Noch ein Vorschlag für eine Schreibaufgabe

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MarenS

Mitglied
Kleider machen Leute (daran ändert sich nichts)

Wie töricht, doch zu glauben, feines Tuch
gleich feiner Mensch. Oft kommt das Edle karg
und unauffällig uns entgegen. Arg
los, dämlich sind wir, schauen den Versuch

uns zu betrügen, sehen's aber nicht.
Nur unser Bestes will der Banker, der
das Kleingedruckte gern verschweigt, und wer
ihm auf den Leim geht dem hilft kein Gericht.

Warum zur Hölle wacht Ihr denn nicht auf?
Schaut zu wie Euch der Wolf im Schafspelz rauft,
denkt weiter nur dies sei des Lebens Lauf,

oh nein, Ihr irrt, das Volk seid Ihr! Ihr schnauft,
Ihr zahlt, wann öffnet Ihr die Augen? Sauf
doch Wasser Wolf, dein Wein ist schon verkauft!

Im gerechten Zorn!

21. Januar 2009
MarenS
 

MarenS

Mitglied
Sorry, dieser Anfang gibt wohl kaum die Möglichkeit einen Kranz zu winden aber das musste raus und hier hat es einen guten Platz denke ich.

die Maren
 

HerbertH

Mitglied
Würg Wasser Wolf, dein Wein ist schon verkauft!
Du hast uns lang genug zum Narrn gehalten,
der Mutter Mutter hatte schönre Falten,
als Du Dir je in Deinen Pelz gerauft!

Für Kindermärchen mag Dein Outfit taugen,
da in dem Bett, das Käppchen auf dem Ohr,
das graue Fell, das Juckreiz stets beschwor,
ersetzt den Damenbart bis an die Augen!

Du mußt noch viel von Grimmens Brüdern lernen,
zum Animieren taugst Du furchtbar schlecht,
das trennt von Bambi, Wiki, gar den Sternen

der Stars der Eiszeit Dich, papierner Knecht,
den Oscar siehst Du immer nur in Fernen!
Geh in den Wald und rette Dein Geschlecht!​

:)

PS: Was hat Dir denn der Wolf getan, Maren? ;)
 

MarenS

Mitglied
Fein, Herbert!
Der Wolf auf vier Pfoten als solcher ganz und gar nichts aber der Wolf im Schafspelz, den man Banker oder Vorstandsvorsitzender oder Manager nennt, der ist mir mehr als ein Dorn im Auge und das aus ganz persönlicher Erfahrung!
Kommt das nicht raus in meinem Gedicht?...Oups.

Es grüßt die Maren
 

MarenS

Mitglied
Geh in den Wald und rette dein Geschlecht,
denn arg geschwunden ist das Wolfsgetier.
Das ihr in Märchen staubtet, statt allhier
für Nachwuchs euch zu regen, war nicht recht.

Nun heul nicht Wolf, der Mond ist nicht dein Ziel
nur weibliches löst itzo dein Problem
Tja, Rotkäppchen war sicher sehr bequem
doch nun wirst härter, anders du und viel,

dich regen müssen deine wölf'sche Art
zu retten vor dem nahen Untergang
Ich sehe schon, der Atem wird dir lang

und lahm die Lenden, wieder an den Start
so heißt es! Arbeit bist du nicht gewohnt
du hast zu lange königlich gethront.

22. januar 2010
MarenS

So ganz komm ich vom Banker nicht weg...*grinst

P.S.: Möge seine Spezies verrotten!
 

HerbertH

Mitglied
Du hast zu lange königlich gethront,
und Deine Wollust liesst Du Dir bezahlen
mit Andrer Elend, Trauer, Mühsal, Qualen,
für niemand außer Dir hat sichs gelohnt.

Du häuftest, rafftest, scheffeltest Moneten,
die stahlst, Armseligster, verarmten Seelen
ja Kindern, Du. Sie werden Helfern fehlen,
die Not zu lindern hier auf dem Planeten.

Kurz: Schäme Dich, Du Abschaum, Elendiger,
geh in Dich, endlich, noch kannst Du bereuen,
wenn nicht, so schau Dich um, es droht der Tiger,

die Hyän', Dein Fleisch wird sie erfreuen,
drum reise nicht, schon gar nicht an den Niger,
die Knochen wollen viele Dir verstreuen.
 
L

label

Gast
Liebe Maren, lieber Herbert
ihr habt mich inspiriert - zu etwas völlig anderem


Die Wölfe mit haarigen Pelzen, sie schleichen mit glühenden Augen zu nächtlicher Stunde, nach arglosen Opfern sich zehrend.
Gelichtet sind Wälder und Strauchwerk, sie bieten nicht länger dem hungrigen Jäger genug, und er sucht, nach was immer ernährend.
Da sah er den Menschen im Dreiteiler Anzug gewandet, der jagte die Macht und das Geld statt das Wild, und er ließ sich bekehren.
Gelehrig sind Wölfe, die nicht nur in Schafspelz sich kleiden, sie huschen durch Firmen und Banken, so dreist, und man lässt sie gewähren.

liebe Grüße
label
 

MarenS

Mitglied
Die Knochen wollen viele dir verstreuen,
all die, von deren Blut du schon gesaugt,
die deiner Gier als Opfer schon getaugt
und dennoch zeigt dein Auge kein Bereuen.

