Hey & Hah!
Jetzt versuche ich also, nach und nach mit einer Klapperaufdröselung anzufangen und dabei eine basslinienhafte Selbstironiebegletung beizubehalten, soweit das nicht
völlig auf Kosten der Verständlichkeit geht.
Ausgangspunkt:
Ich habe also (irgendwo weiter oben) erkärt, es gebe bei traditionellen deutschsprachigen Gedichten manchmal ein
formales Phänomen, welches sich
Klappern nennt und welches (
außer beispielsweise bei komischer Lyrik und verwandten Genres) eher als
fehlerhaft einzustufen ist.
Als Erklärbär, was ich wohl unter Klappern verstehe, habe ich
Heinrich Heine bemüht, der einmal im Zusammenhang mit trochäischen Versen eines Kollegen darüber klagte, dass in manchem Gedicht regelmäßig
Vers- und Wortfuß zusammenklappen (
sic!).
Sodann habe ich (eben auf der Linie von Heine) dieses ominöse Klappern als etwas bezeichnet, das
nicht durch ungeschicktes Rezitieren (ich habe das "Vortragsstil" genannt) zustande kommt, sondern als etwas, das beim
Lesen des Textes negativ auffällt.
Kritik:
Es wurde nun von James darauf hingewiesen, dass
klappen (Heine) und
klappern (sufnus) doch zwei verschiedene Wörter sind, dass Heine außerdem nur was von
Trochäen schreibt, der Sufnus den Begriff aber offensichtlich weiter ausdehnt.
Zudem ließen sich doch Beispiele von z. B.
Goethe finden, die meiner Klapperdefinition zu entsprechen scheinen; ob ich also wohl auch den Dichterfürsten kritisieren wolle, ich Wurm? (kein Wortlaut von James sondern ein möglicher Anflug von Selbsterkenntnis beim sauberen Herrn S.).
Desweiteren könne man bei einem
Klappertext nach Suf-Definition durch einen zusätzlich eingeschobenen
Auftakt leicht erreichen, dass alle nachfolgenden Versfüße aus den Worfüßen herauspurzeln (das berührt jetzt "meine" heineanische Klapperdefinition mehr im Detail - sehr viel weiter unten mehr dazu), womit folglich durch eine unscheinbare Auftaktsilbe völlige Klapperfreiheit (wenn man denn meiner Definition folgen wolle) hergestellt wäre, obwohl sich das hierbei herbeigefrickelte Resultat doch immer noch mehr oder weniger gleich wie die unaufgetaktete Ausgangsversion anhöre.
Sodann bliebe ich (immer noch ein ziemlich tief im Definitorischen verwurzelter Einwand) eine Erklärung schuldig, wie
orthographisch relativ willkürliche Wortzusammen- oder -Getrenntschreibungen sich auf das Klappern auswirken und wie
einsilbige Wörter im Klapperkontext einzuschätzen sind.
Schließlich ginge lt. James die Mehrzahl der hier im Faden zugeschalteten Diskurspartner nicht konform mit einer Klapperbetrachtung, die sich auf eine
Textstruktur beziehe, welche
unabhängig von phonetischen Aspekten (Textvortrag) sei (nur kurz vorausgeschickt: Dieser letzte Einwand beruht in Teilen womöglich auf einem Missverständnis meiner Einlassungen - auch hierzu später mehr).
Summasummarum stünde ich doch wohl mit meinem definitorischen Angang erstens auf ziemlich
klapprigen Beinen und zweitens ganz schön
alleine auf weiter Flur.
In Betrachtung all dieser Punkte hat James den Vorschlag zur Güte gemacht, vielleicht den Begriff des Klapperns durch eine passenderen Bezeichnung zu ersetzen.
Und jetzt?
Ich möchte zunächst mal mit dem
Allein-auf-weiter-Flur-Aspekt anfangen. Es scheint ja angesichts der Einwände im Raum zu stehen, dass der Begriff des Klapperns entweder
gar keinen etablierter Terminus für eine "metrische Fehlfunktion" darstellt oder aber sich zumindest nicht auf geschriebene Texte bezieht, sondern nur auf deren gesprochene "Aufführung" und dabei etwas Ähnliches meint wie:
leiernd / langweilig / "schlecht" vorgetragen.
