Maniola

Hallo Ahorn,

herzlichen Dank. Irgendwann lerne ich es vielleicht ...
Dieser Reiner Zufall, das bin nicht ich, denn dieser schreibt sich nicht mit ai. Er heißt reiner wie purer Zufall. Das hat auch seinen Sinn, wie später noch erklärt wird.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 

ahorn

Mitglied
Hallo Rainer Zufall,

heute einmal eine etwas andere Textarbeit ;).

Andauernd dir deine Füllwörter zu zeigen, ist zwar nicht übel, aber irgendwie langweilig, den an deiner ‚Rede‘ ist ja nichts zu meckern.
Ich mag deine Texte, finde sie wirklich gut, aber nicht nur du kannst besser, sie können besser.
Dieses
formulierte es Rosanna jedoch pragmatisch.
,
ließ mich aufmerksam werden. Ich dachte, warum kann dieser Lümmel, mir als Leser nicht aufzeigen war er mit pragmatisch . Ich glaube, Franklyn Francis hat dich dieses auch schon einmal gefragt.
So weit sind wir gar nicht auseinander. Wie gehe ich vor?
Ich mache mir ein Konzept für ein Buch, dann für das Kapitel, sodann für die Szene. Schreibe. Schreibe, wie du es immer schreibst, wie es kommt. Mal in direkter, indirekter, erlebter Rede oder im Erzähltext, wie es so herausfliegt.
Dann wende ich meine drei ‚w‘ an: wo, wann, wer.
Wo findet die Szene statt? Wann findet die Szene statt? Wer sind die Protagonisten, wer der Hauptprotagonisten, der die Hauptarbeit übernimmt?

Ich springe in deine erste Szene – die endet vor Sonntagmorgen.
Wo? Keine Ahnung. Bei mir schaut Rosanna Maniola beim Scheißen zu. Auf dem Klo kann man so schön quatschen. ;)
Wann? Zwei Tage vor Oslo. Klar.
Wer? Maniola, Rosanna und der Erzähler ist der Hauptprotagonisten. Von ihm erfahre ich eine ganze Menge, obwohl er eher durch die Handlung führen, das Auge des Lesers sein sollte. Okay, meine Meinung, Geschmackssache. Ich erinnere an pragmatisch .

Zweite Szene:
Wo? Oslo. Daher ein Szenenwechsel.
Wann? Sonntagmorgen. Daher ein Szenenwechsel.
Wer? Der Erzähler.

Na ja, in beiden Fällen zwei von drei Richtigen. Daher würde ich die Szenen überarbeiten. Ich, nicht du. Es ist dein Text und das soll so bleiben.


Sie griff in ihren Kleiderschrank, schnappte sich zwei T-Shirts und warf sie in einen Koffer, der auf ihrem Bett lag. Maniola trat auf den Koffer zu, beugte sich vor, nahm eins der Shirts heraus. „Rosana, kannst du deine Sachen nicht ordentlich packen. Nächstes Mal nehmen wir wieder zwei Koffer.“
Sie warf ihr zwei Slips zu. „Übermorgen sind wir in Oslo. Ist das nicht herrlich?“
„Oh, ja, Rosi. Ich freue mich auch riesig darauf“, schmachtet sie und legte Rosanas Unterwäsche neben die ihre in den Koffer.
„Ich bin schon sehr gespannt auf unser Hochzeitspaar. Eine richtige Kinderhochzeit. Antje und Sven sind gerade dreiundzwanzig Jahre, trotzdem haben sie sich bereits ein gemeinsames Haus gekauft“, sie verdrehte ihre Augen, ergriff ein Sommerkleid, ging zu Maniola und überreichte es ihr, dabei warf sie ihr einen Luftkuss zu. „Bloß was mich wundert, ist, dass sie seinerzeit in der Einladung nur die Kirche erwähnt haben, in der die Trauung stattfinden soll.“
Maniola senkte den Kopf, zupfte an der Nase und flüsterte, während die das Kleid zusammenlegte: „Schade, dass sie uns nicht noch einmal geschrieben haben. Hoffentlich findet die Hochzeit wirklich statt.“
Ein wenig besorgt war sie auch. Die weite Fahrt und dann ... Rosana zuckte mit den Achsen. „Wenn nicht, dann ist es eben ein schöner Ausflug über das Wochenende.“ Sie ergriff, nachdem Maniola das Kleid in den Koffer gelegt hatte, dessen Deckel und klappte ihn zu. „Wird schon. Unser Koffer ist gepackt, der Wagen ist vollgetankt, lass uns aufbrechen.“

Sie umfasste Maniolas Taille, während diese sich reckte. „Roxy, die Nachtfähre nach Oslo hat etwas. Ich habe geschlafen wie ein Bär. Wie spät ist es?“
„Neun Uhr. Wir haben noch mehr als eine Stunde Zeit bis zur Feierlichkeit und die Fahrt zur Kirche dauert maximal zwanzig Minuten.“
„Dann würde ich sagen, ein Sonntagsfrühstück und dann los.“


Liebe Grüße
Ahorn

P.S.
Die nächsten Tage schleudere ich dir die Füllwörter entgegen. Das macht zwar weniger Spaß, allerdings muss ich da weniger denken.
 
