste mir ans Ohr. Vielleicht lag es an dem Ohrgehänge, das anstatt der Teddyknöpfe an meinen Ohrläppchen baumelte. Ich fand, die Totenköpfe passten perfekt zu dem Rock, den ich wie eine Korsage an der Taille schnüren musste: Gothic eben. Jedenfalls musste ich ihn zum Pinkeln nicht ablegen. Ich pflegte generell im Sitzen zu schiffen, sogar im Freien hockte ich mich hin. Melanie meinte immer, es sähe eklig, gar pervers aus, wenn Männer im Stehen pissten. Dabei war sie bloß neidisch. Trotzdem hockte ich mich an ihre Seite und freute mich darüber, wenn sie ihren Slip traf. Erneut ein Pluspunkt für diese Art von Bekleidung. Der Träger benötigte nicht unbedingt eine Unterbüx, denn es konnte nichts scheuern.
Ein knapper Seitenblick bestätigte mir, dass er mich weiterhin schmachtend anstarrte, ich es übertrieben hatte. Okay, in diesem Augenblick stand ich es mir ein: Ich war ein Schießer. Schlicht in Melanies Rock zu steigen, um meine Klöten zu schonen, war mir peinlich gewesen. Da erinnerte ich mich erneut an das Zeltferienlager im Bayerischen Wald. Den Rest brauche ich bestimmt niemandem zu erzählen. Ich leckte verlegen über meine gewachsten pechschwarzen Lippen, zupfte am bauch- und schulterfreien schwarzen Top. Sodann richtete ich die Träger des Bikinioberteils, das Melanie tags zuvor anhatte und beobachtete, wie die Fähre am Kai von Sirmione anlegte.

Sirmione hätte ich mir sparen können. Weshalb ich auf diese dämliche Idee gekommen war, war mir im Nachhinein schleierhaft. Okay, ich log mich wie immer an. Melanie trieb mich. Kaum sie in Persona, eher ihre Anwesenheit. Zwei Chancen hatte ich im Hafen von Lazise gehabt, ich zupfte am Rock, entweder ihr in die Arme zu laufen oder die Fähre nehmen, die bald ablegte. Eine Blechpizza hatte ich mir bereits gegönnt. Daher wählte ich die Fähre. Dumm für mich war eins: Es fuhr keine zurück. Erneut stand ich vor einer Entscheidung: drei Stunden auf den nächsten Bus zu warten oder die Fähre nach Garda zu nehmen. Ich entschied mich für Garda. Sirmione fand ich ätzend: typischer Badeort, nüchtern, abweisend, ohne Flair. Aber das Eis – ich leckte – war lecker, wenn … ich verdrehte die Augen, grinste und dachte: „Mädchen haben es schwer.“
Ein pickelfaceiger Nerd saß neben mir auf der Kaimauer und versuchte, mich anzubaggern. Einverstanden, er hatte das Eis ausgegeben, aber, weil er kein richtiges Mädchen abbekam, musste er sich nicht gleich an das hässlichste heranmachen. Dabei hätte er sicher eher Chancen, wenn er sich zumindest einmal am Tag duschen würde. Ich schmunzelte in mich hinein: Jungen waren Stinker. Die Fähre nach Garda erlöste mich.



- Fortsetzung folgt -
 
Zuletzt bearbeitet:

molly

Mitglied
Lieber Ahorn,
Viel Erzählung ist da noch nicht dabei, doch viele Wörter, die ich nicht mag, Du weißt schon, Vielleicht kannst Du das eine oder andere weglassen. Z.B würde ich den Bruder nur nach der Busfahrt "Stinker" nennen.

Nur ein paar Kleinigkeiten und alles nur Vorschläge.

„Kind Komma vor Schreck habe ich eine Masche verloren.“

"Melanie Komma hast du ihm das beigebracht?“

extrem kurzen
tintenschwarzen Mini.