Erst nach Abhakung das Alleindasteh-Aspekts werde ich mich langsam zu einer
Definition i. e. S. vorarbeiten und dabei insbesondere zeigen, warum ein Auftakt das Klapperproblem nicht befriedigend löst, obwohl er doch zu einer Wort/Versfuß-Dissoziation führt und warum das von James zitierte Goethegedicht gerade
nicht klappert.
Ich werde, wenn ich dieses ganze Programm
abgeklappert habe, vermutlich nicht mehr als der total-isolierte Klapperdissident dastehen.
Allerdings habe ich mich dann so lang und breit über das Klappern ausgelassen, dass der Eindruck entstehen könnte ich sei ein bisschen klapperfixiert, womöglich schon reif für die Klappse. Daher werde ich zum Schluss noch einen kurzen
Exkurs anhängen, der zeigen soll, dass es
außer dem Klappern auch andere Formbesonderheiten (um es mal neutral auszudrücken) gibt, die einem Gedicht ein irgendwie altmodisch-sperrig-monoton-künstliches Gepräge verleihen.
Von diesen vielen Vorhaben, wird in diesem Beitrag aber nur das erste realisiert werden: die Einsames-Reh-auf-der-Flur-Problematik bei Verwendung des Begriffs "klappern". Das Definitorische und der Exkurs kommen in weiteren Beiträgen.
Gewährsleute für den Klapperbegriff (allgemeine Vorrede):
Wenn ich im Folgenden meine Nicht-Alleinheit beim Gebrauch des K-Worts belegen werde, gehts natürlich nicht ohne Name-Dropping, irgendwie muss ich ja ein unterstützendes Zitat beim Belegstellenlieferanden anflanschen. Leider hab ich nicht für alle Klapperzeugen Internet-Belegstellen gefunden, in Teilen müsst Ihr mirs dann glauben oder es sein lassen.

Unter ersterer Prämisse bzw. auf Basis google-barer Belege werden wir dabei dreierlei (hoffentlich) erkennen können:
Erstens: Ja, es gibt tatsächlich "Autoritäten" (tief durchatmen James, Du
musst nicht Ihrer Meinung sein

) auf dem Gebiet der Versanalyse oder des Versbaus, die den Begriff des Klapperns gebrauchen und
zweitens: sie gebrauchen den Begriff so, dass er sich auf die Textstruktur bezieht und nicht auf einen individuellen, "falschen" Vortragsstil und
drittens: Bei den Belegstellen deuten sich durchaus definitorische Akzentunterschiede an, so dass für die sufnotische Definition des Klapperns nochmal gesondert zu klären sein wird, ob sich denn auch für
diese Definition Kronzeugen finden lassen.
Achja und die Hervorhebungen in den folgenden Textpassagen sind auf meinem Mist gewachsen.
Gewährsleute für den Klapperbegriff (spezieller Teil):
Ich fange mal mit einem eher geläufigen Namen aus der Lyrik an, mit dem gar nicht so armen BB, also dem Herrn
Brecht. Der hat recht häufig auch Schreibkunst-theoretische Überlegungen angestellt und sich unter anderem über Fragen des Rhythmus in der Lyrik Gedanken gemacht. In diesem Zusammenhang konzipierte er eine sogenannte gestische Lyrik und bei deren Beschreibung entfiel seiner Schreibmaschine mit einem abwertenden Blick auf
alternierende Metriken (Trochäus oder Jambus) das Statement, er brauche
"Rhythmus, aber nicht das übliche Klappern". Offensichtlich stoßen wir also beim BB anders als beim klappenden Heine tatsächlich auf das Wortfeld "Klappern" und er gebrauchte den Begriff im Zusammenhang mit geschriebenen Texten, bei denen er, wenn sie sich der gebundenen Metrik bedienen, die Gefahr des Klapperns erkannte, die man durch eine versfußfreie, aber dennoch rhythmische Dichtung, bannen könne (dummerweise find ich den alten Rundschau-Artikel, in dem er das verzapft hat, in meinem Bücherchaos nicht mehr und kann daher nicht wörtlich zitieren). Soweit mir das erinnerlich ist, schrieb der Bert aber leider nichts darüber, was nun unter dem Klappern genau zu verstehen ist, insofern ist er erstmal nicht viel mehr (aber auch nicht viel weniger) als ein möglicher Stichwortexistenzbestätiger.
