zeitistsein
Mitglied
Meine Wechseljahre haben noch nicht mal angefangen und ich habe sie schon satt.
Der Körper spielt verrückt: Zwischenblutungen, Schlafstörungen, Jucken - unten, oben, überall...
Ich habe mir fest vorgenommen, nicht zum Arzt zu gehen. Ich lasse es drauf ankommen. Wenn das das Ende sein soll, dann soll's so sein. Ich gebe mich hin, kämpfe nicht dagegen an.
Mein Hausarzt hat ja eigentlich schon vor zwei Jahren gesagt, dass ich mitten in der Perimenopause bin. Ganz selbstverständlich hat er das gesagt. Und ich war fassungslos. Was soll denn das heissen? Die Fruchtbarkeitsphase neigt sich tatsächlich dem Ende zu?
Das wäre jetzt die Stelle, wo ich eigentlich mehr schreiben müsste. Wäre ich Schriftstellerin, meine ich. Ich müsste den Blick des Hausarztes be-schreiben, mein Ziehen im Rücken, während ich vor seinem Pult auf dem Plastikstuhl sass und zweifelte, ob ich nicht doch einen unheilbaren Tumor hätte und der Hausarzt mich nur vor der schrecklichen Wahrheit verschonen wollte.
Für Mittwoch habe ich mit dem Guten eine Telefonsprechstunde ausgemacht. Ob er anrufen wird? Es bleibt spannend.
Wenn er das tut, bitte ich um keine Blutuntersuchung, sondern um eine Rezepterneuerung meines Antidepressivums. Das verkürzt die Sprechstunde, denn Reden mag ich auch nicht mehr. Am liebsten würde ich nur noch schweigen und auch gar nichts schreiben. Keinen Wortmüll mehr produzieren.
Wir haben doch eh alle den stillen Beobachter, genannt Gewissen, in uns, der alles mitkriegt. Wozu noch Worte machen? Bruchstückhafte Texte, wie löchrige Stoffe, die keiner anziehen mag.
A propos Stoffe:
Papas Kleider liegen immer noch in den Säcken, zum "Wegwerfen" bereit, wie Mutter sagt. Einfach weg damit, findet sie. "Er", meint sie weiter, kommt ja nicht wieder.
Nein, Mutter ändert sich nicht und dafür hatte Maya Angelou Recht, als sie sagte: "Wenn Menschen dir zeigen, wer sie sind, glaub ihnen." Ich konnte nie glauben, dass ein Mensch so herzlos und manipulativ sein könnte wie meine Mutter. Es muss doch eine Obergrenze geben, ab der man zwangsläufig zur Besinnung kommen muss.
Aber Mutter überwindet jede Grenze, auch die gesunden und ist stolz darauf.
Ja, der unheilbare Tumor.... Manchmal würde ich ihn mir für mich wünschen. Doch dann auch wieder nicht. Denn Mutter würde sich auch dann nicht ändern, wenn sie ihr einziges Kind verlöre. Sie würde einfach weitermachen, wie gehabt.
Wir haben gute und weniger gute Tage zusammen. Wir ertragen uns gegenseitig, sind eine Schicksalsgemeinschaft. Mehr ist da nicht.
Denn Mutter will Altes einfach wegwerfen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Selbstreflexion, alles nochmal durchgehen, schauen, was hätte besser laufen sollen - das ist nicht, weil sie ja eh immer alles toll macht. Die anderen sollen das machen - für sie ist da kein Bedarf.
Ich überlege mir ernsthaft, einfach wegzugehen. Heute habe ich nach Immobilienfirmen gesucht, um alles, was mir gehört, zu verkaufen und dann wegzuziehen. Unser Zusammenleben macht mich fertig. Ich kann einfach nicht mehr. Ihre ständigen Seitenhiebe, ihre Uneinsichtigkeit, ihr grenzenloser Narzissmus und wie sie andere Leute einfach nur ausbeutet... Ich halte diesen Psychoterror einfach nicht mehr aus.