Hallo Ahorn,

hast Du mich einen Lümmel genannt? ;):D Keine Panik, alles gut. :cool:
Ich brauche diesen Denkanstoß offenbar. Du hast gewiss schon einige Jahre mehr an Erfahrung beim Schreiben. Ich mache das erst seit ungefähr sechs Jahren. Du zeigst mir die Fallstricke auf, in die ich immer wieder reintapse. Das liegt wahrscheinlich vor allen Dingen daran, dass ich mir kein großartiges Konzept mache, sondern einfach drauflos schreibe, dann beim anschließenden Lesen darüber nachdenke, was ich da produziert habe.

Ich bin zugegebenermaßen von Deinem Vorschlag zur Änderung dieser Szene begeistert. Natürlich kann ich das nicht Wort für Wort übernehmen, aber es zeigt mir die Richtung, die Du mir ans Herz legen willst. Deine Version wirkt lebendiger als meine. Danke für diese Anregung.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 

ahorn

Mitglied
Hallo Rainer Zufall,

Ich mache das erst seit ungefähr sechs Jahren.
Na ja, da haben wir immerhin etwas gemeinsam. :rolleyes:
Allerdings sehe einen gravierenden Unterschied. Ich probiere gern etwas Neues aus, dadurch verändert sich meine Art zu schreiben. Und du?
Ach, noch etwas. Seitdem ich in der Leselupe bin, schreibe ich mit einem Autorensystem, aber das weißt du. Diese Programme sind auf unsere Bedürfnisse abgestimmt.

Liebe Grüße
Ahorn

Nebenbei:
Mit dem weiteren Lektorat warte ich. Ich bin gespannt, inwieweit du meine Anregung verarbeitest. :cool:
 
Hallo Ahorn,

Du schreibst auch erst seit so kurzer Zeit? Das kann ich kaum glauben, wenn ich so an Deine ganzen Nordsee-Geschichten denke, die ich aus Zeitmangel (weil Langsamleser) noch gar nicht richtig kenne.
Wie muss ich das verstehen, etwas "Neues ausprobieren"? Ich habe Geschichten aus der Ich-Perspektive eines Protagonisten geschrieben, ebenso welche aus der Erzähler-Perspektive. Diese hier ist so eine Mischung, denn der Erzähler tritt erst im Laufe der Geschichte immer mehr in Erscheinung, wird sogar zum Nebenprotagonisten, die Hauptfigur neben den beiden Damen und den zwei Jungs. Er erzählt "seine" Geschichte.
Meine Art zu schreiben hat sich gewiss ebenso verändert, rein technisch hat sie sich auf jeden Fall verbessert, seit ich hier in der Leselupe bin. Mein Wortschatz ist zuweilen noch etwas dünn. Da geht mehr, das zeigst Du mir stets. Das versuche ich aufzunehmen - gelingt mir nicht immer so richtig ...

Dieses Wochenende habe ich leider keine Zeit mehr, um konzentriert zu arbeiten.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 

ahorn

Mitglied
Hallo Rainer Zufall,

du bist gut.
dem stimme ich dir gern zu.
Aber du hast dich nicht verändert, bist nicht aus der Komfortzone ausgebrochen.
Klugscheißer-TV: :cool:
Es gibt Menschen, die sind ehre sachorientiert, andere gefühlsorientiert. Dafür können sie nichts, ihre Erziehung hat sie geprägt. Nicht ihre Gene, ihr Geschlecht.
Welcher Typ bis du? Mann, somit von der Konditionierung eher sach. Außerdem muss ich nur deine Texte lesen.
Etwas Neues ausprobieren, heißt somit, die andere Seite erkunden. :rolleyes: Ein Vorteil hast du, Sachtypen können eher die Gefühlsebene entdecken, erforschen als umkehrt.;) Denn sie sind oft Entdecker, Forscher oder Klookschieter.

Liebe Grüße
Ahorn
 
Hallo @Rainer Zufall und @ahorn

Ihr schreibt beide "erst" seit 6 Jahren?
Dann bin ich ja ein alter Hase, schreibe ich doch "schon" seit 7 Jahren ernsthaft Geschichten. :cool:

Ich schaue später noch mal in eure Meisterwerke rein. Hüstel, hüstel ... :)

Übrigens denke ich auch, dass ich beim Thema Wortschatz noch viel dazulernen kann. Ahorn ist mir da voraus. Ich mag den Austausch mit euch.

