Kurzfassungen

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Einem Kinderlied nachempfunden

Weißt du wieviel Häuser stehen
in der großen lauten Stadt.
Weißt du wieviel Menchen sehen,
was sie so zu bieten hat.
Warum sollte man sie zählen
und sich unnütz damit quälen.
Wenn du nur zufrieden bist.
Wenn du nur zufrieden bist

Weißt du wieviel Flüsse fließen
durch das schöne deutsche Land
Weißt du wieviel Blumen sprießen.
Wieviel sind dir denn bekannt.
Ach, die Zahl ist ungeheuer
und sie sind dir alle teuer.
Lieb sie nur, das ist genug,
lieb sie nur, das ist genug.

Weißt du wieviele Gedanken
dir so oft durchs Köpfchen ziehn.
Und wie wunderschöne Ranken
in der Fantasie erblühn.
Ach, lass sie nur ruhig leben.
wenn sie dir was Schönes geben.
Dann halt sie nur alle fest,
dann halt sie nur alle fest.
 

Vera-Lena

Mitglied
Futsch und weg

Schmitts Katze ist uns abgehauen
sie wollte uns 'nen Rollmops klauen,
doch weil wir sowas gar nicht lieben,
da haben wir das Tier vertrieben.
Nun ist sie plötzlich gänzlich weg
und man vermisst den Katzendreck.
 
Späte Reue

Unsern Hund, den tat man klau'n
oder ist er abgehaun'?
Stets regte mich sein Bellen auf,
sehr ungern nahm ich es in Kauf.
Und heute, da man nichts mehr hört.
ist's die Stille, die jetzt stört.
Käm er doch wieder auf die Schnell,
denn ich vermiss jetzt sein Gebell..
 

Vera-Lena

Mitglied
Eifersucht

Es fragte mich ein Känguruh:
Sind wir per Sie oder per du?
Ich musste gar nicht überlegen:
Per Sie und zwar ganz schlicht deswegen,
ich bin seit langem schon per du
mit einem hübschen kleinen Gnu
und auch mit einem Papagei
den Beiden ist's nicht einerlei,
bin ich intim und auch per du
mit einem netten Känguruh.
 
Glaube versetzt Berge

Ein Affe unter vielen Affen,
der liess sich allzugern begaffen.
Ein Mensch stand mal vorm Affenhaus,
sagt er säh wie'n Professor aus.
Seitdem ist er ganz aus dem Häuschen
gab sich den Menschennamen Kläuschen.
Den hatte er auch mal gehört
und davon war er ganz betört.
Nun denkt der Affe Klaus ganz eitel
bin Mensch von Sohle bis zum Scheitel.
 

Vera-Lena

Mitglied
Eichendorff

Träume, Küsse, Blütenschimmer,
gehen durch die Felder immer
und der Seele stummes Flehen
wünscht sich heiß, nach Haus zu gehen.
 

Vera-Lena

Mitglied
Clemens Brentano

Hörst du, wie die Brunnen rauschen?
Ja, na klar, bin doch nicht taub.
Lass uns das Jahrhundert tauschen,
will dich sehen mit Verlaub,
will mit dir zu Wolken fliegen,
wenn so süß die Grille zirpt,
will mit dir im Grase liegen,
das uns hoch genug verbirgt,
will dir flüstern ein paar Worte
bis du selig, tief beglückt
Heimat fühlst an diesem Orte,
wo ich dir den Traum gepflückt.

(Clemens von Bremtano:" Hörst du, wie die Brunnen rauschen")
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

ich hab ihm sein schönes Gedicht aber gar nicht kaputt gemacht, sondern ab der fünften Zeile ganz wunderbar wieder aufgebaut. Irgendeinen Jokus konnte ich mir aber nicht verkneifen. Er wird es mir nicht verübeln. Er gehört nicht zu den Dichtern, die sich im Grabe umdrehen und er weiß auch, dass ich ein großer Fan von ihm bin. Mit 14 Jahren schon habe ich dieses Gedicht auswendig gelernt, nachdem ich das Buch:"Gedichte der deutschen Romantik." erschienen 1946 in Heidelberg, von unseren lieben Nachbarn geschenkt bekommen hatte.

Es freut mich, dass Du über meine kleine Gemeinheit lachen konntest.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Unsterblich

Da traf ich doch Herrn Heine an,
wie er zu schreiben grad begann
von Blumen und von Nachtigallen
von Feen, deren Schleier wallen
wie leichte Nebel duftig zart,
wie süß das Weib nach Feenart
sich weiß zu wenden und zu drehen,
doch schließlich lässt's den Dichter stehen.

Er nimmt ein Tröpfchen Ironie,
beträufelt damit diese "sie"
und macht sie damit unvergänglich,
war sie auch leider unzugänglich,
bei seinem Wünschen, seinem Trachten,
bei seinen Bitten, seinem Schmachten,
so schenkte sie doch dem Genie
den Anlass für die Elegie.
 