Auf ihre maßlos übertriebene Anspielung ging ich nicht ein und konterte mit einer Gegenfrage. Vorschlag

Ich betrachtete ihre Sandaletten, deren Absatz. Ich betrachtete den Absatz ihrer Sandaletten Vorschlag

"Die werden uns sicher sagen, welcher Bus von Verona nach Lazise fährt.“

Ich lese weiter
Viele Grüße
molly
 

ahorn

Mitglied
Moin molly,

danke für dein 'von'. ;)
Ja, ja, viele derbe Worte, aber keine Angst, nach dem Höhepunkt ebbt es ab. Der Bengel ist siebzehn und seine Schwester steht nicht den 'Bibeltreuen Christen' nahe. Ich gebe es zu: Ein extrem kurzer Mini ist genauso behämmert wie ein extrem runder Kreis. Allerdings glaube ich, jeder weiß, worum es geht. Die Länge spielt im nächsten Abschnitt zwar ein untergeordnete, dennoch eine Rolle.

Liebe Grüße
Ahorn
 
Hallo Ahorn,

ja, bin auch mal wieder da.
Die Geschichte scheint ganz lustig zu werden. Hier ein paar kleine Bugs.

„Das wievielte Mal!“ Würde ich eher als Frage sehen.
„Mama, hörst du nicht zu. Das ist aber auf jeden Fall eine Frage. Also kein Punkt, sondern Fragezeichen.
Paul war ich und ich saß vor dem Fernseher und quälte meinen Joystick. Im Beisein von Mutter und Schwester? o_O;)
„Meinst du, der Stinker weiß nicht, was ein Stecher ist.“ Ach, ja, Deine Tastatur rückt ja so selten das Fragezeichen raus. ;) Auch das ist für mich eindeutig eine Frage.
„Paul, wo hast du bloß diese Wörter her. MelanieKomma hast du ihm das beigebracht.“ Dito für beide Sätze ...
„KindKomma vor Schreck habe ich eine Masche verloren.“
Melanie,kein Komma stellte den pechschwarzen Koffer ab, zupfe an den Schulterriemen ...
Auf ihre maßlos übertriebene Anspielung nicht eingehend, konterte ich mit einer Gegenfrage.
Ich betrachtete ihre Sandaletten, deren Absatz, grinste. Würde ich hier noch anhängen, um die Spitze noch ein bisschen schärfer zu machen. ;)
Ihr Blick verriet mir es, sie hatte meine Spitze geschnallt. Das "es" könnte man streichen.
Die werden uns sicher sagen, welcher Bus von Verona nach Lazise fährt.

Ich weiß, ich bin mal wieder gnadenlos. So viel zu meckern bei so wenig Text ...

Liebe Grüße,
 

ahorn

Mitglied
Hallo Rainer Zufall,

Ich weiß, ich bin mal wieder gnadenlos. So viel zu meckern bei so wenig Text ...
Ich verzeihe dir. :cool:

Die Geschichte scheint ganz lustig zu werden.
Es wird alles dabei sein. Im Endeffekt wird es wie so oft eine Tragödie.


„Das wievielte Mal!“ Würde ich eher als Frage sehen.
Was hältst du von '?!' ? Macht man zwar nicht, kommt jedoch der Aussage nahe, immerhin strickt sie.
Im Beisein von Mutter und Schwester? o_O;)
Woran denkst du? :rolleyes:

Ich betrachtete ihre Sandaletten, deren Absatz, grinste. Würde ich hier noch anhängen, um die Spitze noch ein bisschen schärfer zu machen. ;)
Gekauft.
 

ahorn

Mitglied
So, es geht weiter.

Und ich danke dir Ralph für die Bewertung. Denn zwei Sterne sind mehr als einer und einer mehr als keine Bewertung. :cool:

Gruß
Ahorn
 
Hallo Ahorn,

versuchen wir das nochmal. Du hast den ursprünglichen Teil ein wenig eingedampft.

Bereits bei der Ankunft kommt in ihn ihm die Vorahnung auf,
Melanie lernt Leonardo, einen Enddreißiger und er den, wie ihn Melanie bezeichnete, süßen Paolo kennen.