Liebe Grüße,
Franklyn
 
Hi Rainer,

Kap. 3, Absatz 1

Am Montagmorgen standen Fridolin und Waldemar bereits um halb sieben ganz ungeduldig vor dem Plattenladen. Das neueste Werk, das am Samstag Premiere gehabt hatte, gab es ab heute zu kaufen.
—> Bei einer Geschichte, die in der Vergangenheit erzählt wird, ist es mit den Begriffen „heute“ und „jetzt“ etc. ein wenig schwierig. @ahorn hat mich darauf öfter hingewiesen, bzw. für z.B. „jetzt“ in „in diesem Moment/Augenblick“ empfohlen.
Für „heute“ würde ich also „an diesem Tag“ empfehlen. :)

Am Montagmorgen standen Fridolin und Waldemar bereits um halb sieben ganz ungeduldig vor dem Plattenladen. Das neueste Werk, das am Samstag Premiere gehabt hatte, gab es ab heute zu kaufen.
Fridolin und Waldemar waren tatsächlich die ersten an der Tür.
—> Die Sätze mit „vor dem Laden" und „an der Tür“ würde ich zusammensetzen.
Vorschlag: Am Montagmorgen standen Fridolin und Waldemar bereits um halb sieben ganz ungeduldig vor dem Plattenladen und als erstes vor dem Plattenladen.

Und ist mit „halb sieben“ tatsächlich morgens 6:30 h gemeint? Welcher Plattenladen öffnet denn so früh? Gut, jetzt könntest du sagen extra wegen der neuen Platte und des Ansturms, aber dann passt weiter unten etwas nicht. Siehe später.

Die Verkäuferin, die die Tür aufschloss, strahlte Fridolin und Waldemar schon an, denn sie waren ihr sehr gut bekannt.
—> „schon“ kann als Füllwort weg.

Dann strömten all die anderen Leute in den Laden, alle mit dem gleichen Ziel, das von der Kasse weg in der anderen Ecke des Ladens aufgebaut war.
—> "von der Kasse weg" ist relativ umständlich und umgangssprachlich und m.E auch unnötig, da schon "andere Ecke" steht

Auf der Kassentheke war jedoch ebenfalls etwas aufgebaut. Das beäugten Fridolin und Waldemar nun sehr interessiert.
„Hey, Carmela, was ist das hier?“, erkundigte sich Fridolin daher bei der Verkäuferin.
—> Warum hältst du das den Lesern geheim? Es kommt auch später gar nicht raus, was es ist, oder habe ich was überlesen?

Fridolin und Waldemar, die Carmela weiterhin umarmte, knuddelten und küssten die junge Frau nun, die gar nicht wusste, wie ihr geschah.
—> Wen küssten sie/wer ist die junge Frau? Es könnte auch Maniola sein.

„So, ihr Lieben“, begann Maniola mit zeremonieller Stimme.
Die drei Freunde, die noch immer Arm in Arm vor der Theke standen, schauten Maniola ganz gebannt an.
—> Was mir hier generell fehlt ist das ganze Drumherum. Du erzählt das alles so, als seien die vier die einzigen im Laden.

„Das glaube ich einfach nicht“, äußerte sich auch Waldemar völlig verzückt.
—> „verzückt äußern“ klingt merkwürdig.

Carmela begab sich nun hinter die Kasse, denn die ersten Kunden wollten bezahlen.
—> Wenn der Laden tatsächlich um 6:30 h öffnet und ein Menschenauflauf erwartet wird, ist Carmela denn dann die einzige Kassiererin?

Bis später.
Liebe Grüße, Franklyn
 
Hallo Franklyn,

schön, dass Du wieder reinschaust. :cool:
Du bringst mir wieder ein paar neue Ideen.
Ich bin ja schon mal froh, dass keiner darüber staunt, dass es in knapp 60 Jahren noch Plattenläden geben soll. ;)
Auf der Theke sind drei Überraschungspakete für die ersten drei Besucher des Ladens aufgebaut. Das kommt bei der Verteilung, die Maniola kurz danach vornimmt, nicht klar genug raus? :oops:
Okay, und ein paar Reaktionen der anderen Ladenbesucher könnte ich einbauen. Schließlich ist ihr Idol, dessen Platte sie kaufen wollen, im Laden. Es ist unwahrscheinlich, dass das keiner mitkriegt. Stimmt. Vielleicht sollte ich anmerken, dass niemand mit einem Menschenauflauf gerechnet hatte. Das wäre jetzt auch ein bisschen übertrieben. Dennoch kann Carmela den Laden nicht unbedingt allein schmeißen. Stimmt schon wieder ...