Ja, ich habe einen unheilbaren Tumor. Und dieser heisst in dem Fall "Mutter".
Der Körper spielt verrückt: Zwischenblutungen, Schlafstörungen, Jucken - unten, oben, überall...
Ich habe mir fest vorgenommen, nicht zum Arzt zu gehen. Ich lasse es drauf ankommen. Wenn das das Ende sein soll, dann soll's so sein. Ich gebe mich hin, kämpfe nicht dagegen an.
Mein Hausarzt hat ja eigentlich schon vor zwei Jahren gesagt, dass ich mitten in der Perimenopause bin. Ganz selbstverständlich hat er das gesagt. Und ich war fassungslos. Was soll denn das heissen? Die Fruchtbarkeitsphase neigt sich tatsächlich dem Ende zu?
Das wäre jetzt die Stelle, wo ich eigentlich mehr schreiben müsste. Wäre ich Schriftstellerin, meine ich. Ich müsste den Blick des Hausarztes be-schreiben, mein Ziehen im Rücken, während ich vor seinem Pult auf dem Plastikstuhl sass und zweifelte, ob ich nicht doch einen unheilbaren Tumor hätte und der Hausarzt mich nur vor der schrecklichen Wahrheit verschonen wollte.
Für Mittwoch habe ich mit dem Guten eine Telefonsprechstunde ausgemacht. Ob er anrufen wird? Es bleibt spannend.
Wenn er das tut, bitte ich um keine Blutuntersuchung, sondern um eine Rezepterneuerung meines Antidepressivums. Das verkürzt die Sprechstunde, denn Reden mag ich auch nicht mehr. Am liebsten würde ich nur noch schweigen und auch gar nichts schreiben. Keinen Wortmüll mehr produzieren.
Wir haben doch eh alle den stillen Beobachter, genannt Gewissen, in uns, der alles mitkriegt. Wozu noch Worte machen? Bruchstückhafte Texte, wie löchrige Stoffe, die keiner anziehen mag.
A propos Stoffe:
Papas Kleider liegen immer noch in den Säcken, zum "Wegwerfen" bereit, wie Mutter sagt. Einfach weg damit, findet sie. "Er", meint sie weiter, kommt ja nicht wieder.
Nein, Mutter ändert sich nicht und dafür hatte Maya Angelou Recht, als sie sagte: "Wenn Menschen dir zeigen, wer sie sind, glaub ihnen." Ich konnte nie glauben, dass ein Mensch so herzlos und manipulativ sein könnte wie meine Mutter. Es muss doch eine Obergrenze geben, ab der man zwangsläufig zur Besinnung kommen muss.
Aber Mutter überwindet jede Grenze, auch die gesunden und ist stolz darauf.
Ja, der unheilbare Tumor.... Manchmal würde ich ihn mir für mich wünschen. Doch dann auch wieder nicht. Denn Mutter würde sich auch dann nicht ändern, wenn sie ihr einziges Kind verlöre. Sie würde einfach weitermachen, wie gehabt.
Wir haben gute und weniger gute Tage zusammen. Wir ertragen uns gegenseitig, sind eine Schicksalsgemeinschaft. Mehr ist da nicht.
Denn Mutter will Altes einfach wegwerfen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Selbstreflexion, alles nochmal durchgehen, schauen, was hätte besser laufen sollen - das ist nicht, weil sie ja eh immer alles toll macht. Die anderen sollen das machen - für sie ist da kein Bedarf.
Ich überlege mir ernsthaft, einfach wegzugehen. Heute habe ich nach Immobilienfirmen gesucht, um alles, was mir gehört, zu verkaufen und dann wegzuziehen. Unser Zusammenleben macht mich fertig. Ich kann einfach nicht mehr. Ihre ständigen Seitenhiebe, ihre Uneinsichtigkeit, ihr grenzenloser Narzissmus und wie sie andere Leute einfach nur ausbeutet... Ich halte diesen Psychoterror einfach nicht mehr aus.
Ja, ich habe einen unheilbaren Tumor. Und dieser heisst in dem Fall "Mutter".