petrasmiles
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Die Dahlie lässt ihre kluge Ruhe nur für sich blühen, so, wie der Mensch seine Haltung, seine Werte, nur für sich hat; er meint, sie sich selbst schuldig zu sein. Das muss reichen.
Hallo JohnWerte Zeitistsein,
Es sind diese Momente, Begebenheiten oder Gefühle, die in unserer Tageswelt manchmal in einem Strudel von Erinnerungen und Träumen Bilder entstehen lassen und mit uns gedankenverloren auf Zeitreise gehen. So wie ich es hier im Moment auch wieder tue:
"Den Kopf in die Hände gestützt, saß ich reglos und gedankenverloren endlose Minuten da und starrte durch die großen Panoramascheiben in die unendliche Weite des Meeres, während draußen allmählich das Licht zu versickern begann und die nördliche Welt einer weniger greifbaren, dunklen Wunderwelt wich. Weiter unten, im Süden über dem Land mit seinen braun- und ockerfarbigen Tönen, lag noch immer ein goldener Streifen der tiefstehenden Sonne der Nordhalbkugel und vermittelte das Vorwärtskommen des Schiffes."
Ja ein bisschen altmodisch komme ich mir auch vor, wenn ich das Lebenswerk meiner eigenen Büchersammlungen überall im Haus überfliege. Ich kann mich von den Schwarten auch schwer trennen, wegschmeißen geht nicht, vielleicht verschenken. Aber wer will schon, die Schätze lesen, die vergilbt in den Untiefen der Regale ruhen. (Manchmal finde ich sogar Briefmarken, die dort zum Pressen versteckt einer entgegen flatternden Widererweckung harren).
Du beschreibst mit melancholischem Unterton deinen Alltag, der gar nicht so alltäglich zu sein scheint. Ich lese das gern!
Liebe Grüße, John
Vielen Dank für diesen nachdenklichen Post, liebe(r) petrasmiles.Die Dahlie lässt ihre kluge Ruhe nur für sich blühen, so, wie der Mensch seine Haltung, seine Werte, nur für sich hat; er meint, sie sich selbst schuldig zu sein. Das muss reichen.
Liebe PetraLIebe zeitistsein,
Dein Beitrag # 26 ist so eine Sollbruchstelle im Leben, die erfahrbar macht, wie schwer es ist, einfach 'nein' zu sagen, zu sich und auch zu anderen. Daran wird unser Instrumentarium geschult, herauszufinden, wer wir wirklich sind. Es ist leicht, hehre Ziele zu verfolgen, wenn sie nicht geprüft werden. Und wo ist der Punkt, an dem man nicht mehr Kompromisse machen kann?
Ich habe mal als Unternehmensberaterin gearbeitet - und mich sehr über das Geld gefreut - ud so einges gemacht, was ich eigentlich nicht bin. Dann war dieser Job weg und Zeit für Gedanken. Das nächste Projekt hätte das von dem Middelhoff sein können - die Mithilfe bei der Zerschlagung von Karstadt, wenn auch in unbedeutender Position. Aber auch da macht man mit. Ich habe 'nein' gesagt. Erst zu mir und dann zu dem Anbieter. Und dann wieder kleinere Brötchen gebacken.
Auch dieser 'Rotschopf' macht da Sachen, die er vielleich nicht ist. Es wird seine Sollbruchstelle sein. Wenn er es 'übersieht', dieses Unbehagen, dann wird es ihn möglichweise dann treffen, wenn er am wenigsten damit rechnet, vielleicht reagiert dann sein Körper und dann sind vielleicht gleich Job, Frau, Kinder, Haus weg.
So lange man mit seinem Unbehagen Aug' in Aug' steht, verpasst man den Punkt nicht, an dem es nicht mehr weiter geht.
Ich hatte diesen Punkt so manches Mal in meinem Leben und - mit der Bereitschaft, mit weniger zufrieden zu sein - ging es doch immer weiter, und ich bin mir selbst ähnlicher geworden. Natürlich gibt es auch die verlorenen Schlachten, die Illusionen, die nicht gerechtfertigte Überzeugung in sich selbst. Die sind vielleicht noch wichtiger für den ehrlichen Blick in den Spiegel.
Alles, woran wir uns reiben, ist wertvoll.
Liebe Grüße
Petra
Liebe PetraMuttertag ...
Liebe zeitistsein,
ich habe die Theorie, so für mich, dass eine Gesellschaft die Götter hat, die zu ihr passen, wobei passen nicht das Komplementäre meint, sondern das, was das 'begleitet', was sie sowieso schon machen ... und quasi absegnet. Die Fürsorge zur Macht dazu gesellen, das wäre komplementär und ich fürchte, dazu ist die Macht nur in Sternstunden in der Lage ...
Du hast absolut recht - das fürsorgliche und nährende Prinzip ist eine Charaktersache und nicht auf Gebährende beschränkt, und das finde ich sehr schön. Ich hatte einmal eine Freundin, die sich schwer damit tat, das ersehnte Baby von jetzt auf gleich 'zu lieben'. Mal abgesehen von dem Hormoncocktail im Blut nach der Geburt drängt sich so ein neuer Mensch in ein funktionierendes System und stellt alles auf den Kopf. Wird zum alles bestimmenden Herrscher. Das muss man erst einmal akzeptieren. Man hatte vorher ja auch ein Leben.
'Mutter' ist eine Projektionsfläche, und in der individuellen Situation doch so maßgeblich.
Dazu werde ich später noch einmal etwas sagen. Das sind schon jede Menge tiefe Gedanken hier.
Liebe Grüße
Petra
Hallo Zeitistsein,Zwei Orchideen-Knospen (ich würde das Wort so gerne zusammenschreiben, aber sofort erscheint so eine ärgerliche rote Wellenlinie untendrunter, als wäre es ein schwerwiegender Fehler) sind aufgegangen
Hallo ClaudiHallo Zeitistsein,
wenn die Rechtschreibprüfung etwas rot unterkringelt, bedeutet das nur, dass das Wort in dieser Schreibweise nicht in der Bibliothek hinterlegt ist. Deswegen muss es nicht falsch sein. Bei der Frage "getrennt- oder zusammenschreiben?" ist das Programm in den meisten Fällen keine Hilfe. Im Gegenteil, da kommt oft Murks heraus, wenn man sich darauf verlässt. Da kannst du ggf. besser den Duden fragen.
LG Claudi
Sorry, Orchideenknospen sind wohl zu speziell, aber mit Rosenknospen klappt es. Dann kann es also nicht falsch sein, auch andere Blütenknospen zusammenzuschreiben.