Darüber hinaus klang das bei ihm ein bisschen nach einem Generalverdacht, dem sich jede metrisch definierte Lyrik ausgesetzt sehen muss. Wenn er das von ihm benutzte Wort
"übliche" wirklich so meinte, dass es kaum klapperfreie Ausnahmen in der alternierenden Metrik gebe, dann bin ich da keinesfalls im Team Brecht unterwegs. Allerdings sei zur Beruhigung der Gemüter (inkl. meines eigenen) darauf hingewiesen, dass BB trotz seines Beitrags weiterhin durchaus auch streng gefügte jambische und trochäische Gedicht verfasst hat - offenkundig hat ihn dann entweder das Klappern nicht gestört oder er hat es trotz der festen Metrik durch andere Maßnahmen vermeiden können.
Ein deutlich weniger bekannter, aber doch einschlägig "eingelesener" Klapper-Gewährsmann ist
Friedrich Albert Lange (1828-1875), seines Zeichens Philosophie- und Pädagogik-Dozent an diversen Unis. Er äußerte sich in einem posthum erschienenen Beitrag zu einem ganz speziellen Fall metrisch gebundener Dichtung, nämlich dem "typischen" deutschen
Alexandriner des 18. Jh. Wir sind also bei Langes Betrachtung in der Dicht-Epoche der Herren Gleim, Uz und Gottsched unterwegs und nicht etwa in der uns heute vielleicht eher als typisch "alexandrinisch" in den Sinn kommenden Zeit der Barockdichter des 17. Jh.
Jedenfalls meint dieser Herr Lange
"Die deutsche Verskunst der damaligen Zeit besaß nämlich zwei Hauptmittel, die Gedichte unausstehlich langweilig zu machen: das Verbot dichterischer Umstellungen in der Wortfolge und das Verbot eines jeden Gegensatzes von Wortaccent und Versaccent", weshalb z. B ein "
französischer Alexandriner [...] ganz etwas Andres sei, als ein deutscher Alexandriner" [gemeint ist: dieser Zeit] "
mit seinem regelmäßigen Geklapper gleichförmiger Hebungen und Senkungen".
Tja. Also da könnte man erstmal sagen, nochmal ein Punkt für mich, es gibt Belegstellen für das Verdikt des Klapperns und sie beziehen sich auf Grundsätzlicheres als nur die Vortragsweise eines Gedichts. Aber. Aber, aber, aber: Es klingt irgendwie auch bei Fr. A. Lange, vielleicht sogar noch mehr als bei Brecht, fast nach einem gewissen Generalverdacht gegenüber gleichmäßigen Metren. Oder wie hat er das mit dem unglücklichen Verbot eines "Gegensatzes von Wortaccent und Versaccent" gemeint? Kann man auch metrisch gleichmäßig dichten und dabei Gegensätze von Wort- und Versaccent zulassen? Und liegt das auf der Linie meiner von Heine ausgeborgten Vorstellung, dass Wort- und Versfüße bei unklappriger (unklappender) Metrik nicht zusammenfallen dürfen? Ja und nein und dazu weiter unten mehr. Das Feindefinitorische kommt ja erst noch, wie bereits anmoderiert. Wir sind noch in der Phase, wo zu klären ist, ob es überhaupt Traditionslinien für den Terminus des Klapperns gibt.
Machen wir mal weiter. Ich hab hier noch
August v. Platen, um mal nach dem reinen Theoretiker Lange nochmal einen Praktiker der Dichtkunst ins Feld zu führen. Von dem finden wir ein Epigramm mit dem Titel "Rhythmische Metamorphose", das da lautet:
Episch erscheint in italischer Sprache der Ton der Oktave;
doch in der deutschen, O Freund, athmet sie lyrischen Ton.
