Noch ein Vorschlag für eine Schreibaufgabe

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HerbertH

Mitglied
9

Ihm fehlt das Feedback auf die vielen Zeilen,
so fleht und jammert er die Muse an.
Die schert sich leider keinen Deut daran,
wie er auch bittet, bettelt, zu verweilen.

Die Muse lacht und reicht Papiere hin,
die er beschrieben schon vor langer Zeit,
sagt: "Lies nur selbst, bist du dazu bereit?"
Er liest und staunt, versteht hernach den Sinn:

Für sich, für Liebste hat er einst gedichtet.
Manch Herz mit schönen Worten sich erkoren
und meistens ungefragt das Werk verrichtet.

Doch hat er nie den Spaß daran verloren,
Geschichten nicht nach Feedback schwer gewichtet,
die sein Gehirn im Lauf der Zeit geboren.
ist demnach offiziell. Danke Rhea!
 

HerbertH

Mitglied
Und hier noch die versprochene "Verzweigung" von Stator:

6a

Doch schreibt er nur fürs stille Kämmerlein,
wo niemand sieht, wie sehr er manchmal leidet
und jedes Wort zum Werk ganz streng vermeidet.
Die Angst vor Häme drückt ihn schwer wie Stein.

Dort schafft er Welten, lässt sie sich entfalten,
und wenn ihm danach ist, auch wieder untergehen.
Was für ein Abenteuer, zuzusehen,
dem Werden der erfundenen Gestalten.

Da fühlt er sich zum Schöpfertum ermächtigt.
Was steht und fällt bestimmt er ganz allein.
Als Gott ist man zu jeder Tat berechtigt.

So flieht er dem realen Tun und Sein
und hat am Text schon öfters übernächtigt,
bei Kerzenlicht und fahlem Dämmerschein.
Gefällt mir auch sehr gut :)
 

Rhea_Gift

Mitglied
Verzweigung? was das nun wieder? Mehrere Nummern abc etc.? Also parallel verschieden Versionen von Nr. 6 oder anderen`Oder steckt mehr dahinter?
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Rhea,

hier hatten Stator und ich parallel eine Version für Nr 6 geschrieben. Damit Stators Version berücksichtigt wird, habe ich jetzt mal eine Version 6a daraus gemacht.

Ich schlage vor, dass wir Verzweigungen wie diese nicht zur Regel werden lassen und jetzt ganz normal am Kranz weiterarbeiten.

lG

Herbert
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
10.

Die sein Gehirn im Lauf der Zeit geboren,
die Dinge sind es, die ihn jetzt erdrücken.
Es schmerzt vom falschen Sitzen ihm der Rücken
und Rauschen füllt, statt Stille, seine Ohren.

Es ist ein hartes Brot, das Verseschmieden,
der Klang der Wörter fordert Harmonie.
Doch mit der Zeit fiel er in Agonie
und findet nimmer mehr den inn’ren Frieden.

Weil niemand da ist, mal zu applaudieren,
die wunde Seele aufmunternd zu heilen.
Er spürt die Lust am Dichten zu verlieren,

hängt angeschlagen, ratlos in den Seilen.
Ihn retten könnte, vor dem Kollabieren,
ein Ort, wo Gleichgesinnte gern verweilen.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
11.

Ein Ort, wo Gleichgesinnte gern verweilen,
weil der Gedankenaustausch sie vereint,
wo man zusammen lacht, und wer da meint
den großen Drang, sich andren mitzuteilen

an dieser Stelle sorglos auszuleben,
der sei willkommen. Doch nur im Traum.
Der Dichter glaubt an die Erfüllung kaum,
ist nahe dran sich selber aufzugeben.

Wie sehr wünscht er sich lang schon im geheimen,
dass seine Kunst, die scheinbar angeboren,
und sich manifestiert in wilden Reimen,

mal wahrgenommen wird, auch von Lektoren.
So wär, wo einmütig die Verse keimen
ein Mekka für geschundene Autoren.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Stator,

Du legst Dich ja mächtig ins Zeug :). Wegen einiger anderer Projekte muss ich etwas kürzer treten, leider.

Aber ich glaube, das wird ein schöner Kranz!

lG

Herbert
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hallo Herbert,

nu muss aber wieder mal ein anderer ran. Drei sind noch offen. Maren, keine Ideen?

LG Sta.tor
 

HerbertH

Mitglied
12

Ein Mekka für geschundene Autoren,
zu dem sie reisend ihre Hadsch vollenden,
um sich und uns ein wenig Ruh zu spenden?
Das Ziel ist neuer Sprit für Reimmotoren,

und volle Kraft für frische Versesporen,
und mehr noch für die lieben Lyriklenden,
die müssen stetig rege Samen senden,
denn daraus nur wird ein Gedicht geboren.

So müßt es idealerweise sein,
und könnt man dies mit andern glücklich teilen,
wärs Paradies im vollen Wonnenschein.

Doch öfter hängt man etwas in den Seilen,
das Paradies ist Dichtern oft nur Schein,
die sich mit Wortgewalt auch manchmal keilen.
 

MarenS

Mitglied
Die sich mit Wortgewalt auch manchmal keilen,
sich raufen, dass Gedankenfetzen fliegen,
im Wechsel obenauf sind, unterliegen
und wieder Glück und Leid des Dichtens teilen.

Man liest die and'ren wühlt in ihren Werken
grad wie ein Trüffelschwein um zu entdecken,
was sie in ihren Versen tief verstecken
an raren Perlen, die sich dortselbst stärken

bis sie erlesen werden, filetiert
von Dichterfreunden, doch auch Dichterfeinde
zerlegen Zeilen, rupfen, skeletiert

bleibt dann zurück, was mutig man beschworen,
es wird mit Lob, mit Häme mariniert.
Genau das sind die Leselupenforen!

09.März 2010
MarenS
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Dann steuer ich mal das letzte Bindeglied hinzu und hoffe dass es den hohen Erwartungen standhalten kann:

14.

Genau, das sind die Leselupenforen!
Begrünte Seiten, virtueller Art,
wo man mit Lob sowie Kritik nicht spart.
Ein Ort der Denker und der Diktatoren.

Die Mischung macht’s, so ist’s auch dort, wie immer,
so mache Diskussion verläuft recht heiß
und doch, am Ende schließt sich meist der Kreis.
Zurück bleibt der Erkenntnis heller Schimmer.

So ruft die Seiten auf, wem Austausch wichtig,
und wer die Muse sucht, der wird sie finden.
Sie fliegt ihm zu, verschafft ihm folgerichtig,

in Kopf und Herz befreites Wohlempfinden.
Und dies Gefühl ist nicht gebührenpflichtig!
Was für ein Glück, wenn Worte sich verwinden.

Viele Grüße vom
Sta.tor
 

MarenS

Mitglied
Juuuchz!


wo man mit Lob [blue]sowie[/blue] Kritik nicht spart

spricht sich besser finde ich und klingt nicht so: Ich brauch noch zwei kurze Füllworte.

Irgendwo fehlte ein noch Buchstabe aber sonst find ich es fein!

Es grüßt die Maren
 
L

label

Gast
Applaus Applaus
das habt ihr wunderbar gemacht.

ich hatte leider nicht die Muse mitzutüfteln, dass das Projekt derartig schnell abgeschlossen werden konnte, hätte ich nie im Leben vermutet.

Respekt
label
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Kranzwinder,

ja, es ist vollbracht. Falls nicht einer der Kranzwinder noch last-minute Änderungen bei mir einspielt, fasse ich das Ergebnis noch zusammen.

lG

Herbert
 



 
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