KB
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Der Typ im vor mir fahrenden Auto sieht aus wie Stan Laurel von hinten. Finde ich jedenfalls.
Dieser typische trapezförmige Schädel mit den kleinen abstehenden Ohren. Die Frisur, an den Seiten kurz, oben wie der Kehrbesen der Hausmeisterin. Ich nenne ihn einfach mal Stan Laurel, weil ich seinen richtigen Namen nicht kenne. Wie sollte ich auch, hab mich noch nie mit ihm unterhalten.
Sein Fahrstil stammt jedenfalls aus einer Zeit, in der es noch keine Verkehrsregeln gab. Mit einem leicht nach rechts geneigten Oberkörper hängt er in seiner Karre wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Derzeit sind auffallend viele Laurels unterwegs. Sie fahren junge Frauen spazieren, die stolz sind, von einem Laurel in einem gepimpten Mittelklassewagen chauffiert zu werden. Wer etwas auf sich hält, kurvt mit seiner erbeuteten Bitch durch den dichten Feierabendverkehr.
Ich werde mich an die Fersen seiner auffällig hellgrün lackierten Felgen heften. Es interessiert mich eigentlich nicht besonders, aber ich finde es witzig, einen Laurel auf freier Wildbahn zu beobachten. Er macht es mir nicht leicht. Seinem leichtsinnigen Fahrstil folgend, bin ich gezwungen auch in äußerst brenzlichen Situationen zu überholen. Laurel indes bleibt cool. Auch wirklich gefährliche Aktionen erledigt er in schräger Sitzposition. Ich sehe förmlich, wie er sich nach mehr oder weniger gelungenen Überholmanövern den Haarbüschel rubbelt. Seine Beute ist dabei zur Co-Heldin aufgestiegen und hat sich währenddessen am Haltegriff festgekrallt. Vermutlich ist sie froh, fürs Erste alles lebend überstanden zu haben. Dafür wird sie dann auch gönnerhaft ins Mc Doof eingeladen. Treffen mit Gleichgesinnten. Man kennt sich und wird mit einer angedeuteten Umarmung begrüßt. Seine Beute bleibt derweil unbeachtet, ist eh nur eine Bitch.
Ich habe Angst, Laurel in der Menge der Verwechselbaren aus den Augen zu verlieren. Erst auf dem Parkplatz kann ich ihn wieder an seinen neonfarbenen Sneaker identifizieren.
Die erlegten Burger wurden inzwischen ausgeweidet und die weggeworfene Papierhüllen kennzeichnen deutlich den Schlachtplatz. Gesättigt und mit dröhnenden Motoren geht es weiter ins Feld. Es gilt, den coolen Ruf den man sich mühsam erworben hat zu verteidigen.
Mir dagegen ist langweilig geworden. Ich fahre nach Hause und sehe mir „DICK UND DOOF MACHEN EINE LANDPARTIE“ an.
Dieser typische trapezförmige Schädel mit den kleinen abstehenden Ohren. Die Frisur, an den Seiten kurz, oben wie der Kehrbesen der Hausmeisterin. Ich nenne ihn einfach mal Stan Laurel, weil ich seinen richtigen Namen nicht kenne. Wie sollte ich auch, hab mich noch nie mit ihm unterhalten.
Sein Fahrstil stammt jedenfalls aus einer Zeit, in der es noch keine Verkehrsregeln gab. Mit einem leicht nach rechts geneigten Oberkörper hängt er in seiner Karre wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Derzeit sind auffallend viele Laurels unterwegs. Sie fahren junge Frauen spazieren, die stolz sind, von einem Laurel in einem gepimpten Mittelklassewagen chauffiert zu werden. Wer etwas auf sich hält, kurvt mit seiner erbeuteten Bitch durch den dichten Feierabendverkehr.
Ich werde mich an die Fersen seiner auffällig hellgrün lackierten Felgen heften. Es interessiert mich eigentlich nicht besonders, aber ich finde es witzig, einen Laurel auf freier Wildbahn zu beobachten. Er macht es mir nicht leicht. Seinem leichtsinnigen Fahrstil folgend, bin ich gezwungen auch in äußerst brenzlichen Situationen zu überholen. Laurel indes bleibt cool. Auch wirklich gefährliche Aktionen erledigt er in schräger Sitzposition. Ich sehe förmlich, wie er sich nach mehr oder weniger gelungenen Überholmanövern den Haarbüschel rubbelt. Seine Beute ist dabei zur Co-Heldin aufgestiegen und hat sich währenddessen am Haltegriff festgekrallt. Vermutlich ist sie froh, fürs Erste alles lebend überstanden zu haben. Dafür wird sie dann auch gönnerhaft ins Mc Doof eingeladen. Treffen mit Gleichgesinnten. Man kennt sich und wird mit einer angedeuteten Umarmung begrüßt. Seine Beute bleibt derweil unbeachtet, ist eh nur eine Bitch.
Ich habe Angst, Laurel in der Menge der Verwechselbaren aus den Augen zu verlieren. Erst auf dem Parkplatz kann ich ihn wieder an seinen neonfarbenen Sneaker identifizieren.
Die erlegten Burger wurden inzwischen ausgeweidet und die weggeworfene Papierhüllen kennzeichnen deutlich den Schlachtplatz. Gesättigt und mit dröhnenden Motoren geht es weiter ins Feld. Es gilt, den coolen Ruf den man sich mühsam erworben hat zu verteidigen.
Mir dagegen ist langweilig geworden. Ich fahre nach Hause und sehe mir „DICK UND DOOF MACHEN EINE LANDPARTIE“ an.