Glaubst du es nicht, so versuch's! Der italische wogende Rhythmus
Wird jenseits des Gebürgs, klappernde Monotonie.
Mit "Oktave" ist übrigens die Stanze gemeint, die im Deutschen üblicherweise als fünfhebiger Jambus realisiert wird.
Man beachte nun bei Platens Polemik das durchgängig sehr klassisch gefügte Metrum, das bei "Wird jenseits des Gebürgs" unter schlimmem Geholper in einen Jambus wechselt, um dann ausgerechnet beim Stichwort der "klappernde[n] Monotonie" wieder ins daktylische Versfußbett zurückzufinden.
Und was lernen wir daraus? Nichts wirklich definitorisch Brauchbares, aber immerhin eine erneute Belegstelle für den Gebrauch des "Klapperns" im Kontext von metrischen Fragen.
Je nun, also auf zum nächsten Klapper-Stichwortgeber. Und passenderweise hat der sich ein Heine-Gedicht vorgeknöpft, wobei die Vorknöpfung im Großen und Ganzen dann doch auf eine astreine Belobigung hinausläuft. Der leider dieses Jahr verstorbene
Peter von Matt, seinerzeit Lehrstuhlinhaber für neuere deutsche Literatur an der ETH Zürich, schreibt über Heines "Belsatzar":
"Heine hat bessere Gedichte geschrieben, raffiniertere nur wenige. Er operiert wie ein Postmoderner mit allen Spielformen der Trivialität. Das Metrum lässt er klappern, die Reime schnappen, die Wortwahl ist grell [...] Aber gleichzeitig gibt er ständig zu verstehen, daß er diese Effekte sehr überlegt setzt. [...] Insbesondere die delikaten Rhythmuswechsel lassen das Klappern und die Sprachschminke als Zitat eines naiven Redens erscheinen.".
Also auch hier: Wir finden den Verweis auf Klappern als einer mit dem Metrum assoziierten Texteigenschaft, die Augenkontakt zur (lyrischen) Trivialliteratur aufnimmt. Und auch hier haben wir es mit einem Jambus zu tun, mithin wird das Klappern also mitnichten nur bei Trochäen diagnostiziert. Desweiteren wird auf "Rhythmuswechsel" verwiesen (gemeint sind damit Zeilen, die das metrische Schema des Jambus völlig verlassen), welche nach Peter v. Matt aufzeigten, dass der Herr Heine doch kein Klapperdichter aus Unvermögen sei. Insofern steht auch hier die Frage im Raum: Gibt es denn dann auch klapperfreie Verse, die dennoch einem festen Metrum unterliegen?
Bei
Brecht klappern Jamben und Trochäen zumindest "üblich[erweise]", bei
Lange in alexandrinischer Darreichungsform in der postbarocken Zeit, die zwischen den lyrischen Eckpfeilern von Rokkoko und Aufklärung unterwegs war, bei
v. Platen grundsätzlich (?) bei cisalpinen (aus teutonischer Sicht betrachtet) Versen in der (jambischen) Stanzenform und bei
Peter v. Matt klappert es im Heine-Gedicht offenbar auch vor allem in den regelmäßigen Passagen (leider wird v. Matt hier auch nicht konkreter).
Hm und nunja: Die Vorstellung hier würde von den zitierten Experten ein generelles Klapperproblem in regelmäßiger Metrik gesehen ist damit nicht belegt, sondern nur ein Verdacht. Natürlich sind die oben zitierten Passagen immer noch interpretationsbedürftig.
Also setzen wir da mal ein Fragezeichen und sehen weiter.
Damit gehe ich zu guter (?) letzt in diesem Kapitel zu einem der vielleicht spannendsten Zeugen über. Spannend, weil dessen Darlegung prima vista so klingt, als ob das Klappern eben
doch was mit einem (falschen) Vortrag zu tun hat und (noch wichtiger) weil dieser Zeuge andeutet, es könne sozusagen auch ein Art
Gegenteil von Klappern geben, das ebenfalls problematisch sei (oder sein könne). Donnerwetter.
