Noch ein Vorschlag für eine Schreibaufgabe

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L

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Gast
:D :D

Sta.tor dein praktischer Inteligenzquozient muß im Geniebereich angesiedelt sein
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Stator,

Du hast es sehr schön verdichtet, womit sich andre so lang plagen können.

Schmunzelnde Grüße

Herbert
 
H

Heidrun D.

Gast
Die Idee finde ich nicht übel :), doch nur, wenn jeweils jeder eine passende Strophe fortlaufend schreibt, sonst ist mir das zu mühselig & auch zu langweilig, mit Verlaub ...

Liebe Grüße
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Ich schließe mich Sta.tor vollinhaltlich an. Erinnert mich an meine Schüler. Wenn ich denen sagte:" Sag mal den anderen Bescheid", dann sagten sie zu mir das Wort:"Bescheid". Also diesen Gag kannte ich schon.

Für mich ist schon ein Sonett sehr mühsam, obgleich ich schon mehrere verfasst habe. Aber gleich haufenweise von den Dingern, lieber Herbert, wie schön, dass Dir so etwas in den Schoß fällt. Ich kann leider nicht damit dienen.

Aber ich wünsche Euch ein gutes Gelingen.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

HerbertH

Mitglied
Start der Kette

Na gut, als Vorübung zu einem Kranz können wir ja mal mit einem Kettensonett anfangen: Das jeweils neue Sonett beginnt mit der letzten Zeile des vorhergehenden, das neue Sonett möglichst mit gleicher Struktur wie das vorhergehende. Alles klar?

Hier mal ein Starter:

Den Kranz von Jamben binden wir noch nicht,
Anstatt versuchen wir es mit der Kette.
Drum auf, scheucht schöne Reime aus dem Bette.
Ein wenig Mut, es sei mehr Spaß als Pflicht.

Ein Thema hab ich auch schon angericht',
Jedoch noch nicht für jedes der Sonette:
Wer mitschreibt, der hat Themen, jede Wette,
Denn von den Themen lebt ja das Gedicht!

Das Thema für das nächste Kettenglied
Das sei der Kranz, sei's der für schöne Frauen,
Ein Muss, wie mir die Meine stolz verriet,

Der Seinen sich auf Ewig anzutrauen,
Da braucht es einen Goldring von dem Schmied,
Und diesen Kranz, ist er schön anzuschauen.
Viel Spass beim Dichten.

Liebe Grüße

Herbert
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Dir scheinen ja die Sonette nur so aus den Fingern zu fließen, aber wenn ich mir die Komm. hier anschaue, dann decken sich diese mit meinem eigenen Verhältnis zu diesen Kleinkunstwerken. Ich habe zwar selbst schon einige verfasst, fand es aber schwierig. Und das Lesen hier eingestellter Sonette empfinde ich in den meisten Fällen ebenfalls als eher kompliziert. Zugeben muss ich auch, dass ich deinen fünfzehn-Sonettenkreis nach dem fünften abgebrochen habe, weil sich in meinem Hirn ein gewaltiger Wortknoten gebildet hatte.

Entschuldige bitte, dass ich mich dieser Schreibaufgabe nicht gewachsen fühle und mich deshalb von ihr fernhalte.

Viele Grüße
Sta.tor
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo lieber HerbertH,

einen kompletten Sonettenkranz aus dem Ärmel zu schütteln, gelänge mir sicher auch nicht, oder wenn doch, dauerte es ... eine ganze Weile ;-)

Dennoch finde ich die Idee so einen gemeinsamen Kranz/ oder zunächst Kettensonett zu gestalten gar nicht schlecht, könnte Spaß machen.
Allerdings tauchen da bei mir mehrere Fragen auf:

1. wenn die Struktur genau die gleiche sein soll, meinst Du dann auch die Silbenanzahl in den einzelnen Zeilen?
Dann gäbe es eine Schwierigkeit: Deine letzte Zeile hat 11 Silben und die erste in diesem Sonett hat nur 10.