Auf ihre maßlos übertriebene Anspielung nicht eingehend, konterte ich mit einer Gegenfrage.
Die werden uns sicher sagen, welcher Bus von Verona nach Lazise fährt.
Ihre Brüste verhinderten die Kollision. Mann, was hat sie denn für einen Megavorbau?;)
Erneut hörte er es plätschern, jedoch gedämpfter.
Anschließend schloss er die Tür und war entzückt,
Missmutig kam ich ihrer Aufforderung nach, es war nicht einmal Sonntag welchen tieferen Sinn hat dieser Teil? und erhob mich vom Bett.
zumindest der Klempner,kein Komma einen an der Pfanne hatte.
Ich band mir,kein Komma ein Badehandtuch um,
Ich hatte einmal wieder etwas ausgefressen und Melanie es vor meinen Eltern entdeckt.
Den Bock schoss sie aber mit Folgendenm ab, einer Folter, auf der später,kein Komma die Slip-Attacke gründete.
Es war zwar nicht mein Ding, aber das eine oder andere Stück,kein Komma war echt cool und ich
Melanies gGriff,kein Komma an die Cola holte mich zurück an den Gardasee.

Puh, da sind aber einige ziemlich derbe Schoten drin. Wann hast Du das geschrieben? Warst Du da selbst erst siebzehn oder jünger?

Liebe Grüße,
 

ahorn

Mitglied
Moin,
Rainer Zufall. Ich danke dir.

Du hast den ursprünglichen Teil ein wenig eingedampft.
Nicht, dass ich das wüsste.

Bereits bei der Ankunft kommt in ihn ihm die Vorahnung auf,
Hoppla, da bin ich doch glatt in die 3. Person abgedriftet.

wie ihn Melanie bezeichnete
Bezeichnete! Vergangenheit. Ich schreibe nicht im Präsens.

Die werden uns sicher sagen, welcher Bus von Verona nach Lazise fährt.
Ich dachte, das hätte ich bereits ergänzt.

es war nicht einmal Sonntag
Du enttäuschst mich.:oops: kennst du nicht den Spruch:
Heute ist doch nicht Sonntag.

Wann hast Du das geschrieben?
Wann? Die Frage ist wo?

Warst Du da selbst erst siebzehn oder jünger?
Sehr witzig, bloß weil wieder einmal meine Komma-Taste geklemmt hat. So abwegig ist die Frage nicht. Erzählt wirklich ein 17-Jähriger. Denk einmal daran, dein Benny sitzt in einer Runde 17-Jähriger und erzählt einen Schwang aus seiner Jugend. Wie erzählt er?

Liebe Grüße
Ahorn
 
Hi Ahorn,

aber sicher hast Du gekürzt. Die ganze erste Szene mit der Mutter fehlt.
Steh ich auf der Leitung? Der ganze Rest des Satzes ist im Präsens, warum sollte es dann "bezeichnete" heißen?
Okay, das mit dem Sonntag würde ich dann aber in Gedankenstriche einbetten.
Klar, das Sprachgebaren heutiger Pubertiere kenne ich aus dem Bus und der S-Bahn.:eek: Da gruselt es einem schon so manches Mal.

Liebe Grüße,
 

ahorn

Mitglied
Moin Rainer Zufall

aber sicher hast Du gekürzt. Die ganze erste Szene mit der Mutter fehlt.
Steh ich auf der Leitung? Der ganze Rest des Satzes ist im Präsens, warum sollte es dann "bezeichnete" heißen?

Nee, aber icke. Das Formatieren vom 'Eros Dewil' macht mich ganz rammdösig. Blocksatz kann ganz schön auf die Nerven gehen. Natürlich heißt es 'bezeichnet', ist ja der Klappentext und ja das erste Kapitel war weg, aber das ist kein Kürzen, sondern weg. Man sagt zwar immer, das erste Kapitel soll man, wenn man fertig ist, streichen, ist bloß labber-labber, aber ich bin nicht fertig. o_O
Okay, das mit dem Sonntag würde ich dann aber in Gedankenstriche einbetten.
Nee, dann wäre es eher wie ein Zitat, aber das ist es nicht, sondern erlebte Rede. In wörtlicher Rede würde es folgendermaßen aussehen.
Melanie: "Paul, geh baden!"
Paul: "Ist heute Sonntag."

Da gruselt es einem schon so manches Mal.
Nicht gruseln! Aufschreiben. :cool:

Liebe Grüße und ein hoffentlich freies Wochenende
Ahorn
 
Hallo Ahorn,

fehlerhaft ist dieser Satz dennoch.

Missmutig kam ich ihrer Aufforderung nach, es war nicht einmal SonntagKomma und erhob mich vom Bett.

