Noch ein Vorschlag für eine Schreibaufgabe

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Rhea_Gift

Mitglied
Irgendiwe hat HerbertH ne andere Meinung als du - und auf der ersten Seite hier stand, dass mit der letzten Zeile begonnen wird, aber da wars noch kein Kranz wohl. Wichtig wäre mir jetzt, was richtig ist:

Wie HH sagt, mit erster Zeile beginnen und zweiter enden (habe ihn zitiert), oder so wie du es sagst? Anscheind gibts ja verschiedene Kränze? Auf welchen einigt ihr euch??
 

Rhea_Gift

Mitglied
@HerbertH - soweit ich an deinem anklickbaren Beispiel sehe, hast du immer nur einfach mit der jeweils letzten Zeile das nächste begonnen und das Ende frei gewählt - nun bin ich vollends verwirrt... wie denn nun richtig?

LG, Rhea
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Unser Meistersonett besteht aus 14 Zeilen (Versen). Wir verketten das Ganze, in dem wir zwischen die Zeilen noch mal 12 Zeilen mit möglichst sinnvollem Inhalt einfügen. Somit ist Anfangs- und Endzeile immer Bestandteil des Meistersonetts.

Zeile 1 Anfangszeile
Zeile 2 Endzeile

Zeile 2 Anfangszeile
Zeile 3 Endzeile

Zeile 3 Anfangszeile
Zeile 4 Endzeile

usw. bis

Zeile 14 Anfangszeile und weil es ja keine Zeile 15 gibt
Zeile 1 Endzeile

und so erreichen wir die Kette.

Schau Dir doch mein eben eingestelltes Sonett an. Erste Zeile gleich erste Zeile vom Meistersonett, letzte Zeile gleich zweite Zeile vom MS.
In welcher Reihenfolge wir die Zeilen abarbeiten ist, glaube ich, egal. Man kann auch mit Vers 5/6 beginnen, wenn einem was vernünftiges einfällt. Sortieren können wir ja später immer noch. Oder, Herbert?

Viele Grüße
Sta.tor
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Rhea, orientiere Dich bitte nicht an den ersten hier eingestellten Sonetten. Das war nur eine Übung mit Sonettenketten. Den Kranz winden wir erst jetzt gerade. Ganz neu!!!
 

Rhea_Gift

Mitglied
Ok - also wie HerbertH sagt... nun verstanden - danke für die Geduld zur Klärung :)
Da nun ein Sonett umsonst gebastelt, werd ich ein neues wohl eher andermal basteln - steige dann zu bei Gelegenheit. :)

LG, Rhea
 

MarenS

Mitglied
Zitat Wiki:

Sonettenkranz: Der Sonettenkranz ist gefügt aus 14 + 1 Einzelsonetten, wobei jedes Sonett in der Anfangszeile die Schlusszeile des vorangehenden aufnimmt.
Aus den 14 Schlusszeilen ergibt sich in unveränderter Reihenfolge das 15te oder Meistersonett.

Somit müste das erste Sonett wie beginnen?

Es grüßt die Maren
 

HerbertH

Mitglied
Soweit ich weiss, gibt es beim Sonettenkranz zwei verschiedene Möglichkeiten.

Der klassische Sonettenkranz besteht aus 15 Einzelsonetten, die alle dem gleichen Reimschema und Versmaß unterliegen, wobei das Zweite Sonett mit der Schlußzeile des Ersten beginnt, das Dritte mit der Schlußzeile des Zweiten und so fort bis zum Vierzehnten. Das Fünfzehnte, oder auch Meister-Sonett, faßt dann noch einmal alle 14 Schluß- bzw. Anfangszeilen in gleichbleibender Reihenfolge zusammen. Als frühes Beispiel möchte ich Bechstein nennen. Den Urheber des Sonettenkranzes, konnte ich allerdings noch nicht ermitteln. Gerade heute gibt es auch vermehrt Versuche andere oder größere Einheiten aus mehreren Sonetten kunstvoll zusammenzufügen, doch sind das bisher Einzelprojekte, so daß nicht abzusehen ist, daß sich dort ein neuer Gattungsbegriff etablieren könnte.



Eine Variante habe ich bei Meinke gefunden: Dort ist das Erste Sonett aus den Anfangszeilen der folgenden 14 Sonette gefügt, Das 15te. aus den Schlußzeilen der ersten 14 Sonette. Der Kranz enthält also zwei „Meistersonette“ Er scheint somit strenger gebaut, allerdings entgeht man bei diesem Typ der Reimhäufung, da jede Zeile des Meistersonetts im Kranz nur noch einmal, statt zweimal auftaucht.
Aus http://www.sonett-archiv.com/Sonettenkranz.htm

Ich bin für die klassische Variante, die Sta.tor richtig beschrieben hat.

@Rhea: Der Sonettenkranz "Geier und Hyänen" folgt der klassischen Variante, das Meistersonett ist das 15. und auch als solches bezeichnet.

Sind damit die Unklarheiten beseitigt?

lG

Herbert
 

Rhea_Gift

Mitglied
Macht am besten nen neuen Thread namens Sonettenkranz hier auf - sonst wirds hier einigen wie mir ergehen, die nicht mitbekommen bei den vielen Seiten inzwischen, wann sich die Kette zum Kranz - und zu welchem - gewendet hat... ;)

LG, Rhea
 

MarenS

Mitglied
Zu Beginn hieß es: Schreibt doch mal einen Sonettenkranz!
...und wir haben uns langsam in diese Richtung getastet also passt der Thread perfekt.