Es ist zwar noch nicht Mitternacht, doch ich
schreibe es jetzt schon mal.


Die Mitternacht zog näher schon.
in Ruhe lag die Lupe schon.

Nur in einem Forum, wie heißt es bloß?
Da ist auch um diese Zeit noch was los.

Es dichtet und reimet 'ne kleine Schar,
die immer gern hier zusammen war.

Einer schreibt schnell ein kleines Gedicht.
Ein andr'er auch nicht darauf verzicht.

Es wird fast alles kurz gefasst,
dass es in dieses Forum passt.

So antwort' ich Vera auf Heine schnell.
Bald ist die Nacht um, 's wird wieder hell.

Ich liebte Heine schon sehr als Kind
weil wunderschöne Reime dort sind.

Es wird gesungen von Liebe und Treu,
natürlich auch von der Lorelei.

Dies sollte dem Belsatzar gleichen,
doch werd ich keinen Becher reichen.

Auch niemand schreibt von Menschenhand
Schreckliches an eine weiße Wand.

Hier sind die Menschen doch so nett
und gehen jetzt alle friedlich ins Bett.
 

Vera-Lena

Mitglied
Lebensfreude à Franz Schubert

Lieblich schwimmt nun die Forelle
in dem Bache klar und helle
überspringt auch manche Welle
saust talab mit großer Schnelle,
wendig und mit Silberschuppen
kann sie durch das Wasser zucken,
frohgelaunt und frohgemut,
weil das Wasser wohl ihr tut.
Fischlein schwimm ein wenig schneller,
schon erwartet dich der Teller
mit Kartoffeln und Gemüse,
also drück schon auf die Düse!
Ha, geschafft, sie ist gerettet
hat ins Flüsschen sich gebettet,
flirtet dort mit einem einem Biber,
Herrn Forello D'Or noch lieber.
 
Goethe wird sich wahrscheinlich im Grabe umdrehen

Man konnte einst ein Röslein sehn,
stand zwischen Heidekraut.
war ja wirklich wunderschön,
jeder möcht es gern ansehn,
schmückte jede schöne Braut
Röslein, Röslein Röslein schön
Röslein auf der Heide.

Kam ein schwarzes Schaf daher,
zum Röslein auf der Heide
War so groß und richtig schwer,
lief vorm Röslein hin und her,
tat ihm nichts zuleide
Röslein, Röslein, Röslein schön,
Röslein auf der Heide.

Dann setzte an das schwarze Schaf
zum gewalt'gen Sprunge.
Röslein wehrte sich und stach
ohne großes Weh und Ach
dem Schafe in die Zunge.
Röslein, Röslein, Röslein schön,
Röslein auf der der Heide.

Das Schaf, das rannt' geschwinde fort
es hatte keine Spucke.
Nur weg, nur weg von diesem Ort
kann ja nicht gewinnen dort,
als ganz normale Schnucke.
Röslein, Röslein, Röslein lebt
weiter auf der Heide.
 

Vera-Lena

Mitglied
Keine Bange, Goethe ruht in Frieden

Goethes Wunderknabe brach
sich doch nur ein Röselein.
Viele Rosen wuchsen nach
in der Heide Schößelein.

Und das schwarze Schäfelein
sah auch seinen Irrtum ein.
Seine Zunge ist verheilt,
freudig es im Grase weilt.
 
Liebe Vera Lena,
mit deinen Versen hast du mich beruhigt.
Dein schönes Gedicht von der Forelle (ich liebe die Musik von Schubert) hat mich dazu angeregt, etwas Bekanntes umzudichten.
Einen schönen Restsonntag wünscht dir
Marie-Luise
 
H

Heidrun D.

Gast
Wedekindlein

Mich schuf aus grobem Stoff ein Gott,
drum zieht`s nach unten mich;
den Schönen bring ich Ozelot,
den Edelstein für dich.

Fast jeder wünscht die Gaben mein,
verliert darob die Seele rein.

:p

© Erdgeist
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

gerade habe ich das Original gelesen:

http://www.symbolon.de/downtxt/wedekinderdg.htm

Dein Text klingt sehr verführerisch.

Er passt gut in die ganze Diskussion der gegenwärtigen Finanzkrise, denn auch eine sehr ernste Mahnung ist ja darin enthalten. Die Seele verlieren oder sie nicht rein bewahren bedeutet für mich in diesem Zusammenhang, den Blick auf das Wesentliche zu verlieren. Die Frage nach dem Sinn des menschlichen Erdendaseins völlig auszuklammern, um des Vergnügens und des Genusses willen.

Sebst die Gier weniger Personen kann eine Gefahr werden für Viele.

Danke für Deinen interssanten Beitrag!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
H

Heidrun D.

Gast
Danke, liebe Vreni.

Die im Text enthaltene (kleine) Gemeinheit hast du aber leider nicht bemerkt:

Den Schönen bring ich Ozelot,
dir einen Edelstein.

:D

Ist aber nicht persönlich gemeint *lol
 



 
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