Verdammt, ich habe ein Problem. All diese schönen Ideen werde ich nicht mal eben umsetzen können, weil ich dummerweise ein anderes Projekt parallel laufen habe. Auf meiner Geburtstagsfeier hatte ich davon einen Probedruck vorgestellt. Da haben einige reingelesen und drängen nun darauf, dass ich es endlich in die Läden bringe, damit sie es kaufen können. Ist doch geil, oder? :cool: Das Werk muss ich nochmal Korrekturlesen, weil ich seitdem ein paar Dinge ergänzt hatte, um den Spannungsbogen wieder nach oben zu bringen.

Aber das hier eilt ja nicht. Also ein bisschen Geduld, liebe Freunde.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 
Hallo Ahorn, hallo Franklyn,

so, jetzt habe ich noch ein wenig an den Formulierungen geschraubt. Ist vielleicht nicht perfekt, aber es sollte jetzt etwas besser sein.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 
Hallo Rainer Zufall,

ich bin ja ein Fan des Knackigen, des Kürzens, um Wiederholungen zu vermeiden und den Text knackiger, schneller, lesbarer zu machen.
Hier einige Beispiele:

Die Konzerthalle war bis zum letzten Platz besetzt. Ausverkauft!
—> Die Konzerthalle war ausverkauft!

Ihr Kleid, das mit tausenden von Pailletten besetzt war, glitzerte in allen Farben, bis die vielen, bunten Lichtstrahlen schließlich erloschen.
—> Ihr mit tausenden von Pailletten besetztes Kleid glitzerte in …

Weiter im Text:

Das verstehe ich nicht:
Sie hatte sich für die Vorbereitung dieser kurzen Tour, die heute startete, ein wenig mehr Zeit gelassen. Es war vorher absolut nichts bekannt geworden, wie das neue Programm hatte aussehen sollen.
—> Wer behauptet da, dass sie sich mehr Zeit gelassen hat? Was bedeutet das eigentlich? Dass der Abstand zur letzten Tour länger war als zur vorherigen?
Ich finde zudem, sich Zeit lassen und die Anhänger über den Inhalt im Unklaren zu lassen, können zwei Paar verschiedene Schuhe sein.

Nach einer halben Stunde trat Maniola ans Mikrofon: „Guten Abend,
—> Nach einer halben Stunde, in der sie dieses und jenes spielte, trat Maniola ans Mikrofon: „Guten Abend,
Sonst klingt es, als sei da eine Pause gewesen.

Aber ich habe auch heute einige neue Stücke dabei.
—> Hier stellt stellt sich also die Frage, ob sie in der halben Stunde „nur alte“ Stücke oder was gespielt hat.

Und ich bin stolz darauf, dass Ihr sie wirklich als Allererste hören werdet, denn ich habe in den letzten Wochen und Monaten ein gut behütetes Geheimnis daraus gemacht.“
—> Ist das nicht das Normalste der Welt, dass Musiker an Songs basteln und sie keinem Publikum vorspielen, bevor das Album herauskommt oder die Tournee startet oder sie einen Promo-Auftritt bei Wetten dass …? haben? :)

„Darf ich euch Margaritta vorstellen? Sie ist, man glaubt es kaum, denn auch das war bisher ein gut gehütetes Geheimnis, meine kleine Schwester.“
Margaritta war dreizehn Jahre jünger. Die junge Frau saß an einem roten Flügel.
—> Woher kommt auf einmal der Flügel?

Dann schaltete Maniola einen weiteren Scheinwerfer ein.
—> Wieso einen weiteren Scheinwerfer? Vorher hat sie doch lediglich einen Knopf gedrückt und nichts Offensichtliches ist passiert. Kein Licht ging an, kein Dampf zog auf, kein Irgendwas. Zumindest steht davon nichts

nach einer Minute setzte auch das Klavier ein und nach einigen weiteren Akkorden auch die Percussions.
—> Wenn du Percussions im Plural hast, passt „setzte“ () nicht.

Drei Stücke hatten sie inzwischen gespielt, die mit großem Applaus bedacht worden waren.
—> Drei weitere, oder? Oder echt nur drei in der mehr als halben Stunde?

Es war ein Liebeslied, eine Ballade für die Ewigkeit. Unfassbar schön, romantisch, ja, erregend und zu Tränen rührend.
—> Pure Behauptung. Worüber handelt denn das Stück? Ich sehe keinem im Publikum erregt oder heulend, kann als Leser nichts fühlen oder spüren.

Die Besucher drängten sich nach dem Konzert in das angrenzende Restaurant. Die verfügbaren Plätze waren schnell besetzt.
—> Wenn ich mir vorstelle, dass zu einem Konzert vielleicht 1000, vielleicht 10.000 Menschen oder mehr kommen, und sich alle („die Besucher“) ins Restaurant drängen … Sind andere nicht einfach nach Hause gefahren oder woanders hin gegangen?