2. Wenn nun zwei, drei oder mehr Leute zum gleichen Sonett ( zu, Beispiel zu diesem hier) ihr Re-Sonett schreiben, welches wird dann eingesetzt ... denn wenn das nächste wiederum mit der letzten Zeile beginnen soll, hätten wir wahrscheinlich schnell einen knackigen Sonettensalat ;-)


3. Ich habe ein Problem Deine letzte Zeile, mit der ja das nächste Sonett beginnen sollte, zu verstehen.
Ich krieg`s nicht einfach hin ...


Der Seinen sich auf Ewig anzutrauen,
Da braucht es einen Goldring von dem Schmied,
Und diesen Kranz, ist er schön anzuschauen.
Worauf beziehst Du
?
Oder meinst Du "und diese[blue]m[/blue] Kranz ist er schön anzuschaun"
was aber ist auch dann "er"

*seufz*

Also eine Idee hätte ich schon zum "Ringthema", aber keine Ahnung, wie schnell ich damit bin.

Was also könnte man mit den auch entstehenden, aber nicht schnell genug fertigewordenen Sonetten machen?

Vielleicht wäre es ja auch interessant mehrere Möglichkeiten zu bieten, d.h. mehrere Sonettanschlüsse und der entsprechende Autor klinkt sich in den für ihn passenden Kranz ein ...


So, mehr fällt mir i.M. dazu nicht ein.


Ich grüße aus dem Norden

Mara
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Mara,

Der Seinen sich auf Ewig anzutrauen,
Da braucht es einen Goldring von dem Schmied,
Und diesen Kranz, ist er schön anzuschauen.
Zunächst mal dazu. Es ist ein wenig verklausuliert, ich geb es zu. Ich schreib mal den Satzinhalt, der gemeint ist: Wer sich verheiraten will, braucht einen Ring und einen Kranz, aber nur wenn er, der Kranz, schön anzuschauen ist. Damit sind die Bezüge hoffentlich klar. "Da braucht es ..." ist eine mundartliche Einfärbung ;)

Die Silbenzahlunterschiede der ersten und letzten Zeile sind durch den einmal männlichen, einmal weiblichen Reim bedingt.

Im Nachfolgesonett hätte dann die erste Zeile auch einen weiblichen Reim. Dass man möglichst ähnliche Form wählen soll, bezieht sich also auf das Reimschema und die Zahl der Hebungen.

Damit kein Sonettensalad entsteht, sollte sich jede Fortsetzung auf das letzte Sonett im Thread veröffentlichte beziehen.

Vielleicht wäre es gut, bevor man loslegt mit einer Fortsetzung, einen "ich werde das nächste Sonett schreiben"-Kommentar hier einzustellen, um sich unnötige Mehrarbeit zu ersparen.

Ist das OK so?

(Wenn das mal nicht klappen sollte, könnte man notfalls einen eigenen Thread aufmachen mit Zitat der bisherigen Sonette und dem gewünschten Neuen anstelle des von jemand anderem eingestellten Neuen, und damit eine neue eindeutige Kette starten....)

Liebe Grüße

Herbert
 

Mara Krovecs

Mitglied
„Und diesen Kranz ist er schön anzuschauen
gewirkt aus Stroh und nicht geschmied`t aus Gold
den schenk ich für ein Jahr dir Mädchen hold
und deinem Mann - habt liebendes Vertrauen.

Ist eure Liebe wahr, so werd ich`s lohnen
mit einem Goldring kröne ich den Bund
der dann ein Leben blühen sollte – und
das Glück wird über alle Trübsal thronen.

So war`s schon immer Brauch im Lettenland.“
Die Göttin bat:“ so singt ein Lied für mich
dann reicht euch treu fürs erste Jahr die Hand.“

Und Mara knüpfte rasch ein Strohgebinde
die Liebsten schworen ew`ge Treue sich
im Sommer unter einer grünen Linde.




Bekommt das Sonett einen Titel?
Und: Habe ich nun alles richtig verstanden?

mit lieben Sonntagsgrüßen


Mara
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Mara,

ja, alles super. Einen Titel kannst Du wählen, wenn Du magst. Ich werde heute nicht mehr dazu kommen, eine Antwort zu schreiben. Also, liebe Leser, immer ran ;). Und wer anfängt zu dichten, kommentiere hier im Thread die Absicht.

Liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Im Sommer unter einer grünen Linde,
Im kühlen Schatten dicht an dicht geschmiegt,
So haben sie die Einsamkeit besiegt,
Die droht uns allen, meistens zu geschwinde.

Ein Vogel sendet ihnen Angebinde,
Der hoch erleichtert danach weiterfliegt,
Derweil das Paar ganz eng im Grase liegt,
Die Scheitel sind schon voller loser Rinde.

Er küsst sie zärtlich, zeigt ihr sein Verlangen,
Schon träumt sie von dem ersten Kinderhegen,
Sie haucht's ins Ohr, ist dabei voller Bangen.

Nach langem Fall trifft sie der feuchte Segen,
Er spritzt zugleich auf beider heiße Wangen.
Wie sollte da sich die Erregung legen?
;)
 

Vera-Lena

Mitglied
Wie sollte sich da die Erregung legen,
Wenn Vogelscheiße auf Gesichter fliegt
Nun kam er wohl erst Recht, der Kindersegen
Wenn man bekleckert beieinander liegt.

Das Gras verbarg die heißesten Gelüste.
Man spielte wieder einmal Mann und Frau.
Ein Wattebausch ersetzte gut die Brüste.
Wie's wirklich geht, man wusst' es nicht genau.

Die Puppe lag ja schon im Puppenwagen.
Das wichtigste vom Spiel war also da.
Man musste noch "ich liebe dich" laut sagen,

Und irgendwas wie immer und auf ewig.
Dann war man schon Mama und auch Papa.
Das Puppenkind gewiegt war überselig.
 

Vera-Lena

Mitglied
Ihr Lieben, kann sein, dass ich das Reimschema im der letzten Strophe nicht richtig erfüllt habe.

Da man es nicht korrigieren kann, hier die letzte Strophe mit anderem Reimschema:


Dann war man schon Mama und auch Papa
Und konnte stolz das Kind nach Hause tragen.
Das Elternglück im Wiesengrund geschah.


Mit der letzten Zeile bin ich aber auch noch nicht zufrieden, weil Elternglück nicht "geschieht", sondern sich ereignet. Was meint Ihr?

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hallo Vera-Lena

was hälst Du denn von

"als Eltern, selbst der Kindheit noch so nah." ?

Viele Grüße
Sta.tor
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Sta.tor,

auf nah hatte ich auch schon reimen wollen, aber nichts gefunden. Ich schaue es mir jetzt noch einmal an. Danke!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Ich übernehme jetzt den Vorschlag von Sta.tor und dann geht meine letzte Strophe so

Dann war man schon Mama und auch Papa.
Und konnte stolz das Kind nach Hause tragen,
Als Eltern selbst der Kindheit noch so nah.


Liebe Grüße
Vera-Lena
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

toll, dass Du jetzt mitschreibst. Ich muss im Augenblick einiges
beruflich tun, aber hoffe, bald wieder aktiver sein zu können.

Liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Als Eltern selbst der Kindheit noch so nah,
Wer konnte diesen beiden unterstützen,
Verantwortung zu tragen, sie gar schützen?
Denn Unglück droht' bevor man sich versah.

Statt einer Puppe schreit ein Baby "Bah!",
Was soll denn Wiegen gegen Hunger nützen,
Und Magengrimmen droht bei roten Grützen,
Statt Wonderbra taugt jetzt der Still-B-H.

Sie würden selbst so lieb der Kindheit Spiele
Noch miteinander spielen, - ach, wie gern! -
Noch finden ihre eig'nen Lebensziele.

Sie läsen lieber Comics, sähen fern.
Im Schlamm zu waten, schön wär's nah dem Priele!
Sie finden jetzt sehr schnell des Lebens Kern.
Jetzt hab ich mich doch nicht zurückhalten können ;)

Liebe Grüße

Herbert
 



 
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