Was spricht dagegen, anstatt der Kommata Gedankenstriche zu setzen? Ich finde, das sähe gefälliger aus. Außerdem finde ich, dass so ein Einschub zuweilen die Harmonie eines Satzes stört. Hier wäre das für mich ein solcher Fall - zumindest die Version mit Kommata ... Alternativ diese Variante:

Missmutig kam ich ihrer Aufforderung nach und erhob mich vom Bett. Dabei war nicht einmal Sonntag.

Nee, freies Wochenende nicht, aber ab Dienstag zehn Tage frei. Allerdings ist da auch ein unangenehmer Zahnarzttermin eingebettet.

Liebe Grüße,
 
Hallo Ahorn,

Du verwirrst mich. Jetzt ist die erste Szene mit der Mutter wieder drin, dafür aber noch keine Fortsetzung, die Du ankündigst.

Liebe Grüße,
 

ahorn

Mitglied
Moin Rainer Zufall,

und du mich.
Hast du eine andere LeLu?
Letzte Woche ging es nur bis:
Ich kletterte hinüber, legte mich in die kurze, jedoch tiefe Wanne und verdrängte den Ekel.
Aber für dich habe ich es markiert, wo es weitergeht. ;)

Liebe Grüße
Ahorn
 
Hallo Ahorn,

sehr irritierend das ist ... Den Teil nach Deiner Markierung hatte ich bereits bearbeitet (siehe #8 vom 1.9.), wenngleich Du nicht alle Korrekturen übernommen hast. Als ich jetzt mal den gesamten Text überflog, fielen mir weitere Fehler auf, die ich dachte, bereits bemängelt zu haben. Sehr seltsam ...

Liebe Grüße,
 

ahorn

Mitglied
Moin Rainer Zufall,

du bist spitzenmäßig :) und korrigierst meinen Text, bevor er erscheint. ;)
Da bin ich irgendwie mit Kapitel und Szene durcheinander gekommen.

Daher!

Paul erzählt endlich weiter.

Liebe Grüße
Ahorn
 
Hallo Ahorn,

habe mal ein kleines Zeitfenster.

Bereits bei der Ankunft kommt in ihn ihm die Vorahnung auf, dass
„Mama, hörst du nicht zu.Fragezeichen Er hat eine andere?Punkt oder Ausrufezeichen
Kannst du nicht die Clara mitnehmen.Fragezeichen
„Paul, wo hast du bloß diese Wörter her.Fragezeichen Melanie, hast du ihm das beigebracht.Fragezeichen
Auf ihre maßlos übertriebene Anspielung nicht eingehend, konterte ich mit einer Gegenfrage.
Ihr Blick verriet mir es, sie hatte meine Spitze geschnallt.
Ich dachte,kein Komma Kammer, presste abgekämpft „Zimmer“ hervor, als ich Melanie wieder traf wiedertraf.
Ein Ggutes hatte es:
„Ich würde das Wasser nicht hinauslassen, es sie sei denn, du möchtest kalt duschen.“
Weißt duKomma Stinker, Frauen stehen auf Männer

Achtung: Von Ich setzte mich neben Melanie in den Sand bis jedoch tiefe Wanne und verdrängte den Ekel. ist doppelt, nur dass die zweite Runde zum Teil kursiv gestellt ist.

Achtung:
Melanie blies zum Aufbruch. Ich stieg hinaus und zog den Stöpsel. Während ich über die Kloschüssel stieg, band ich mir ein Badehandtuch um, knotete es auf Brusthöhe fest.
Sie strich mir über die Wangen, die Arme. „Wie schön sauber, zart deine Haut ist.“ Sie grinste. „Was so ein wenig Elixier ausmacht?“
„Du bist widerlich!“

Warum sind diese Zeilen kursiv gesetzt?

Den Bock schoss sie aber mit Folgendem ab, einer Folter, auf der später, die SlipBindestrichAttacke gründete.
Sicherlich war es ihnen peinlich und sie nahmen an, die Betreuerinnen kämen eher mit solch einem Frick Freak wie mich mir zurecht.
Wie immerKomma(?) schien mein Intellekt,kein Komma mich nicht zu trügen.
„Der ist ein Ssüßer, meinst du nicht auch?“
„Bin ich“, sie ergriff ihr Glas und saugte am Strohhalm, „ihr Kindermädchen?Anführungszeichen


Liebe Grüße,
 



 
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