Die verfügbaren Plätze waren schnell besetzt. Wer keinen bekommen hatte, musste wieder gehen.
—> Da stimmt was nicht. Leute drängen rein, kriegen keinen Platz, drängen wieder raus. Wieso wurden sie überhaupt hereingelassen? Wieso haben sie es überhaupt versucht, wenn drinnen ein Chaos herrscht? Ich würde mich da nicht durchboxen wollen.

Ein Vierpersonentisch in der Mitte war reserviert, aber auch nach einer guten halben Stunde noch nicht besetzt.
Die Unruhe hatte sich gelegt. Nur zwei junge Männer standen noch immer an dem reservierten Tisch und fragten sich, wer denn hier würde Platz nehmen wollen.
—> Im Restaurant wird man wegen des Andrangs plattgetreten, und zwei Typen stehen eine halbe Stunde („noch immer“) vor einem Tisch, den sie nicht einnehmen können/dürfen, anstatt einen verfügbaren zu suchen? Auch wenn sie denken, es käme keiner mehr? Sorry, aber das macht für mich keinen Sinn.
Besser passen würde es, wenn sie dahin zufällig gedrängt würden und just in dem Augenblick da stehen, wenn Maniola hinzukommt.

Das zunächst fürs Erste. Sorry, dass ich (wieder mal) am Anfang hängengeblieben bin.
Tollen Wochenstart und liebe Grüße,
Franklyn
 
Hallo Franklyn,

das ist wie beim Korrekturlesen. Wenn Du immer wieder vorne anfängst, findest auch immer wieder irgendeine Kleinigkeit, die man noch schöner machen könnte. Aber auch diesmal bin ich Dir dankbar für Dein Feedback, habe Deine Anregungen versucht, mit eigenen Kreationen umzusetzen. Ich hatte allerdings ebenso erwähnt, dass der Erzähler ein - noch - unsichtbarer Beobachter ist, der irgendwann in Erscheinung tritt. Da startet dann der Fantasy-Anteil der Geschichte.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 
Hallo Rainer Zufall,

sofort die Überarbeitung gelesen, hatte ja noch alles im Kopf.
Top! Viel besser!

Freut mich.

Komme später wieder.

Liebe Grüße, Franklyn
 
Hallo Rainer Zufall,

wieder viele Details, ich kann nicht anders …

Maniola, die jetzt ein recht weites dunkelblaues Shirt und eine rote Jeans trug
—> Dieses Thema („jetzt" in der Vergangenheit) hatte zuletzt @ahorn thematisiert und gut erklärt. Ich habe daraufhin alle „jetzt’s“ ersetzt durch „in diesem Augenblick“ etc.

Die beiden jungen Männer standen noch immer daneben und bestaunten die Frau des Abends.
—> Auch hier würde Ahorn anstelle von „noch immer“ „erneut“ vorschlagen. :)

„Fridolin heiße ich.“ Sogleich bemerkte er ihr Schmunzeln. „Lach jetzt bitte nicht, ja?“
—> Das habe ich zuletzt schon nicht verstanden, warum er das sagen sollte. ich finde das nicht lustig.
Viel lustiger ist doch ihr aus der Tierwelt übersetzte Name „Großes Ochsenauge“ (aus der Gattung der Falter) :cool:

Maniola schüttelte, ohne etwas zu sagen, vehement den Kopf, dass ihre goldroten Locken, die sie, wie zuvor auf der Bühne, weiterhin zu einem herrlichen Strauß nach oben toupiert hatte, wild hin und her wehten.
—> Satz mit 7 Kommata, puh.
Würde ich aufteilen und umstellen:
Maniola schüttelte, ohne etwas zu sagen, vehement den Kopf. Ihre goldroten Locken, wie zuvor auf der Bühne weiterhin zu einem herrlichen Strauß nach oben toupiert, wehten wild hin und her.

Maniola lachte. „Ach, wisst ihr, die Außeriridischen haben mir das befohlen. Okay? Wie hat euch das Konzert gefallen?“, fragte Maniola.
—> Das „fragte Maniola.“ kann weg, da sie davor schon erwähnt wird.

Der Kellner brachte unterdessen den Champagner und ein weiteres Glas.
—> Wieso nur ein weiteres Glas?

