Noch ein Vorschlag für eine Schreibaufgabe

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MarenS

Mitglied
Sie finden jetzt sehr schnell des Lebens Kern,
den sie so anders als erhofft gefunden,
erleiden Ängste, Sorgen, Lebensschrunden
und dienten lieber einem and'ren Herrn.

Im Urlaub geht's nach Südtirol zum Schlern
statt Portugals, Marokkos sand'ge Buchten
bestaunt man nun der Dolomiten Fluchten.
Wer zahlt schafft an, die Eltern mögens's gern,

die heut noch hoffend auf die stillen Zeiten,
die Kinder halb erwachsen außer Haus,
nun Nächtens wieder Fläschchen zubereiten,

denn Kindereltern müssen auch mal raus,
noch muss man ja auch deren Leben leiten.
So heißt's für Oma Opa: Aus die Maus.

MarenS

P.S.: Ich hoffe in deinem Sinne sonettet zu haben, Herbert. ;-)
 

HerbertH

Mitglied
So heißt's für Oma Opa: Aus die Maus?
Ist für die beiden Schicht? Noch lange nicht!
Gern stehen sie für Enkel in der Pflicht
Und leben stolz in ihrem eignen Haus.

Gut steht den Alten Milde zu Gesicht,
Verdient erhalten Beide viel Applaus.
Bescheiden leben statt in Saus und Braus,
Dies Vorbild hat für Kinder doch Gewicht.

Wenn's in der Pubertät ganz heftig kracht,
Wenn wieder Krieg herrscht zwischen Kind und Elter,
Wo heischen sie um Hilfe in der Nacht?

Die Wut, der Trotz, sie kommen in die Kelter.
Besonnen wird manch Wunder so vollbracht.
Zum guten Schluss genießt man Sekt und Selter.
 

HerbertH

Mitglied
Zum guten Schluss geniesst man Sekt und Selter,
Doch da sind wir noch lange nicht, noch weit
verläuft der Weg, trotzt Wehmut in der Zeit,
verbannt den Tod, an Klippen, da zerschellt er.

Und Apokryphen lebt man, liest sie nicht,
Wer wird den Alltag in der Bibel suchen,
Wer wird nicht wirr, muss seinem Schicksal fluchen,
Wenn harte Schläge prasseln ins Gesicht?

Ein wenig Muße wirkt all dem entgegen,
Ein Sonnenstrahl läßt Sommersprossen spriessen,
Noch frischer Wind durchfegt das Haar verwegen,

Es strahlen Wangen rot in frostgen Brisen,
Da muss sich bessre Laune endlich regen.
Wer brütet dann noch über Lebenskrisen?
 

MarenS

Mitglied
Wer brütet dann noch über Lebenskrisen,
wenn Enkel lachenden Gesichts das Haus
durchtollen, voller Lust tagein, tagaus
den Alten jede Unlust flugs vermiesen?

Wenn Puppen, Autos, Eisenbahn jedweder
Ordnung trotzen, lachen, Kindersachen
selbst die Diele und das Bad bewachen,
dann lebt es! So ein Haus besitzt nicht jeder.

Nicht, dass die Enkel Narrenfreiheit hätten,
es gelten Regeln, die das Leben schreibt,
und liegen abends sie in ihren Betten

so glaubt man Engel lägen drinnen, bleibt
versonnen davor stehen, möchte wetten,
dass Liebe Tränen in die Augen treibt.

16. Dezember 2009
MarenS
 

HerbertH

Mitglied
Dass Liebe Tränen in die Augen treibt,
das sieht man klar auch durch den trüben Schleier
der Emotion, die Amor sang zur Leier,
das Einz'ge oft, was von der Liebe bleibt.
Im Rausch der prickelnden Gefühle bleicht
die Haut, weil Blut daraus zum Herz entweicht
und eine Ohnmacht sich zum Hirn hinschleicht,
bis jemand uns beherzt ein Riechsalz reicht.
Dies Spiel kennt jeder, jede, dies Gefühl,
das allen alles schenkt, die je gefühlt.
Es stürzt die Ratio tief ins Gewühl,
die sonst Tumult des Fühlens stetig kühlt.
Manch einer kniet in Kirchen im Gestühl,
am End der Liebe, betet aufgewühlt.
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Am End der Liebe betet aufgewühlt
wer stach, mit Wut, die Klinge tief ins Herz
obwohl er eigentlich banal, der Terz.
Ein Spiel hat die Gefühle ausgekühlt.

Nun betet er, verspürt die Angst im Nacken
und tote Augen blicken ihn entsetzt.
Warum hat er sich selbst so aufgehetzt?
Er liebte sie doch auch um ihrer Macken.