Grüße von der Maren
 

Rhea_Gift

Mitglied
Trotzdem verliert man den Überblick, wann denn die Kette zum Kranz geworden ist - denn begonnen hat eben alles doch erst einmal mit ner Kette, nicht dem angekündigten Kranz... warum kompliziert, wenns einfach geht?
Schließlich wird ja gerade erst damit begonnen, also ideal, nen neuen Kranz in neuem Thread zu starten - hiert könnte dann als letzte Info siehe Thread Sonettenkranz stehen bzw. ´damit verlinkt werden...
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Sta.tor, hallo Kranzwinder,

Sonett 1 des Kranzes ist Deins, Stat.tor :)

Was für ein Glück, wenn Worte sich verwinden,
so wie der Kranz, den man der Jungfrau reicht,
so tiefgründig verfasst und doch so leicht.
Es fordert viel Geduld sie auch zu finden.

Das ist des Autors wahre Eigenschaft,
aus ihr bezieht er seine Energie.
Besonnenheit erschafft die Poesie
in deren Handlung keine Lücke klafft.

Denn das wär doch fatal für den Erfinder
wenn Leser seine Werke nicht verstehen.
So mancher Dichter schreibt ja auch für Kinder,

dann sollte es sich auch um diese drehen.
Es sei ein jedes Werk, nichtsdestominder,
so wie man es bislang noch nicht gesehen.
Das Meistersonett wird Sonett 15.

So, nun geht Sonett 2 also mit

So wie man es bislang noch nicht gesehen,
los und muss mit

wo aus Erdachtem Handlungen entstehen
,

enden.

Wer sich dranmacht, sollte das sicherheitshalber hier kurz melden, damit es am Schluss nur ein Sonett 2 gibt :)

Alles klar?

lG

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
2

So wie man es bislang noch nicht gesehen,
erscheint ein Thema aus dem grauen Dunst
und schwingt mit weiten Schwingen sich zur Kunst
hinauf. Wie konnte das so schnell geschehen?

Er grübelt noch, wie er es sagen soll,
da sprudeln schon die Worte dieses Themas
an ihm vorbei heraus, bar jeden Schemas,
und tanzen elegant die Zeilen voll.

Bestürzt besieht er sich der Worte Toben,
den Schneesturm, den sie ihm ins Zimmer wehen,
entsetzte Blicke schickt er gleich nach oben.

Wem tritt er mit dem Ausbruch auf die Zehen?
Wer soll ihn denn nach diesen Worten loben,
wo aus Erdachtem Handlungen entstehen?
 

MarenS

Mitglied
Nr. 3

Wo aus Erdachtem Handlungen entstehen,
sich formen zu Erzählungen, Geschichten,
zu inhaltschweren, tragischen Gedichten
gewoben, eh der Schreiber sich versehen.

Der Welten Auf– und Untergang beschrieben,
der Menschen Ach und Weh beklagt, belächelt,
dem Atemlosen wortreich Luft gefächelt
und manches auf die Spitze auch getrieben.

Wenn Witz zur Ironie, gar zum Sarkasmus
sich wandelte und aufs Papier sich streute,
wenn Blumen mittels Bienchen zum Orgasmus

verleiten, wird der Dichter Wege finden,
die Worte zu verknüpfen, was ihn freute,
Die jeden Leser fesselnd an sich binden.

27. Februar 2010
MarenS
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Nr. 4

Die jeden Leser fesselnd an sich binden,
sind meist Geschichten die das Leben schrieb.
Was uns den Schauer in den Nacken trieb
kann aus dem Kopf nicht mehr so schnell verschwinden.

Wer seine Zugstation dereinst verpasst,
weil ihn ein Buch so sehr in seinem Zauber hielt,
dass alles Drumherum auf Nebenrollen zielt,
der hat den wahren Zweck der Dichterei erfasst.

Das ist doch klar, wer mag schon Langeweile?!
Doch fällt so schnell nichts in des Schreibers Schoße,
und oft zerfällt der Stoff in Einzelteile.

Doch führt die Muse erst den Dolch zum Stoße
dann wünscht' er, dass sie lang’ dabei verweile.
So sitzt der Dichter da und plant das Große…


Jetzt wirds schwierig, fürchte ich ;)
 

MarenS

Mitglied
Meistersonett...

Was für ein Glück, wenn Worte sich verwinden,
so wie man es bislang noch nie gesehen,
wo aus Erdachtem Handlungen entstehen,
die jeden Leser fesselnd an sich binden.

So sitzt der Dichter da und plant das Große,
doch schreibt er nur für’s stille Kämmerlein, /nur 10
bei Kerzenlicht und fahlem Dämmerschein. /nur 10
Sein Fazit liegt zu oft bei: Quatsch mit Soße!

Ihm fehlt das Feedback auf die vielen Zeilen,
die sein Gehirn im Lauf der Zeit geboren.
Ein Ort, wo Gleichgesinnte gern verweilen,

ein Mekka für geschundene Autoren,
die sich mit Wortgewalt auch manchmal keilen:
genau das sind die Leselupenforen!

Bitte ändern, ich komme sonst in Teufels Küche!

die Maren
 



 
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