„Dem Ausspruch entnehme ich, dass du zumindest nicht verheiratet bist“, scherzte Maniola.
„Oh, ja, das ist richtig. Und wenn ich mich jetzt auf der Stelle entscheiden müsste, dann könnte es nur eine Wahl geben. Das glaube mir. Aber ...“
„Ich will dir nicht die Laune verderben, aber deine Wahl müsste ich leider ausschlagen, Fridolin. So leid mir das auch tut“, bat sie mit einem liebevollen Lächeln um Vergebung.
—> Dieses Gespräch nimmt Züge an, die ich mir in der Realität nicht vorstellen könnte.

„Wir sind heute wohl die größten Glückspilze der Welt, liebe Maniola. Wir danken dir, wir danken euch von ganzem Herzen“, jubelte Waldemar und schaute dabei Margaritta und Sergej dankbar an.
—> Hier wiederholst du dich. Das könnte komplett weg, das verlangsamt den Text bloß und treibt die Handlung nicht voran.
Weiter oben steht bereits:
Sie konnten ihr Glück noch gar nicht fassen, dass sie mit den Stars des Abends an einem Tisch saßen.

Da drüben ist der nette Mann von der Lokalpresse.
—> Und wo sind bei diesem Groß-Ereignis die Kollegen von der überregionalen Presse?

Der Kellner brachte eine große, warme Platte mit allerlei Fleisch, Gemüse und Beilagen, stellte sie in die Mitte des Tisches.
„Oh, da ist das Essen. Greift bitte zu“, forderte Maniola auf.
—> Vom Besteck steht da aber nichts. Mieser Kellner. Nur ein Glas für beide Freunde, kein Besteck ;-)
Lösen könntest du das sofort ganz oben, wo vom reservierten Tisch die Rede ist:
„nun eher zufällig an einem reservierten, für vier Personen eingedeckten Tisch

Nach zwei Stunden waren alle gesättigt, und alle erfreuten sich an der heiteren Stimmung. Die meisten Tische waren inzwischen verlassen. Schließlich saßen nur noch die fünf Personen an diesem Tisch zusammen und unterhielten sich sehr angeregt.
—> Zu ungenau. Wer ist „alle“? Es könnten auch alle Gäste im Restaurant gemeint sein.
Und wieso „nur noch die 5 an diesem Tisch“? Es waren doch vorher auch 5 an diesem Tisch. Ich weiß, ich bin pingelig. :)

„Meine lieben Freunde“, Maniola erhob ein letztes Mal das Glas, „es hat mich sehr gefreut, euch heute so verwöhnen zu dürfen. Aber nun ist der Zeitpunkt gekommen, um Adieu zu sagen.“
—> Da weiß der von dir erwähnte bisher nicht in Erscheinung getretene Beobachter/Erzähler aber genau im Voraus, dass sie das Glas zum letzten Mal erhebt?

„Wir haben zu danken, verehrte Maniola“, äußerte sich Fridolin voll des Lobes.
—> Für mich spricht aus dem Satz kein Lob, sondern Dank.

„Wir danken dir für dieses grandiose Erlebnis an diesem heutigen Abend, Maniola. Danke“, betonte Fridolin erneut.
—> Das könnte auch gestrichen werden. Gründe siehe oben.

Fridolin und Waldemar waren froh, dass das Konzert an einem Samstagabend stattgefunden hatte. So konnten sie am nächsten Morgen wenigstens ausschlafen.
—> Erklärt nicht alles. Sie hätten ja auch einen Tag Urlaub nehmen können, wenn sie am nächsten Tag arbeiten müssten.

„Das hätte ich auch vermutet. Nein, sie ist zweiundvierzig! Wahnsinn, oder?“
„Du machst Witze“, konterte Waldemar fassungslos.
—> Das ist doch kein Konter.

waren nach der Lektüre sehr beeindruckt.
—> Pure Behauptung. Ich als Leser möchte selbst reflektieren können, ob sie sehr beeindruckt sind, normal beeindruckt, wenig oder gar nicht.

Waldemar schaute Fridolin kritisch an.
—> Auch hier: Show, don’t tell. Vielleicht verzog er eine Augenbraue.

In der Tat war es so, dass Fridolin und Waldemar es sich sonntags, sofern das Wetter es zuließ, zum Spaß machten, im Vorbeifahren oder an einer roten Ampel mit jedem weiblichen Wesen zu flirten.
—> Erklärbar. Das steht doch alles schon hier:
„Stundenlang mit dem Fahrrad durch die Stadt fahren und nach hübschen Mädchen Ausschau halten?“
Und samstags machen sie es nicht? Da könnte ihnen doch was entgehen.

Zwar waren sie nicht wesentlich zu dick oder dünn, nicht zu groß oder klein, aber sie waren nicht diejenigen, denen die hübschen Damen oder jene, die sich dafür hielten, zuriefen: „Komm her zu mir, schöner Mann!“
—> Ich verstehe das Problem nicht. Warum müssen es denn unbedingt hübsche Damen sein, die ihnen zurufen mussten? Rufen die Hässlichen ihnen hinterher?