Hätt er es doch nur vorher schon gewusst,
des Streites Anlass hätte keinen Sinn
und Habgier gäbe keinen Grund zum Frust.

Nun liegt sie da, er heult laut vor sich hin,
hält sich das Messer selber an die Brust.
Das hat man nun vom Lotteriegewinn!
 

MarenS

Mitglied
Verbesserung:

Wer brütet dann noch über Lebenskrisen,
wenn Enkel lachenden Gesichts das Haus
durchtollen, voller Lust tagein, tagaus
den Alten jede Unlust flugs vermiesen?

Wenn Puppen, Autos, Eisenbahn jedweder
Bemühung zu ordnen trotzen, Spiele
das Bad belagern und selbst die Diele.
Dann lebt es, so ein Haus das mag nicht jeder!

Nicht, dass die Enkel Narrenfreiheit hätten,
es gelten Regeln, die das Leben schreibt,
und liegen abends sie in ihren Betten

so glaubt man Engel lägen drinnen, bleibt
versonnen davor stehen, möchte wetten,
dass Liebe Tränen in die Augen treibt.

16. Dezember 2009
MarenS
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Das hat man nun vom Lotteriegewinn,
dass fremde Menschen dich zum Freund erkoren,
fühlst dich in ihrer Mitte wie verloren
und wünschtest dir doch nur den Neubeginn.

Dass Neider dich verschmäh’n, Kollegen meiden,
doch Banken und Berater plötzlich heiß
auf deine Bonität sind, und wer weiß,
wer’s wirklich ehrlich meint, mit dem ‚gut leiden’.

Du dachtest, ein Gewinn nimmt dir die Sorgen,
verschafft dir für die Zukunft freie Sicht.
Jetzt ist es da, das hergesehnte Morgen.

Bist du zufrieden oder eher nicht?
Man kann dir nichts, hältst du dein Geld verborgen?
Der Krug, er geht zum Brunnen, bis er bricht.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Maren, hallo Sta.tor,

klasse, dass ihr immer noch mitschreibt. Ich werde versuchen, demnächst ausführlicher zu antworten und - wenn mir das Richtige einfällt - den Faden weiterzuspinnen.

LG

Herbert
 

MarenS

Mitglied
Der Krug, er geht zum Brunnen bis er bricht
da hilft nicht Klebstoff, noch geschickte Hand,
gefüllt wie immer bis an Kruges Rand
wird es am bittren Ende nass, denk nicht

du könntest es vermeiden, selbst ein Band
kann ihn nicht halten. Nur der Dinge Sicht
verändert durch dein Streben bringt dir Licht
lässt handeln dich. Denn Wasser ist's nicht Schmand

was du dort schöpfst. Halt ein, bedenke ob
du kopflos weiter laufen willst. Das Bad
ist voll, genauso wie das Maß, der Mob

steht dort und wartet auf den Spaß, das Rad
bereit dich drauf zu spannen. Wird's ein Flopp,
bricht er entzwei, so ist es um dich schad!

10. Januar 2009
MarenS
 

MarenS

Mitglied
Bricht er entzwei, so ist es um dich schad,
wie immer, wenn ein Mensch den Weg verfehlt,
doch so man spröde nicht das Ziel verhehlt
ist jeder krumme Weg der rechte Pfad.

Oft irrst in Schlingen du, bist nur gestählt
vom Wunsch es allen bis zur letzten Tat
gewisslich recht zu machen, jeden Rat
sofort zu übernehmen, nicht gezählt

das eig'ne Wünsche unbeachtet dir
zu eigen sind, lass ungehört sie nicht
verweh'n. Ich unterdessen wünsche mir

den Reigen zu verbinden. Mein Gesicht
erstrahlt, denn zu Beginn da schrieben wir:
Den Kranz von Jamben binden wir noch nicht.

16.Januar 2010
MarenS


SO!
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
..und habens doch getan.
Klasse!
Ich ziehe den Hut, Madame.

Na Herbert, dann gib mal was Neues vor!

VG Sta.tor
 

MarenS

Mitglied
*knickst gekonnt und errötet kleidsam

Danke Stator! Irgendwie war die Aussage, dass die Vorgabe schwierig sei, dann doch eine arge Herausforderung. Da konnte ich die Finger nicht von lassen.

Nun bin ich gespannt auf Herberts Reaktion.

Es grüßt die Maren

P.S.: Ich sehe gerade eien ungute Stelle:
das eig'ne Wünsche.....dir zu eigen sind
Da muss ich nochmal ran!
 



 
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