Portrait

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Mitglied
Ich vermute, es geht um das Selbstportrait.

wirkt wie verzerrt im Spiegelbild
Das ist toll beobachtet, denn wenn man mithilfe eines Spiegels ein Selbstportrait malt und dieses dann wiederum im Spiegel betrachtet, um eigentlich die korrekte Darstellung (und nicht die im Portrait "gespiegelte") zu sehen, wirkt man fürs eigene Empfinden oft "schief" oder "verzerrt". Irgendwie leicht "falsch". Und das Verstörende daran ist, dass man akzeptieren muss, dass dies aber das ist, wie uns die Außenwelt wahrnimmt...dass man für sich selbst anders aussieht als für die anderen (außer natürlich man sieht sich auf einem Foto...aber da gefällt man sich ja auch oft nicht so gut...)

Das allein macht dein Gedicht für mich schon mega- spannend, lieber Zensis!

ich verwerfe die Skizze
sie passt mir nicht mehr

...

all das Grau ist mir leid
ich male groß übermale grell

ich male mit Farbe
Die Entwicklung der Persönlichkeit von der bemühten, an der Oberfläche verhafteten, grauen Skizze zur grell-farbigen Selbstdarstellung finde ich hier sehr schön beschrieben! Sich selbst mehr Raum geben - "groß malen" - und auf Normen pfeifen - "grell übermalen" und "mit Farbe" (also Lebendigkeit)...sehr schöne Metapher!

Gerne gelesen!
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