Dann kam der Kellner mit vier großen Tassen Kakao mit Sahne. Maniola schenkte ihm ein liebevolles Lächeln. Und da erkannte er sie – und bekam rote Wangen. „Ich war auf Ihrem Konzert am gestrigen Abend. Und ich werde im Dezember ebenfalls da sein. Ich werde in der ersten Reihe sitzen“, verkündete er voller Stolz.
Fridolin schaute sie traurig an. „Ich fürchte, da werden wir jetzt keine Karten mehr bekommen, oder?“
„Das ist leider richtig, junger Mann“, entgegnete Rosanna.
„Zu schade“, meinte auch Waldemar.
„Seid nicht traurig. Wir spielen jedes Jahr in Köln", sagte Maniola.
—> Und dem armen Kellner wird nicht geantwortet, nichts gesagt? Den lassen sie einfach stehen oder abdampfen? Ziemlich unfreundlich von Maniola.

Ist das mit Köln neu hinzubekommen? Dann müsste ja auch der Express zuvor im Restaurant gewesen sein :)

„Oh, davon gebe ich nur ungern etwas preis, weißt du? Eines kann ich dir vielleicht verraten. Mann und Kinder habe ich nicht." Sie lächelte.
—> Keiner weiß es vorher, auch nichts im Buch darüber, als mache sie darum ein Geheimnis, und jetzt posaunt sie es einfach so raus?
Da braucht doch der Autor für die Story, denke ich mir.

Mann und Kinder habe ich nicht." Sie lächelte.
„Okay, du bist ständig unterwegs, ja? Da bleibt keine Zeit für sowas."
„So sieht es wohl aus."
„Gut. Dann wollen wir mal weiter.“
—> Sorry, hier musste ich unfreiwillig (wohl nicht in deinem Sinne) lautstark lachen.
„Ah, keine Zeit für Mann und Familie? Okay, wir sind dann mal weg.“

Auch du brauchst und schätzt sicher deine Privatsphäre“, meinte Fridolin.
—> Wir kommt er darauf? Sie hat ihm gerade ihre private/intime Familiensituation offenbart und er schwafelt von Privatsphäre???

„Fahrt bitte vorsichtig.
—> Es war doch gar nicht die Rede davon, dass sie Auto/Rad gefahren sind. Oder tragen sie Fahrradhelme/Hosenspangen?

Liebe Grüße,
Franklyn
 
Hallo Rainer Zufall,

weiter gehts …

Kap. 3

„Nein, diesmal waren es nicht die Außerirdischen“, meinte sie, fügte dann jedoch mit Wehmut hinzu: „Nein, sie ist vor einem halben Jahr gestorben.“
„Oh, nein. Oh, das tut mir leid, entschuldige bitte“, tröstete Maniola sie mit einer Umarmung und verdrückte ein paar Tränen.
„Ist schon okay, Liebes. Wir hatten es schon lange gewusst, dass es geschehen würde. Die bösartigen Geschwüre waren schon zu weit. Du brauchst doch nicht zu weinen.“ Rosanna war gerührt und küsste Maniola die Tränen von den Wangen.
—> Dieser ganze Absatz, stehst das alles so wortwörtlich im Buch, das die beiden Freunde gerade lesen? Klingt eher wie ein Rückblick. Dafür ist es aber zu viel Info-Dump.
Ich kann das nicht richtig einordnen.

Rosanna besaß schon damals eine sehr gemütliches, historisches Haus am Rande des Stadtzentrums,
—> Geschichten wirken m. E. immer authentischer, wenn da Ortsnamen/-teile genannt werden. Edit: Warum erwähnst du erst später Köln als ihre Heimatstadt?

Kap.4

Fast ein ganzes Jahr waren sie unterwegs gewesen, alle drei Tage ein Konzert, einhundertundelf Termine auf der ganzen Welt,
—> Finde ich unglaubwürdig, mit dem alle drei (genau alle 3 Tage?) Tage und 111 Mal in einem Jahr …
Würde ich allgemeiner schreiben.

Das erste Jahr mit einer langen Tournee stand bevor. (Kap. 3)
Nach dem Ende der ersten Welttournee im Jahre 2063 (Kap. 4)
—> Was ist der Unterschied zwischen einer langen Tourneee und einer Welttournee?
Und: Wir sind doch aktuell im Jahr 2081. Und 2063 war die erste Welttournee.
Maniola ist jetzt 24 Jahre alt, richtig?
Die erste Welttournee mit 6 Jahren? Ich komme da nicht hinter …

Sie hatten die Zuschriften in mehrere Stapel unterteilt.
Der mit Abstand größte Stapel war zweifellos der mit den Heiratsanträgen, die an Maniola gerichtet waren. Er machte etwa die Hälfte aller Zuschriften aus.
—> Hm, Maniola macht das selbst alles? Welcher Weltstar tut das? Wo bleibt ihre Zeit für Inspirationen, für neue Songs, Arbeit im Studio? Ausruhen? Keine Mitarbeiter?

