Nr.5
So sitzt der Dichter da und plant das Große,
das wahre Meisterwerk soll nun entstehen,
er will die Muse mit Gewalt, nicht flehen,
will, dass sie dient, hätt‘ gern sie auf dem Schoße.
Nie diente sie, denn das hat sie nicht nötig,
erscheint nur wann sie will, nicht wenn sie sollte,
wenn ihr ein Dichter keine Achtung zollte,
dann blieb sie fern. Sie ist nicht anerbötig!
So harrt er nun, der Schreiberling des Wollens,
der Druck nur Meisterwerke zu erschaffen,
er lastet schwer. Die Muse, Bild des Schmollens,
erscheint ihm nicht, er findet sie gemein.
Er wünschte doch, dass alle ihn begaffen,
doch schreibt er nur für‘s stille Kämmerlein.
28.Februar 2010
MarenS