Dir reichte nicht das Sparbuch der Ottilie
nach großem strebtest du, nach dem Parkett
auf dem stets alle lächeln, man ist nett,
greift dabei saugend nach dem Geld der Lilie,

zieht freundlich beim Soupé den übern Tisch,
der selber gerade noch dem eignen Schwager
Papiere angedreht, der Stör ist frisch,

so er noch Eier trägt. Ist er erst mager
verspeist du sie zum Toast, mit einem Wisch
ist er erledigt, gramgebeugt und hager.

23. Januar 2010
MarenS

Mein Zorn scheint so frisch wie am ersten Tag!
 

HerbertH

Mitglied
Ist er erledigt, gramgebeugt und hager,
Gevatter Tod, kann er ihm widerstehen?
Gezeichnet, grau die Kutte, kaum zu sehen
noch Lebenskraft, es warf ihn auf sein Lager.

Noch gestern strotzte er von Energie,
er ließ es gerne krachen, konnte lachen
auch über sich, und sprang aus seinem Nachen
mit einem Satz ans Ufer, fehlte nie.

Doch heute fängt er keinen Fisch im Netze,
und findet keinen mehr auf seinem Teller,
der Virus zwingt mit dem Naturgesetze

den Blutzoll ab, ihm zahlt er jeden Heller
und ist doch Opfer dieser heißen Hetze.
Das Leben rennt, der Tod, ist er noch schneller?
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Das Leben rennt, der Tod, ist er noch schneller?
Die Frage liegt ihm schwer auf dem Gewissen.
So eingeklemmt, den Jaguar verschlissen.
Sein Blutdruck sinkt, ein weißes Licht wird heller.

Für ihn lag doch das Geld stets auf der Straße
und er war Gott im Kreise seiner Kunden.
Auf einmal ist ihm seine Macht entschwunden
und zwar in einem unbekannten Maße.

Nun ist er Banker nur noch, Geldvernichter,
nichts blieb von seinem überirdisch’ Glanz.
Das kleinste Börsenlicht schwingt sich zum Richter

hinauf. Sein Fall ist tief, doch letztlich ganz
und gar nicht seine Schuld. Das Weiß wird dichter.
Der Erlenkönig bittet ihn zum Tanz.
 

MarenS

Mitglied
Der Erlenkönig bittet ihn zum Tanz
denn ganz so einfach lässt er ihn nicht gehen
zwar wünscht die Seele gerne zu verwehen
doch Geister, die er rief, ziehen Bilanz.

So ungeschoren lässt man Euch nicht zieh'n,
ein jeder wird gewogen nach den Taten,
die er vollbracht, bevor der mit dem Spaten
die Grube gräbt. Man hatte Euch gelieh'n

des Guten wie des Bösen je ein Maß,
was wuchs daraus in Eurer Hand? Habt Ihr
denn nur an Euch gedacht, an Euren Spaß?

Umsonst zeigt Ihr Erkennnis, viel zu spät
dies Leben geht nun von Euch, trinkt den Kelch
der Bitternis, seht an, was Ihr gesät!

24. Januar 2010
MarenS






Ihr nun leidet, da das Sol
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
[red]In[/red] Bitternis seht an, was ihr gesät:
ihr von der Krise fürchterlich Gelähmten.
Ihr ward es doch, die sich nicht schämten
und handelten entgegen jeder Pietät.

Ihr wolltet doch die wilde, ungezähmte,
von Hemmungslosigkeit geprägte Unkultur.
Selbst als schon alles schwankte, bliebt ihr stur.
Und keiner, der sich über eure Gier nicht grämte.

Nun wundert euch die Wut der breiten Massen,
ihr sucht Versteck im Turm aus Elfenbein.
Und mein Verdacht, ihr könnt die Finger lassen

von Risiken in eurem Kapitalsverein
und trinkt in Zukunft nur aus kleinen Tassen,
löst sich wahrscheinlich auf, so wie ein Schein.
 

HerbertH

Mitglied
Löst sich "wahrscheinlich" auf, so wie ein Schein,
so gibt es nur noch Sicherheit im Leben!
Hurra, das war schon lange das Betreben,
geplant ist Allen alles bis zum Schrein,

stell Deine Urne jetzt schon mal hinein.
Was soll es denn an Überraschung geben,
bestimmt ist schon das nächste Erdenbeben,
der nächste Fall auf Felsen, harten Stein.

Für Andere wird niemand Finger heben.
Denn Andern ist das Schicksal ja gewiss.
Und Glück und Pech kann so an niemand kleben.

Doch frag ich mich: Ist das am End Beschiss?
Entscheiden Unbekannte mal so eben?
Der Schöpfung droht wahrscheinlich ein Verriss.
 

Vera-Lena

Mitglied
Der Schöpfung droht wahrscheinlich ein Verriss,
weil Menschen nur sehr ungern andern geben,
was sie gewohnt sind für ihr schönes Leben.
Was andern fehlt, bedenk' es und ermiss,

das täglich Brot soll machen jeden satt
und ihm den Mut zu großer Tat verleihen,
ihm Hilfe sein, zu teilen, zu verzeihen,
zu trösten Menschen, die schon lebensmatt.

Die Liebe ist das Wunder hier auf Erden,
sie überwindet Gier, gibt Rechenschaft
sich selbst und kann in Herzen machtvoll werden.

Erweckt wird sie beim Anblick alles Schönen,
Entzücken hilft ihr auf zu ihrer Kraft,
sie will mit aller Unbill sich versöhnen.
 



 
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