Ein Paar aus Norwegen hatte nach sechs Monaten sogar noch einen zweiten Brief geschrieben, mit dem sie Maniola zu deren Hochzeit einluden.
„Da werden wir hinfahren, oder?“
„Im Mai nach Oslo? Das klingt traumhaft“, bekundete Rosanna Interesse.
—> Sie erinnern sich an den ersten Brief? Unter zig Tausenden?
Außerdem hat Manila doch genug Kohle, im selbst nach Oslo zu fahren, da würde doch kein Weltstar zu Fremden fahren.
Und: Bei den bisherigen Tourneen war Oslo nicht dabei?

Sie erhielt jedoch genau einhundertundelf Aufforderungen
—> Wer zählt das alles? Die beiden scheinen Langeweile zu haben, machen sogar prozentuale Auswertungen.
Außerdem: Warum schon wieder gerade 111? Diese Zahl hatten wir doch gerade erst. Zusammenhang?

Erneut begann Maniola zu kichern.
„Die einzigen Menschen, die mich bisher nackt gesehen haben, sind meine Eltern und meine Schwester, weißt du das? Und dieser komische Vogel meint jetzt, ich sollte mich allen Menschen so zeigen, wie die Natur mich erschaffen hat?“
—> Wenn das Maniola sagt, dann kein Zeilenwechsel vorher.

„Was ist daran denn so komisch, Maniola.
—> Fragezeichen

Eine ungewollte Sexualisierung ihres Auftritts war fast ausgeschlossen. Dazu hätte ein Unhold eine Menge Arbeit investieren müssen.
—> Wie ist das mit dem Unhold zu verstehen? Bilder fälschen und posten?

Allgemein fällt mir immer wieder auf, dass im Text sehr, sehr, sehr viel gelacht wird. Würde ich ein wenig eindampfen.

Ist Reiner Zufall die ominöse Figur, die später eine Rolle spielen wird? Bin gespannt. :)

Liebe Grüße,
Franklyn
 
Hallo Franklyn,

um Deine vielen Einwände kann ich mich gerade nicht kümmern. bin gerade erst von der Arbeit gekommen. Aber eines kann ich Dir erklären. Du bist in die Falle getappt, die ich da eingebaut habe. Im dritten Kapitel ist doch tatsächlich ein fließender Übergang in die Vergangenheit, in die Anfangszeit ihrer Karriere. Das steht also natürlich nicht alles in diesem Fanbuch. Das ist ein Rückblick, der dann eine Weile fortlaufend ist, bis wir wieder in der Gegenwart ankommen. Und der Erzähler ist dieser Reiner Zufall, der kurz darauf in Erscheinung treten wird. Er beobachtet Maniola bereits ihr ganzes Leben lang. Das verrate ich jetzt mal. Er hat besondere Fähigkeiten. Deshalb wird das zu einer Fantasy-Geschichte.

Liebe Grüße,
 
Hallo Rainer Zufall

um Deine vielen Einwände kann ich mich gerade nicht kümmern. bin gerade erst von der Arbeit gekommen.
Kein Problem, man muss auch nicht sofort antworten, sofort springen. Ich habe Zeit.

Aber eines kann ich Dir erklären. Du bist in die Falle getappt, die ich da eingebaut habe. Im dritten Kapitel ist doch tatsächlich ein fließender Übergang in die Vergangenheit, in die Anfangszeit ihrer Karriere.
Das muss ich mir noch mal in Ruhe anschauen. Vielleicht auch erst weitere Kapitel lesen.
Im Moment kann ich das nicht richtig einordnen und weiß nicht, ob das gut ist oder nicht, wenn der Autor dem Leser eine Falle stellt, mitten im Kapitel die Reihenfolge des Buches ändert, ohne dass der Leser dies bemerkt bzw. gar – wie ich – verirrt ist.
Hat es einen Grund/Mehrwert, deine Leser zu verwirren bzw. den Rückblick nicht als Rückblick darzustellen?

Liebe Grüße,
Franklyn
 
Hallo Franklyn,

das ist gemein von mir. Ich weiß. Wenn ich jetzt drüber nachdenke, wäre es vielleicht hilfreich, vom Erzähler, denn der leitet diesen Übergang ja ein, einen Satz vorweg zu schicken, dass es nun noch mehr als 25 Jahre in die Vergangenheit geht, also der ganz persönliche Werdegang von Maniola erzählt wird.

Liebe Grüße,
 



 
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