Ich rufe also
Hermann Burger auf. Der schon seit über dreieinhalb Jahrzehnten verstorbene Herr Burger zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen schweizer Lyrikern der zweiten Letztjahrhunderthälfte und war als habilitierter Germanist mit dem theoretischen Rüstzeug wohlvertraut.
In einer Gedichtanalyse zu Celans Lyrikband Atemwende widmete er sich u. a, dessen Gedicht "WEGGEBEIZT".
Hier mal die ersten Zeilen des Celan-Gedichts:
WEGGEBEIZT vom
Strahlenwind deiner Sprache
das bunte Gerede des An-
erlebten – das hundert-
züngige Mein-
gedicht, das Genicht.
Dazu schreibt Burger jetzt (das ist google-findbar):
" 'Weggebeizt…' und ähnliche Beispiele aus der
Atemwende heben sich von der elegisch getönten Lyrik der Frühzeit ab und rücken, was die sprachliche Struktur betriff, in die Nähe der
Prosadichtung 'Gespräch im Gebirg'. [...] Die daktylisch gegliederten Langzeilen sind gänzlich verschwunden, an ihre Stelle ist der Kurzvers getreten und das Prinzip der übertriebenen Segmentation, welches den Prosastil Celans im 'Gespräch im Gebirg' kennzeichnet. [...] Erstaunlicherweise
bleibt das metrische Schema trotz des Verzichtes auf Langzeilen in vielen Gedichten unzerstört. '
Weggebeizt…' läßt sich ohne weiteres in Daktylen und Trochäen aufgliedern [...] Zwar wird das metrische Schema der Langzeilen aufrechterhalten, doch richtet es sich weder nach den Fugen der Syntax noch nach denjenigen der Verse, sondern legt sich als willkürlicher Raster über das Gedicht. Die schwerfälligen Komposita mit ihren doppelten Wortakzenten lassen sich scheinbar leicht dem trochäischen und daktylischen Muster unterordnen.
Beim Vortrag aber zeigt sich, daß die Hebungen sehr kräftig, die unbetonten Silben dagegen meistens zu schwach ausfallen oder ihrerseits zu Hebungen umfunktioniert werden. Das Partizip 'weggebeizt' wird natürlich nicht alternierend gelesen, sondern der Tonfall bleibt über drei Silben hinweg gehoben, so daß vor der Präposition 'vom' eine starke Zäsur entsteht.
Eine gewisse Spannung zwischen Takt und Rhythmus ist vonnöten, damit das Klappern der Verse vermieden wird. Doch hier fällt der Unterschied zu groß aus. Der gesamte Rhythmus stellt das Metrum in Frage."
Hier ist natürlich zunächst mal vor allem die Wendung Burgers mit dem Vortrag (oben sicherheitshalber noch unterstrichen) relevant, weil sie ja meiner These, das Klappern sei eine textstrukturelle Eigenschaft zu widersprechen scheint. Ich habe aber oben hofentlich bereits deutlich genug anmoderiert, dass ich damit meinte, dass ein Gedicht auch dann klappern kann, wenn man es nicht fehlerhaft, sondern durchaus ganz ordentlich vorträgt. Da wäre nun wohl Burger mitgegangen, denn das für ein übliches Gedicht bereits provozierende "Anti-Klappern", das man nach seiner Ansicht beim Vortrag von "Weggebeizt" bemerken kann, lässt sich eben auch beim gelungenen Vortragen feststellen, es hat eben etwas mit der Art zu tun, wie der Text geschrieben ist und nicht mit einer nachlässigen mündlichen Interpretation. Und auf die Frage, ob ein Gedicht also nicht nur zu stark sondern auch "zu wenig" klappern kann, sollten wir im Definitionsteil sicher nochmal eingehen.
Puh.
Jetzt mal Durchschnaufpause bzw. Gelegenheit für Gegenfeuer.
Heißt: Bevor ich also definitorisch weitermache, können wir uns darauf einigen, dass es den Begriff des Klapperns als terminus technicus grundsätzlich gibt und dass er sich (zumindest bei den hier aufgeführten Beispielen) im weitesten Sinn irgendwie auf den ins Gedicht eingeschriebenen Rhythmus bezieht?
LG!
S.